Veröffentlicht am 19.03.2021

Spannender Krimi aus der Elbmarsch

KerstinC

Auf dem Cover sieht man ein rotes Leuchtfeuer, etwas Sand und das Meer. Das Leuchtzeichen wird von Strandhafer verdeckt. Ein Weg durch die Dünen führt Richtung Meer. Am Himmel fliegen Tauben, sie scheinen vor den Dunklen Wolken zu fliehen. Über dem idyllischen Platz am Meer prangt in gelben Großbuchstaben der Titel des Romans.

Mit dem Vierten Band der Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn besuchen wir die idyllischen Elbinseln. Wie es sich für einen Kriminalroman gehört, wird aus der ruhigen Kulisse ganz schnell ein Tatort. Der Roman startet mit einem schrecklichen Fund auf Bargsand, der die Ermittler bis in die Zeit der DDR zurück führt.

Ich habe den Roman im Rahmen einer Leserunde der Lesejury gelesen. Sehr schwer fand ich dabei die Einhaltung der einzelnen Leseabschnitte zu der vorgegebenen Zeit. Doch ich habe mich und meine neugierige gezügelt und mich an die Leseetappen gehalten.

Romy Fölck hat mich mit ihrem vierten Kriminalroman wieder überzeugt. Es war für mich ein tolles Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren in der Elbmarsch. Mit der Zeit baue ich als Leser immer eine gewisse Beziehung mit den Personen auf. Und so habe ich mich gefreut Frida, Bjarne und Co wieder zutreffen. Ich habe mich direkt zu Hause gefühlt.

Die aktuelle Erzählung vom Fall wird zum Teil an den spannendsten Stellen von Rückblicken unterbrochen. Dabei greift Romy Fölck ein dunkles Thema der DDR Geschichte auf. Auf die Details dazu möchte ich gar nicht weiter eingehen. Nur so viel, es regt zum Nachdenken an und zeigt mir einmal mehr, wie viel Glück ich doch in meiner Kindheit hatte. Nicht jeder hat das Glück in einer intakten Familie aufzuwachsen.

Die Atmosphäre in der Elbmarsch wird sehr gut beschrieben. Die passende Norddeutsche kühle kommt dabei nicht zu kurz. Über allem steht der Kontrast zwischen Idylle und Bedrohung. Wie gewohnt spinnt Romy Fölck im Laufe der Ermittlungen viele lose Fäden, die mich als Leser zum Rätseln animieren, aber mich doch meist im dunkeln tappen lassen. Ich liebe es, wenn ich bis zum Schluss der Lösung nicht wirklich näher komme und mich auf die Ermittlungen der Kommissare verlassen muss. Und so bin ich dazu gezwungen einfach immer weiter zu lesen, um der Lösung auf die Spur zu kommen.

Für mich war „Mordsand“ eine gute Unterhaltung. Ich habe die Erzählungen von Romy Fölck genossen, obwohl mich die Rückblicke in die dunkle Geschichte der DDR sehr bedrückt hat. Das Ende war für mich so nicht vorhersehbar und ließ mich einfach zufrieden zurück. Ich warte nun gespannt auf den nächsten Roman mit Frida und Bjarne, weil ich umbedingt wissen möchte, wie es in deren Privatleben wohl weitergehen wird. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Es ist genau das richtige für einen verregneten Tag vorm Kamin.

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