Cover-Bild Very First Time
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 28.08.2020
  • ISBN: 9783846601075
Cameron Lund

Very First Time

Mein Masterplan in Sachen Liebe
Freyja Melsted (Übersetzer)

Die 18-jährige Keely steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss, und sie freut sich schon riesig auf das Collegeleben. Doch eins ist für sie klar: Bevor es so weit ist, will sie endlich ihr erstes Mal hinter sich zu bringen. Auf keinen Fall kann sie sich am College als Anfängerin in Sachen Sex outen. Ein Plan muss her, und Keely beschließt, dass für das erste Mal niemand besser geeignet ist als ihr bester Freund Andrew. Immerhin kennen die beiden sich schon ewig, also werden ihnen bestimmt keine Gefühle im Weg stehen. Oder etwa doch?




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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2020

seichte Story, leider aber plump und fragwürdig bei der Handhabung eines sensiblen Themas

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„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“, von Cameron Lund, weckte mit seinem süß klingenden Klappentext mein Interesse.
Ich habe eine neckische und humorvolle Story mit einigen schamhaften, ...

„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“, von Cameron Lund, weckte mit seinem süß klingenden Klappentext mein Interesse.
Ich habe eine neckische und humorvolle Story mit einigen schamhaften,
aber niedlichen Momenten erwartet.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Keeley.
Nur noch wenige Wochen trennen sie von ihrem Highschool-Abschluss.
Auch wenn sie sich auf den neuen Lebensabschnitt freut, hat sie das Gefühl noch längst nicht alle Highschool-Erfahrungen gemacht zu haben.
In ihrem Freundeskreis dreht sich alles nur noch um das Eine,
und noch unberührt zu sein, wird von den Mitschülern verpönt.
Als Keeley den älteren Dean kennen lernt, ist sie auch endlich bereit
einen Schritt weiterzugehen
und ihre Unerfahrenheit, die sie selbst als Makel sieht, zu beseitigen.
Niemand scheint dafür besser geeignet zu sein, wie ihr bester Freund Andrew, der die Mädels reihenweise aufzureißen scheint, und vor dem ihr bisher nie etwas peinlich war.
Doch wenn Hormone und Lust im Spiel sind, bekommt plötzlich alles eine ganz neue Bedeutung …

Der Schreibstil ist sehr leicht und angenehm.
Man erlebt die Story aus Keeleys Perspektive,
was dem Leser ihre Situation und ihre Gefühlslage näherbringt.

An und für sich, fand ich Keeley ganz sympathisch.
Sie ist halt manchmal etwas eigensinnig, und lässt sich zu oft von ihren Freundinnen und deren Meinungen lenken.
Oftmals habe ich mir gewünscht, sie würde erkennen,
wer wirklich zu ihr hält.
Aber das ist wohl so in der Jugend,
wenn man jedem alles Recht machen und dazu gehören will.

Neben Keeley spielt natürlich Andrew eine große Rolle.
Die Schürzenjäger-Version von ihm war mir oft zu unsympathisch
und wirkte richtig aufgesetzt.
Wenn er mit Keeley allein war, und den netten, nerdigen Jungen heraushängen ließ,
mochte ich ihn viel eher.

Die Cliquen der Zwei spielen eine immense Rolle.
Hier finden sich so manche Stereotypen,
wie den Obercoolen, die zickige Anführerin, die Närrin und die liebe Freundin.
Allerdings ist kaum jemand seinen Kinderschuhen entwachsen,
was man ihnen so manches Mal auch anmerkt.
Hier steht so manches Teenie-Drama auf dem Programm.

Natürlich war mir von vornherein klar, dass es sich hier um ein YA-Buch handelt.
Trotzdem fand ich die Thematisierung der Jungfräulichkeit und den Umgang mit der Sexualität beinah schon etwas plump und fragwürdig.
Hat man als 18-jähriger-Teenie wirklich nichts anderes mehr im Kopf?!

Der Umgang der Jugendlichen mit- und untereinander, – das Schlecht machen, das Herausfordern und gegenseitige Aufziehen - , war so manches Mal wirklich unterste Schublade ...
Etwas Drama schön und gut, aber das war mir dann doch teilweise zu nervig.

Die Entwicklung zum Ende hin, hat mir dann aber richtig gut gefallen.
Das war genau das, was ich anfangs auch erwartet habe: süß, witzig und herrlich!

„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“ hat definitiv seinen Unterhaltungswert, wenn man nichts allzu gehaltvolles erwartet, und sich von der jugendlichen Leichtsinnigkeit mitreißen lässt.

Von mir gibt es dafür 3 Sterne.

Ich danke dem ONE Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

War leider nicht so meins

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Inhalt
Keely ist die einzige aus ihrem Freundeskreis, die ihr erstes Mal noch nicht erlebt hat – und das obwohl sie bald aufs College gehen wird und ihren Highschool-Abschluss macht. Als sie während eines ...

Inhalt
Keely ist die einzige aus ihrem Freundeskreis, die ihr erstes Mal noch nicht erlebt hat – und das obwohl sie bald aufs College gehen wird und ihren Highschool-Abschluss macht. Als sie während eines Nebenjobs einen Studenten kennenlernt, wird ihr klar, dass sie keine Jungfrau mehr sein kann, wenn sie aufs College geht. Daher beschließt sie kurzerhand ihren besten Freund Andrew zu bitten, mit ihr zu schlafen...

Meine Meinung
Ich muss leider sagen, dass das Buch nicht meins war. Es wirkte wenig authentisch und auch gefühlsmäßig konnte es mich nicht abholen.

Zunächst einmal hatte ich schon Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Vor allem lag das an dem Schreibstil, der sehr einfach und jugendlich gehalten war – was natürlich für die Zielgruppe passend war, weswegen ich darüber auch hinwegsehen möchte, aber mir den Einstieg eben erschwert hat.
Weiterhin fand ich anfangs, dass das Thema rund um Sex und Jungfräulichkeit gut für die Zielgruppe aufgearbeitet wurde, weil hier eben beide Perspektiven beleuchtet wurden. Das hat sich für meinen Geschmack im Laufe der Geschichte aber sehr geändert, weswegen ich finde, dass das Thema gerade für die Zielgruppe überhaupt nicht mehr gut besprochen wird. Ich fand es sehr zweifelhaft, wie die Protagonisten darüber reden und damit umgehen. Es kann zwar sein, dass das in der Generation tatsächlich so ist, aber das Bild was hier für Leser:Innen vermittelt wird, fand ich einfach schwierig. Erst zum Ende hin wurden wieder andere Perspektiven und weitere Auseinandersetzungen mit aufgenommen, was ich mir schon viel früher gewünscht hätte. Insgesamt war mir das einfach zu holprig und hat ein falsches Bild vermittelt.
Hinzu kam, dass mir die Geschichte auch einfach zu oberflächlich und vorhersehbar war, was eben auch mit der Auseinandersetzung mit dem Thema zu tun hat. Außerdem kamen zum Ende hin noch Probleme wie aus dem nichts hinzu, die sich vorher überhaupt nicht angedeutet haben.

Zu Keely konnte ich leider keine wirkliche Beziehung aufbauen. Sie wirkte viel jünger, als sie eigentlich sein sollte und ich fand auch, dass sie sehr beeinflussbar war und nie wirklich sie selbst war. Auch ihre Entscheidungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, genau wie ihre Handlungsweise.
Bei Andrew war es irgendwie das gleiche. Auch er blieb oberflächlich und blass.
Gut fand ich jedoch, dass die Protagonisten alle unterschiedlich waren.

Der Schreibstil war, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, einfach und flüssig gehalten, sodass ich gut und schnell voran gekommen bin. Die Atmosphäre würde ich ebenfalls als locker und leicht, aber eben auch als oberflächlich bezeichnen, da für mich persönlich keine tiefergehende Stimmung da war. Gleiches gilt leider auch für die Gefühle und Emotionen.

Insgesamt war das Buch leider nicht meins. Auch wenn ich nicht zu der Zielgruppe gehöre, was mir auch vollkommen bewusst ist, fand ich das Buch einfach zu oberflächlich und die Auseinandersetzung mit dem Thema „erstes Mal“ einfach sehr zweifelhaft.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Leider nicht so sinnvoll

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„Very First Time“ ist ein Einzelband geschrieben von Cameron Lund. Ich habe eine zuckersüße Liebesgeschichte erwartet, allerdings habe ich eine etwas enttäuschende Geschichte mit seltsamen Moralvorstellungen ...

„Very First Time“ ist ein Einzelband geschrieben von Cameron Lund. Ich habe eine zuckersüße Liebesgeschichte erwartet, allerdings habe ich eine etwas enttäuschende Geschichte mit seltsamen Moralvorstellungen bekommen. Aber bevor ich euch meine Meinung zu dem Buch näher bringe, dürft ihr erstmal anhand des Klappentextes erfahren, worum es in diesem Buch geht: „Die 18-jährige Keely steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss, und sie freut sich schon riesig auf das Collegeleben. Doch eins ist für sie klar: Bevor es so weit ist, will sie endlich ihr erstes Mal hinter sich zu bringen. Auf keinen Fall kann sie sich am College als Anfängerin in Sachen Sex outen. Ein Plan muss her, und Keely beschließt, dass für das erste Mal niemand besser geeignet ist als ihr bester Freund Andrew. Immerhin kennen die beiden sich schon ewig, also werden ihnen bestimmt keine Gefühle im Weg stehen. Oder etwa doch?“
Das Cover finde ich super süß. Es lässt einen eine niedliche Young Adult Geschichte erwarten. Mir gefällt die Farbgebung und das Design sehr gut. Das gesamte Buch wurde aus der Sicht von Keely geschrieben. So konnte ich einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommen. Die Charaktere fand ich grundsätzlich allesamt sehr gut ausgearbeitet. Allerdings muss ich echt sagen, dass ich einige Ausdrücke und Denkweisen sehr fragwürdig finde. In dem Buch wird es so dargestellt, das wenn man sexuell unerfahren ist, das man weniger wert ist und zudem auch noch uninteressant. Hat man allerdings zu viel Erfahrung, wurde den Charakteren ein fieser Ruf aufgedrückt. Diese Moral finde ich für ein Young Adult Buch, wo die Zielgruppe Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren ist, nicht besonders sinnvoll. Ich finde hier den Umgang mit der Jungfräulichkeit eines Teens nicht so gut. Zudem zieht es sich stellenweise sehr in die Länge. Was ich allerdings gut fand, ist das es viele humorvolle Passagen gab. Ich musste immer wieder schmunzeln. Zwischendurch fand ich es sogar echt süß. Es wurden aber auch einige wichtige Themen behandelt, was ich sehr gut fand. Im großen und ganzen war es die Idee hinter der Geschichte echt toll, nur leider haperte es für mich an der Umsetzung. Deshalb vergebe ich 2,5/5 Sterne ⭐️

Veröffentlicht am 25.10.2020

vorhersehbar, fragwürdig und teilweise anstrengend

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„Wir bekommen alles, was wir wollen, genau zum richtigen Zeitpunkt, wie am Ende von so einem Teenie-Film. Aber wenn alles so perfekt ist, warum fühlt es sich so verkehrt an?“
(Keely in Very first time) ...

„Wir bekommen alles, was wir wollen, genau zum richtigen Zeitpunkt, wie am Ende von so einem Teenie-Film. Aber wenn alles so perfekt ist, warum fühlt es sich so verkehrt an?“
(Keely in Very first time)

Worum geht’s?

Keely steht kurz vor ihrem Highschoolabschluss und freut sich, bald das College zu besuchen. Doch nachdem alle um sie herum bereits ihr erstes Mal hatten, fühlt sich die schüchterne Keely unsicher. Wieso flirtet niemand mit ihr, wieso ist sie noch Jungfrau? Als sie an ihrem neuen Arbeitsplatz den Collegestudenten Dean kennenlernt und sich in ihn verliebt, wird es plötzlich furchtbar kompliziert. Denn natürlich ist Dean bereits sexuell erfahren und Keely kann ihm auf keinen Fall sagen, dass sie noch Jungfrau ist. Also muss sie vorher üben. Und damit keine Gefühle oder verletztes Vertrauen im Spiel sind, fällt ihr hierfür nur eine Person ein: Ihr bester Freund Andrews. Ein bombensicherer Plan, oder?

Very first time ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ist in weiß mit einem orange-pinken Kreis gehalten, der wie ein Sonnenuntergang aussieht. Zudem gibt es viele kleine Herzen, die wild verteilt sind. Es ist ein süßes, schlichtes Cover, was ansprechend gestaltet wurde. Das Buch verläuft linear und wird ausschließlich durch Keely in der Ich-Perspektive erzählt. Gelegentlich gibt es Chatnachrichten zwischen Keely und anderen Charakteren. Der Schreibstil ist locker und auch sprachlich für ein Jugendbuch angemessen. Das Buch enthält gelegentlich leichte Kraftausdrücke, jedoch keinen erotischen Inhalt.

Meine Meinung

Very first time ist eines dieser Bücher, bei denen man weiß, dass man eigentlich zu alt dafür ist. Mit fast dem doppelten Alter der vermeintlichen Zielgruppe bin ich von den Problemen wie Highschool-Abschluss und das erste Mal schon etwas entfernt. Dennoch greife ich gern zu solchen Büchern, auch als Abwechslung zum New Adult-Genre, wo es immer um tiefgründige, hochdramatische Geheimnisse geht. Das ist im Young Adult-Bereich anders und darum habe ich mich sehr auf diese Friends to Lovers-Geschichte gefreut. Aber wer zu hohe Erwartungen hat, der kann enttäuscht werden.

Das Buch startet mit Keely, die auf einer Party mitten in das erste Mal von ihrer Freundin Danielle und ihrem Mitschüler Chase stolpert. Peinlich berührt zieht Keely sich zurück, nur um wenig später miterleben zu dürfen, wie die Partymeute die Entjungferung feiert und wie schnell sich die Botschaft wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Erkenntnis, dass alle ihr erstes Mal schon hatten und Keely nicht einmal einen Freund hatte, trifft sie wie ein Schlag. Denn schon bald geht’s ans College und sie ist komplett unerfahren. Sie kann doch mit 18 nicht mehr Jungfrau sein! Als Keely kurz danach einen Job in einem Videoladen annimmt und dort auf den Collegestudenten Dean trifft, der Interesse an ihr zeigt, kriegt sie Panik. Denn Dean ist natürlich erfahren, so wie alle andere auch. Guter Rat ist teuer, bis Keelys Freundin Hannah auf die Idee kommt, dass Keely einfach üben soll – mit Andrew, Keelys bestem Freund seit Kindstagen und einer der größten Aufreißer an der Schule. Und Keely findet die Idee gut, denn sie vertraut Andrew und weiß, dass er sie nie vorführen würde. Außerdem sind ja keine Gefühle im Spiel, denn die beiden sind Freunde, auch wenn alle um sie herum schon seit Ewigkeiten behaupten, dass sie zueinander gehören…

Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück und entsprechend ratlos fühle ich mich auch, etwas über das Buch zu erzählen. Fangen wir einfach vorne an: Der Einstieg fiel mir echt leicht und ich war schnell in der Geschichte drin. Leider habe ich mir aber so schnell auch gewünscht, wieder aus der Geschichte draußen zu sein. Denn bereits nach wenigen Seiten, wo das Thema „mit 18 NOCH!!! Jungfrau“ aufkommt, musste ich die Augen verdrehen. Keely und ihre Freundinnen unterhalten sich und immer wieder geht es darum, dass Keely mehr und mehr denkt, wie unglaublich peinlich es ist, noch Jungfrau zu sein. Sie hatte ja nichtmal einen Freund, weil niemand sie mal anflirtet. Natürlich sind alle um sie herum total sexuell aktiv, wechseln die Partner laufend (vor allem Andrew, der laut Keely quasi alle zwei Wochen eine andere hat) und gleichzeitig wird aber laufend darüber gelästert, wer es mit wem treibt. So kommt es auch, dass Danielle in der Schule öffentlich vorgeführt wird, nachdem sie Sex mit Chase hatte. Beleidigende Botschaften, Gerede auf den Fluren – die Botschaft wird zunehmend klar: Hast du keinen Sex, bist du peinlich. Hast du Sex, wirst du als Mädchen öffentlich gemobbt. Zwar war mir von Anfang an klar, wer hinter den Botschaften steckt und auch der Hintergrund hier ist eigentlich dazu geeignet, zum Nachdenken anzuregen, doch leider hat das Buch ein großes Problem: Jegliche wichtigen und kritischen Themen werden angeschnitten und dann begraben. Zwar versucht die Autorin zum Ende hin fleißig zu retten, was noch zu retten ist, aber es kommt nicht an. Nach über 250 Seiten mit wirklich fragwürdigen Botschaften für Jugendliche, die vielleicht noch Jungfrau sind und vielleicht sogar Angst vor ihrem ersten Mal haben, ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.

Hinzu kommt auch, dass zwischendurch eigentlich permanent darüber gesprochen wird, dass Jungs sowieso nicht anderes als Sex im Kopf haben, untereinander nur über ihre Eroberungen reden und auch hier gibt’s einige mehr als kritische Sätze, die in meinen Augen ein vollkommen falsches Bild auf Sex und sexuelle Handlungen für Leute vermitteln, die selbst ihre Sexualität gerade erst entdecken (oder wie soll man die Aussage, dass ein Mädchen gar nicht erst mit der Hand anfangen soll, das könne der Typ ja selbst, sie muss schon den Mund aufmachen ernsthaft gut finden?) So entstand zunehmend ein Auf und Ab. Immer wieder gab es Phasen, wo die Geschichte eigentlich ganz nett war und man etwas mitgefiebert hat – vor allem, da die Geschichte wirklich in jedem Punkt so vorhersehbar ist, dass einen nichts mehr überrascht, man aber endlich will, dass das Offensichtliche bei Keely ankommt. Dann kommen aber wieder solche Phasen, wo man nur die Augen verdrehen will, wahlweise Keely schütteln und einen anderen Beteiligten schlagen möchte oder das Buch vor Wut an die Wand donnern mag. Ich bin ganz ehrlich: Hätte mein 14-Jähriges Ich dieses Buch gelesen, wäre es wohl verunsichert und verängstigt gewesen. Die Charaktere sind teilweise für ihre 18 Jahre extrem kindisch, dann wieder extrem sexistisch. Auf der einen Seite wird sexuelle Selbstbestimmung gepredigt (Keely soll warten, bis es sich richtig anfühlt), gleichzeitig wird gepredigt, dass Jungfrausein schlimm ist (Keely soll Dean bloß nicht sagen, dass sie Jungfrau ist).

Dean. Ein sehr gutes Thema. Dean ist ein plötzlich auftauchender Love Interest, der anders als alle anderen Typen von der Highschool sofort Interesse an Keely bekundet. Wieso? Weiß man nicht. Dean ist so eindimensional, dass es wehtut. Es ist von Anfang an unsympathisch und man hat das Gefühl, Keely findet ihn nur toll, weil er so anders ist als die Highschooler. Dabei zeigt Dean unglaublich unangenehme Tendenzen, mehrfach macht er sich an Keely ran, obwohl sie nicht will. Er drängt Keely dazu, ihm das Versprechen zu geben, beim Abschlussball mit ihm zu schlafen. Gleichzeitig weiß er natürlich nicht, dass sie Jungfrau ist. Aber es wirkt so, als hätte Dean eben auch nur eine Agenda: Sex. Das Problem? Ich habe von Anfang an nicht verstanden, wieso er Keely so toll findet. Er ist komplett anders als sie, er interessiert sich kaum für die gleichen Sachen, er will eigentlich nur mit ihr rummachen, was sie aber ja zurückweist. Es war für mich einfach das Gefühl, dass hier unbedingt Drama generiert werden sollte, denn vor allem bringt Dean natürlich Andrew auf die Palme. Gleichzeitig wird Keely aber von den Mädels gefeiert, einen Collegeguy abgeschleppt zu haben. Es ist wirr und so wenig nachvollziehbar. Vielleicht war Dean nötig, um Keelys Plan zu begründen. Denn weil sie Dean auf keinen Fall ihre Jungfräulichkeit gestehen will, möchte sie vorher „üben“ und sich Dean dann als Profi präsentieren. Diese Entscheidung führt aber nur zu Problemen und belastet die Beziehung zu Andrew sehr, einfach weil Keely das mehr als offensichtliche nicht sieht. Selbst ein Holzhammer bringt da nichts und so hatte ich irgendwann nur noch Mitleid mit Andrew und war extrem genervt von Keely.

Das Ende des Buches konnte mich nach so vielen Seiten, wo irgendwie nichts passiert ist und alles so dahinplätscherte, überhaupt nicht begeistern. Es war wo drastisch überzogen. Es passiert zu viel auf einmal, was gleichzeitig auch dazu führt, dass die Sachen teilweise nicht angemessen ausdiskutiert und ausgearbeitet werden können. So verkommen einige doch eigentlich wichtige Botschaften zu Nebensächlichkeiten. Es ist ein Ende, was irgendwie zu dieser wirren Geschichte passt und vermutlich jedem Highschoolfilm Konkurrenz machen kann. Es war nicht stimmig und enthielt zu viele spontane Wendungen, dass ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht hätte. Vielleicht liegt es aber auch daran, weil für mich von Anfang an klar war, wie sich die Geschichte entwickelt und ich gehofft hatte, dass sie dann zumindest nicht so lachhaft theatralisch endet.


Abschließend muss ich zu den Charakteren sagen, dass mir diese bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht zugesagt haben. Allen voran ist Keely eine anstrengende Protagonistin, die mit ihrer naiven, unbeholfenen Art sehr schnell von niedlich zu unangenehm wechselt. Ihre Gedanken haben mich irgendwann wahnsinnig gemacht, auch wenn sie vielleicht den inneren Konflikt einer Person in diesem Alter ganz gut widerspiegeln könnten. Keelys Freundinnen verdienen – mit Ausnahme von Hannah – das Wort nicht. Sie ist alles abziehbildchenhafte Highschoolmädels wie aus Girls Club, die primär damit beschäftigt sind, sich gegenseitig fertig zu machen. Hannah ist die einzig Normale, die auch offen und ehrlich zu Keely ist, zugleich aber viel zu wenig vorkommt. Die Jungs im Buch – mit Ausnahme von Andrew und Dean – sind auch so richtig schön stereotypische Prolls, wie man sie aus Highschoolfilmen kennt. Nur Bier und Sex im Kopf, feuern sich permanent gegenseitig an und sind einfach nur unsympathisch. Andrew mochte ich anfangs leider auch nicht, dies entwickelte sich im Laufe der Story aber sehr. Denn je mehr man von ihm erfährt, desto toller findet man ihn – und desto mehr Mitleid hat man, dass er die anstrengende, betriebsblinde Keely ertragen muss. Zu Dean habe ich ja eigentlich schon alles gesagt, was zu sagen ist. Er war für mich aber vermutlich das Schlimmste am ganzen Buch.

Mein Fazit

Insgesamt muss ich sagen, dass Very first time wirklich viel Potenzial hatte, aber in meinen Augen nicht abliefern konnte. Mit für ein Jugendbuch doch schwierigen Aussagen, einer gewissen Drucksituation und seinen sehr stereotypischen Charakteren konnte diese sehr vorhersehbare Story leider auf wenigen Ebenen punkten. Das Buch lässt sich schnell lesen und ist zwischendurch auch immer wieder unterhaltsam und süß, aber im Großen und Ganzen stieß mir zu viel sauer auf, als dass ich das Buch genießen konnte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 06.10.2020

Nett für zwischendurch - aber teilweise grenzwertige Aussagen

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Keely möchte unbedingt ihr erstes mal hinter sich bringen, bevor sie die Highschool beendet. Nachdem sie ihrem Freund das nicht sagen möchte, soll ihr bester Freund als "Testperson" dienen. Doch kann die ...

Keely möchte unbedingt ihr erstes mal hinter sich bringen, bevor sie die Highschool beendet. Nachdem sie ihrem Freund das nicht sagen möchte, soll ihr bester Freund als "Testperson" dienen. Doch kann die Freundschaft so bleiben, wie sie mal war?

"... Aber ich weiß, dass man diese Dinge nicht planen kann. Ich kann das nirgends nachschlagen, kann das nicht alles analysieren, bevor es passiert." Dieses Zitat ganz am Ende des Buches wird mir noch länger im Kopf bleiben. Das ist auch das, was das Buch eigentlich hätte rüberbringen sollen. Leider ist das nicht ganz gelungen, was ich total schade fand. Das Thema "Jungfräulichkeit" wurde meiner Meinung nach falsch dargestellt. Es kommt so rüber, als wäre es total peinlich und was schlimmes mit 18 noch Jungfrau zu sein. Das zieht sich auch leider durch das ganze Buch. Ich finde Keely geht mit dem Thema total falsch um. Viele Handlungen von der Protagonistin habe ich einfach nicht verstanden und konnte sie nicht nachvollziehen. Es war stellenweise sehr kindlich und irgendwie hat einfach keiner richtig nachgedacht. Leider konnte ich so auch keine richtige Verbindung zu den Figuren aufbauen. Außerdem finde ich, wird zu viel (illegal) Alkohol getrunken. Auch da wird, wie ich finde, ein falsches Bild vermittelt. An keiner Stelle wird erwähnt, dass man das eigentlich nicht tun sollte. Mit ihren 18 Jahren dürfte Keely in Amerika eigentlich noch nicht trinken. Auch, dass mit Alkohol intus noch Auto gefahren wird, und es nicht als schlimm dargestellt wird, finde ich falsch. Generell hat mir der Tiefgang in der Geschichte gefehlt. In der ersten Hälfte passiert fast nichts, doch dann nimmt alles an Fahrt auf. Das Buch ist schon ziemlich spannend geschrieben und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Der Schreibstil ist wirklich sehr gut. Jedoch konnte mich die Handlung leider nicht überzeugen. 2,5/5 Sterne. Leider kann ich das Buch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.

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