Veröffentlicht am 26.02.2018

Gelungener Auftakt einer Krimireihe mit viel Spannung und Atmosphäre

Pippilotta

"Totenweg" ist der Auftakt zu einer Krimireihe um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Frida ist noch im Studium zur Kriminalpolizistin, Bjarne geht langsam auf das Pensionsalter zu. Erstmals miteinander zu tun hatten sie, als Fridas Schulfreundin Marit mit 14 Jahren ermordet wurde- ein Fall der nie aufgeklärt wurde, auch weil Frida verschwiegen hat, was sie weiß.
Nun kehrt Frida gezwungenermaßen in ihr Elternhaus zurück, da ihr Vater brutal hinterrücks zusammengeschlagen wird und sie sich um den Hof der Eltern kümmern muss, solange ihr Vater im Krankenhaus liegt. Bjarne wird mit der Ermittlung zu dem Anschlag betraut und die beiden treffen wieder aufeinander. Schnell stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zum Mord von damals besteht. Kann der Mord an Marit doch noch geklärt werden? Wird Frida ihr Schweigen brechen?

Ich durfte den Kriminalroman im Rahmen einer Leserunde probelesen und ich muss sagen, das war eine ganz besondere Erfahrung! Der Einstieg ins Buch ist eher sachte, die Personen und ihr Umfeld werden sehr ausführlich geschildert, wodurch sie sehr lebensnah und real wirken und eine tolle Atmosphäre geschaffen wird. Immer wieder werden auch- gut als solche gekennzeichnete- Rückblenden auf die Ereignisse rund um Marits Ermordung eingestreut. Fast wurde ich dabei aber etwas ungeduldig, wann "denn nun endlich was passiert". Doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und es wird richtig spannend, phasenweise kaum auszuhalten! Im letzten Teil nimmt die Spannung wieder etwas ab, macht jeder Menge Action Platz, flammt aber immer wieder auf. Insgesamt aber ein sehr packendes Buch, ich konnte es kaum weglegen!

Das Setting der Elbmarsch ist gut gewählt und die Personen passen gut in ihr Umfeld. Die Autorin Romy Fölck versteht es mit ihrer Sprache sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere sehr lebendig zu gestalten, so dass man den Eindruck hat, sie persönlich zu kennen, und man sehr mit ihnen mitfiebern kann, auch wenn sie einem nicht persönlich sympathisch sind und sie so ihre Ecken und Kanten haben- wie eben im wahren Leben auch. Durch geschickte Andeutungen und bewusst gesetzte "falsche Fährten" sowie wohldosierte Gruselmomente gelingt es Romy Fölck auf bewundernswerte Art Spannung zu erzeugen, die mich persönlich phasenweise richtig in Angst versetzte.

Frida ist am Anfang eher eigenbrötlerisch und arbeitet fast gegen Bjarne, "ermittelt" dann eher erst mal auf eigene Faust. Im Lauf des Buches macht sie jedoch eine positive persönliche Entwicklung durch und kooperiert zunehmend mit Bjarne, wenn auch die Art der Zusammenarbeit der beiden noch ausbaufähig ist, ich bin diesbezüglich gespannt, wie sich das in den Folgebänden entwickelt!

Insgesamt kann ich nur jedem, der einen guten Krimi zu schätzen weiß, wärmstens empfehlen, "Totenweg" zu lesen und ich selbst warte mit großer Spannung und Ungeduld auf die nachfolgenden Bände. Meine Erwartungen zu dem Buch wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen!

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