Cover-Bild Scythe – Die Hüter des Todes
Band 1 der Reihe "Scythe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 26.06.2019
  • ISBN: 9783737356985
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman

Scythe – Die Hüter des Todes

Band 1
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.

Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Der erste Band der internationalen Bestseller-Trilogie im Paperback

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2020

Lieblingsautor

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Ich kann mich nicht entscheiden, ob mir die Originalcover
besser gefallen als die „älteren“ deutschen. Beide sind ausgefallen und richtig cool. An unseren mag ich besonders die metallischen Farben.

Handlung: ...

Ich kann mich nicht entscheiden, ob mir die Originalcover
besser gefallen als die „älteren“ deutschen. Beide sind ausgefallen und richtig cool. An unseren mag ich besonders die metallischen Farben.

Handlung: Eine Zukunft in der es keine Krankheiten und
keinen Tod gibt? Keinen natürlichen Tod. Denn um zu töten und für das menschliche Gleichgewicht zu sorgen, wurden die Scythe geschaffen. Menschen, die Auftragsmord zum Beruf haben. Sie entscheiden wer und vor allem wie gehen darf. Doch was, wenn ein Scythe die Regeln bricht?

Meinung: Neal Shusterman kann einfach schreiben. Er gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Seine Bücher sind spannend, ergreifend und vor allem authentisch. Auch hier waren die Charaktere wieder menschlich und greifbar. Die Emotionen kamen an. Citra und Rowan waren unglaublich interessante und überraschende Charaktere. Charaktere die auch mal Fehler machen durften und an diesen wachsen.
Die Nebencharaktere wurden auch sehr schön dargestellt und blieben nicht flach. Es gab wieder einige die man hassen durfte und Ereignisse über die man nur den Kopf schütteln wollte. Der Einstieg in diese neue dystopische
Welt ist dem Autor gelungen. Von der ersten Seite konnte mich die Story fesseln. Zwar blieb sie nach der Einleitung etwas ruhig, doch das machte das actionreiche und brutale Ende wieder gut. Kurz gesagt, ich fand die Idee und die Welt unheimlich kreativ, die Spannung hat gestimmt und die Charaktere überrascht. Es war alles dabei. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Eine Jugendbuch, dass sowohl makaber als auch faszinierend ist

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„Scythe - Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman erzählt die Geschichte einer Welt, in der der Tod überwunden worden ist und sogenannte Scythe das Töten übernehmen. Es handelt sich um den ersten Teil ...

„Scythe - Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman erzählt die Geschichte einer Welt, in der der Tod überwunden worden ist und sogenannte Scythe das Töten übernehmen. Es handelt sich um den ersten Teil einer Trilogie, der im Juni 2019 erstmals als Taschenbuch bei Fischer Sauerländer erschienen ist.

Was bedeutet Leben in einer Welt, in der man alles weiß, niemand arm ist und auch der Tod seinen Schrecken verloren hat? Das alles wurde erreicht und auch wenn die Menschen nicht mehr an Krankheiten oder bei Unfällen sterben, so muss es eben doch Menschen geben, die sterben. Scythe haben diese Aufgabe übernommen und Citra und Rowan wurden für die Ausbildung ausgewählt. Doch wie entscheidet man, wer weiterleben darf und wer nicht? Die Scythe haben hierfür Regeln und gewisse Moralvorstellungen. Doch es brodelt innerhalb der Gilde und nicht jeder möchte sich mehr an die alten Grundsätze halten.

Diese Reihe habe ich schon sehr oft auf bookstagram gesehen und als ich letztens beim Buchshopping war und das Paperback gesehen habe, dachte ich mir, ich lese kurz mal rein. Schon die ersten Seiten konnten mich in seinen Bann ziehen und so habe ich das Buch dann auch letztendlich mitgenommen.
Die ersten Kapitel dieses Buches haben mich ehrlich gesagt ein wenig geschockt. Alleine die Vorstellung, dass wirklich ein Mensch in einer Robe bei einem an der Haustür klingelt und dann einfach entscheidet, dass einer aus diesem Haushalt sterben muss, oder nachgelesen wird, wie es hier in dem Buch genannt wird, ist irgendwie makaber. Ich fand es wahnsinnig faszinierend die Welt der Scythe, ihre Regeln und Lebensweise kennenzulernen. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es immer wieder Einschübe aus den Tagebüchern unterschiedlicher Scythe, die die Hintergründe noch mehr beleuchten.
Der Spannungsbogen des Romanes ist größtenteils gut gelungen. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut, diese hält, aber auch immer mal wieder gezielt darüber hinaus geht und, wie in meinem Fall, den Leser schockt. Es gab einige überraschende Wendungen, die mir sehr gut gefallen haben und die ich nicht erwartet habe.
Interessant zu beobachten war die Gewöhnung an die Vorgehensweise und Arbeit der Scythe. Am Anfang dachte ich des Öfteren „WTF passiert hier“, aber das hat tatsächlich mit der Zeit nachgelassen. Es gibt in diesem Roman unterschiedliche Lager, zu denen ich gar nicht allzu viel verraten will. Wir bekommen Einblick in verschiedene Scythes und alle waren für mich auf eine gewisse Weise nachvollziehbar, auch wenn mir nicht alle Varianten gefallen haben. Ich finde es allerdings sehr gut, wenn man hinter allem eine gewisse Logik erkennt. Dies macht den Konflikt im Buch umso spannender.
Die beiden Lehrlinge Citra und Rowan sind mir ans Herz gewachsen. Jeder hat unterschiedliche Stärken, dennoch bringen beide Eigenschaften mit, die ein Scythe haben sollte. Das Wechselspiel zwischen den beiden fand ich sehr gelungen und ich konnte mich in beide Charaktere hineinversetzen.
Scythe Faraday mochte ich sehr gerne, weil dieser eine ruhige und besonnene Art hat. Anfangs war es schwer ihn zu durchschauen, aber je mehr man ihn kennenlernt, umso mehr weiß man ihn und seine Moralvorstellungen zu schätzen. Aber auch Scythe Curie hat mit der Zeit an Sympathie gewonnen. Ihre Art nachzulesen hat mir sehr gefallen und sie hat das Herz definitiv am rechten Fleck.
Bei dieser Reihe handelt es sich um eine Jugendbuchreihe, die ab 14 empfohlen wird. Die Grundprämisse dieses Buches finde ich heftig, aber ich glaube tatsächlich Jugendliche nehmen das Buch ganz anders wahr als jemand wie ich mit Mitte 30. Ich denke schon, dass die Altersempfehlung passt und Jugendliche damit umgehen können, aber ich bin tatsächlich immer etwas zwiespältig. Diese Reihe kann auf jeden Fall interessante Denkanstöße liefern.
Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser Reihe, denn einiges ist noch unklar geblieben. Gerade der Thunderhead, der in dieser perfekten Welt, das Leben koordiniert und sich beispielsweise auch um die Infrastruktur kümmert, ist noch sehr abstrakt geblieben. Ich hoffe, wir erfahren hier noch deutlich mehr, so dass die Welt greifbarer wird.

Fazit: Ein Reihe, die mit ihrer makaberen Grundprämisse zu schocken, aber auch in seinen Bann zu ziehen weiß. Man wird in eine interessante Zukunftsvision entführt, die mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann. Empfohlen ab 14 Jahren bietet die Reihe ebenso für Erwachsene viele spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

phänomenale Idee, die richtig gut umgesetzt wurde

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Band 1 von 3


Inhalt vom Buch:

"Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, ...

Band 1 von 3


Inhalt vom Buch:

"Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.

Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …"


Das Cover dieser Ausgabe gefällt mir nicht, aber es gibt noch ein deutsches Cover dass ich sehr viel Ansprechnder finde.


Eine Utopie in der die Menschen keine Krankheiten oder Schmerzen mehr kennen. Sie sterben nicht mehr endgültig, außer ein Scythe ließt sie nach.
Außerdem wird die Welt von dem Thunderhead im perfekten Gleichgewicht gehalten.
Eine Utopie oder doch eine versteckte Dystopie?


Die Idee, dass wenn die Menschheit die Unsterblichkeit erreicht, einige Menschen den Sensenmann"ersetzten" müssen, damit es nicht zur Überbevölkerung kommt finde ich richtig fantastisch.
Außerdem habe ich diese Idee noch nirgends sonst gelesen und dadurch wird sie nochmal besser weil es etwas neues ist.

Mir gefallen die verschiedenen Charaktere, denn es gibt die unterschiedlichsten Chraktererzüge und Auftrittsweisen. Dadurch bekommt dass Buch ein reele Abwechslung und ist schön gemischt.

Auch sehr gut gefallen hat es mir das aus der Sicht von Citra und Rowan erzählt wird, aber man auch von anderen Scythen die Tagebucheinträge liest, meist von Scythe Currie. Mir hätte es noch gefallen, wenn man gewusst hätte ob dies ein eher neuer oder alter Eintrag ist.

Der Lehrmeister von Citra und Rowan, Scythe Faraday, hat mir sehr gut gefallen, also wie er die Nachlese betrieben hat, seine Überzeugungen, usw.

Das Buch ist voller Ränke dennen man gespannt mitfiebert.
Außerdem ist es mit den verschiedesten Gefühlen behaftet die man alle mitfühlt.

Teilweise gab es ein paar Dinge die mich gestört haben, (nichts gravierendes), aber ich denke die waren auch so angedacht.

Mir hätte es gefallen, wenn noch mehr bzw. genauers von der allgemeinen Welt, bezüglich Technologie, Architektur, Bildung, Umwelt, usw. genannt worden wäre, denn die Geschichte war schon sehr auf die Unsterblichkeit/ die Scythe fokusiert.
Trotzdem hatte man einen relativ guten Überblick über die Welt.


Manche Wendungen sind sehr interessant und ganz anders wie man sie laut der Inhaltsbeschreibung erwartet oder ganz unerwartet.


Auch der Schreibstil hat mich richtig begeistert. Er hat einen richtig mitgerissen.

Das Ende läss viel spannendes für die Zukunft offen und ich hoffe der nächste Band geht genau so gut weiter.





Achtung SPOILER:





Mir hat etwas die Liebesgeschichte von Rowan und Citra gefehlt. Es gab nur Gefühlserwähnungen, Gedanken und ein Kuss, aber am Ende gestehen sie sich plötzlich gegenseitig ihre Liebe.


Scythe Faraday ist Tod, Citra denkt es war der böse Scythe Gorddad, aber Scythe Faraday hat selber seinen Tod vorgetäuscht.

Mir hat Rowan so leid getan, dass er zu dem Psycho Gorddard musste. Wenigsten war der Scythe Volta auch innerlich dagen. Er hat sich am Ende leider selbst nachgelesen.
Die Massen nachlesen von Gordda und seinen drei Anhängern sind eine krasse und blutige Idee

Ich habe mit Rowan mitgelitten als er bei Gorddad ausgebildet wurde und habe um ihn gebangt, als er, mit Schuldbewusstsein, bemerkt hat, dass er etwas am Töten findet.
Richtig gut hat es mir gefallen, dass er bei den Massennachlesen Leuten zur Flucht geholfen hat und richtig geil fand ich es als er Gorddad und co nachgelesen hat.

das Esme die Tochter von dem Chef ist fand ich irgendwie zu offentsichtlich gemacht, aber die Idee dass Gorddad dies rausgefunden hat und so denn Cef erpresst ist trotzdem der hammer.

Citra fand ich die Ausbildung bei Scythe Currie etwas zu wenig bescrieben, mir hätte es gefallen, wenn man auch bei ihre gelesen hätte was sie für coole Trix lernt.

Die Idee dass die Lehrlinge als letzte Prüfung ein Familien Mitglied totenähnlich machen müssen war gut. Und dass Rowan dies ohne zu zögern tat, hat gepasst, den er ist zum Töten erzogen worden und hat auch nicht wirklich eine enge verbindung zu seiner Mutter. Bei ihm hätte man eher Tyger sein Freund nehmen müssen.
Dieser Charakter hatte etwas und ich hoffe er bekommt auch weiter eine Rolle.

Am Ende wird Cirta zu Scythe, aber sie schläft Rowan mit ihrem Ring, sodass er immun wird. Richtig gute Idee, die auch für das zweite Band noch potential hat.
Am Ende flüchtet Rowan in das Auto von Faraday.

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Veröffentlicht am 30.07.2019

Erschreckend, unheimlich, schockierend, einnehmend, lehrend ...

3

Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber ...

Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber dann entwickelte sich die Cloud zum Thunderhead und wurde von einem Funken Bewusstsein oder zumindest einem erstaunlichen Faksimile desselben beseelt. Der Thunderhead wusste buchstäblich alles. Er schaffte Jobs, er kleidete die Armen, und er etablierte den Welt-Kodex. Damit war das Gesetz das erste Mal in der Geschichte nicht nur ein Schatten von Gerechtigkeit, es war Gerechtigkeit. Der Thunderhead gab uns eine perfekte Welt. Das Utopia, von dem unsere Vorfahren nur träumen konnten, ist unsere Realität. Nur über eine Sache gab man dem Thunderhead keine Macht. Das Scythetum.

Als entschieden wurde, dass Menschen sterben mussten, um die Welle des Bevölkerungswachstums abzuschwächen, wurde ebenfalls entschieden, dass dies in der Verantwortung der Menschen liegen musste. Brückenreparaturen und Stadtplanung konnten vom Thunderhead geregelt werden, aber ein menschliches Leben zu nehmen war ein Akt des Gewissens und des Bewusstseins. Und da nicht bewiesen werden konnte, dass der Thunderhead über das eine oder andere verfügte, wurde das Scythtum geboren. Ich bedaure diese Entscheidung nicht, doch ich frage mich oft, ob der Thunderhead die Sache besser gemacht hätte.

Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten. Es beginnt mit dem ersten Tag unserer Lehre - aber offiziell nennen wir das nicht töten. Diese Bezeichnung ist gesellschaftlich und moralisch inkorrekt. Von Anfang an und bis heute heißt es nachlesen, nach der Art, wir die Armen in biblischen Zeiten den Wegen der Weinbauern gefolgt sind, um einzelne Reben aufzulesen. Wir sind angehalten, nicht nur unsere Taten, sondern auch unsere Gefühle aufzuschreiben, weil bekannt sein muss, dass wir Gefühle haben. Bedauern, Reue, Trauer, zu groß, um sie zu ertragen. Denn wir diese Gefühle nicht hätten, was für Monster wären wir?

Aus dem Nachlese-Tagebuch der E. S. Curie
(Seite 9/10 und 69/70/71)


Autor:
In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob.

In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien.

Übersetzer:
Pauline Kurbasik ist literarische Übersetzerin von Romanen, populärwissenschaftlicher Literatur und Biografien aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche.

Kristian Lutze ist in Düsseldorf aufgewachsen. Studium der Amerikanistik, Anglistik und Germanistik in Düsseldorf, Buffalo, N.Y., und Hamburg. Anschließend Tätigkeit als Pressereferent, Autor, freier Journalist und seit Anfang der 1990er hauptberuflich Literaturübersetzer. Lebt heute in Köln und hat inzwischen mehr als hundert Romane und Sachbücher ins Deutsche übertragen.


Bewertung:
Das Cover ist mystisch und unheimlich gehalten - sehr passend zur Geschichte. Der Titel ist allein schon aussagekräftig und muss nciht erklärt werden. Sehr schön finde ich die Tagebuch-Einträge der verschiedenen Scythe, die über ihren Alltag des Nachlesens berichten. Sie bauen auch Spannung auf und machen neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Die Charaktere finde ich sehr gut dargestellt und ausgeschrieben. Nur einige Nebencharaktere bleiben etwas blass, was hier aber keinen Abbruch leistet. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig bei den Hauptcharakteren wie Scythe Curie, Faraday, Goddard, sowie Anwärter Rowan und Citra. Hier sieht man die Entwicklung sehr schön und kann sich gut reinversetzen.

Die Gebote der Scythe

1. Du sollst töten.
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige
Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als
würdig erachtest.
4. Du sollst die Familien derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, und deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität
genießen.
6. Du sollst in Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keine Scythe außer dir selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten.

(Seite 85)


Die Geschichtsidee ist richtig spannend und bringt mich zum Nachdenken. Denn so utopisch ist dieser Gedanke ja nicht, dass das Netzwerk alle Aufgaben bis auf das Töten übernimmt und übermächtig wird. Der Autor versteht es hier auch, Zweifel an das Scythesystem zu streuen, das es erlaubt, selbstständig zu entscheiden, wer nachgelesen werden soll. Richtig unheimlich, wenn ich daran denke, dass wir Menschen Gott spielen dürfen. Dass da Probleme mit dem ein oder anderen Menschen aufkommt, versteht sich ja von selbst. Dieses Problem wird hier sehr gut vermittelt, sodass ich wirklich mehrmals den Atem anhalten und den Kopf schütteln musste. Sehr irrwitzig in meinen Augen, erzählt der Autor über das alltägliche Nachlesen, als ob das so natürlich wäre wie Zähne putzen. In der Welt des Scythetums ist dies auch so. Aber ich möchte mich da nicht wiederfinden. Ich musste Alltagsaufgaben wie das Aussuchen der passenden Waffe und die Durchsetzung teilweise unfairer Regeln wie Regel 4 lesen ... geschickt erschafft der Autor eine Welt, die auf absolute Fairness und Gerechtigkeit zielt, aber alles andere als das ist.

Für mich waren an einigen Stellen viel mehr Länge als ich gebraucht hätte, jedoch konnte ich diese ruckig überlesen, da der Schreibstil die Längen gut lesbar macht. Es ist einiges vorhersehbar wie auch unvorhersehbar. Ebenso sind mir einige Passagen zu eng beschrieben, da hätte ich mir mehr Ausschweifung gewünscht. Das Ende ist geschlossen und offen zugleich - mit einem Tagebucheintrag. Es lässt sehr neugierig zurück und neue Fragen aufkommen. Die Fragen aus diesem Band werden bis zum Ende hin so gut wie alle gelöst, sodass ich nicht mit Frustration gepackten Kopf an das nächste Band gehen muss.


Fazit:
Eine unheimlich erschreckende Geschichte über ein System, dass den Menschen über den Kopf zu wachsen droht. Es schockiert, regt zum Nachdenken an und unterhält. Da es für mich nicht durchgehend hervorragend war und mir auch das gewisse Etwas noch fehlt, bekommt das Buch keine fünf, sondern vier Sterne. Empfehlen kann ich es aber alle male! Ich bin ja kein Science-Fiction-Fan, aber mir gefällt es hier, dass es nicht völlig abgedreht und auch nicht abwegig fern jeglicher Zukunft ist.

Ich finde auch, dass es eine gute Lehre über unsere Wertvorstellungen ist, daher sollte jeder über 16 Jahre es einmal gelesen haben. Wer genauer zwischen den Zeilen liest, erkennt, dass die Geschichte uns einiges lehren kann. Es ist ein Buch, das positiv für unsere Gesellschaft genutzt werden kann und sollte!

"Du schaust hinter die Fassaden der Welt, Citra Terranova. Du würdest eine gute Scythe abgeben." Citra wich entsetzt zurück. "Das würde ich nie sein wollen." "Das", sagte er, "ist die wichtigste Voraussetzung." (Seite 21)

Veröffentlicht am 15.06.2019

Was bedeutet der Tod eigentlich?

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Mit Scythe - Die Hüter des Todes von Neal Shusterman ist mir ein Buch begegnet, das ohne Zweifel eines der originellsten seiner Art sein dürfte. Dabei erscheint die Handlung zunächst gar nicht mal so eindrucksvoll. ...

Mit Scythe - Die Hüter des Todes von Neal Shusterman ist mir ein Buch begegnet, das ohne Zweifel eines der originellsten seiner Art sein dürfte. Dabei erscheint die Handlung zunächst gar nicht mal so eindrucksvoll. Wie in den meisten Geschichten dieses Genres geht es um einen Jungen und ein Mädchen, die in einer dystopischen Zukunft unserer heutigen Welt leben. In diesem Fall hören die beiden Protagonisten auf die Namen Citra und Rowan. Selbige wohnen in midMerica in einer Stadt, die sich dort befindet, wo heute ungefähr Washington D.C. liegen dürfte. Jedenfalls bekommen die Citra und Rowan eine einmalige Chance. Sie können zu Lehrligen eines Scythes werden. Ein Scythe ist jemand, der über Leben und Tod von Menschen bestimmen darf. Diese Aufgabe ist deshalb so angesehen, weil in der postmodernen Welt niemand mehr durch einen natürlichen Tod sterben kann. Eine Superintelligenz, die auf den Namen Thunderhead hört, hat nämlich alle Krankheiten und auch das Alter ausgerottet. Aber was findet hinter der Fassade dieser schillernden Welt statt? Als Citra und Rowan in die Gesellschaft der Scythe eintreten, erfahren sie Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden.

Ich hab lange gezögert, das Buch zu lesen, weil mir der Verlauf der Handlung sehr offensichtlich erschien. Das war aber ganz und gar nicht der Fall. Zugegebenermaßen ist die tatsächliche Handlung jetzt nicht gerade die aller spannendste, aber sie verfügt immerhin über zwei wichtige Dinge. Erstens: Sie ist in gar keinem Fall langweilig. und Zweitens: Sie ist für ihre Verhältnisse ziemlich originell. Um nicht zu viel vorwegzunehmen belasse ich es jetzt einfach mal bei dieser Aussage.

Viel interessanter ist sowieso, dass die Handlung gar nicht der Hauptfokus des Buches ist. Neal Shustermans Geschichte gefällt mir gerade deswegen so sehr, weil hier keine Welt für eine Geschichte erfunden wurde, sondern eine Geschichte für eine bereits im Kopf existierende Welt geschrieben wurde. Besonders interessant sind daher die Reflexionen über diese Welt, die am Ende jedes Kapitels zu finden sind. Dort schreibt Shusterman, wie Personen, die schon lange leben, über sie denken. Gut, es gibt ein paar Logikfehler, aber allein die unglaublich detaillierte Darstellung einer Dystopie, die einzig und allein von einer Superintelligenz (mal ausnahmsweise nicht zum Nachteil der Menschheit) geführt wird ist ziemlich beeindruckend und für mich schon Grund genug, um das Buch noch einmal zu lesen.

Jetzt aber doch noch einmal zu den Charakteren. Das Buch wird von einem personalem Erzähler erzählt, der abwechselnd zwischen Rowan und Citra die Erzählperspektive wechselt. Das sorgt dafür, dass man als Leser einen tiefen Einblick in beide Figuren erhält und ihre Motive und Handlungsweisen verstehen lernt. Rowan und Citra sind beide vielschichtig und sehr überzeugend dargestellt, auch wenn es ein wenig an Tiefe mangelt. Die hätte ich mir ehrlich gesagt auch ein wenig bei Scythe Faraday gewünscht. Persönlich halte ich ihn für die spannendste Figur im ganzen Buch, weshalb ich gern noch etwas mehr über ihn erfahren hätte, aber wer weiß, was nicht ist kann ja noch werden.

Dankbarerweise ist das Buch trotz des komplexen Settings ziemlich einfach zu lesen, was an dem schönen Schreibstil und der ziemlich kurzen Kapitellänge liegt. Daher kann man ohne Probleme das Buch (trotz seiner immerhin beinahe 500 Seiten) problemlos an einem Tag lesen.

Insgesamt gibt es daher von mir 4 von 5 Sternen.