Veröffentlicht am 22.12.2016

Lachfalten Ahoi

Carolina

Eigentlich bin ich kein großer Fan von klassischer "Chick Lit", doch dieses Buch hat mich in dieser Hinsicht wirklich eines Besseren belehrt. Die meisten Charaktere sind zwar stereotypisch, aber nicht flach, was angestaubten Klischees frischen Wind bringt.

Protagonistin Judith wirkt zeitweise etwas naiv, verrennt sich gerne in ihre Ideen und stolpert ein ums andere Mal ins Fettnäpfchen, beweist sich aber genauso oft als klug, humorvoll und einfach menschlich, ohne dass sie permanent in die Rolle des liebeskranken Dummchens verfällt. Dasselbe gilt für ihre Schwester Rebecca, die zwar Mann und Kind liebt, aber trotzdem einen Seitensprung wagen will, und Judiths beste Freundin Bille, die ihren unsäglichen Freund eifersüchtig machen will. Beide scheinen auf den ersten Blick typische Rollen zu erfüllen, machen aber im Laufe der Handlung eine äußerst positive Entwicklung durch.
Ebenso geht es dem Rest der Segelpartie - fast schon karikativ gezeichnet, aber im Endeffekt mit mehr Tiefgang als erwartet sind Judiths Mit-Segler zum Schreien komisch, verlieren aber nicht an Glaubhaftigkeit.

Dieser Roman fällt definitiv unter "leichte Kost" - aber das im besten Sinne. Die Verwendung von Klischees wird nicht übertrieben, sodass originelle und wirklich witzige Situationen entstehen, über die man Tränen lachen kann ohne das Gefühl zu haben, sowas schon tausendmal gelesen zu haben.

Zum Produkt