Veröffentlicht am 20.03.2017

Eine verrückte Odyssee durch Berlin.

Buchliebhaber

In „Spinner“ von Benedict Wells geht es um den 20-jährigen Jesper, der vor einem Jahr in die deutsche Hauptstadt gezogen ist. Man weiß nicht viel über den jungen Mann, nur, dass er seit einem Jahr versucht sein Manuskript „Der Leidensgenosse“ an den Verlag zu bringen, viel lügt, und immerzu eine schlecht sitzende Mütze trägt.

Jesper Lier ist der Erzähler in „Spinner“, man sieht alles durch seine Augen.
Das Buch ist in 7 Kapitel aufgeteilt– die Geschichte findet also in einem Zeitfenster von 7 Tagen satt, in denen man Jesper als Leser begleitet. Gerade Anfangs wirkt der junge Kerl einfach nur losgelöst, ein bisschen verrückt und ansonsten sehr frei.
Im Laufe der Geschichte spitzen sich viele seiner Probleme zu – die Angst, seinen Traum Schriftsteller zu werden nicht wahrmachen zu können, seine Mutter wiederzusehen, oder die Schwierigkeit, dass er kein Geld hat und sein Vormieter anscheinend ein Schwerverbrecher war.
Als Leser kann man Jesper nicht wirklich vertrauen. Man weiß nie, ob die Geschehnisse wirklich passieren, oder doch nur Wahnvorstellung sind, die er seinem Schlafmittelentzug verdankt.

Aus 20-jähriger Sicht finde ich „Spinner“ absolut fantastisch und würde dieses Buch jedem jungen und älteren Menschen empfehlen.
Lange beschäftigt sich Jesper mit der Idee, dass er nicht so langweilig wie alle anderen sein will. Anfangs dachte ich, dass er deshalb der unrealistische „Spinner“ wäre, weil er seine Träume wahrmachen möchte. Zum Schluss glaube ich, dass alle die „Spinner“ sind, die es nicht tun.

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