Spannende Idee, schlechte Umsetzung
„Midnight Blue“ erzählt die Geschichte von Indigo »Indie« Bellamy und Alex Winslow. Sie ist ein Hippie, die dringend Geld braucht. Er ist ein weltberühmter Rockstar, der für seine Eskapaden bekannt ist. ...
„Midnight Blue“ erzählt die Geschichte von Indigo »Indie« Bellamy und Alex Winslow. Sie ist ein Hippie, die dringend Geld braucht. Er ist ein weltberühmter Rockstar, der für seine Eskapaden bekannt ist. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin L. J. Shen geschrieben und ist 2019 als eBook und Taschenbuch im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen.
Weder Indie noch Alex waren mir sympathisch. Ehrlich gesagt sind mir die beiden ziemlich schnell auf die Nerven gegangen. Irgendwie schienen die zwei nur aus Ecken und Kanten zu bestehen. Was ihnen eine extrem negative Ausstrahlung verpasst hat. Alex ist ein Charakter, der ständig versucht mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Übertroffen wird sein Verhalten nur noch von seinen Entscheidungen, die eher zu einem bockigen Kleinkind gepasst hätten. Indie setzt sich zum Beginn der Geschichte ein unmissverständliches Ziel. Leider dauert es nur wenige Kapitel, bis sie ihre eigenen Wert völlig über den Haufen wirft und plötzlich spielt ihr Ziel überhaupt keine Rolle mehr. Die Tatsache, dass sie scheinbar keinen eigenen Willen besitzt, hat mich massiv gestört. Letzten Endes wurden ihre Entscheidungen immer unlogischer und ihr Verhalten immer absurder. Indie und Alex hätten nicht widersprüchlicher sein können.
Ich bin ein großer Fan von „Rockstar Romance“. Der Klappentext von „Midnight Blue“ konnte auf Anhieb meine Neugierde wecken. Die ersten Kapitel sind spannend und absolut unterhaltsam, doch dann entwickelt sich die Handlung in eine immer verrücktere Richtung. Am Ende ist die Geschichte in Drama ertrunken. Lediglich der Epilog fällt aus dem Rahmen. Leider hat sich die Autorin hier für ein unerträgliches Maß an Kitsch entschieden. Das Thema „Rockstar“ spielt bei all dem Drama und Kitsch nur eine kleine Nebenrolle.
Die deutsche Übersetzung von L. J. Shens Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen. So wundervoll locker, leicht wie in der „Sinners of Saint“ Reihe war er aber nicht. Die Wortwahl hat nur begrenzt zum Genre gepasst. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Indie und Alex erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.
Fazit
Mehr Gefühle und weniger Drama wären besser gewesen.