Cover-Bild Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 16.05.2020
  • ISBN: 9783608504583
Reni Eddo-Lodge

Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

Anette Grube (Übersetzer)

»Dieses Buch verlangte danach, geschrieben zu werden. Es ist die Art von Buch, die eine Zukunft einfordert, in der wir solche Bücher nicht mehr brauchen. Essenziell.«
Marlon James, Gewinner des Man Booker Prize 2015

Viel zu lange wurde Rassismus als reines Problem rechter Extremisten definiert. Doch die subtileren, nicht weniger gefährlichen Vorurteile finden sich dort, wo man am wenigsten mit ihnen rechnen würde – im Herzen der achtbaren Gesellschaft.

»Reni Eddo-Lodges Buch ist ein Geschenk, weil es klar und deutlich beschreibt, was struktureller Rassismus ist und warum Weiß-Sein in unseren Gesellschaften ein Privileg ist.«
Laura Freisberg, BR-Kulturwelt, 31.01.2019

Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein? Reni Eddo-Lodge spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.

Ob in Politik oder Popkultur – nicht nur in der europaweiten Angst vor Immigration, sondern auch in aufwogenden Protestwellen gegen eine schwarze Hermine oder einen dunkelhäutigen Stormtrooper wird klar: Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um die Ungerechtigkeiten des strukturellen Rassismus herauszustellen und zu bekämpfen, müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden – »Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns.«

Stimmen zum Buch

 »Dieses Buch als weißer Mensch ohne Migrationshintergrund zu lesen ist wirklich kein Spaß, und trotzdem sollte man es unbedingt lesen, weil es den Blick auf die Gesellschaft, in der man lebt, irritiert. Außerdem irritiert es den Blick, den
man auf sich selbst hat.«
Antonia Baum, Die Zeit

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2023

Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Buch für uns alle notwendig

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Ich habe in diesem Buch der britischen Autorin Reni Eddo-Lodge einige neue Dinge erfahren, vor allem über Hautfarbe und Großbritannien. Ihr Buch ist aus einem Blogbeitrag von 2014 heraus entstanden, in ...

Ich habe in diesem Buch der britischen Autorin Reni Eddo-Lodge einige neue Dinge erfahren, vor allem über Hautfarbe und Großbritannien. Ihr Buch ist aus einem Blogbeitrag von 2014 heraus entstanden, in dem sie kritisiert hat wie sehr viele (nicht alle) weiße Menschen noch immer die Existenz (und damit gelebte Alltagsrealität vieler PoC) von strukturellen Rassismus und seiner Symptome leugnen. Eddo-Lodge konnte und wollte sich nicht mehr emotional und intellektuell damit verausgaben, Menschen von etwas zu überzeugen, die gar nicht willens sind zuzuhören. Dieser Blogbeitrag hat eine Welle des Zuspruchs für Eddo-Lodge ausgelöst und es kamen sogar die Bitten von weißen Leser:innen, sie möge ihre Überzeugungsarbeit nicht aufgeben, ihre Stimme wäre notwendig.
Und so schrieb sie weiter.

In dem Kapitel "Geschichte" konnte mir das Buch neues Wissen vermitteln, z.B. im Hinblick auf die Auswirkungen des Sklavenhandels oder auch die Beteiligung der Commonwealth Nations (insb. Jamaika, Indien, Karibik) am 2. Weltkrieg. Amerika hat eine gut dokumentierte Geschichte seiner Kultur, und über Großbritannien (immerhin bis in die 1940er hinein noch immer Kolonialmacht) wusste ich bisher so gut wie nichts.

Über einen sehr wichtigen Punkt im Kapitel "White Priviledge" habe ich mir nie Gedanken gemacht. Interethnische Kinder (ein weißes und ein schwarzes Elternteil) sind Teil der Vielfalt des Schwarzseins, die oftmals weniger bedacht wird. Die feglende Erfahrung weißer Elternteile mit Rassismus macht diese blind für die Schwierigkeiten des Kindes, das sich mit den Vorurteilen der Welt in Bezug auf seine Hautfarbe allein und ohne die Hilfe der Eltern auseinandersetzen muss.
Hier wurde ich mir sehr klar meines weißen Privilegs bewusst, dass mir dieser Gedanke darum nie gekommen ist.
Wenn man über strukturellen Rassismus spricht, kommt man um Intersektionalität und Feminismus nicht herum, und auch zu diesen Themen hat Eddo-Lodge wichtige Dinge zu sagen.


Alles in allem hat mich das Lesen der Inhalte schon sehr bereichert. Kann ich mich von Rassismus freisprechen? - Ich denke nicht. Wie der Klappentext schreibt, liegt der Rassismus vor allem im Herzen der achtbaren Gesellschaft. Solange Menschen anderer Hautfarben und Kulturen benachteiligt und offen angegriffen werden, solange wird es für weiße privilegierte Menschen wie mich notwendig sein Bücher wie dieses zu lesen.

Veröffentlicht am 11.10.2023

Sehr wichtig aber spiegelt eher Rassismus in GB wieder

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Ich lese alle Bücher zum Thema Rassismus die ich in die Finger bekommen und dieses war eines meiner ersten. Es ist wichtig, informativ und der Titel ist Programm. Dennoch erzählt es aufgrund der Herkunft ...

Ich lese alle Bücher zum Thema Rassismus die ich in die Finger bekommen und dieses war eines meiner ersten. Es ist wichtig, informativ und der Titel ist Programm. Dennoch erzählt es aufgrund der Herkunft der Autorin den Rassismus in Groß-Britannien hauptsächlich wieder, der sich ein wenig vom in Deutschland verankerten Rassismus unterscheidet. Dennoch eine gute Lektüre.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Wichtige Lektüre

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Wer sich bereits intensiv mit der Thematik beschäftigt hat und diese weiter vertiefen möchte, der kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es ist sehr gut geschrieben und greift Rassismus in verschiedenen anderen ...

Wer sich bereits intensiv mit der Thematik beschäftigt hat und diese weiter vertiefen möchte, der kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es ist sehr gut geschrieben und greift Rassismus in verschiedenen anderen Themen auf, wie beispielsweise in der Geschichte oder im Feminismus. Wichtig ist nur zu beachten, dass ich dass Buch hauptsächlich auf Großbritannien und die dortige Rassismus-Situation beschreibt. Dennoch gibt es solche Situationen natürlich auch in Deutschland und man kann das Buch sehr gut auch auf sich selbst beziehen.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Sollte jede/r gelesen haben

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Ich hatte das Buch bereits gekauft, bevor es in den USA und Deutschland zu einer weiteren Welle gegen Rassismus kam. Der Titel hatte mich angesprochen und ich hatte vorab häufiger im Freundeskreis Gespräche ...

Ich hatte das Buch bereits gekauft, bevor es in den USA und Deutschland zu einer weiteren Welle gegen Rassismus kam. Der Titel hatte mich angesprochen und ich hatte vorab häufiger im Freundeskreis Gespräche zum Thema Rassismus, sodass ich mir die "andere Seite" gerne mal anhören wollte. Ich stellte fest: Die Autorin hatte viele Dinge aufgeschrieben, die wir in unseren Gesprächen kontrovers diskutiert haben.

Das Wichtige, was man vorab wissen sollte: Das Buch bezieht sich historisch und inhaltlich hauptsächlich auf Großbritannien, da die Autorin auch von dort stammt. Das war mir bei dem recht "allgemeinen" Titel nicht bewusst.

Ansonsten ist das Buch in inhaltliche Bausteine gegliedert und wird dementsprechend Kapitel für Kapitel abgehandelt. Zunächst startet man mit einer Einführung in die Historie, später geht es um verschiedene Beispiele oder Themenkomplexe wie die Zusammenhänge von Feminismus und Rassismus. Fachbegriffe, wie beispielsweise struktureller und institutioneller Rassismus, werden nicht explizit sondern im Verlauf des Buches erklärt und so hat man direkt Beispiele an der Hand, wie man es zu verstehen hat.

Fazit: Ein wirklich gutes Buch. Keine leichte Kost und an manchen Stellen leider auch etwas Längen. Aber inhaltlich ein Must-Read, nicht nur, wenn man sich an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen möchte oder auch einfach nur die Augen für die Mitmenschen geöffnet bekommen möchte.

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