Cover-Bild Die Hölle im Kinderheim
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 04.11.2016
  • ISBN: 9783741270154
Renée Wum

Die Hölle im Kinderheim

Auf ewig hinter seelischen Gittern
In ihrem Buch "Die Hölle im Kinderheim" befasst sich Renée Wum mit dem häufig und gerne verdrängten Thema des Kindesmissbrauchs durch Geistliche. In ihrem erschütternden Bericht lässt sie die Leidtragenden durch ein ehemaliges Heimkind selbst zu Wort kommen. Dutz, der Name ist ein schützendes Pseudonym, spricht über seine unvorstellbar grauenhafte Kindheit in einem katholischen Kinderheim in Luxemburg in den Fünfzigerjahren. Er erzählt von den qualvollen Nächten, der täglichen bestialischen Folter - und dem täglichen sexuellen Missbrauch, dem er und seine Leidensgenossen und -genossinnen ausgesetzt waren.
Ihre Verbrechen haben die verschiedenen Heime - auch mit Hilfe öffentlicher Stellen - bestens untereinander organisiert. Zurück bleiben in den Tod getriebene Kinder und, wenn sie überleben, schwer traumatisierte Erwachsene, denen die Anerkennung ihres Leides bis heute verweigert wird, weil sich die Verantwortlichen wegducken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Hölle im Kinderheim

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Dutz wuchs in den 50er Jahren in einem kirchlichen Kinderheim in Luxemburg auf und verbrachte dort seine gesamte Kindheit und einen Teil seiner Jugend. Die damalige Gesellschaft dachte, bzw. wollte denken, ...

Dutz wuchs in den 50er Jahren in einem kirchlichen Kinderheim in Luxemburg auf und verbrachte dort seine gesamte Kindheit und einen Teil seiner Jugend. Die damalige Gesellschaft dachte, bzw. wollte denken, dass die Kinder in den Heimen gut aufgehalten sind und eine gute Erziehung und Schulbildung genießen. Doch die Realität sah für die Kinder komplett anders aus. Schulbildung wurde verweigert, stattdessen standen körperliche Schwerstarbeiten an. Zusätzlich waren körperliche und psychische Misshandlungen, sexuelle Missbräuche und Foltern (wie Essensentzug, Isolation,…) an der Tagesordnung. Nicht selten kam es auch zu schweren körperlichen Verletzungen, Todesfällen und Suiziden der Kinder. Neben Dutz wird auch noch auf andere Kinder und ihre Zeit vor und im Kinderheim eingegangen.

Ich habe schon häufiger Berichte und Bücher zu diesem Thema gelesen, doch noch nie war die Geschichte und das Leiden der Opfer so ausführlich und bildlich beschrieben, wie in diesem Buch. „Die Hölle im Kinderheim“ ist das mit Abstand beste Buch, welches ich zu den Missbrauchsfällen in kirchlichen Heimen gelesen habe. Obwohl das Buch Missbrauchsfälle in einem Heim in Luxemburg beschreibt, ist es auch in anderen Ländern im deutschsprachigen Raum ähnlich abgelaufen.

Renee Wum hat einen flüssigen und bildlichen Schreibstil, dennoch musste ich das Buch häufig zur Seite legen. Die äußerst bildlichen Beschreibungen der Missbräuche und Misshandlungen sind keine leichte Kost und lagen mir oft schwer im Magen. Das Buch stimmt mich wirklich nachdenklich und ich werde mich noch lange mit dem Inhalt beschäftigen und zum Nachdenken angeregt.

Besonders gelungen fand ich, dass Renee nicht nur auf die Zeit der Kinder im Heim, sondern auch auf deren Vorgeschichte und die Zeit nach der Entlassung eingeht. Renee hat es geschafft die Langzeitfolgen und Belastungen der Opfer aufzuzeigen und ist auch auf die wirklich schockierende Reaktion der katholischen Kirche näher eingegangen.

Renee Wum macht bereits zu Beginn des Buches deutlich, dass es sich nicht um eine fiktive Geschichte handelt, sondern, dass sie die Erlebnisse eines ehemaligen Heimkindes niederschrieb. Als Leser merkt man sofort, dass sich Renee Wum sehr viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und wirklich ausführlich recherchiert hat (auch zu der Reaktion der Kirche).

Ich danke Renee Wum für dieses äußerst gelungene Buch! Alles was im Buch steht hat Hand und Fuß und verdeutlicht das Leiden der Kinder während ihres Heimaufenthalts und im anschließenden Leben, da sie häufig nicht mehr in der Lage sind sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und bis heute an den Folgen der jahrelangen physischen, psychischen und sexuellen Folter leiden. Ich danke auch Dutz, der seine traumatische Geschichte für dieses Buch zur Verfügung gestellt hat und hoffe, dass sein Kampf für Gerechtigkeit endlich erfolgreich ist.

FAZIT:

„Die Hölle im Kinderheim“ ist alles andere als eine leichte Lektüre und ich werde noch lange darüber nachdenken. Dennoch ist es das mit Abstand beste Buch, welches ich zu diesem Thema jemals gelesen habe und ich empfehle jedem, der sich mit den Misshandlungen in Kinderheimen in der Nachkriegszeit beschäftigen möchte, dieses Buch zu kaufen!Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 26.08.2017

Himmel oder Hölle -Je nachdem auf welcher Seite der Kirchenbank man sich befindet

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Dieses Buch zeigt die Misstände in katholischen Kinderheimen in den 50iger Jahren an,doch dieses Thema ist auch heute noch aktuell,wenn auch Gott sei Dank nicht mehr in dem Ausmass wie damals.Doch jede ...

Dieses Buch zeigt die Misstände in katholischen Kinderheimen in den 50iger Jahren an,doch dieses Thema ist auch heute noch aktuell,wenn auch Gott sei Dank nicht mehr in dem Ausmass wie damals.Doch jede Art von Gewalt und Mißbrauch an Kindern ist furchtbar und gehört schwer bestraft ,denn Kinder sin die Schwächsten der Gesellschaft und verdienen Liebe,Zuneigung und Beachtung.
Was damals unter dem Deckmantel der Kirche an Grausamkeiten an Kindern und Jugendlichen begangen wurde ist gleichzusetzen mit den Grausamkeiten in den Konzentrationslagern.


Erzählt wird hier die Geschichte von Dutz ,einem Jungen ,dessen Mutter sich nicht darum kümmerte was aus ihrem jüngsten Sohn wurde,die blind der Kirche vertraute und froh war den Jungen los zu werden.Für das Kind folgten 10 Jahre voller Qual und Leid ,Nahrungsentzug und Misshandlungen seiten der Ordensschwestern und des Pfarrers .Jeder sah weg und keiner war bereit den Kindern zu helfen.
Stellenweise fand ich es so krass ,das ich kaum weiter lesen konnte.Wenn man selbst Mutter ist kann ich einfach nicht nachvollziehen wie man froh sein kann ,wenn man sein Kind weg geben muss und besonders wenn man dann erfährt das die Zustände dort nicht gut sind .Sicher war die Zeit damals nicht einfach ,doch das berechtigt niemanden so mit Kindern und Schutzbefohlenen um zu gehen.
Auch ich habe während meiner Praktikantenzeit in einem katholischen Altenheim mitbekommen ,das herzlich wenig Mitgefühl unter den Nonnen herrschte und auch wiederholt Obdachlose ,die um Essen gebettelt haben abgewiesen wurden,doch solche Zustände herrschten zu meiner Zeit nicht mehr.Und doch hat mich das geprägt was das Thema Kirche anging.


Ich hoffe dieses Buch tägt dazu bei das sich die Kirche endlich mal mit diesen Mißständen in ihren eigenen Reihen befaßt ,denn nur wenn vehment gegen diese Dinge vorgegangen wird kann die Kirche ihre Glaubwürdigkeit beweisen.Denn man kann nicht Güte und Milde predigen und hintenrum Menschen mißbrauchen und quälen.


Sicher ändert sich für die Opfer von damals wenig bis nichts doch dürfen ihre Qualen nicht einfach unter den Altar gekehrt werden und es muss verhindert werden das auch heute noch Mißbrauch im Namen der Kirche geschieht.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Es bleibt im Gedächtnis

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In dem Buch lernen wir ein Kinderheim in Luxemburg kennen. In der Nachkriegszeit wurden viele Kinder von ihren Familien oder auch von Nachbarn in ein Heim gesteckt. Die Eltern dachten ihren Schützlingen ...

In dem Buch lernen wir ein Kinderheim in Luxemburg kennen. In der Nachkriegszeit wurden viele Kinder von ihren Familien oder auch von Nachbarn in ein Heim gesteckt. Die Eltern dachten ihren Schützlingen würde es hier gut gehen, aber das war leider nicht der Fall. Dieser Abschnitt nennt sich schwarze Pädagogik und nicht nur in Luxemburg wurden die damaligen Heimkinder so behandelt.

Ich habe zu diesem Thema schon einige Bücher gelesen, da ich mich beruflich als Erzieherin häufig mit dem Thema auseinandersetzte.

Die Kinder waren damals nichts wert und das vermittelte man ihnen auch. Wum schildert ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen den damaligen Missbrauch durch die katholische Kirche. Ich möchte nichts genaueres wiedergeben, da das Thema nicht für jeden was ist.

Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm zu lesen. In dem Buch erzählt ein ehemaliges Heimkind, Dutz, von seinen erlittenen Quallen. Zwischenzeitlich werden auch die Schicksale von anderen Kindern, sowie von einigen Erwachsenen, beleuchtet.

Ich musste das Buch zwischenzeitlich immer mal wieder an die Seite legen und tief durchatmen. Es ist keine leichte Kost. Ab und zu hatte ich Tränen in den Augen und eine unfassbare Wut in meinem Bauch. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie die Menschen so handeln konnten, dass es so böse Menschen unter uns gibt.


Das Buch wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 06.08.2017

Die Hölle im Kinderheim

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Dieses Buch befasst sich mit den Missbräuchen in einem katholischen Kinderheim in Luxemburg durch Geistliche und Beschäftigte. Dutz, der in den fünfziger Jahren selbst ein Heimkind in dieser Anstalt war ...

Dieses Buch befasst sich mit den Missbräuchen in einem katholischen Kinderheim in Luxemburg durch Geistliche und Beschäftigte. Dutz, der in den fünfziger Jahren selbst ein Heimkind in dieser Anstalt war und dort seine Kindheit und Jugend verbrachte, spricht über die unvorstellbaren Grausamkeiten, die ihm und den anderen Kindern zugefügt wurden. Er hat psychischen und physischen sowie sexuellen Missbrauch erleiden müssen, er wurde gefoltert und ausgebeutet und stark traumatisiert. Durch seine Erzählungen will er das Schweigen brechen.

Dieses Buch ist wirklich heftig. Es liest sich wie eine Dokumentation über unfassbare Grausamkeiten, die an unschuldigen Kindern verübt werden. Die Hauptperson ist Dutz, doch es gibt auch Berichte von vielen anderen Kindern, denen Dutz begegnet ist.
Positiv finde ich, dass man liest, wie die jeweiligen Kinder überhaupt im Kinderheim gelandet sind. Häufig wurden sie abgeschoben, weil sie im Weg waren, zu anstrengend oder schlichtweg die Zeit fehlte, um sich um sie zu kümmern. Alles keine Gründe, ein eigenes Kind abzuschieben. Aber den Eltern wurde suggeriert, dass die Kinder im Heim in besten Händen seien. Doch ob es so ist, haben die Eltern nicht mehr interessiert. Kaum im Heim angekommen, wurden diese Kinder sofort auf verschiedenste Arten misshandelt. Schläge und Essensentzug sowie Isolationen im Keller waren an der Tagesordnung. Ihnen wurde stets eingebläut, dass sie nichts wert seien.
Die Kinder wurden als kostenlose Arbeitskräfte missbraucht, obwohl sie oftmals viel zu schwach für die Arbeit waren. Auch wurden sie an andere Familien ausgeliehen, um dort anfallende Arbeiten zu erledigen. Den Lohn steckte das Heim ein, die Kinder erhielten Schläge.
Diese Greueltaten wurden durch sexuellen Missbrauch getoppt. Geistliche vergingen sich an den hilflosen Kindern und sie wurden auf den Kinderstrich geschickt.
Die Verantwortlichen, insbesondere die katholische Kirche, versuchen die Anschuldigungen zu vertuschen und Betroffene mit Geld mundtot zu machen. Das zugefügte Leid will niemand anerkennen, obwohl dies das Mindeste wäre.
Das Buch ist wirklich schockierend, denn die Beschreibungen beschönigen nichts. Zwar geht es hier um ein Kinderheim in Luxemburg, doch es ist mittlerweile bekannt, dass es solche Missbräuche zu dieser Zeit in vielen Ländern gab und die Betroffenen noch heute darunter leiden.

Ein lesenswertes Buch, das nichts verschweigt und gehört bzw. gelesen werden sollte. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.