Cover-Bild Das Lied der Wölfe
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 21.05.2021
  • ISBN: 9783423438339
Rena Fischer

Das Lied der Wölfe

Roman
Sturmgraublaue Zeit der Liebe
Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Who dares, wins...

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Kaum eine bedrohte Tierart ist so umstritten wie der Wolf. Aus alten Märchen erinnern wir das klassische Feindbild, aus der Zoologie wissen wir um seinen Schutzstatus. In ihrem Roman "Das Lied der Wölfe" ...

Kaum eine bedrohte Tierart ist so umstritten wie der Wolf. Aus alten Märchen erinnern wir das klassische Feindbild, aus der Zoologie wissen wir um seinen Schutzstatus. In ihrem Roman "Das Lied der Wölfe" hat Rena Fischer sich mit diesem heiklen Thema literarisch auseinandergesetzt:


Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.


Das stimmungsvolle Cover macht auf dieses interessante Geschichte neugierig. Zwei Menschen sind in einem Boot auf einem abgelegenen See unterwegs. Bewegen sie sich in einem ruhigen Gewässer oder müssen sie sich gegen die Macht der Natur behaupten?


Rena Fischer hat sich für ein traumhaftes Setting in einem einsamen Herrenhaus den schottischen Highlands entschieden. Das Geschehen wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Nevis, einem ehemaligen Elite-Soldaten und einzigen Sohn eines Milliardärs, der während seines Dienstes eine schwere Verletzung davongetragen hat und unter einer schweren Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, und aus der Sicht von Kaya, einer ehrgeizigen Forscherin, die ihre Trennung von ihrem psychopathischen Ex-Freund nicht verarbeitet hat, sich in ihre Arbeit stürzt und für ein Wolfsprojekt engagiert worden ist. Nevis und Kaya sind sensible, psychisch schwer angeschlagene Persönlichkeiten, die ihre erlittenen Traumata vor allen anderen Menschen verbergen.


Nach einem etwas zähen Beginn nimmt dieser faszinierende packende Roman Fahrt auf, und ich habe ihn nicht mehr aus meinen Händen legen können. Dennoch ist er keine leichte Kost, auch wenn er eine (vorhersehbare) dramatisch angehauchte Liebesgeschichte erzählt. Eine gerechte Beurteilung meiner Lektüre fällt mir sehr schwer. Einerseits hat mich das enorme Fachwissen von Rena Fischer beeindruckt. Wölfe zählen zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten, und Rena Fischer liefert wertvolle Hintergrundinformationen, die zum Verständnis des "Wolfprojektes" beitragen. Der Einsatz der Protagonisten für die vom Aussterben bedrohten Tiere hat mich sehr beeindruckt; und ich zolle Rena Fischer meinen vollen Respekt, dass sie dieses komplexe Thema in ihrem Roman kritisch aufgearbeitet hat.


Andererseits bin ich geschockt von den schrecklichen Erlebnissen des männlichen Protagonisten, die ausführlich geschildert werden. Nevis leidet unter der Entführung und Ermordung seines Zwillingsbruder, dem er nicht helfen konnte, er hat belastende Einsätze als Elite-Soldat hinter sich gebracht, die er in Flashbacks erinnert; er boykottiert seine psychotherapeutischen Behandlungen, verweigert eine medikamentöse Behandlung und scheint in einer Spirale des Grauens gefangen. Sein bester Freund leidet an schlimmen Depressionen, die zu mehreren Suizid-Versuchen münden. Ich liebe Bücher, die unsere Realität widerspiegeln, dennoch ist diese geballte Ladung Drama zu viel für mich gewesen. Alpträume und Erinnerungen sind definitiv nichts für zartbesaitete Leser; insoweit muss ich eine leise Warnung aussprechen.


Das (für alle Liebesromane übliche) Happy-End soll die aufgewühlten Gemüter besänftigen, aber es ist für meinen persönlichen Geschmack nicht allzu glaubhaft ausgefallen. Liebe kann manches heilen, aber sie hat ihre Grenzen. Deshalb kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben. Schade!

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Wölfe in den schottischen Highlands

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Im Auftrag eines schottischen Milliardärs soll die deutsche Biologin Kaya helfen, in seiner Heimat ein Rudel wilder Wölfe anzusiedeln. Dazu gehört unter Anderem viel Überzeugungsarbeit bei den skeptischen ...

Im Auftrag eines schottischen Milliardärs soll die deutsche Biologin Kaya helfen, in seiner Heimat ein Rudel wilder Wölfe anzusiedeln. Dazu gehört unter Anderem viel Überzeugungsarbeit bei den skeptischen Einheimischen und Kaya stürzt sich mit Feuereifer in ihren neuen Job. Doch Nevis, der Sohn ihres Arbeitgebers, bringt die junge Forscherin in emotionale Verwirrung, obwohl er sich ihr gegenüber mürrisch und abweisend verhält. Auch für das Wolfsprojekt hat der Kriegsveteran wenig übrig und Kaya wird mehr und mehr in das Familiendrama der MacKinleys hinein gezogen.

"Das Lied der Wölfe" von Rena Fischer ist keine oberflächliche Liebesgeschichte, vielmehr werden dem Leser nebenher viele interessante Informationen über frei lebende Wölfe präsentiert. Die Autorin hat für ihr Buch ausgiebig recherchiert, auch über die Geschichte Schottlands habe ich zusammen mit der Protagonistin Einiges erfahren. Kaya war mir schnell sympathisch und ich habe auch Nevis trotz seiner zunächst sehr abweisenden Art gemocht. Die Beiden und auch die anderen Figuren im Buch waren umfassend beschrieben, so dass die Personen sich für mich real angefühlt haben und nicht nur flache Papiergestalten waren. Nevis kämpft mit einer kaum behandelten PTBS, auch diese Krankheit wurde in der Geschichte deutlich thematisiert.

Den Hintergrund bilden die schottische Highlands, die in ihrer rauen Schönheit ebenfalls sehr bildlich beschrieben sind, so dass ich beim Lesen leise Sehnsucht verspürt habe, diese Gegend einmal kennen zu lernen. Rena Fischers Schreibstil kannte ich schon aus der "Elbendunkel"-Dilogie und obwohl dieses Buch so ganz anders ist, hat es mich ebenso schnell in seinen Bann gezogen und trotz kleinerer Längen zwischendurch nicht wieder los gelassen. Dieses Leseerlebnis habe ich als intensiv und tiefgründig empfunden, deshalb empfehle ich es sehr gern weiter.

Fazit: Wer "nur" eine Liebesgeschichte erwartet, wird hier überrascht werden, die Autorin hat ernste Themen in die Handlung eingeflochten und ihr Roman hat mich mit einigem Wissen über die Wölfe und auch aus der schottischen Geschichte versorgt. Deshalb spreche ich für "Das Lied der Wölfe" sehr gerne eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 28.05.2021

Einzigartiges Projekt

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„Das Lied der Wölfe“ von Rena Fischer setzt sich mit schwierigen Themen auseinander, die emotional und sensibel geschildert werden.
Die junge deutsche Biologin Kaya reist für ein neues spannendes Projekt ...

„Das Lied der Wölfe“ von Rena Fischer setzt sich mit schwierigen Themen auseinander, die emotional und sensibel geschildert werden.
Die junge deutsche Biologin Kaya reist für ein neues spannendes Projekt nach Schottland. Sie soll für den exzentrischen Millionär Alistair MacKinley ein Wolfsprojekt leiten, welches die freie Ansiedlung von Wölfen in Schottland zum Ziel hat. Auf dem imposanten Herrensitz, der für die nächste Zeit ihr Zuhause sein wird, trifft sie auch dessen Sohn Nevin. Der Elite-Soldat erholt sich momentan von einer schweren Kriegsverletzung und hat mit dem Projekt seines Vaters recht wenig am Hut. Kaya ist fasziniert von ihm, aber gleichzeitig treibt er sie mit seinem Verhalten auch zur Weißglut.

Dieses Buch geht in eine völlig andere Richtung, als die Bücher, die ich bisher von Rena Fischer gelesen habe. Das Thema der Wolfsansiedlung kannte ich bisher nur oberflächlich und man merkt, wie intensiv sich die Autorin mit der Materie auseinandergesetzt hat und wie fundiert und überzeugend sie in Person von Kaya die Argumente der Befürworter darlegt. Die detailreichen Schilderungen umfassen jedoch nicht nur die Wölfe, sondern auch die schwierigen Folgen einer PTBS, mit der nicht nur Nevis, sondern auch Kaya zu kämpfen hat. Während Nevis seine Probleme kennt und versucht, sie zu vertuschen, ist Kaya gar nicht klar, wie ihre Psyche unter einem Trauma der Vergangenheit immer noch leidet. Der Weg der beiden Protagonisten ist alles andere als einfach und einige Situationen sind allein beim Lesen schon schmerzhaft. Das gesamte Ausmaß der tragischen Ereignisse, die vor allem Nevis fast zerstört haben, wird erst gegen Ende des Buches enthüllt und es muss sich zeigen, ob er und Kaya gemeinsam die Stärke finden, nach vorn zu blicken.
Die tiefgründigen Charaktere sind der Autorin absolut gelungen und auch die Nebenfiguren spielen wichtige Rollen. Die Perspektiven wechseln zwischen Kaya und Nevis, so dass man aufschlussreiche Einblicke in ihre innersten Gedanken erhält. Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich auf die Charaktere einzulassen, aber das wurde im Laufe der Handlung und der sich langsam entwickelnden Beziehung zwischen den beiden immer besser.

Mein Fazit:
Die hochinteressante Thematik und die gefühlvolle Annäherung der beiden Protagonisten sind der Autorin gut gelungen und ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Who dares, wins

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Der exzentrische schottische Milliardär Alistair MacKinley hat vor, Wölfe in Schottland (wieder) anzusiedeln und sucht sich daher die junge, deutsche Wolfsforscherin Kaya aus, um das Projekt zu leiten. ...

Der exzentrische schottische Milliardär Alistair MacKinley hat vor, Wölfe in Schottland (wieder) anzusiedeln und sucht sich daher die junge, deutsche Wolfsforscherin Kaya aus, um das Projekt zu leiten. Ein ehrgeiziges Projekt, denn die Schotten hassen alles, was ihren Schafen gefährlich werden könnte, und äußern das auch lautstark. Kaya hat keine einfache Aufgabe und dass Alistairs gleichaltriger Sohn Nevis im Herrenhaus wohnt, macht die Aufgabe nicht einfacher. Er torpediert alles: die Pläne seines Vaters, seine Genesung von einer schweren Kriegsverletzung, die Annäherung der jungen Deutschen.

Was soll ich sagen? Ich mag Rena Fischers Fantasybücher. Sie hat einen eigenen, sehr angenehmen Schreibstil und neigt normalerweise nicht zu Kitsch, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe, obwohl das nicht so ganz mein Genre ist. Zum Positiven: Es waren schon interessante Infos über Wölfe dabei. Auch die Kriegseinsätze und Traumata hat sie gut recherchiert. Der Rest jedoch war mir persönlich zu viel Kitsch und Drama und wie sich jemand in ein Ar... wie Nevis verlieben kann, ist mir rätselhaft. Aber hier hilft natürlich wieder mal das heiße Aussehen. Charakter egal, wenn einer nur heiß ist. Bei Nevis hat mich alles abgestoßen. Er behandelt Kaya wie Dreck, aber egal. Er ist schuld an dem Tod eines Wolfes. Aber egal. Ach ja, er ist natürlich ein schottischer Soldatenheld, der Schottland am Hindukusch oder sonstwo in der Welt gegen Terroristen verteidigt hat. Offizier ja, Gentleman nein. Aber egal. Er ist heiß. Außerdem gab es mehr Drama als bei Supermodels und mit der Logik war es auch nicht immer weit her. In einem Moment noch ist Kaya ein Störfaktor, im nächsten schreibt Nevis beinahe Gedichte über ihre Schönheit. Und wie praktisch, dass Kaya dauernd Leute hat, die ihr sagen, wie heiß sie ist.

Ginge ja nicht an, dass ein graues Mäuschen mit einem heißen Milliardässohn rummacht. Sie hat natürlich auch ihr Päckchen zu tragen. Alle schleppen also einen Rattenschwanz an Problemen mit sich rum, die sich aber genauso leicht lösen wie die Schleife um ein Geburtstagsgeschenk. Konnte mich daher nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen und ich bleibe wohl zukünftig bei den Fantasybüchern der Autorin. 2,5/5 Punkten.