Cover-Bild Seelendunkel
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 20.03.2017
  • ISBN: 9783442483020
Rebecca Drake

Seelendunkel

Thriller
Verena Kilchling (Übersetzer)

Jill Lassiter ist mit ihrer Tochter Sophia auf dem Spielplatz. Es ist ein heißer Sommernachmittag, Jill ist kurz abgelenkt – und die Dreijährige ist wie vom Erdboden verschluckt. Panik. 40 Minuten lang. Dann ist Sophia plötzlich wieder da. Doch die Szene auf dem Spielplatz war nur die Generalprobe des perfiden Racheplans einer Frau, die nichts mehr zu verlieren hat, weil ihr das Wertvollste in ihrem Leben bereits genommen wurde: ihre Tochter. Nun gibt es für sie nur noch ein Ziel: Die Schuldigen sollen leiden, wie sie gelitten hat. Und als Sophia das nächste Mal verschwindet, taucht sie nicht wieder auf ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2017

Von Geheimnissen, Verlust und Verrat

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Der Klappentext zu diesem Psychothriller hat mich wahrlich angesprochen und deshalb freute ich mich umso mehr, als ich dieses Buch in meiner Bücherei entdeckt habe. Die Autorin ist mir noch unbekannt und ...

Der Klappentext zu diesem Psychothriller hat mich wahrlich angesprochen und deshalb freute ich mich umso mehr, als ich dieses Buch in meiner Bücherei entdeckt habe. Die Autorin ist mir noch unbekannt und so ging ich gänzlich unvoreingenommen an den Roman heran.

Die Geschichte startet rasant mit dem Verschwinden der 3-jährigen Sophie. Jill Lassiter, die Mutter des Mädchens, hat sie nur kurz aus den Augen gelassen, um einer anderen Frau zu helfen. Nachdem die Polizei gerufen wird, taucht Sophie jedoch wieder auf. Alle sind froh und glücklich, dass das kleine Mädchen wieder gesund und munter zurückgekommen ist, nur ihre Mutter bleibt wachsam. Und trotzdem geschehen in den darauffolgenden Wochen einige ungewöhnliche Dinge im Lassiterhaus: umgeschmissene Blumentöpfe, offene Fenster oder durchwühlte Schränke - Dinge, die man bemerkt, aber eher abtut und an sich selbst zweifelt. Doch es gibt eine Person, die auf Rache sinnt und diese hat bereits eine Möglichkeit gefunden, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen....und sie ist geduldig. Drei Monate nach dem ersten Verschwinden liegt die kleine Sophie plötzlich nicht in ihrem Bettchen, als sie ihre Mutter frühmorgens aufwecken möchte. Das ist der Beginn eines Alptraumes.....

Nach diesem dramatischen Einstieg lässt die Spannung allerdings ziemlich nach, jedoch benötigt der Leser diesen Abschnitt, um die Personen näher kennenzulernen. Die Autorin geht dabei besonders auf die Gefühle und Emotionen der Eltern ein und auf die darauffolgenden Spannungen und Schuldzuweisungen. Die sehr einseitige Ermittlung der Polizei, die sich eindeutig auf das Elternpaar fokusiert und die nicht besonders geglückte Pressekonferenz tun das Übrige. Die Lassiters werden auf Schritt und tritt von den Medien verfolgt und von den Menschen in ihrem Umfeld verurteilt. Der Fokus beginnt sich mit der Zeit immer mehr auf Jill zu richten, die durch ihre eher kühl wirkende Art nicht die Herzen der Zuschauer und der Ermittler gewinnt.
Die Emotionen und Gefühle, die vorallem die Mutter durchmachen muss, sind hervorragend und sehr bewegend geschildert. Ehrliche Gefdanken über Erziehung und Ehe, sowie den Schmerz des Verlustes und des Verrates werden so real und intensiv beschrieben, dass mich der Thriller in seinen Bann hielt.
Generell lebt die Geschichte von den unterschwelligen Gefühlen, Vorwürfen, Geheimnissen und Vorurteilen. Die Autorin zeigt auf, wie schnell wir mit einer vorgefertigten Meinung bei der Hand sind und Menschen verurteilen, die wir kaum kennen. Viel zu selten hinterfragen wir Dinge und nehmen sie als gegeben hin.

Obwohl man schon sehr früh weiß, wer hinter der Entführung steckt, (was doch einige Leser sehr gestört hat, wie ich aus einigen Rezensionen herauslesen konnte) erfährt man erst nach und nach die Hintergründe dazu. Und man lernt auch diese Person und ihre Art zu denken besser kennen. Hier hat der Leser den Vorteil, denn die Polizei und die Eltern tappen völlig im Dunkeln.
Ab der Hälfte des Buches beginnt der Spannungsbogen wieder kontinuierlich anzusteigen. Die Autorin hat einige überraschende Wendungen eingebaut, die mich an den Seiten kleben ließen. Mit einem runden Abschluss undeinem schlüssigen Ende klappte ich das Buch zufrieden zu.

Schreibstil:
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, der sich besonders durch die grandios beschrieben Emotionen der Charaktere hervorhebt. In abwechselnden Handlungssträngen, die tief in das Seelenleben der drei Hauptprotagonisten blicken lassen, erleben wir ein Auf und Ab an Gefühlen.

Cover:
Die englischsprachigen Cover sagen mehr über den Inhalt aus, als das deutsche, trotzdem spricht es mich mehr an.
Von den beiden Originalcover (links Taschenbuch, rechts Hardcover) gefällt mir eindeutig das linke Cover besser als das rechte, da es auch für ein anderes Genre passend wäre. Das linke Bild, das durch das Abwenden und "weggehen" von Mutter und Tochter eher mit dem Inhalt zu identifizieren ist, spricht mich hier eindeutig mehr an.

Fazit:
Mir hat dieser Thriller, obwohl man den Täter sehr früh weiß, was auch beabsichtigt ist, sehr gut gefallen. Denn hier spielen vorallen die Emotionen und Geheimnisse, die alle Beteiligten haben, eine große Rolle und lassen die Spannung ansteigen. Einige überraschende Wendungen und ein schlüssiges Ende runden diesen Thriller perfekt ab.

Veröffentlicht am 22.04.2017

wo ist Sophia?

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Jill Lassiter besucht an einem heissen Sommertag mit der drei jährigen Sophia einen Spielplatz. Sie dreht sich kurz um...und Sophia ist weg. Nach einer bangen halben Stunde taucht das kleine Mädchen wieder ...

Jill Lassiter besucht an einem heissen Sommertag mit der drei jährigen Sophia einen Spielplatz. Sie dreht sich kurz um...und Sophia ist weg. Nach einer bangen halben Stunde taucht das kleine Mädchen wieder auf, kann jedoch keine Angaben darüber machen, wo sie war. Einzig eine Einstichwunde gibt Rätsel auf. Drei Monate später, Jill und David haben den Vorfall auf dem Spielplatz schon fast wieder vergessen,verschwindet Sophia erneut. Sie wird nachts aus ihrem Bett entführt, doch diesmal bleibt sie verschwunden. Da alle Ermittlungen ins Leere laufen, geraten die Lassiters in den Mittelpunkt des Verdachtes. Haben sie der dickköpfigen und schwierigen Sophia etwas angetan?

Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert. Davor und Danach , das heisst vor der Entführung und danach.Zudem wurden immer wieder kursiv geschriebene Tagebucheinträge, eingeschoben. Diese haben mich bis Mitte Buch rätseln lassen...ich konnte die Person, die sie geschrieben hat, nicht einordnen. Die Identität des Täters war eigentlich ziemlich schnell klar, da man als Leser in einem Strang bei der Planung und Entführung hautnah dabei ist. Doch in diesem Buch dreht sich die grosse Frage nicht darum , wer der Täter ist, sondern um die Gründe für die Tat. Puzzleteil für Puzzleteil setzt sich die Antwort darauf zusammen. Spannend ist vor allem zu Beginn nicht die Tatsache, dass Sophia entführt wird, sondern wann und wie sie entführt wird. Da empfand ich den Spannungsbogen doch als sehr hoch. Zwar flacht dieser gegen Mitte etwas ab, doch da hat mich die Story um die Familie Lassiter schon so gepackt, dass ich trotzdem atemlos weiter lesen musste. Das Grauen, dass ein Kind entführt wird ,steigert sich nur noch in der Tatsache, dass die Eltern verdächtigt werden. Da man als Leser den Täter kennt, hat mich diese Verdächtigung doch emotional mitgenommen. Die Autorin hat es dennoch geschafft mich bis gegen Schluss mit einigen sehr überraschenden Wendungen zu fesseln.

Ich habe das Buch verschlungen, für mich war es genau die richtige Mischung von Spannung , Thrill und Familiengeschichte.

Sehr authentisch empfand ich die Figuren. Man merkt, dass die Charakterisierung durchdacht und durchgeplant wurde. Gerade die kleine Sophia wirkt in Sprache und Benehmen wie ein drei jähriges Kind und nicht wie eine Figur , die spricht wie eine Erwachsene. Die Verzweiflung, Trauer und Wut von den Eltern ist sehr gut getroffen und wirkt nie aufgesetzt oder überzeichnet.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein psychologisch geschickt inszenierter Psychothriller, der spannende Lesestunden verspricht.

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An einem heißen Sommertag verschwindet die dreijährige Sophia auf einem Spielplatz spurlos und taucht einige Zeit später völlig unversehrt wieder auf. Lediglich ein kleiner Einstich in ihrer Armbeuge ...


An einem heißen Sommertag verschwindet die dreijährige Sophia auf einem Spielplatz spurlos und taucht einige Zeit später völlig unversehrt wieder auf. Lediglich ein kleiner Einstich in ihrer Armbeuge zeugt davon, dass etwas Unerklärliches geschehen ist. Doch eine Untersuchung von Sophia im Krankenhaus bleibt ohne Befund und niemand, außer Sophias Mutter, misst dem Ganzen noch eine Bedeutung bei. Vier Monate später, der merkwürdige Vorfall ist längst vergessen, verschwindet Sophia erneut. Diesmal allerdings ist ihr Bett im Kinderzimmer leer und eine daraufhin eingeleitete Suchaktion bringt nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil. Schon bald stehen Sophias Eltern selbst im Fokus der Ermittlungen, während eine unbekannte Frau ihren grausamen Racheplan in die Tat umsetzt.

„Seelendunkel“ ist ein bewegender Psychothriller, der mit einem Paukenschlag beginnt, dann allerdings in ein ruhiges Tempo verfällt. Eine Zeit, in der der Leser die Figuren und ihr Leben kennenlernt und Anteil an täglichen Problemen nimmt. Aber auch eine Zeit, in der seltsame Dinge geschehen und die Unsicherheit einer besorgten Mutter ihr Leben bestimmt. Denn während plötzlich Türen offenstehen und Schubkästen durchwühlt worden sind, zeichnet sich ein Drama ab, das die trügerische Ruhe schon bald durchbricht. Wie in einem Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt, geschieht es, dass Jill Lassiters kleine Tochter Sophia das Opfer einer Entführung wird, während sie selbst nur einige Meter entfernt einen erholsamen Schlaf genießt.

Voll gepackt mit dramatischen Ereignissen, mit vehementen Schuldzuweisungen und überbordenden Emotionen versteht es, „Seelendunkel“ den Leser in seinen Bann zu ziehen. Dabei weiß dieser beizeiten, wer hinter der Entführung der kleinen Sophia steckt, während ihre Eltern und die verantwortlichen Ermittler völlig im Dunkeln tappen. In abwechselnden Handlungssträngen, mit unvorhersehbaren Wendungen und ergreifenden Dialogen werden die verhängnisvollen Geschehnisse erzählt, in deren Mittelpunkt vor allem Sophias Mutter Jill Lassiter steht. Ihre Empfindungen, ihre Schmerzen und ihr Kampf werden dermaßen intensiv und bis ins kleinste Detail dargestellt, dass alle anderen Figuren, egal wie viel Einfluss sie auf den Verlauf der Handlung haben, hinter ihr verblassen.

Fazit:
Ein psychologisch geschickt inszenierter Psychothriller, der spannende Lesestunden verspricht.