Veröffentlicht am 06.11.2018

Penalty oder Powerplay für die Liebe des Lebens?

Kat_

Als die Eishockeystar-Ehefrau Abigail in ihre idyllische Heimatstadt Glenwood Falls zurückkehrt, steht sie alleine mit ihrer 9jährigen Tochter Dani vor der Tür ihrer Eltern. Sie ist gerade mitten in der Scheidung von ebenjenem Eishockeystar und nebenbei auch noch auf Jobsuche, die sich anfänglich nicht sehr erfolgreich gestaltet, da sie außer einem Pädagogikabschluss keine berufliche Erfahrung mit sich bringt. Sie möchte sich gerne in der Volksschule für eine Aushilfsstelle bewerben, aber als sie dort auch noch einen alten Bekannten, nämlich den besten Freund ihres beinahe Exmannes, trifft, gerät ihre Welt noch mehr aus den Fugen, denn dieser Jackson hatte sie noch nie gemocht und hatte daraus auch nie einen Hehl gemacht. Jetzt würde sie ihm nur allzu oft begegnen, denn er ist der Eishockeytrainer der Juniorenmannschaft, der auch ihre Tochter gerne angehören möchte. Es würde schrecklich werden jemanden, der einen aufs Letzte nicht ausstehen konnte, so oft zu begegnen, nicht wahr? Aber welchen Grund hat seine Abneigung eigentlich? Steckt da vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Wenn Abby nur selbst wüsste, was zwischen ihr und dem abgeneigten, aber irgendwie anziehenden Jackson los ist…

Dieses Buch war das erste von Jennifer Snow, das ich gelesen habe, und nach ein paar Seiten fand ich mich sofort mitten im Leben von Abigail wieder und konnte mir ihr idyllisches Landleben in Glenwood Falls vorstellen, da die Umwelt sehr einfühlsam, aber nicht zu ausschweifend, beschrieben wird und man sich vorkommt, als würde man selbst dort leben. Auch Begegnungen zwischen den Hauptpersonen sind so schön aufs Blatt gebracht, dass man als Leser augenblicklich mit dem Erzähler gemeinsam Herzklopfen und feuchte Hände bekommt.

Das Buch ist in der dritten Person aus Sicht von Abby und Jackson geschrieben, was ich als sehr erfrischend empfand, da die meisten der Bücher, die ich zuletzt gelesen habe, in der Ich-Form erzählt wurden. Ich finde es auch schön, nicht nur Abigails Seite der Geschichte, sondern auch Jacksons Gedanken und Gefühle mitzubekommen, und da sich diese zwei Personen in Charakter wie auch in Erzählepisoden perfekt ergänzen und abwechseln, konnte ich sehr gut mitfühlen. Besonders die Spannung zwischen den beiden kommt sofort beim Leser an und zwingt einen dazu, weiterzulesen.
Der Schreibstil ist an und für sich flüssig zu lesen und spannend geschrieben. Mir gefällt, dass manchmal auch direkte Gedanken in den Texten vorkommen, da sie manche Situationen wirklich lustig und nachvollziehbar machen und diese dadurch noch besser dargestellt sind.
Bei Dialogen kommt man sich vor, als würde man direkt neben den Kommunizierenden stehen und zuhören. Was mich nicht so gefallen hat, war, dass ich oft den Eindruck hatte, Dani, die ja eigentlich erst neun Jahre alt ist, wäre schon vierzehn oder sogar älter, da ihre Wortwahl manchmal unnatürlich erwachsen klang.
Allgemein wird in dem Buch nicht zu viel beschrieben, also man hängt nicht Kapitel für Kapitel in genau beschriebenen Situationen fest, sondern liest genau so viel wie benötigt wird um die Fantasie des Lesers anzuregen. Die wichtigsten Situationen werden schön und ausführlich dargestellt, aber man muss sich nicht ständig den Tagesablauf der Erzähler genauestens anhören.

Alles in allem, finde ich die Geschichte sehr spannend und konnte es gar nicht erwarten, weiterzulesen. Es gefällt mir auch sehr gut, dass das große, alles zerstörende Drama ausbleibt und man sich einfach wohl fühlt nachdem man die letzte Seite gelesen hat. Ich freue mich auf weitere Geschichten, Charaktere, Gefühle und Gespräche von Jennifer Snow. Definitiv empfehlenswert!

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