Veröffentlicht am 19.07.2017

Höllischer Spaß

Kugeni

„Eine repräsentative Erhebung hat ergeben, dass 89 % aller Menschen in Ihrer Situation bei den folgenden Informationen erschrecken“
Aus: Ratgeber für die Toten. 783. Auflage
Verlag der Finsternis

„In der Liebe ist die Hölle los“ ist der Erstling des deutschen Autors und Radiomoderators Benne Schröder. Es handelt sich um den ersten Teil einer 2teiligen Romanreihe aus dem Bereich Urban Fantasy/ Romantasy.

INHALT
Catalea Morgenstern, Tochter des Teufel wird von ihrem Vater gezwungen in das Familienunternehmen „Die Firma“ einzusteigen und tote Seelen auf ihrem Weg in die Hölle zu begleiten. Die halbsterbliche Höllentochter ist von ihrem Erbe und der Firma jedoch alles andere als begeistert und hat massive Anpassungs- und Eingewöhnungsprobleme. Sehr schnell gerät sie in Schwierigkeiten und ist auf der Flucht vor den eigenen Leuten und ist damit plötzlich in der Situation das sie sich mit ihrem Erbe arrangieren muss, wenn sie überleben will. Unterstützt wird sie dabei von dem in Ungnade gefallenen Totenanwalt Timur.

LESEEINDRUCK
Der Roman lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Der Schreibstil ist locker, spritzig, humorvoll und sehr frech. Catalea ist eine junge Frau mit starker eigener Meinung die oft gegenteilig zu ihrem Umfeld ist. Sie flucht gerne, ist dickköpfig, intelligent und bodenständig. Mit ihr als Hauptfigur habe ich mich auf Anhieb angefreundet da sie sehr sympathisch ist.

Auch alle weiteren Figuren sind habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen (zumindest die „guten“ Bösen). Auf ihrem Weg trifft Catalea auf weitere Unterstützer die alle toll dargestellt werden. Durch die Bank weg handelt es sich um Figuren mit hohem Wiedererkennungswert die unterhaltsam und skurril sind und sich angenehm von den gängigen Sidekicks die man aus diesem Genre gewohnt ist abheben.

Der Großteil des Romans wird von Catalea aus der Ich-Perspektive geschildert. Die Kapitel werden immer wieder von kursiv gedruckten Einschüben unterbrochen bei denen es sich um Auszüge aus dem „Ratgeber für die Toten“ handelt. Einem Leitfaden für Tote die den Seelen dabei helfen soll sich in der Hölle einzuleben. Diese Auszüge allein sind absolute Lesehighlights mit extrem viel extrem dunklem Humor.

Für mich hat an keiner Stelle des Romans die Spannung bzw. der Lesespaß nachgelassen. Immer wieder hat der Autor mit neuen mit neuen Ideen aus dem Höllenkosmos überrascht. Auch Cataleas innerer Kampf gegen ihr Familienerbe sowie das Rätsel wer hinter der Verschwörung gegen sie steckt ist glaubhaft und spannend bis zum Schluss.

Neben der Flucht vor den Höllenwesen kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz, auch hier fiebert man bis zum Ende mit ob alles gut ausgeht oder nicht. Mit Timur gibt es ein Love Interest der mindestens genauso dickköpfig ist wie Catalea weswegen die beiden sich immer wieder herrlich unterhaltsam in die Haare kriegen.


FAZIT
Mir hat diese Lektüre wirklich „höllischen Spaß“ bereitet und genau meinen Humor getroffen. Wer jedoch ein Problem mit dunklem Humor oder einer Protagonistin hat die gerne und oft Kraftausdrücke benutzt oder flucht, dem würde ich raten von diesem Roman Abstand zu nehmen. Alle anderen werden mit einer absolut kuriosen Tour de Force belohnt bei der man sich – Gott sei Dank – auf eine Fortsetzung freuen darf.

Zum Produkt