Veröffentlicht am 14.06.2017

Eine Liebesgeschichte der modernen Art

Buchliebhaber

Mit „Feel Again“ ist Mona Kasten wieder eine wunderbare New Adult-Liebesgeschichte gelungen. In ihrem Nachwort erwähnt sie, dass das Schreiben dieser Geschichte nicht einfach war. Ich spreche wohl im Namen vieler Leser, wenn ich sage: Das habe ich überhaupt nicht bemerkt!

Die Figuren:
Im Vordergrund dieses Teils stehen die selbstbewusste Einzelkämpferin Sawyer und der nervöse und unsichere Isaac. Ich muss zugeben – ich hatte meine Bedenken bei den Charakteren.
In „Begin Again“ macht sich Sawyer mit ihrer ruppigen Art nicht sonderlich beliebt, und auch Isaac blieb in „Trust Again“ für mich eher unscheinbar. Wie sollen die beiden nur zueinanderfinden?
Doch, als die beiden aufeinandertreffen und das neue Buch mit einem Knall starten lassen, wusste ich, dass Mona Kasten es wieder erfolgreich geschafft hat, aus Nebenfiguren Hauptcharaktere zu machen.
Hinzu kommt, dass ich die momentane Entwicklung bei New Adult-Romanen zu einem starken weiblichen Charakter und einem schwächeren männlichen Charakter absolut feiere. Nicht jeder kann so ein Durchsetzungsvermögen wie Kaden haben, oder so locker Sprüche klopfen wie Spencer. Und nicht jeder weibliche Charakter ist unsicher und möchte geliebt werden (was bei Allie und Dawn nicht zutrifft, aber in anderen Romanen des gleichen Genres).

Sawyer ist jung, rebellisch und sie weiß wer sie ist. Ihre Vergangenheit überschattet sie, doch sie verdrängt Erinnerungen regelmäßig mit spontanen One-Night-Stands, und Touren über den Campus um Fotos mit ihrer Kamera zu schießen.
Isaac ist unsicher, wird unfassbar schnell Nervös wenn er mit Frauen spricht und trägt ebenfalls eine Last auf seinen Schultern, die eigentlich kein junger Mensch haben sollte.

Der Schreibstil:
Wie in den Vorgänger-Bänden ist der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin schreibt modern und immer wieder bin ich von lustigen und sarkastischen Stellen überrascht worden. Mit Isaac als Nerd hatte Mona Kasten endlich einen Charakter, mit dem sie alle Comicbuch-Referenzen, Cosplays und Filmzitate raushauen konnte. Das habe ich als Leser genossen und ich hoffe, sie auch!

Die Geschichte:
Am Anfang der Story dachte ich, dass ich genau wüsste, worauf ich mich mit diesem Buch einlassen würde: „Ein selbstbewusstes Mädchen besorgt einem unsicheren Typen eine komplett neue Garderobe und merkt dadurch erst, dass sie sich in ihn verliebt hat. Der Typ ist nun heiß. Ende.“
Auf der einen Hand hat der Anfang der Geschichte definitiv etwas von dem „Plötzlich Prinzessin“-Prinzip. Auf der anderen Hand lernt man Isaac wirklich so kennen, wie er ist. Er wird nicht cooler oder draufgängerischer, er wird einfach entspannter und immer mehr er selbst. Und in diese natürliche Version von Isaac verliebt Sawyer sich, und das fand ich nachvollziehbar und menschlich.
Ich hatte manchmal Probleme dabei, Sawyers Gedanken nachzuvollziehen. Z.B. Als es ihr so schwer fiel zu akzeptieren, dass ihre Schwester nun heiratet. Den Freund hatte ihre Schwester doch schon lange – warum ist das Bündnis nun so ein großes Problem für sie? Im Laufe des Buches entschied ich mich dazu, ihre Gedanken einfach zu akzeptieren.
Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass Gedanken nur eingebracht wurden, um die Geschichte weiter zu ziehen und das Happy End immer noch ein kleines bisschen vom Leser fernzuhalten. Das fand ich etwas anstrengend.

Fazit: Mit „Feel Again“ ist Mona Kasten wieder eine tolle Liebesgeschichte gelungen, die ich jedem Genre-Freund weiterempfehlen würde. Ich bin richtig traurig, dass die Reihe nun vorbei ist und ich die Woodshill-Clique gezwungener Maßen verlassen muss. Ich wurde lange nicht mehr von einer Buchreihe so überrascht!

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