Cover-Bild Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals
Band 1 der Reihe "Die St. Pauli-Saga"
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 04.05.2020
  • ISBN: 9783492315616
Rebecca Maly

Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals

Roman | Historischer Hamburg-Roman

Eine Krankenschwester muss sich in der Hamburger Familiensaga behaupten: historischer Roman mit starken Frauen  
Eine junge Krankenschwester muss sich in der Cholera-Epidemie beweisen und kämpft um die Liebe ihres Lebens. Für Leserinnen von »Die Ärztin« und »Die Charité«.  

1885 – Svantje Claasen ist dreizehn Jahre alt, als ein Hochwasser den elterlichen Hof im Alten Land zerstört und die Familie gezwungen ist, nach Hamburg zu ziehen. Im lauten und überfüllten Gängeviertel der Stadt lernt Svantje schnell, sich durchzukämpfen. Doch das Elend lässt sie nicht los, und so beschließt die junge Frau, Krankenschwester zu werden, um den Menschen das Leben in den armen Vierteln erträglicher zu machen.

Als sie sich schließlich in den weltoffenen Tuchhändler Friedrich Falkenberg verliebt, muss Svantje gegen gesellschaftliche Konventionen und für eine gemeinsame Zukunft kämpfen. Dann bricht 1892 eine verheerende Choleraepidemie in Hamburg aus, und die junge Krankenschwester kann sich endlich beweisen …

Autorin Rebecca Maly wurde mit dem Delia-Preis ausgezeichnet. »Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals« ist der erste Teil einer Trilogie, in der Svantje Claasen als starke Frau die Emanzipation greifbar macht. Die Liebesgeschichte bietet alles, was das Herz begehrt: große Gefühle, historisches Setting und eine Krankenschwester, die für das kämpft, was ihr wichtig ist.  

Historische Roman-Reihe in realistischem Krankenhaus-Setting  

Von der Cholera zur Arbeiterbewegung, von verhinderten Hochzeiten und erzwungenen Berufen: Rebecca Maly bereichert die Liebesgeschichte in »Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals« mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund, der die zeitgenössischen Probleme der Protagonisten greifbar macht. Und dass, ohne die Spannung auch nur eine Minute aus den Augen zu lassen.  

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2020

Spannend, einfühlsamer toller Auftakt, interessante sympathische Charaktere um eine vielfältige Zeit und Ort.

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5 Sterne für diesen vielversprechenden Auftakt einer neuen Hamburger Saga mit sympathischen, interessanten Protagonisten in einer historischen vielfältigen Handlung.

Der Schreibstil ist gut verständlich ...

5 Sterne für diesen vielversprechenden Auftakt einer neuen Hamburger Saga mit sympathischen, interessanten Protagonisten in einer historischen vielfältigen Handlung.

Der Schreibstil ist gut verständlich liest sich flüssig und der Erzählstil mitreissend mit guten Spannungsbogen und lässt keine Langeweile aufkommen.
In kleinen Dosen gibt es Mundart zwischendurch die sich aber passend in die Handlung integriert und auch verständlich ist.
Was mir am Plot gefällt ist die Warmherzigkeit der Geschichte in der deutlich die Standesunterschiede aufgezeigt werden , das damalige Lebensgefühl detailliert tranportiert wird , und Ortsbeschreibungen von Hamburg einen das deutlich vor Augen entstehen lassen.
Die Charaktere sind greifbar, kommen authentisch rüber und haben mir im Agieren mit ihren verschiedenen Lebenssituationen die Geschichte nahegebracht.
Zu Svantje, Friedrich, Raik, Hilde und Richard konnte ich eine Verbindung aufbauen das mich ihr Weiterkommen im Beruf , ihr Liebesleben, ihre Ambitionen berührt hat und ich mitfiebern konnte.
Das Cholerasterben und die Hamburgerische Historie werden mitfühlend erzählt und die Fakten werden mit der Fiktion zu einer ausgegorenen Handlung versponnen.

Absolute Leseempfehlung für Fans historischer Romane. Ich werde definitiv die nächsten Teile lesen denn ich möchte die Schicksale der Protagonisten weiterverfolgen

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Vom Wind der Veränderung…

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Nachdem ein Hochwasser ihren Hof zerstörte, folgen Svanjte Claasen und ihre Mutter mit dem jüngeren Bruder ihrem Vater nach Hamburg, der im Gängeviertel eine Unterkunft für sie bekommen hat. Die Umstellung ...

Nachdem ein Hochwasser ihren Hof zerstörte, folgen Svanjte Claasen und ihre Mutter mit dem jüngeren Bruder ihrem Vater nach Hamburg, der im Gängeviertel eine Unterkunft für sie bekommen hat. Die Umstellung ist enorm – statt Weite, Natur und Ruhe, herrscht hier mit Enge und Gedränge ein täglicher Kampf ums Überleben. Nachdem sie ihrem Bruder wiederholt das Leben gerettet hat, wächst in ihr der Wunsch, als Krankenschwester auch anderen helfen zu können.
Durch Zufall macht sie die Bekanntschaft mit den jungen Richard von Harkenberg und Friedrich Falkenberg. In einer Gesellschaft die von Vorurteilen und Unterdrückung der Frau geprägt ist, ermutigen sie beide, ihren Traum zu verwirklichen sowie Weg zu gehen.
Jahre später kann sie die, mit sehr viel Fleiß und Mühe erarbeitete, Ausbildung als Krankenschwester erfolgreich abschließen, eine Anstellung ist in Aussicht, aber es kommt alles anders. Klassenunterschiede sowie eine Cholera-Epidemie werfen ebenfalls dunkle Schatten auf ihre Liebe zu Friedrich…
Gelungen verknüpft die Rebecca Maly reale Ereignisse in Hamburg wie die Choleraepidemie und den Streik der Hafenarbeiter mit der fiktiven Geschichte um Arbeiterkind Svantje Claasen und der Familien von Harkenberg und Falkenberg als Vertreter der gehobenen Klasse. Mich begeistern Bücher, in deren Verlauf die Figuren eine Entwicklung durchlaufen. Während der Senior von Harkenberg an seinem Führungsstil der Unterdrückung und Profitoptimierung festhält und in seinen beiden Kindern nur Schachfiguren für den strategisch erfolgversprechendsten Einsatz sieht, versucht sein Sohn Richard mit innovativen Ideen für mehr sozialere Gerechtigkeit zu sorgen, scheitert jedoch an der sturen Einstellung seines Vaters. Eins wird Richard somit aber klar: dass das für ihn vorgesehene Leben nicht seins ist.
Die Schilderungen der Autorin entführen sehr plastisch in das Hamburg um die Jahrhundertwende, in dem der Zeit der neuen Zeit schon zu spüren ist. Gut dosierte Wendungen bzw. Worte in plaatdütsch runden den Lesegenuss ab.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter. Als Auftakt zu einer Reihe ist „Die Krankenschwester von St. Pauli“ sicher nicht das letzte Buch von Rebecca Maly was ich gelesen habe.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Liebe und Leid in Zeiten der Cholera

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1885 Hamburg. Im ärmlichsten Teil der Stadt, dem Gängeviertel, lebt Svantje Claasen mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Piet. Schon früh hegt sie den Wunsch, einmal Krankenschwester zu werden und arbeitet ...

1885 Hamburg. Im ärmlichsten Teil der Stadt, dem Gängeviertel, lebt Svantje Claasen mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Piet. Schon früh hegt sie den Wunsch, einmal Krankenschwester zu werden und arbeitet fleißig dafür, dass dies nicht nur ein Traum bleibt. Als sie nach ihrer Ausbildung dem wohlhabenden Tuchhändler Friedrich Falkenberg begegnet, verlieben sich die beiden Hals über Kopf ineinander. Doch sie stammen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, eine Verbindung zwischen ihnen beiden wird von Friedrichs Eltern nicht toleriert. Dann bricht in Hamburg die Cholera aus, die Svantje vor eine große Herausforderung stellt…
Rebecca Maly hat mit „Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ den ersten Band ihrer historischen Krankenschwester-Trilogie vorgelegt, die sich mit der Zeitspanne von 1885 bis 1892 im damaligen Hamburg befasst. Der flüssige und bildgewaltige Schreibstil lädt den Leser ein, in das vergangene 19. Jahrhundert einzutauchen und sich den damaligen gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten gegenüber zu sehen. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert, der erste befasst sich mit der Vorstellung der diversen Charaktere, während sich im zweiten alles um den Choleraausbruch dreht. Die Autorin bedient sich für ihre Geschichte wechselnder Perspektiven, so erlebt der Leser die unterschiedlichen Sichtweisen von Svantje, Friedrich, Raik, Hilde und Richard, die allesamt einen guten Querschnitt der Bevölkerung abbilden. Der historische Hintergrund wurde von Maly sehr gut recherchiert und mit ihrer Handlung verwoben. So erfährt der Leser nicht nur von der Machtergreifung der Sozialisten, den Standesunterschieden sowie den sich langsam bildenden Arbeiteraufständen, sondern auch vom Ausbruch der Choleraepidemie, die zu Beginn ignoriert wurde und dann doch immer mehr Todesopfer fordert. Sehr bildhaft beschreibt die Autorin, wie die Sterbenden dahinsiechen, die Toten auf Karren abtransportiert werden. Aber auch das Gängeviertel, der Hafen und die Werft werden in sehr detaillierten Bildern entworfen, so dass der Leser während der Lektüre alles hautnah vor sich sehen kann. Der Spannungslevel ist von Beginn an vorhanden und steigert sich im Verlauf der Geschichte immer weiter in die Höhe, wobei die Autorin mit einigen überraschende Wendungen aufwartet, die den Leser an den Seiten kleben lassen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und detailliert entworfen und mit Leben gefüllt. Ausgestattet mit menschlichen Eigenschaften überzeugen sie durch Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Leser fügt sich schnell in ihr jeweiliges Umfeld ein und darf mit ihnen hoffen, bangen und fühlen. Svantje ist eine fleißige, disziplinierte und starke Frau, die ihr Ziel nie aus dem Auge verliert. Sie ist hilfsbereit und strahlt Optimismus aus, der ihr so manchen Weg ebnet. Friedrich ist frei von jeglichem Standesdünkel und kämpft verbissen für seine Liebe zu Svantje. Raik ist ein aller Jugendfreund Svantjes, der sich gegen die Missstände in der Werft auflehnt und schon bald mitten im Arbeiterkampf steckt. Richard ist der Sohn des Werftbesitzers Harkenfeld, der erbitterten Widerstand gegenüber seinem Vater leistet und gleichzeitig ein Geheimnis hütet. Seine Schwester Hilde wirkt zwar etwas verwöhnt, jedoch träumt sie wie so viele von der einzigen wahren Liebe und möchte keine von den Eltern beschlossene Vernunftehe eingehen, um an den Meistbietenden verschachert zu werden.
„Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ ist ein sehr gelungener Trilogie-Auftakt, der mit sehr guter historischer Hintergrundrecherche und einer spannenden Geschichte im alten Hamburg auf ganzer Linie überzeugt. Die Handlung um Liebe, Familie, Geheimnisse und gesellschaftliche sowie politische Verschiebungen verspricht abwechslungsreiche Lesestunden. Verdiente Leseempfehlung und gespanntes Warten auf Band 2.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Der gute Geist des Gängeviertels

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„Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ von Rebecca Maly ist der erste Teil aus dieser Romanreihe. Zwar erfüllt sich fast jedes Klischee, aber das lese ich halt gerne. Natürlich werden ...

„Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ von Rebecca Maly ist der erste Teil aus dieser Romanreihe. Zwar erfüllt sich fast jedes Klischee, aber das lese ich halt gerne. Natürlich werden auch wichtige Themen angesprochen; Hygiene im 19. Jahrhundert, Liebe zwischen Armen und Reichen und Homosexualität oder aber auch der Kampf der Arbeiter für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.
Svantje kommt mit Mutter und Bruder nach Hamburg um beim Vater im Gängeviertel zu leben. Das Leben in dieser Gegend ist sehr ärmlich. Da der Vater arbeitet, können sie sich wenigsten mit Lebensmitteln versorgen. Dann lernt sie Krankenschwester und wird sehr in ihrem Beruf gebraucht. Auch die Cholera macht das Leben nicht einfacher. Und dann gibt es für Svantje noch Friedrich, der aus der besseren Gesellschaftsschicht stammt. Kann es eine Zukunft für beide geben?
Der Roman liest sich sehr gut und stellt die Bedingungen und Lebensweisen sehr zeitgemäß dar. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und deshalb gebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Die Krankenschwester von St. Pauli, Teil 1, Hamburg 1885 – 1892

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Svantje ist 13 Jahre alt, als sie ihre Heimat – einen Bauernhof im Alten Land – verlassen muss. Zwei Ziegen ziehen den Wagen mit ihren Habseligkeiten, denn viel ist nicht geblieben, nachdem das letzte ...

Svantje ist 13 Jahre alt, als sie ihre Heimat – einen Bauernhof im Alten Land – verlassen muss. Zwei Ziegen ziehen den Wagen mit ihren Habseligkeiten, denn viel ist nicht geblieben, nachdem das letzte Elbhochwasser alles vernichtet hat, was ihnen gehörte. Das Haus wurde weggespült, das Vieh ist ertrunken und so machen sich Svantje, ihre Mutter und der 3 Monate alte Piet zu Fuß auf den Weg nach Hamburg, wo Vater Georg Claasen seit Jahren auf einer Schiffswerft arbeitet. In den letzten Jahren kam er nur zur Aussaat und für die Ernte auf den Bauernhof zurück. Ihr neues Zuhause ist eine kleine Wohnung im ärmlichen Gängeviertel im Hamburg.

Piet ist ein kränkliches Kind. Nachdem Svantje ihn einmal durch ihr beherztes Eingreifen ins Leben zurückgeholt hat, wächst in ihr der Wunsch Krankenschwester zu werden und durch die Anstellung ihrer Mutter im Hause Harkenfeld kann Svantje die Schwesternschule besuchen.

Nach ihrer Ausbildung erfordern es jedoch die privaten Umstände ihrer Eltern, dass Svantje erst 1 Jahr später als Krankenschwester arbeiten kann – für sie ist es kein Beruf, sondern Berufung und als im Hamburger Hafen und in den Armenvierteln die Cholera ausbricht, kann sie zeigen was in ihr steckt.

„Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ ist der 1. Band der „St. Pauli-Reihe“ der Autorin Rebecca Maly. Wer mich kennt bzw. wer meinem Blog schon länger folgt der weiß, dass ich die Bücher von Rebecca Maly liebe. Ich habe schon einige historische Romane von ihr gelesen, aber auch ihre Krimis, die sie unter ihrem Namen Rebekka Pax veröffentlicht.

Der Roman liest sich – wie von Rebecca Maly gewohnt – angenehm flüssig. Ihr Schreibstil ist schlicht, aber nicht einfach, und sie versteht es, den Leser für ein paar Stunden mitzunehmen in eine andere Zeit. Die Geschichte spielt sich über mehrere Jahre ab und wird aus 5 verschiedenen Perspektiven erzählt.

Zum einen ist da Svantje. Zu Beginn des Romans ist sie 13 Jahre alt und tauscht gerade ihr entbehrungsreiches Leben auf dem Bauernhof gegen das Leben in den Armenvierteln Hamburgs ein. Von Anfang an wird klar, dass es sich hier um eine starke Persönlichkeit handelt und sie ihren Weg gehen wird. Ganz einfach ist das jedoch nicht, weil die Kluft zwischen Arm und Reich damals noch riesengroß war. Svantje ist eine sehr sympathische Protagonistin, die immer ihr Wohl hinter das der Anderen stellt und sich selbst gerne mal vergisst. Zu allem Übel erkrankt ein ihr nahestehender Mensch sehr schwer an Cholera. Es ist fraglich, ob er die Seuche überlebt.

Dann gibt es Svantjes Jugendfreund Raik. Raik wohnt im gleichen Haus wie die Claasens und nach ihrer Ankunft in Hamburg freunden sich die Beiden sehr schnell an. Gemeinsam ziehen sie durch die Gängeviertel und verkaufen frisches Trinkwasser, welches sie auf einem Wagen mit sich führen. Dank Vater Claasen bekommt Raik einen Job auf der Werft der Harkenfelds und so kann er seine etwas unschöne und unehrbare Vergangenheit hinter sich lassen. Als sich die Hamburger Werftarbeiter gegen ihre Arbeitgeber auflehnen und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen und streiken, schließt Raik sich ihnen an. Aufgrund dieser Tatsache ist Raik ein rotes Tuch für Harkenfeld Senior. Es gibt da jedoch eine Sache, da sind die höhergestellten Harkenfelds auf „so einen“ wie Raik angewiesen.

Friedrich Falkenberg stammt aus höherem Hause, hat sich aber unabhängig von seinem Elternhaus einen Tuchhandel aufgebaut. Seine Reisen führen ihn nach China und Russland und er beabsichtigt, in Hamburg einen größeren Handel aufzuziehen. Bei einer Laterna Magica lernt er Svantje kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Es vergehen jedoch einige Jahre, in denen Friedrich viel auf Reisen ist und die Beiden nur per Brief miteinander kommunizieren können. Als sie sich dann endlich ihrer Liebe sicher sind und heiraten wollen, verlangen die Eltern von Svantje eine einjährige Verlobungszeit, die Eltern von Friedrich wollen diese unstandesgemäße Liaison gleich ganz aufgelöst sehen, weswegen Friedrich bereit ist, mit seiner Familie zu brechen.

Richard Harkenfeld ist der zukünftige Erbe der Harkenfeld-Werft, sein Vater und er sind sich jedoch in vielen Dingen der Geschäftsführung ziemlich uneinig, was zu permanenten Rebereien führt. Dass Richard einige der Forderungen der Werftarbeiter als gerechtfertigt empfindet, empfindet der alte Harkenfeld als einen Affront. Aufgrund der gesundheitlichen Vorgeschichte seines Vaters, traut Richard sich jedoch nicht, die Veränderungen härter durchzusetzen. Er möchte nicht Schuld daran sein, wenn sein Vater einen Herzinfarkt erleidet. Richard ist übrigens der beste Freund von Friedrich Falkenberg und im Laufe der Geschichte erkennt er zumindest einen Teil seiner eigenen Bestimmung.

Zu guter Letzt erfahren wir einen Teil der Geschichte auch noch von Hilde Harkenfeld. Sie ist die Schwester von Richard und als „Tochter aus gutem Hause“ hatte sie zur damaligen Zeit nicht viel Mitspracherecht, was ihren weiteren Lebensweg betrifft. Ihr Vater möchte sie möglichst schnell unter die Haube bringen – auf jeden Fall soll sich die Heirat für die Schiffswerft auszahlen – und Hilde kann einer solchen Zwangsheirat leider nichts entgegensetzen. Da Svantje für kurze Zeit Hilde als Anstandsdame zu ihren Treffen begleitet hat, verbindet die beiden Frauen ein zartes Band der Freundschaft; selbstredend nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit, alles andere wäre gegen die guten Sitten. Als Hilde in Gefahr gerät, sind es jedoch nicht die Herren von edlem Geblüt, die sie finden ….

Neben Svantje mochte ich Hilde sehr gerne, denn hinter ihrer unnahbaren Fassade steckt ein wirklich liebenswerter Mensch, gefangen in den Verhaltensregeln der damaligen Zeit.

Rebecca Maly versteht es sehr gut, sowohl die Hintergrundgeschichten der einzelnen Familien, als auch die Lebenswege der 5 Protagonisten so geschickt miteinander zu verflechten, dass alles ein abgerundetes Bild ergibt. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, was unsagbare Lust auf den Nachfolgeband macht, der schon am 02.06.2020 erscheint. Teil 3 erscheint auch noch in diesem Jahr, nämlich am 03.08.2020. Die Zeit bis dahin ist also erfreulicherweise recht kurz.

Ich persönlich habe einen kleinen Kritikpunkt, der jedoch nicht in die Endbewertung einfließt.

Als störend empfinde ich die Tatsache, dass die Autorin die ProtagonistInnen an einigen Stellen Plattdeutsch reden lässt. Dies jedoch nicht in ganzen Sätzen, sondern immer überwiegend nur einzelne Worte. z.B. „Da bekommen de Lüüd Fischsuppe umsonst“ oder „Dafür ist es noch zu früh am Daag“. Für mich würde es mehr Sinn machen, den ganzen Satz in Plattdeutsch zu schreiben oder aber, alles in Hochdeutsch. Sprechen Menschen tatsächlich 90 % eines Satzes korrektes Deutsch, um dann ein oder zwei Worte in Platt zu sagen? Ich weiß es tatsächlich nicht, mein Lesefluss kam jedoch an solchen Sätzen immer ein wenig ins Stocken.

Ansonsten empfinde ich „Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals“ als einen gelungenen Auftakt zur 3teiligen „St. Pauli-Reihe“ und ich erwarte voller Sehnsucht den nächsten Band.

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