Cover-Bild Just Like You
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 17.09.2020
  • ISBN: 9783462000399
Nick Hornby

Just Like You

Roman
Stephan Kleiner (Übersetzer)

Liebe in den Zeiten des Brexits.

Es ist das Jahr 2016. Lucy ist 42, Mutter zweier Jungs, Lehrerin. Sie lebt von ihrem Mann getrennt und wählt linksliberal. Joseph ist 22, Aushilfsmetzger, Fußballtrainer und an Politik nicht interessiert. Ausgerechnet diese beiden ungleichen Menschen verlieben sich. Wie heißt es so schön, Gegensätze ziehen sich an ...
Der Mensch, mit dem du zusammen bist, ist genau wie du: ähnlicher Background, ähnliches Alter, ähnliche Hobbys und ähnliche Einstellungen. Doch dann geht die Beziehung in die Brüche, und wenn du am wenigsten damit rechnest, verliebst du dich in jemanden, der das genaue Gegenteil verkörpert. Und trotzdem hängt der Himmel voller Geigen. »Wie viele von ihnen liebten Shakespeare? Oder wenigstens das Theater? Wie viele von ihnen kamen, weil sie dachten, sie müssten, oder weil sie dazu erzogen worden waren? Es waren keine jungen Leute in der Kloschlange, aber das lag vielleicht daran, dass sie nicht pinkeln mussten, und es gab nirgendwo Schwarze. Sie sah sich ihre Gesichter an und versuchte zu erkennen, ob einer von ihnen vielleicht für den Brexit gestimmt haben könnte, aber das war schwer zu sagen. Über die Hälfte des Landes hatte für den Brexit gestimmt, und einige von ihnen waren ganz sicher hier. Wie hätte Shakespeare wohl gestimmt? Das war hier die Frage.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2020

Typische Hornby Love-Story, aber kein Brexit-Roman

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Um es gleich vorweg zu nehmen, für mich ist „Just like you“ nur sehr bedingt ein Brexit-Roman. Die Handlung ist zeitlich zwar rund um das Referendum angesiedelt, aber das Thema wird nur oberflächlich und ...

Um es gleich vorweg zu nehmen, für mich ist „Just like you“ nur sehr bedingt ein Brexit-Roman. Die Handlung ist zeitlich zwar rund um das Referendum angesiedelt, aber das Thema wird nur oberflächlich und lediglich in knappen Bemerkungen innerhalb der Gespräche der Protagonisten angeritzt, meist nur auf die Frage nach dem Wahlverhalten reduziert. Nur in einem kurzen Wortwechsel merkt man bei Josephs Vater die Hoffnung, die dieser mit dem Verlassen der EU verknüpft. Wobei er allerdings auch nur die Ausländer raus-Parolen nachbetet, die die Leaver im Vorfeld verbreitet haben.

Lucy (42, Lehrerin, Mutter zweier Kinder, getrennt lebend, weiß und links-liberal) trifft Joseph (22, Aushilfsverkäufer und Hobby-DJ, ungebunden, schwarz und eher unpolitisch) in dem Fleischerladen, in dem er hinter der Theke steht. Beide sind eher zurückhalten, nur bedingt auf Partnersuche, und dann sind ja da noch die unterschiedlichen Lebenswelten und nicht zuletzt der große Altersunterschied. Aber dennoch kommen sie ins Gespräch, nähern sich vorsichtig an und verlieben sich ineinander. Trennen sich und kommen wieder zusammen. Und das war’s dann auch schon.

So, und damit wäre auch das Genre geklärt, dem dieser Roman zuzurechnen ist. „Just like you“ ist eine Love Story, allerdings in der für Hornby typischen Form mit Augenzwinkern erzählt. Mitten aus dem Alltag, ohne pseudoromantischen Schmus, dafür mit jeder Menge Bedenken und Soll-ich oder Soll-ich-nicht auf beiden Seiten.

Aber leider bleibt der Autor doch sehr an der Oberfläche. Er beschreibt zwar das Leben in Lucys trendigem Viertel Islington, verliert sich aber in Äußerlichkeiten und umschifft die problematischen Aspekte, die sich aus der Verbindung der beiden Protagonisten ergeben. Meine Erwartungen wurden zwar nur teilweise erfüllt, aber alles in allem war es doch eine unterhaltsame, leichte Lektüre für zwischendurch, die gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 12.10.2020

Kuriose Beziehungsgeschichte aus England

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Akademikerin Lucy 42, alleinerziehende Mutter zweier Jungs fühlt eine starke Anziehungskraft zu dem jungen Joseph 22, einen farbigen Lebenskünstler, der Samstags immer bei ihrem Metzger aushilft. Sie engagiert ...

Akademikerin Lucy 42, alleinerziehende Mutter zweier Jungs fühlt eine starke Anziehungskraft zu dem jungen Joseph 22, einen farbigen Lebenskünstler, der Samstags immer bei ihrem Metzger aushilft. Sie engagiert ihn als Babysitter für ihre Kinder und auch Joseph entwickelt Gefühle für die hübsche Frau! Die beiden beginnen eine geheime Beziehung. Doch gibt es eine Zukunft für das ungleiche Paar in der Welt da draußen?

Im Roman “ Just like you”, von Nick Hornby dreht sich alles um ein ungleiches Paar in der englischen Hauptstadt. Sie unterscheiden sich in so ziemlich allen Punkten, Alter, Ethnie, Bildung, gesellschaftlichem und politischem Background. Dennoch fühlen sich die beiden Menschen zueinander hingezogen. Der Leser erlebt und erfährt ihre Zweifel und Widersprüche hautnah und auch die Reaktionen ihres Umfeldes. Hornby versteht es geschickt aktuelle Themen der britischen Gesellschaft anzusprechen und in die Geschichte zu integrieren, ob es um Rassismus, Brexit oder einfache Vorurteile geht! Der Roman glänzt mit unzähligen drolligen Dialogen, die sicherlich in Originalfassung noch eindrucksvoller zu lesen sind. Man hat den Eindruck manche Ausdrücke haben durch die Übersetzung etwas an Sinn und Bedeutung verloren.

Mein Fazit:
Ein amüsantes und unterhaltsames Buch, das flüssig und schnell gelesen ist.
Eine komplexe Beziehung, steht auf dem Prüfstand, das Abwägen von beiden Seiten bringt Spannung in die Geschichte, reichen Anziehungskraft und Gefühle, wenn Differenzen zu groß sind? In der Liebe sollte schließlich alles möglich sein...

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Humorlos

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Mir war der Roman zu trocken. Kein Humor, keine Highlights, nur eine Abfolge eines Lebens. Guter Ansatz aber es hätte besser werden können.

Mir war der Roman zu trocken. Kein Humor, keine Highlights, nur eine Abfolge eines Lebens. Guter Ansatz aber es hätte besser werden können.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Wenig romantisch, kaum witzig, dafür sehr politisch

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Wenn man einen Roman von Nick Hornby lesen möchte, weiß man in der Regel vorher, was einen in etwa erwartet: Beziehungen/Liebe, Fußball, Musik. Irgendeines dieser Themen - wenn nicht sogar alle drei - ...

Wenn man einen Roman von Nick Hornby lesen möchte, weiß man in der Regel vorher, was einen in etwa erwartet: Beziehungen/Liebe, Fußball, Musik. Irgendeines dieser Themen - wenn nicht sogar alle drei - verarbeitet der britische Erfolgsautor mit Sicherheit, darauf kann man ein Pint in seinem Londoner Lieblingspub trinken, denn dort spielt auch die Handlung des neuesten Hornby-Romans.

Die männliche Hauptfigur von “Just like you”, der 22-jährige Joseph aus dem sozialen Brennpunkt-Bezirk Tottenham, ist Amateur-DJ, der auf die große Karriere als Musikproduzent hofft. Außerdem spielt und konsumiert er gerne den ur-englischen Sport Fußball. Damit hätten wir schon einmal zwei von Hornbys Lieblingsthemen abgedeckt. Joseph, der als Aushilfe in einer Metzgerei bedient, verliebt sich in die 42-jährige Lehrerin Lucy, die dort als Kundin einkauft. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen in der Vorpubertät, von ihrem Exmann, einem Alkoholiker und Dorgenkonsumenten, lebt sie frisch getrennt im Stadtteil Islington, einem familiären Mekka der Gutsituierten. Wer jetzt denkt, die Welten der beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, der irrt, denn neben dem divergierenden soziokulturellen Background und dem eklatanten Altersunterschied, haben die beiden auch noch verschiedene Hautfarben: Joseph ist schwarz, Lucy weiß. Hornby erzählt uns hier also die Liebesgeschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen, wobei das Alter natürlich die allergrößte Rolle spielt. Die Konstellation junger Mann und ältere Frau gibt es zwar gelegentlich in der Literatur, dennoch ist sie selten und gesellschaftlich noch stärker tabuisiert, als die umgekehrte Variante. Dieses Thema hat mich auch verleitet, mich für den Roman zu interessieren sowie natürlich der immer bei Hornby zu erwartende Humor.

Die Handlung spielt sich hauptsächlich vom Frühling bis zum Herbst 2016 ab und damit rund um das “Brexit-Referendum”, bei dem am 23.06.2016 der Austritt Großbritanniens aus der EU vom britischen Volk beschlossen wurde. Hornbys Figuren nehmen auch unterschiedliche Positionen zum Brexit ein, wobei die liberal denkende Lucy natürlich für die EU und damit dagegen ist. Der Twen Joseph kann sich nicht so richtig für eine Seite entscheiden.

Hat mich das Buch mitgerissen, hat es meine Erwartungen erfüllt? Ich muss dazu leider “nein” sagen. Die Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich überzeugt, es kommt viel zu wenig “Gefühl” auf. Das Bedingungslose einer Liebe, die gegen jede gesellschaftliche Konvention gelebt wird, ist hier leider nicht zu finden. Stattdessen bleibt vieles vage und in der Schwebe, einiges wird nur erzählt statt erzählerisch dargestellt. Auch Humor und Ironie sind mir in diesem Roman leider zu kurz gekommen, obwohl das Buch im Original als "brutally funny" angepriesen wird. Der Grundton ist doch recht ernst und “mainstreamig”. Zum Teil liegt das meiner Meinung nach auch an der etwas holprigen Übersetzung. Für mich leider kein Highlight, aber durchaus lesbar.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Gegensätze ziehen sich an

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Und genau so einen hat sich Lehrerin Lucy geangelt: 22 Jahre alt, Aushilfsmetzger und dunkelhäutig, wobei letzteres eher keine Bedeutung hat. Zunächst als Babysitter für ihre Jungs geordert, kommen sich ...

Und genau so einen hat sich Lehrerin Lucy geangelt: 22 Jahre alt, Aushilfsmetzger und dunkelhäutig, wobei letzteres eher keine Bedeutung hat. Zunächst als Babysitter für ihre Jungs geordert, kommen sich die beiden bald näher, und das, obwohl Lucy glatte 20 Jahre älter ist und auch dem Lebensstil von Joseph zwar Verständnis, aber durchaus wenig Neigung entgegenbringt.

Am meisten begeistert sind Lucys Jungs - ihre Zuneigung zu Joseph beruht auf Gegenseitigkeit und sie haben nicht das geringste Problem damit, ihn in ihre Familie zu integrieren. Zwar nicht unbedingt als Stiefvater, aber nicht alles braucht gleich einen Namen, bei dem es zu nennen ist.

Dennoch tun sich die beiden - vor allem jedoch Lucy - zunächst ziemlich schwer - sie hat es ziemlich schwer gehabt in den letzten Jahren mit dem Exmann, der doch eigentlich ähnlich drauf war wie sie - und dann aber auch wieder überhaupt nicht.

Eingebettet ist diese On-Off-Liebesgeschichte in die des Brexits - denn wir schreiben das Jahr 2016 und bekommen hier einige spannende Innensichten aus Brittanien vermittelt.

Insgesamt liest sich der Roman flockig-leicht mit der ein oder anderen Länge, als sperrig empfand ich teilweise die Darstellung von Joseph, der doch sehr klischeehaft rüberkommt. Ein paar Klischees haben auch Lucy und ihre Umgebung abbekommen, doch die hätte ich kaum bemerkt, wenn ich nicht so genervt von zahlreichen Darstellungen innerhalb Josephs Umfeld gewesen wäre.

Ein Roman, der dennoch Spaß macht, zumindest streckenweise und den man lesen kann, aber definitiv nicht muss. Bei weitem nicht das Beste von Hornby, auch wenn der altbekannte Schalk hie und da durchblitzt.