Cover-Bild Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 16.07.2020
  • ISBN: 9783522506571
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Rena Fischer

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück

Düster, dystopisch, gesellschaftskritisch: Ein Fantasy-Roman mit Sogwirkung.   

Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele …  

Rasant erzählte Romantasy für alle Fans von guten Fantasy-Geschichten

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2021

150 Seiten Zähne zusammenbeißen und dann wird das Buch zu einem Juwel

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Der erste Teil der Jugendbuch Fantasy Dilogie „Elbendunkel – kein Weg zurück“ wurde von Rena Fischer geschrieben. Das Buch ist am 16.07.2020 im Thienemann-Esslinger Verlag erschienen und umfasst 480 Seiten. ...

Der erste Teil der Jugendbuch Fantasy Dilogie „Elbendunkel – kein Weg zurück“ wurde von Rena Fischer geschrieben. Das Buch ist am 16.07.2020 im Thienemann-Esslinger Verlag erschienen und umfasst 480 Seiten. Es ist in der dritten Person geschrieben aus den Sichten von Luz, Niall und Darel. Jedes Kapitel trägt einen Title und darunter steht aus welcher Sicht das Kapitel gerade beschrieben wird. Ich fand das genial, weil ich somit alle drei Hauptcharakteren deutlich besser verstehen konnte.

Die Geschichte fängt damit an, dass Luz ihr erstes Date hat und dann noch mit Niall mit dem sie eigentlich kein Date haben kann. Denn ihre beiden Väter sind Politiker und hassen sich. Doch es wird kein normales Date, sondern Niall nimmt sie mit zu einer Untergrundgemeinde, wo sie Dunkelelben und Lichtelben trifft. Doch es gibt einen Angriff bei dem viele Elben ums Leben kommen und sie erfährt die Wahrheit über sich selbst, ihr ganzes Leben war eine Lüge und ihr bleibt nur die Flucht mit Darel, dem sie nicht vertrauen kann.

Man wurde von der Autorin gut in die Geschichte eingeführt, lernt die Charas kennen sowie Welt im Jahr 2044 in San Francisco wo es nicht nur uns Menschen, sondern auch Elben gibt die aus der Anderwelt in unsere Welt geflohen sind. Man erfährt auch wie es den Elben geht und es wird deutlich gezeigt wieso es immer zu Gewalt kommt. Es hatte etwas, ansonsten hätte ich nicht weitergelesen, aber es hat mir nicht sonderlich gefallen und dann ab Seite 150 hat es mit in seinen Bann gezogen. Es wurde noch spannender und ich verstand Darel besser. Ich habe zwar nichts gegen Niall und auf eine gewisse Weise verstehe ich ihn auch, aber ich bin doch eher ein Darel Fan und je größer seine Rolle in der Geschichte wurde um so besser gefiel mir das Buch. Luz, die weibliche Hauptperson, mochte ich auch, vor allem finde ich sie sehr taff denn sie war eine Prinzessin, auch wenn keine echte, aber eine Schülerin aus einem reichen und mächtigen Haushalt und dann wird ihr Leben zerstört oder um es mit Luz oder Ash wie sich später nennen wird Worten zu sagen, sie hatte ein „One-Way-Ticket in die Realität“ bekommen. Sie und Darel sind für mich geniale Charas, aber ich mag auch sehr ihre beste Freundin Kelly. Ich konnte mit den Charas mitfühlen, diese gut verstehen. Es gibt zwar eine Liebesgeschichte bzw. etwas was in diese Richtung führen wird, zumindest vermutete ich das, aber in erster Linie war das Buch spannend und hat einen zum Nachdenken gebracht. Denn die Elben könnte man auch mit einem Namen nennen und sich fragen ob man so eine Zukunft möchte oder doch lieber eine Andere. Es war eine spannende Abenteuergeschichte, mit vielen Wirrungen und neuen Entdeckungen und ein wenig Humor und einer Prise Liebe. Die Fantasy im Buch fand auch sehr gut gelungen, vor allem das was man den Dunkelelben antat war eine geniale Idee, aber auch gleichzeitig so bösartig, dass man einfach dagegen sein muss. Und ich finde es klasse, dass das Buch Dunkel und Licht anders besetzt als ich es eigentlich kenne. Die Orte sind sehr gut beschrieben, vor allem der Weg ins Rebellenlager konnte ich mir deutlich vorstellen. Ganz große Klasse.

Ich habe in dem Buch ein neues Lieblingsbuch gefunden, von daher kann ich es liebend gern weiterempfehlen und kann es schon nicht abwarten bis ich endlich Band Zwei lesen darf.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Ein Fantastischer Auftakt

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Nach dem mich ihre Buchreihe Chosen so begeistert hat , wusste ich schon vor dem Erscheinen dass es diesmal genauso sein wird!!
Die Urban Fantasy Geschichte, entführt uns in das Jahr 2044 , eine Zukunft ...

Nach dem mich ihre Buchreihe Chosen so begeistert hat , wusste ich schon vor dem Erscheinen dass es diesmal genauso sein wird!!
Die Urban Fantasy Geschichte, entführt uns in das Jahr 2044 , eine Zukunft in der Elben , genauer gesagt Lincht und - Dunkelelben in unter den Menschen leben. Sie sind aus ihrer Welt geflohen nachdem ihre Welt, nach dem großen Krieg zwischen Licht und Dunkelelben , verseucht wurde. Leider werden die Elben in der Menschenwelt verfolgt und unterdrückt , weil die Menschen Angst haben, das die Magie der Elben , die fast nicht mehr vorhanden ist , wieder auflebt und sie dadurch den Elben unterlegen sein könnten . Luz, unsere Protagonistin , taucht von in die Welt der Elben ein und ihr Leben ändert sich von einem auf den anderen Tag, drastisch. So drastisch dass ihr Leben in Gefahr ist und nichts mehr zu sein scheint, wie sie es bisher gekannt hat. Rena hat mich beim Lesen in einen Strudel voll Spannung, Dramatik und Emotionen gezogen aus dem ich nur wiederwillig wieder aufgetaucht bin. Keine der der Wendungen war vorhersehbar und die Protagonisten sind mir, einer nach dem anderen ans Herz gewachsen .Ein paar Tränchen habe ich auch vergießen müssen und letztendlich bin ich mit gebrochenem Herzen, wegen eines unglaublichen Cliffhangers, zurückgeblieben. Trotzdem möchte ich euch Renas wunderbare und unglaublich spannende Geschichte, unbedingt ans Herz legen, ich bin sicher ihr werdet euch genauso wie ich verlieben!!!

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Ist Licht wirklich immer hell und freundlich, und Dunkelheit immer ängstigend und böse?

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Elbendunkel – Kein Weg zurück von Rena Fischer

Kennt ihr sie auch, diese Bücher? Bei Viellesern ist es meist so, dass man sich nach einiger Zeit mit den Protagonisten anfreundet. Man fühlt mit ihnen mit, ...

Elbendunkel – Kein Weg zurück von Rena Fischer

Kennt ihr sie auch, diese Bücher? Bei Viellesern ist es meist so, dass man sich nach einiger Zeit mit den Protagonisten anfreundet. Man fühlt mit ihnen mit, lacht mit ihnen, weint mit ihnen. Alles Schreckliche, aber auch das Gute, erlebt man mit ihnen. Ja, man macht viel mit seinen Buchprotagonisten durch. Ab und an kommt es dann auch mal vor, dass es einen Protagonisten gibt, der einem so wehtut, dass einem das Buch ganz besonders im Gedächtnis bleibt. Ich gebe zu, es passiert nicht oft. Aber wenn………… dann hat es die Autorin wirklich geschafft. Und was genau hat sie geschafft? Mich auf die Palme zu bringen. Mir die Haare zu raufen. Mich verzweifeln zu lassen. Nicht mehr ein noch aus zu wissen. Mich völlig verloren zu glauben. Niemandem mehr vertrauen zu können. Ja, es ist noch nicht häufig passiert, dass diese Reaktionen hervorkommen, aber es gibt sie, diese Bücher. Die Frage ist, warum man sowas dann liest? Ganz einfach. Jede Art der Emotion, die von Büchern ausgeht, ist eine gute Emotion. Denn Bücher, die es schaffen, dass sich etwas in uns regt, die können nicht böse sein (Emotionen sind nämlich wichtig, und besser als Gefühlskälte, Herr Buchprotagonist :D). Und manchmal muss man eben durch ganz schlimme Situationen, um am Ende etwas für sich Wichtiges zu erkennen. Ist doch im echten Leben genauso :). Hier also nun das, was euch im Buch erwartet. Die Geschichte hinter meinen Gefühlsregungen.

Was das Buch uns erzählt:

Und das ist gar nicht so einfach zu erzählen, ohne zu viel zu verraten. Zusammenfassend haben wir also Elben, die dunklen und lichten, die in unserer Menschenwelt leben, und das in der Zukunft des Jahres 2044, die hochmodern ist. Das Ganze ist düster, und hat nichts mit den Gestalten zu tun, die kämpfend durch Wälder in Fantasiewelten rennen (und mit Glitzerelfen schon mal gar nicht). Doch ihre Geschichten, die Historie bleibt. Und so ist das Buch ebenfalls durchdrungen von den Schatten und Ahnungen der alten Welt der Elben, der Anderwelt, aus der sie flüchten mussten. Hier prallen gegensätzliche Welten aufeinander. Elben, Menschen, Reiche Kids und Rebellen, der Untergrund, Politiker, Wissenschaftler, IT-ler, Machenschaften, und Rassismus. Alles im Mix ist unglaublich spannend, und lässt sich einfach nicht in eine Schablone stecken. Denn ihr wisst ja. Nicht immer ist das Dunkel böse, und nicht immer ist das Licht immer die Erleuchtung und das Gute. Denn auch hier vermischen sich die Grenzen gerne, und verwischen. Ebenso wie die Genre im Buch. Es ist einfach eine unglaublich tolle und kreative Geschichte, die man verfolgt, und die einen atemlos zurücklässt. Mitten in der Geschichte ist Luz, die Tochter des Chefs einer Behörde, die für die Sicherheit der Menschen sorgt. Denn dass die Menschen den Elben, diesen Flüchtlingen aus der anderen Welt, nicht gerade friedlich gegenüber gesinnt sind, das merkt man überall im Buch. Luz wird beschützt, kommt kaum aus ihrer Blase im Haus heraus. Doch eines Tages ist da Niall, der sie abends zu einem Date ausführen möchte. Heimlich. Denn Niall ist ein Lichtelbmischling 3. Grades, und der Sohn des Gegners von Luz‘ Vater, der alles für die Unterdrückung der Elben tut, da er einen Hass gegen sie hegt, und Nialls Vater eher liberal ist. Dieses zarte Pflänzchen einer Liebe führt beide in einen Untergrundclub, in dem Darel einen Poetry Slam von sich gibt. Und dort passiert dann etwas, das die ganze Weltsicht, und das Leben von Luz verändert. Da sind auf einmal Lügen und Intrigen und Geheimnisse uns Machenschaften, die Luz einst so behütete Welt, weit abgeschottet von der Realität in ihrem Glashaus, völlig aus dem Konzept bringen. Von einen auf den anderen Moment muss Luz auf eine Flucht vor…… diversen Dingen. Und diese Flucht, die wir begleiten dürfen, davon handelt die Geschichte, während der dann immer weitere Geheimnisse aufgedeckt werden, und in der wir immer mehr erfahren von großen Wust aus Dingen, die einige lieber nie ans Licht kommen lassen wollten. Doch das zu verraten, wäre unfair, denn selber herausfinden ist hier eher angesagt.

Cover:

Mir gefällt das Cover unheimlich gut. Zeigt es doch erstmal die Stadt, in der alles stattfindet, und zwei Menschen. Wer diese sind, kann man selbst nach dem Buch interpretieren. Was ich vor allem aber gelungen finde ist die Farbgebung von Licht und Schatten, Das Dunkle und Lichte, das ineinanderläuft, und an den Rändern gräulich gefärbt aussieht, was symbolisch super zur Geschichte passt.

Fazit und Gedankenallerlei:

Tatsache ist, dass diesmal wieder eines der Bücher ist, welches in einem nachhallt und nachwirkt, einen zum Nachdenken anregt, und einen im Inneren berührt, sich dort festsetzt, nach einem greift, und, direkt oder mit Verzug nach der Lektüre, das Gedankenkarussell anspringen lässt. Manchmal passiert dies nicht sofort. Aber je mehr Gedanken man sich macht, desto mehr kreisen die Fragen im Kopf, wie zum Beispiel, was man an einigen Stellen selbst tun, oder wie man reagieren würde. Man fühlt sich den Figuren seltsam nahe und verbunden, so als seien sie real, und nicht erfundene Charaktere. Auch die Botschaft ist da. Man muss sie nicht aufspüren zwischen den Seiten, sie liegt direkt vor einem. Auch hier wird einem irgendwie ein Spiegel vorgehalten, der ein Abbild zeigt, welches in eine Welt in ein Buch gepresst wurde, der unseren realen aber so ähnlich ist, trotz, dass wir keine Elben beherbergen. Es ist ein Elbenbuch, und auch nicht. Denn die Probleme sind so real und menschlich, die Elben aber da. Doch ist es eine Dystopie? Wir haben zumindest eine neue Weltordnung, Rebellen und Untergrundorganisationen, die sich gegen ein Machtgefüge aus Reichtum, Politik, Macht und Rassismus stellen muss. Die Idee der sonst so märchenhaften Elben als Gesellschaft, die aus ihrer Welt flüchten muss, um in unserer Menschenwelt als Kriegsflüchtlinge zu stranden ist wirklich bestechend gut, und der Rassismus gegen Andersartigkeit greifbar. Das Ganze ist somit Urban Fantasy, mit düsteren Zügen, und Gesellschaftskritik, die jeden zum Nachdenken anregen sollte. Jugendliche… aber auch Erwachsene. Zum Nachdenken sollte immer Zeit sein. Hier gibt es hohe Mauern, die kaum zu überwinden sind. Mauern hinter denen Geheimnisse lauern. Mauern, hinter denen ein ganz neues Selbst lauert, hohe Mauern aus Gefühlslosigkeit, Kälte und Misstrauen, die am schwierigsten zu überwinden sind, Mauern aus Rassismus, oder einfach Hausmauern :D

Doch wer denkt, im Buch ginge es nur um Menschen und Elben, die sich eben nicht verstehen, sich gar hassen, dem sei gesagt: Es ist alles sehr komplex, und in dieser Welt prallt alles aufeinander, was nur aufeinanderprallen kann. Vertrauen und Lüge, Halbwahrheit, Wahrheit, Legenden und aktuelles Zeitgeschehen, das in Symbolik des Buches und einer fiktiven Geschichte in der Zukunft so gewandelt wurde, dass man es noch als das erkennt, was es ist: Gesellschaftskritik par excellence. Und trotzdem eine Urban Fantasy Geschichte. Bravo :)

Das Hauptthema für mich ist das Vertrauen. Vertrauen in sich selbst zu haben, anderen zu vertrauen. Vertrauen zu lernen, aber auch Vertrauen zu unterbinden, so dass es sich gar nicht erst entwickeln kann. Aufeinander zu vertrauen, eine Einheit zu sein. Und sich aufeinander verlassen zu können. Und so kommen diese Thematiken in allen Schattierungen des Vertrauens im Buch vor, so dass man sich manchmal ganz schön alleingelassen und verzweifelt fühlt, und denkt, dass man nur noch sich selbst vertrauen kann (vielleicht verschmilzt man hier auch ein wenig mit Luz). Die Gedanken kreisen ums Vertrauen, das Alleinsein, das Vertrauen in sich selbst, darüber wer man ist, und sein will, und ob es wichtig ist, was die anderen denken, wer wir sind. Wie die anderen uns haben wollen, uns formen, und manipulieren, gar ausnutzen. Und natürlich darüber, wie wir Andersartigkeit begegnen, mit Menschen zusammenleben, die anders als wir sind. Wie wir sie behandeln. Alles ist ständig im Wandel. Vertraut man jemandem, kann man sicher sein, ihm nicht mehr vertrauen zu können. Oder doch? Ist es derjenige, oder diejenige, der wir uns anvertrauen, und sind diejenigen dann auch die, auf die man sich verlassen kann? Kann man sich überhaupt auf jemanden verlassen? Oder auf alle? Ständig mach man ein neues Bündnis mit sich selbst und jemanden aus, hinter dem Rücken der anderen, vor ihrem Rücken, und…….wer kann wem eigentlich vertrauen?

Die Rollenverteilung des Romans gibt es nicht, wir haben nicht die typische Prinzessin, denn Luz wandelt sich, und schlüpft aus ihrer Prinzessinnenrolle. Auch andere Charaktere, denen man anfangs misstrauisch gegenüberstand, haben dafür gesorgt, dass man am Ende eine ganz andere Meinung hatte. Hier ging es um Täuschung, um Maskeraden, um das eigene Ich, und was man im Inneren ist, oder für was man kämpft. Dass man sich auch ändern kann, wenn man nur einen richtigen Grund dafür hat. Und dass man auf alle Fälle niemanden immer sofort vorverurteilen sollte, weil sich hinter ALLEM eine Geschichte verbirgt, die man nicht kennt. Ich gebe zu, vielleicht selber im Roman an diese Grenze gekommen zu sein. Aber vielleicht hat sich meine Meinung ebenso gewandelt, wie Luz? Wer weiß das schon? Die Atmosphäre ist düster und dunkel, passend zum Titel des Buches. Doch lasst euch nicht täuschen. Wo Dunkelheit ist, muss doch auch irgendwo Licht sein, und diese kleinen Hoffnungen findet man im Buch. Man muss sie nur erkennen, und für mich war dies eine Herausforderung, bin ich doch ein sehr misstrauischer Mensch. Denn schon mit Aufschlagen der Seiten, und dem Betreten des Buches, werden wir entführt in ein Verwirrspiel, eine Welt aus Lug- und Trugbildern, aus Schein und Sein, einer Maskerade. Und schon bald sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, und wissen nicht, wem unser Vertrauen gilt.

Die Geschichte der Elben in der Anderswelt vermischt sich hier mit unserer modernen Welt in der Zukunft. Die Wendungen sind so rasant, und in jedem Kapitel vorhanden, dass man sich schnellstens auf neue Situationen einstellen muss, mit denen man nie gerechnet hat. Das erhöht die Spannung, und definitiv die Überraschungen. Und genau wie Luz, habe ich mich aus meiner rosaroten Prinzessinnenhülle geschält, und mich hineingestürzt in ein Abenteuer, das jedem Agententhriller Konkurrenz macht. Die Wandlung von Luz ist hervorragend ausgearbeitet, und macht beim Lesen einfach nur richtige Freude. Ein Mädchen das zur mutigen Kämpferin wird, nein, unweigerlich werden MUSS. Die Kapitel sind übrigens immer aus einer anderen Sicht der Charaktere geschrieben, so wie Luz, Darel, oder Niall, und gehen mit dem Fortlauf der Geschichte mit. Man erfährt immer, was gerade in einem Charakter vorgeht, genau an der Stelle, an der es gerade nötig ist. Das schafft auch mehr Bindung zu allen, man kann sich besser in sie hineinversetzen. Ob man sie dabei versteht, oder ihre Taten verurteilt, das ist eine andere Sache. Man ist trotzdem in ihrer Gedankenwelt drin, und erlebt diese Szene somit hautnah mit.

Was das Buch auf alle Fälle geschafft hat, das war, das ich zwischendrin niemanden mehr wusste, dem ich vertrauen kann. Das hat mich verunsichert, und das Verhältnis zu dem Protagonisten nicht gerade gefestigt. Bis vielleicht das zu Luz, denn ihr habe ich mich so nahe und verbunden gefühlt. Vielleicht weil sie von jedem wirklich nur benutzt wird, wurde, und nur noch sich selbst trauen kann. Zumindest denkt man das oft. Kein schönes Gefühl. Aber dass das Buch es überhaupt schafft, dieses Gefühl im Leser zu wecken, ist beeindruckend. Denn ja. Ich war wütend, verletzt, enttäuscht, hatte Angst, wollte weinen, ins Buch springen, einige Protagonisten schütteln, und hatte plötzlich gar keine Sicherheiten im Leben mehr, wem ich trauen kann, und wem nicht. Der Boden wurde mir also unter den Füßen weggezogen. Und all das während des Lesens.

Die Welt die hier geschaffen wurde, ist auf jeden Fall etwas völlig Neues. Es ist Urban Fantasy, weil es in unserer Welt spielt, mit Elementen von Elben, die wir sonst eher im High Fantasy Bereich ansiedeln, und das Ganze in der Zukunft des Jahrs 2044. Die Welt in der gelebt wird ist nicht schön, mit einer Menge sozialer Probleme und Konflikte, aber sie ist sehr dicht und komplex. Ich müsste also lügen, wenn ich sagen würde, die Welt die hier konstruiert wurde, gefällt mir so wundervoll, dass ich mich heimelig und wohl fühle. Aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Und dass die Welt mit all ihren Gesetzen und Regelungen interessant und kritisch ist, das stimmt allemal.

Ich gebe zu, das Buch hat mich an einigen Stellen verzweifeln lassen. Doch nicht wegen der Geschichte des Buches, sondern, weil ich mich meist so hilflos gefühlt habe. In einer Welt, in der man niemandem trauen kann, außer sich selbst, und so über sich selbst hinauswachsen muss, kam mir das alles vor, als ob ich selbst in diesem Buch wäre. Die Stadt, das System, die Welt….. alles ist unsicher. Ein einziger Moment kann das ganze Leben verändern. Von privilegiert zu verfolgt. Das System der Überwachungen, die Regeln und Gesetze, das rassistische Denken, die Rebellen, der Untergrund…. All das hat nicht gerade dazu beigetragen, dass ich mich sicherer gefühlt habe, und mich in Sicherheit in einer rosa Wolke wiegen konnte. Das Buch hat zum einen aufgezeigt, wie wichtig es ist, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Aber auch, dass nicht jede Rebellion für die gute Sache kämpft, und viele Leute einfach nur ihr eigenes Wohl in den Vordergrund schieben. Solche Dinge wie Loyalität, füreinander einstehen………… das ist jedem völlig fremd, wenn er eigensüchtig nur an sich, und seine Vorteile denkt. Ebenso, wie, dass man die rosa Wolke dessen, was wir als angenehm im Leben betrachten, manchmal zur Seite schieben sollten. Aber ist es wirklich erstrebenswert, in einer Welt zu leben, und keine Liebe oder Emotionen empfinden zu können, außer dem eigenen Hass, oder dem Gedanken nach Rache, Vergeltung oder Sonstigem? Wir haben das Zusammenspiel von Familien, und was diese uns bedeutet, in jeglicher Form. Und die Themen Rassismus und Migration. Das Buch ist deswegen sehr aktuell, selbst wenn es in der Zukunft spielt, in einer Welt voller Elben. Aber wenn wir diese Gruppe als Symbol für Menschen, die anders sind, dann hat das Ganze schon einen viel bitteren Beigeschmack. Ja, dies war mal wieder ein Buch, bei dem die Gedanken nach dem Lesen ungemein gerattert sind, und gar nicht mehr stillstehen wollten. Und auch bei diesem Buch fände ich es schön, wenn die Leute all das erkennen, was darinsteht, als das, was es ist. Nämlich nicht richtig. Auch, wie wir auf unserem Planeten miteinander umgehen. Dass man alles symbolisch auf unsere Zeit übertragen kann, gefällt mir sehr gut, hält es einem doch mal wieder den Spiegel der Probleme, auch unserer Gesellschaft vor. Und, ohne sie richtig anzusprechen, sind sie trotzdem erkennbar.

Und man sitzt vor der Geschichte, und reflektiert sich selber. Genau das mag ich an Büchern. Alles mutet so real an, als ob man nur raus vor die Tür gehen bräuchte, und sich genau in dieser Welt mit ihren Regeln befinden würde. Was zum Glück nicht so ist. Es ist eher wie eine Warnung, was aus uns Menschen werden kann, wenn wir in unserem Tun und unseren Aktionen nicht darüber nachdenken, was wir anderen Menschen antun. Eine leise flüsternde, nicht aufdringliche Warnung.

Heutiges Rezensionslied über Wahrheiten, Lüge, und Maskeraden:

„No flaws when you're pretending. But now I know…..she never was and never will be…you don't know how you've betrayed me…..and somehow you've got everybody fooled.

Without the mask where will you hide……Can't find yourself lost in your lie.

I know the truth now. I know who you are. And I don't love you anymore.“

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Die Zerrissenheit zwischen Licht und Dunkel

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Elbendunkel - Kein Weg zurück ist der erste Teil einer Dilogie aus der Feder von Rena Fischer. Ich kenne die Autorin bereits aus ihrer Chosen-Reihe, die mir wirklich gut gefallen hat, weshalb ich schon ...

Elbendunkel - Kein Weg zurück ist der erste Teil einer Dilogie aus der Feder von Rena Fischer. Ich kenne die Autorin bereits aus ihrer Chosen-Reihe, die mir wirklich gut gefallen hat, weshalb ich schon neugierig auf ihr neues Buch, dass sich diesmal nicht nur um den Konflikt zwischen Licht und Schatten, sondern noch umso viel mehr dreht.

Das Cover gefällt mir wirklich gut, größtensteils ist es weiß gehalten. Unterbrochen wird das Weiß auf der Vorderseite durch eine schwarze, rauchförmige Säule, in der man einige Motive erkennen kann, wie eine in nachtgehüllte Stadt mit Brücke und der Silhouette eines Paares. Es passt wirklich gut, denn es verbindet modernes mit einem fantastischen Flair, was auch dieses Buch meisterhaft vereint.

Luz lebt in einer Welt im Jahre 2044, in der nicht nur die Technologie einen großen Sprung gemacht, sondern auch das Zusammenleben von Mensch und Elben normal geworden ist. Früher waren die Elben mächtig, doch nach einem einschneidenden Ereignis mussten die Elben ihre Heimat verlassen und verloren alle ihre Kräfte. Die Einteilung von Licht-und Dunkelelben macht das Überleben umso schwerer, denn die Dunkelelben werden stark kontrolliert und unterdrückt von der Gesellschaft. Von dem wahren Kampf der Dunkelelben ahnt Luz jedoch wenig, als sie sich eines Tages zu einem Date mit Niall schleicht und von ihm in einen zwielichtigen Club mitgenommen wird. Dort trifft sie auf Darel, einen Poetry-Slammer, dessen Schicksal bald schon eng mit Luz verknüpft sein wird, denn Luz findet eine Wahrheit heraus, die sie nicht nur ferner von ihrem alten Leben entfernt, sondern die sie bald dazu zwingen wird, alles zu tun um zu überleben ...

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir auf Anhieb sehr gut, auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe um in diese doch sehr komplexe Welt zu finden. Ich habe eine spannende Fantasygeschichte erwartet, doch bekommen habe ich noch so viel mehr: Die Autorin reißt einen mit zwiespältigen Konflikten, tiefgründigen, gesellschaftlichen Problemen und undurchsichtigen Personen mit, sodass man kaum zu Atem kommt. Das Worldbuilding finde ich wirklich grandios gelungen und so viel komplexer, als erwartet.

Die Charaktere sind ebenfalls wirklich großartig gelungen. Rena hat sehr authentische Personen erschaffen, die weder Schwarz noch Weiß sind, die ihre eigenen Abgründe besitzen und die man nicht in ein gewisses Bild einordnen kann. Luz kommt zunächst noch am nähesten einer klischeehaften Hauptprotagonistin, naiv und behütet. Doch ihre Entwicklung ist gewaltig, man erkennt sie kaum wieder, aber das ist wirklich gut. Genauso mein geheimer Liebling der Geschichte, Darel, der so einige Facetten für den Leser bereit hält. Auch viele andere Charaktere sind für Überraschungen zu haben und sind mir ans Herz gewachsen, dass ich es kaum erwarten kann, zurückzukehren.

Wow, dieses Buch hat mich wirklich total unerwartet getroffen, in jeglichen Bereichen. Ich hatte andere Erwartungen, aber ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, wie sie nun ist. Die Autorin erzählt mit kritischem Blick eine fesselnde Fantasygeschichte, die einen emotional mitnimmt und von der man kaum ahnt, wohin sie einen führt. Hier hat wirklich alles gestimmt, überraschende Wendungen, nervenauftreibende Spannung, so einiges Herzklopfen und die Tiefe der Zerrissenheit in vielen Aspekten. Ich kann es wirklich kaum abwarten, bis der zweite Teil erscheint, denn das Ende ist durchaus fies. Ich muss sagen, dass diese Reihe sogar noch besser gefällt, als die erste Reihe der Autorin. Ich vergebe verblüffende, volle 5***** dafür!

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Ein grandioser Auftakt, der mich umgehauen hat

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Das Cover war einfach Liebe auf den ersten Blick. Es ist so detailreich und liebevoll gestaltet und noch dazu ist es in meinen Lieblingsfarben - lila und petrol - gehalten.


Der Schreibstil der Autorin ...

Das Cover war einfach Liebe auf den ersten Blick. Es ist so detailreich und liebevoll gestaltet und noch dazu ist es in meinen Lieblingsfarben - lila und petrol - gehalten.


Der Schreibstil der Autorin hat mich auch diesmal wieder vollkommen überzeugt und vom Hocker gehauen. Rena Fischer zieht den Leser mit ihren Worten geradezu magisch in ihren Bann, wodurch es absolut unmöglich ist das Buch mal zur Seite zu legen. Die Atmosphäre im Buch ist zum Zerreißen gespannt und die Spannungskurve nimmt ungeahnte Höhen ein. Auch das Setting in San Fran bringt zusätzliche Spannung in die Geschichte, denn diese Stadt schreit geradezu nach Abenteuern.


Ein anderer Aspekt, der mich wieder und wieder sprachlos zurück gelassen hat, waren die überraschenden Plot Twists. Jedesmal wenn ich dachte, dass ich wüsste wie es in der Geschichte weitergeht, wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Und diese unerwarteten Wendungen haben es ganz schön in sich. Da waren so einige 'krass' und 'holy hell' Momente dabei.


Dann wären da natürlich noch die Charaktere. Tja, was soll ich sagen? Ich liebe sie alle! Die Protagonistin mag man ja zuerst als relativ verwöhntes und sehr behütetes Prinzesschen kennen lernen, aber das ändert sich sehr schnell. Ihre Entwicklung mit Fortschreiten der Handlung ist der Wahnsinn. Sie wächst so viel was ihren Charakter betrifft und stellt sich als unglaublich starke Persönlichkeit heraus. Ihre Begleiter sind grandios, aber die lass ich euch lieber selbst kennen lernen. Und dann gibt es - wie in jeder guten Story zu erwarten - noch die Bösen. Man lernt sie als Scheusal kennen und sie machen ihrer Rolle alle Ehre.

Mein Fazit? ᴇʟʙᴇɴᴅᴜɴᴋᴇʟ - ᴋᴇɪɴ ᴡᴇɢ ᴢᴜʀÜᴄᴋ von Rena Fischer ist ein absolutes Jahreshighlight, das es in sich hat. Ich wurde von den Charakteren verzaubert und von der spannenden Handlung mitgerissen, um am Ende als emotionales Wrack ausgespuckt zu werden. Ich kann euch dieses geniale - und wunderschöne - Werk nur ans Herz legen und euch raten: Lest es!

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