Cover-Bild Olga
Band der Reihe "detebe"
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 23.10.2019
  • ISBN: 9783257244991
Bernhard Schlink

Olga

Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2020

Olga - eine besondere Frau

0

Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht ...

Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht wollte, hat sie beständig ihren eigenen Weg gesucht und verfolgt. Gegen alle Widerstände hat sie gelernt, sich ein Stipendium erarbeitet und schließlich eine Ausbildung zur Lehrerin absolviert. "Ich werde mich nicht anpassen, nicht unterordnen." (Olga S. 241) Sie war gewissermaßen ein Freigeist, ihrer Zeit voraus. Die Ablehnung, die ihr dadurch entgegenschlug, konnte sie mit ihrer Bodenständigkeit ertragen. Sie hat Gesellschaft und Politik auf ihre eigene Art beurteilt. "...wie Deutschland´s Größe eine aufgeblähte Kinderei ist. ...Nichts wird im Krieg ...bleiben, nichts, und niemand wird Deutschland das große Gewand lassen, das es gar nicht braucht."(S. 259)
Sie hat viele Schicksalsschläge hingenommen, 2 Weltkriege überlebt. Ihre große Liebe und deren Verstecken prägen ihr Leben.
Olga hatte keinen Trost, "...sondern meinte, das Leben sei eine Kette von Verlusten, und ich müsse beizeiten lernen, meinen Frieden damit zu machen." S. 132
"Wir waren geduldiger als ihr, ...Wir mussten warten lernen. ... ihr denkt, der andere sei verfügbar. In der Liebe ist der andere nie verfügbar."S.133
Der Roman ist in drei Teile untergliedert und etwas spröde geschrieben. Im Mittelteil hat er kleine Längen. Dies passt schon zu Olga - zu ihrer Art - wird aber nicht jeden Leser begeistern. In dem dritten Teil gibt es nochmal Aufschluss für die ersten beiden Teile.
Insgesamt nicht ganz "rund" und nicht für jeden geeignet. Trotz des langen historischen Kontextes kaum geschichtliche Fakten, dies war wohl auch nicht die Intention des Autors, er hat Olgas Geschichte lesenswert erzählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2019

Ein beeindruckendes Frauenleben

0

Der Roman erzählt die Liebesgeschichte von Olga und Herbert, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren sind und unterschiedlichen sozialen Schichten entstammen. Zeitlich reicht sie bis in die 70er Jahre des ...

Der Roman erzählt die Liebesgeschichte von Olga und Herbert, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren sind und unterschiedlichen sozialen Schichten entstammen. Zeitlich reicht sie bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Formal besteht das Buch aus drei Teilen.
Im ersten Teil lernen sich Olga und Herbert kennen und lieben, allerdings sind seine Eltern als reiche Gutsbesitzer aus Pommern gegen die Beziehung, obwohl es das Waisenkind Olga gegen alle Widerstände schafft, Lehrerin zu werden. Die Liebe zu Herbert verlangt ihr eine Menge ab, begibt sich Herbert doch immer wieder auf weite Reisen, die sie zum Warten zwingen, zuletzt im Jahr 1913 auf eine Expedition in die Arktis, von der er nie zurückkehrt.
Im zweiten Teil freunden sich Olga und Ferdinand an, ein Junge aus einer Familie, für die Olga näht. Sie erzählt ihm Vieles aus ihrem Leben.
Der dritte besteht aus einer Anzahl von Briefen, geschrieben von Olga an Herbert und nach Olgas Tod von Ferdinand gefunden. Hier wird so manches aufgeklärt.
Die Sprache klingt für den modernen Leser etwas fremd, passt aber zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Besonders die Briefe im letzten Teil sind so völlig anders abgefasst, als das heute geschehen würde. Sehr interessant sind geschichtliche Aspekte, die einfließen und die die Gegensätzlichkeit von Olga und Herbert zum Ausdruck bringen. Während Herbert fast schon wahnhaft an die Größe Deutschlands glaubt, ist Olga bescheiden und bringt es aus eigenem Ehrgeiz und Antrieb zu mehr im Leben.
Geschichtlich interessierten Lesern sei dieses Buch empfohlen.