Cover-Bild Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: FeuerWerke Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 268
  • Ersterscheinung: 12.09.2019
  • ISBN: 9783945362594
Regina W. Egger

Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski

Ewa ist krank, todkrank. Für sie jedoch kein Grund, Trübsal zu blasen. Ganz im Gegenteil! Sie verkauft ihre Wohnung und begibt sich gemeinsam mit ihrem guten Freund Lukas und ihrem Yorkshire-Terrier Zizou auf eine Reise quer durch Europa. Der Wohnmobil-Roadtrip ist geprägt von Ewas Erinnerungen an ein langes, erfülltes Leben und alles, was sie je geliebt hat. Sie bringt Lukas ihr Faible für alte Kinofilme, Musik und polnische Speisen näher und erzählt von ihrem Großvater, der in ihrer Kindheit immer für sie da war und sie dennoch schließlich bitter enttäuscht hat. Ihr Humor, ihre Lebensweisheiten sowie die Geschichten aus ihrer Heimat Polen begleiten das ungleiche Trio auf diesem großen Abenteuer. Für Lukas wird Ewas vorletzte Reise schließlich zur schwersten Herausforderung seines Lebens. Und für Ewa wird es Zeit, sich vom letzten, großen Geheimnis ihres Lebens zu befreien...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Von allem ein bisschen ist hier nichts so richtig...

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Wien, 2018: das ungleiche Freundespaar Lukas, 28, studierter Historiker und Ewa, 66, seit einem Jahr Witwe, Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, machen sich auf einen Roadtrip, da Ewa die letzten Wochen ...

Wien, 2018: das ungleiche Freundespaar Lukas, 28, studierter Historiker und Ewa, 66, seit einem Jahr Witwe, Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, machen sich auf einen Roadtrip, da Ewa die letzten Wochen ihres Lebens noch auskosten will.

Irgendwie fühlte ich mich vom Plot leicht an „Die unwahrscheinlich Pilgerreise des Harold Fry“ erinnert, das ich sehr gern gelesen habe - aus ebenfalls traurigen Anlass wird eine Reise unternommen; das Buch bringt zum Nachdenken, aber hat auch lustige Momente. Leider hatte ich bei der Lektüre von diesem Buch weniger Vergnügen...
vielleicht liegt es daran, dass ich mit dem Ich-Erzähler Lukas nicht „warm geworden“ bin: seine permanente Kifferei ist mir völlig fremd und Fahren unter Drogeneinfluss kann ich auch in Büchern nicht gutheißen.
Ewa ist mir schon sympathischer, aber dadurch, dass sie aus Lukas‘ Sicht bzw über die Wiedergabe der Gespräche zwischen den beiden dargestellt wird, doch wieder fern. Die Gesprächsthemen haben irgendwie alles abgedeckt, was heute so jeden beschäftigt:
der 79. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs; die „Flüchtlingskrise“; Religion; Computer-Ballerspiele; die allgegenwärtigen Smartphones statt Gespräche ; Kindererziehung etc.. Die Meinung der Autorin zu allem ist sehr verträglich und kommt klar raus, aber bei so vielen Themen bleibt es oberflächlich.
Sehr detailliert beschrieben sind die Sehenswürdigkeiten an den Stationen des Roadtrips, hier kann das Buch - dank des Historikers Lukas- fast als Reiseführer herhalten.
Zum Ende hin -welches ich hier nicht vorwegnehmen will- wird mir alles zu harmonisch, zu sehr „happy end“.
Leider nicht mein Fall, da ich möglicherweise mit falschen Erwartungen an das Buch ging...

Veröffentlicht am 17.10.2019

Eine solide Road Novel

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Inhalt:

Lukas begegnet Ewa das erste Mal an einer Bushaltestelle. Eine alte verwirrte Frau stolpert hilflos auf der Straße herum. Keiner tut etwas, alle schauen nur zu. Doch plötzlich trennt sich jemand ...

Inhalt:

Lukas begegnet Ewa das erste Mal an einer Bushaltestelle. Eine alte verwirrte Frau stolpert hilflos auf der Straße herum. Keiner tut etwas, alle schauen nur zu. Doch plötzlich trennt sich jemand aus der Gruppe, schreitet zielgerichtet auf die Alte zu, wechselt ein paar Worte mit ihr und hilft ihr letztlich auch in den Bus.
Bei dieser hilfsbereiten Person handelt es sich um Ewa. Lukas und Ewa kommen ins Gespräch. Es dauert nicht lange, bis beide merken, dass sie einen Draht zueinander haben und sogar in der selben Siedlung wohnen. Ewa lädt Lukas zum polnischen Essen in ihre Wohnung ein. Es entsteht eine Art Freundschaft.

Eines Tages, bei einem Besuch im Kaffeehaus, muss Lukas feststellen, dass sich Ewa verändert hat. Sie hat stark an Gewicht verloren. Darauf angesprochen erwidert Ewa, dass bei ihr Krebs im Endstadium festgestellt wurde.
Ewa bittet Lukas ihr einen letzten Wunsch zu erfüllen. Er soll ihrer Tochter nichts von ihrer Krankheit verraten, seine Sachen packen, und mit Ewa auf eine vorletzte Reise gehen. Die Wohnung sei schnell verkauft, das erwirtschaftete Geld reicht für ein Wohnmobil. Ewa möchte noch einmal in ihrem Leben Frankreich, Holland, vielleicht sogar Spanien und Portugal, aber auf jeden Fall Irland sehen.



Im Detail:

Lukas und Ewa sind Reisende wie sie verschiedener nicht sein könnten. Ewa ist aus Polen geflohen. Sie hat geheiratet, ein Kind bekommen. Mit ihren 66 Jahren ist sie fast 40 Jahre älter als ihr Reisebegleiter Lukas, der, solange es seine Ersparnisse erlauben, in den Tag hinein lebt.
Lukas hält sich selbst für ein Glückskind. Kiffen hilft dabei schlechte Gedanken zu vertreiben, auch Egoshooter sind seine Form von Eskapismus. Lukas ist sich nicht zu fein, einen Gelegenheitsjob anzunehmen, wenn das Geld knapp wird. Dass Ewa ihm immer mal wieder etwas Geld zusteckt, trägt seinen Lifestyle.

Ewa mit wenigen Worten zu beschreiben, fällt nicht schwer. Sie wirkt herzhaft, aber auch eigenwillig, etwas widerborstig und auf Lukas auch oft sehr fordernd. Hat sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, lässt sie sich nicht mehr davon abbringen.
Bislang war Ewa mit körperlicher und seelischer Gesundheit gesegnet. Dann wurde bei ihr Krebs festgestellt.

Als Ewa Lukas darum bittet, mit ihr einen letzten Roadtrip zu unternehmen, ist dieser schnell überzeugt. Ewa hat nicht vor all ihr Geld mit ins Grab zu nehmen. Sie wird Lukas gerne einmal den ein oder anderen Schein zuschieben und Lukas zumindest während der gemeinsamen Reise seine Laissez-faire-Attitüde finanzieren.

Es beginnt ein Roadtrip über verschiedene Städte. In Straßburg, Verdun, Luxemburg, Lille, Dünkirchen, Dunkerque, Brügge, Amsterdamm und Calais macht das ungleiche Paar, das von Yorkshire-Terrier Zizou begleitet wird, halt, bis beide dann in England ankommen und das große Ziel Irland ansteuern. Immer wieder benötigt Ewa jedoch Pausen.
Und Lukas? Aus Teilnahme an Ewas Schicksal wird schließlich Anteilnahme.



Meine Meinung:

Regina W. Eggers Roman ist in der Regel angenehm zu lesen und teilweise als intellektuelle Bereicherung zu verstehen, die durchaus willkommen ist.

Neben Reiseeindrücken schildert die Autorin auch die Gespräche, die sich zwischen Lukas und Ewa abspielen. Diskussionen über Ausländerfeindlichkeit, Frauenemanzipation, polnische Geflogenheiten und den zweiten Weltkriegs operieren haarscharf am Zeitgeist.

Sind solche Reiseeindrücke genug Stoff für einen Roman? Sicherlich, aber nur, wenn man auch in der Lage ist, diesen Stoff literarisch zu verdichten, zu verfremden, eine Geschichte daraus zu konstruieren, mit Bildern Stimmung zu evozieren. Davon spürt man in Regina W. Eggers Debüt leider manchmal zu wenig. In der Geschichte fehlt es manchmal an Dringlichkeit, an Verve.



Fazit:

Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski ist ein Buch mit einer eher ruhigen Geschichte. Der Leser versteht, dass die Endlichkeit zum Leben gehört und genau diese es besonders wertvoll macht.
Was die Autorin mit dieser Geschichte darüber hinaus sagen möchte, bleibt für mich am Ende allerdings einigermaßen schleierhaft. Es gibt kein erkennbares Anliegen und auch kein überzeugendes Stimmungsbild. Der Roman ist sprachlich aber durchaus gelungen, sodass man für sein Geld eine solide Road Novel bekommt.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Unglaublich emotionale und tiefgründige Geschichte

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Ewa ist Mitte 60 und unheilbar an Krebs erkrankt. Statt sich zu verkriechen, plant sie ihr letztes Abenteur: eine Reise durch Europa bis nach Irland. Mit von der Partei ist Luki, ein Freund von ihr, der ...

Ewa ist Mitte 60 und unheilbar an Krebs erkrankt. Statt sich zu verkriechen, plant sie ihr letztes Abenteur: eine Reise durch Europa bis nach Irland. Mit von der Partei ist Luki, ein Freund von ihr, der bald 30 wird.

Dieses Buch erzählt auf eine wunderbare Art und Weise, wie zwei Menschen durch so eine Situation zusammenwachsen können. Man lernt durch Ewas kleine Geschichten, was im Leben wichtig sein sollte und was nicht und dass man jeden Tag im Leben nutzen sollte.
Die Protagonisten sind sehr gut dargestellt. Man kann sich bei beiden in ihre jeweilige Geschichte hineinversetzen und verstehen warum sie so sind.

Das Buch lässt sich trotz des schweren Themas leicht lesen. Es hat sowohl lustige als auch traurige Elemente. Das Cover ist sehr ansprechend.

Insgesamt also ein sehr gelungenes Buch mit absoluter Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Langsamer Abschied

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Diese Geschichte ist sehr einfühlsam und berührend, hat autobiografische Züge und macht Betroffenen trotz allem Mut zum Loslassen.

Fast jeder hätte wohl gern die Möglichkeit, sich so von der Welt zu verabschieden ...

Diese Geschichte ist sehr einfühlsam und berührend, hat autobiografische Züge und macht Betroffenen trotz allem Mut zum Loslassen.

Fast jeder hätte wohl gern die Möglichkeit, sich so von der Welt zu verabschieden wie die mutige Protagonistin Ewa. Leider ist es nicht allen vergönnt und auch nicht immer gewünscht. Trotzdem macht Ewa noch etwas aus dem winzigen Rest ihres Lebens und erfüllt sich einen lang gehegten Traum. Das ist irgendwie tröstlich und macht den Abschied für alle leichter, nicht nur für die lebenshungrige Ewa, auch für ihre Tochter und die Freunde.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont für Betroffene und ihre Angehörigen, der gleichzeitig Mut und nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Letzte Reise nach Irland

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Ewa und Lukas sind gute Bekannte. Ewa ist über sechzig Jahre alt und Lukas bald 30. Eines Tages macht Ewa Lukas ein Angebot. Sie hat Krebs im Endstadium und möchte einmal nach Irland reisen. Lukas soll ...


Ewa und Lukas sind gute Bekannte. Ewa ist über sechzig Jahre alt und Lukas bald 30. Eines Tages macht Ewa Lukas ein Angebot. Sie hat Krebs im Endstadium und möchte einmal nach Irland reisen. Lukas soll das Wohnmobil fahren, das sie nach Irland bringen soll. Lukas nimmt das Angebot an und zusammen starten sie ihr letztes gemeinsames Abenteuer.

Meine Meinung:

Es ist ein wunderbares Buch mit Lebensweisheiten, über Sinn und Unsinn im Leben und was wichtig ist oder sein sollte. Das Cover kommt lustig und sympathisch rüber, obwohl der Inhalt alles andere als lustig ist. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, leider auch mit Nebensächlichkeiten, die nicht nötig gewesen wären und dem Buch nur mehr Zeilen geben. Die Geschichte nimmt den Leser mit durch einen Teil Europas. Sehr anschaulich werden die einzelnen Etappen beschrieben als wäre man dabei. Es ist ein Buch, das mich nachdenklich stimmt.

4 Sterne für dieses gut unterhaltende Buch und ein Kaufempfehlung für jedermann.