Cover-Bild Bucht der Schmuggler
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.06.2016
  • ISBN: 9783426516935
Ulf Schiewe

Bucht der Schmuggler

Roman
Karibik 1635: In den spanischen Kolonien hat der Schwarzhandel überhand genommen. Der neue Gouverneur von Hispaniola schwört, jeden Schmuggler, den er erwischt, eigenhändig aufzuhängen. Die schöne Doña Maria zittert um ihren Gemahl, einem reichen Pflanzer, der heimlicher Drahtzieher des verbotenen Handels ist. Und im fernen Bremen hat der junge Handelsherr Jan van Hagen nur die Wahl zwischen Schuldturm und Flucht in die Neue Welt, um als Schmuggler das verlorene Familienvermögen wieder herzustellen. Noch in der Nacht entkommt er den Schergen und nimmt Kurs auf Westindien. Seine Suche nach dem Gold des Südens hat begonnen.

"Bucht der Schmuggler" ist bei Knaur als eSerie unter dem Namen "Gold des Südens" erschienen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller historischer Abenteuerroman!

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Was für eine tolle Mischung aus Abenteuer- und historischen Roman!

Der Roman wird abwechselnd in zwei Erzählsträngen erzählt. Im Ersten lernen wir Jan van Hagen kennen, welcher eben erst von einer erfolgreichen ...

Was für eine tolle Mischung aus Abenteuer- und historischen Roman!

Der Roman wird abwechselnd in zwei Erzählsträngen erzählt. Im Ersten lernen wir Jan van Hagen kennen, welcher eben erst von einer erfolgreichen Fahrt mit seinem Handelsschiff, der "Sophie", zurück in seine Heimatstadt Bremen kommt. Doch das Glück ist ihm nicht hold, denn sein Vater liegt im Sterben und die Schulden sind so hoch, dass er nun die Wahl zwischen dem Schuldturm und der Flucht hat. In Europa herrscht Krieg und der Seehandel floriert, besonders durch den Schmuggel zwischen der alten und der neuen Welt. So fällt die Entscheidung nicht wirklich schwer..... Jan sucht zuerst einen alten Freund und Handespartner seines Vaters in Amsterdam auf, den er um Hilfe bittet. Von diesem erhält er den Auftrag nicht nur mit den Westindischen Inseln Handel zu treiben, sondern auch seinen Sohn zu finden, der mit der "Albatros" irgendwo in der Karibik verschollen ist. Die Spanier haben jedoch ein Handelsembargo für alle nicht spanischen Schiffe erlassen, was den Handel für alle Anderen mit Schmuggel gleichsetzt. Außerdem soll Jan Sklaven an Board nehmen, was ihm äußerst widerstrebt.....

Der zweite Erzählstrang entführt uns nach Hispaniola, der heute zweigeteilten Insel mit den Ländern Haiti und der Dominikanischen Republik. Dort lebt Doña Maria mit ihrem Mann Don Miguel. Sie züchten Rinder und bauen Zuckerrohr an, das sie an die Spanier verkaufen. Einen Teil davon halten sie allerdings, wie alle Plantagenbesitzer auf Hispaniola, als Schmuggelware zurück. Der neue vorübergende Gouverneur Don Alonso möchte diesen allerdings unterbinden und bestraft jeden, den er mit vermeintlicher Schmugglerware antrifft....sogar mit dem Tod. Dabei hat er aber seine eigene Ziele im Auge..... Im Gegensatz zu den meisten anderen Plantagenbesitzern gehen Doña Maria und Don Miguel freundlich mit ihren Sklaven um. Als sich ein flüchtender Leibeigener auf ihre Plantage rettet, hilft ihm Doña Maria. Mit dieser Aktion macht sie sich einige Feinde und bringt sich und ihren Mann in Gefahr....

Auch als Binnenländerin erlebte ich hautnah die Schifffahrt über den Atlantik mit. Der lebendige Schreibstil und die Bilder, die in meinem Kopf entstanden, entführten mich auf eine abenteuerliche Fahrt auf der "Sophie", gemeinsam mit Jan und seiner Crew. Die Abenteuer am Schiff und anschließend beim Einlaufen in Santa Domingo ließen mich an den Seiten kleben. Obwohl manche Ereignisse ein klein wenig vorhersehbar waren, konnte mich der Autor trotzdem mit einigen unerwarteten Wendungen überraschen. Das Thema Sklaven, die höfische Etikette, die auch in den Kolonien streng beachtet wird, der Schmuggel und der Aberglaube, sind nur einige Themen, die der Autor in seiner Geschichte vermittelt.
Nach der ereignisreichen Ankunft in der Hauptstadt von Hispaniola fügen sich die beiden Erzählstränge langsam zu einem Einzigen zusammen. Die Ereignisse überschlagen sich und schreien, nachdem man die letzte Seite zugeschlagen hat, nach einer Fortsetzung...besonders auch, weil einige wenige Fragen offen bleiben....

Schreibstil:
Der Autor hat einen wundervollen lebendigen Schreibstil, der Bilder im Kopf entstehen lässt. Das Leben der Sklaven auf den Inseln, der Handel und die Willkür einzelner Personen wird anschaulich beschrieben. Man riecht die exotischen Blumen, das Meer und den Schweiß der Leibeigenen. Der Roman wird abwechselnd aus Jans und Doña Marias Sicht erzählt und unterteilt sich in fünf Abschnitte. Das Personenverzeichnis zu Beginn des Romanes hilft anfangs etwas über die Vielzahl der Nebencharaktere hinweg.

Charaktere:
Jan, unser Hauptprotagonist, ist anfangs noch etwas "grün" hinter den Ohren. Er versteht zwar etwas von Schiffen, aber nicht sehr viel vom Handel. Außerdem hat er Europa mit seiner "Sophie" noch nie vorher verlassen. Doch ihm bleibt keine Wahl und schon auf der Überfahrt zeigt sich sein aufrechter Charakter, der einem Kapitän gebührt.
Mit dem Doktor an seiner Seite, der eigentlich gar keiner ist, und der ebenfalls seine eigenen Ziele verfolgt, hat er einen guten Freund gefunden. Eljse, die sich an Board schmuggelt, ist ein herzerfrischender Charakter, den man einfach mögen muss, genauso wie Fiete, der Schiffsjunge.
Auf der Insel ist die Hauptprotagonistin Doña Maria, eine spanische Adelige, die zuerst wie das schöne Anhängsel ihres Mannes wirkt, sich jedoch gegen die Etikette stellt und die Sklaven menschlich behandelt. Den Gutmenschen gegenüber steht an erster Stelle der "Bösewicht" Don Alonso, der von Macht und seiner alleinigen Herrschaft über die Stadt und der Insel träumt. Mit Don Diego hat er einen Gleichgesinnten gefunden. Aber auch einige Sklaven, wie Babatunde und Maria Begnina bleiben im Gedächtnis.
Obwohl es doch einige Tendenzen zur Unterteilung in nur Gute oder nur Böse gibt, sind die Charaktere alle wunderbar gezeichnet und ich konnte mir jeden von ihnen bildlich sehr gut vorstellen.

Cover:
Ein paar Worte zum Cover muss ich auch noch verlieren, denn ich finde es wirklich großartig! Hier hat der Grafiker des Verlages einen richtigen Eyecatcher geschaffen.

Fazit:
Ein historischer Abenteuerroman mit einem Schuss Romantik, der uns in die Karibik des 17. Jahrhunderts führt und der nach einer Fortsetzung schreit. Großartiger Schreibstil, tolle Spannung und nur ein bisschen vorhersehbar, erinnert der Roman an eine Mischung aus "Fluch der Karibik", einem Südstaatenroman und "Roots".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schiewe in Bestform

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Wir schreiben das Jahr 1635. Der junge Kaufmannssohn Jan van Hagen kommt von einer Seehandelsreise zurück und trifft gerade noch seinen Vater sterbend auf dem Totenbett an. Da diverse Gäubiger ihm bald ...

Wir schreiben das Jahr 1635. Der junge Kaufmannssohn Jan van Hagen kommt von einer Seehandelsreise zurück und trifft gerade noch seinen Vater sterbend auf dem Totenbett an. Da diverse Gäubiger ihm bald auf den Fersen sind, macht er sich mit seiner Mannschaft auf Richtung Hispaniola, in der Hoffnung, dort vielleicht zu Gold und Geld zu kommen. Ein niederländischer Freund bittet ihn auch darum, nach seinem Sohn zu suchen, der dort verschollen ist.
In der Karibik lebt Dona Maria mit ihrem Mann, dem Zuckerbaron, Don Miguel ein zufriedenes unaufgeregtes Leben. Bis sich Vize-Gouverneur Don Alonso für die junge Frau interessiert, Schmuggler die Gewässer vor der Insel unsicher machen und ein ausgebrochener Sklave bei Dona Maria Hilfe sucht.
Nach langer abenteuerlicher Überfahrt erreicht Jan die karibischen Gewässer und versucht, mit Schmuggel zu Kapital zu kommen. Er findet auch heraus wo der verlorene Sohn zu finden ist und beschließt ihn zu befreien, da er als Sklave auf einer Plantage darben muss.
Ulf Schiewe gelingt hier wieder mal eine süffige und spannende Geschichte in einem exotischen und für ihn neuen Setting. Dabei wird man zurückversetzt in die Zeit von Erol Flynn und „Dem roten Korsar“, hat „den Fluch der Karibik“ vor Augen, den Geruch nach Salz und Fisch in der Nase und „das Knattern der Segel“ im Ohr.
Man merkt, dass der Autor die Gegend aus eigener Erfahrung nicht fremd ist und dass er Spaß daran hat, seine Rechercheergebnis so in die fiktive Geschichte einzubauen, dass man neben der guten Unterhaltung auch noch ein bisserl Wissen vermittelt bekommt.
Starke Frauen, ansehnliche Mannsbilder, schillernde Bösewichte bevölkern das Buch ebenso wie Sklaven, blinde Passagiere, schwangere Weiber und wilde Tiere.
Ein sehr vergnügliches Leseerlebnis welches ich jedem gerne ans Herz lege. Schiewe – wie immer – in Bestform.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bucht der Schmuggler

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Die Bucht der Schmuggler, von Ulf Schiewe

Cover:
Könnte besser nicht sein, die Farben und die ausgewählten Symbol, Waffen, Seil und historisches Segelschiff machen sofort Lust auf dieses Abenteuer.

Inhalt:
Jan ...

Die Bucht der Schmuggler, von Ulf Schiewe

Cover:
Könnte besser nicht sein, die Farben und die ausgewählten Symbol, Waffen, Seil und historisches Segelschiff machen sofort Lust auf dieses Abenteuer.

Inhalt:
Jan van Hagen kommt voller Stolz von seiner Handelsreise zurück.
Doch zu Hause in Bremen erwarten ihn ein todkranker Vater und der Schuldenturm. Nur eine Flucht in die neue Welt, in die Karibik nach Hispaniola scheint ihm eine Zukunft zu bieten. Doch er müsste sofort, bei Nacht und Nebel sozusagen flüchten und könnte sich nicht einmal von seiner Verlobten die er wirklich liebt verabschieden. Würde sie auf ihn warten?
Gleichzeitig erklärt der neue Gouverneur, auf Hispaniola, den Schmugglern den Krieg. Er schwört, den ersten Schmuggler den er erwischt eigenhändig aufzuhängen.
Die schöne und junge Dona Maria zittert um ihren Mann, einen reichen Pflanzer und heimlichen Drahtzieher des verbotenen Handels.

Meine Meinung:
Ein Buch das auf eine Bestsellerliste gehört.
Ein Buch bei dem man sich sofort auf den ersten Seiten in der Geschichte verliert und an den Seiten klebt und alles um sich herum ausblendet (auch die Hausarbeit).
Der Schreibstil ist total flüssig, die Wortwahl sehr vielfältig und bildgewaltig, mit Dialekt und ungewöhnlichen, der Handlung angepasste ältere Worte, lässt sich das Ganze in keine Schablone pressen. Es ist einfach genial der Handlung angepasst.

Die akribische Recherche machen die Geschichte total lebendig und wie nebenbei erfahren wir immer wieder Neues. Seien es neue afrikanische Götter der Sklaven oder die Tatsache, dass der Papst den Kaffe erst als christentauglich absegnen musste.

Genauso vielfältig und individuell sind alle Charaktere beschrieben und ausgearbeitet, sie wirken total real und glaubwürdig. Es gibt die voll sympathischen und auch die bösen und widerwärtigen starken Hauptprotagonisten. Dazwischen dann ganz viel wichtige, ich möchte nicht mal sagen Nebencharaktere, denn ich finde alle Personen tragen mit ihrer einzigartigen Darstellung zur Vielfältigkeit der schillernden Handlung bei. Ob dies nun die Sklavin ist, die sich mutig vom Schiff stürzt und sich Rettung bei den Feinden ihrer Feinde erhofft (die einen somit zum Nachdenken bringt), oder der Schiffsjunge der über Bord geht, und durch ein unglaubliche Rettungsaktion tatsächlich wieder aus dem Meer gefischt wird, oder der freie Burkanier der einfach nur seine Freiheit lebt.
Ach, ich hab einfach alle in mein Herz geschlossen.

Autor:
Ulf Siewe, geb. 1947, wolle eigentlich Kunstmaler werden. Doch dann wurde er Software-Entwickler und später Marketingmager.
Seit frühester Jugend war er eine Leseratte. Im Lauf der Jahre erwuchs daraus der Wunsch, selber große historische Romane zu schreiben. (Was ihm auch meiner Meinung nach hervorragend gelingt)
Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in Münche

Mein Fazit:
Wieder mal ein fantastisches Buch aus der Feder von Ulf Schiewe. Wie alle seiner Bücher!
Von der brillanten Handlung über den perfekten Schreibstil bis zum exotischen Handlungsort, kann ich nur in den höchsten Tönen schwärmen und bedaure nur, dass das Buch nicht doppelt so lang war und warte sehnsüchtig auf eine Fortsetzung.
Eine klare Lese- und Kaufempfehlung und von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Schmuggel und mehr

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3,5 Sterne
Im Jahr 1635 muss der junge Bremer Jan van Hagen aus der Stadt fliehen. Das Handelshaus seines Va-ters ist ruiniert und er findet einen Partner für den Schmuggel in den spanischen Kolonien.
Dort ...

3,5 Sterne
Im Jahr 1635 muss der junge Bremer Jan van Hagen aus der Stadt fliehen. Das Handelshaus seines Va-ters ist ruiniert und er findet einen Partner für den Schmuggel in den spanischen Kolonien.
Dort ist auf Hispanola ein neuer Vizegoverneur, der jeden Schmuggler aus dem Weg räumen will. Auch die Pflanzer auf der Insel sind im Schmuggelgeschäft und Dona Maria, die junge Ehefrau von einem Pflanzer, hat Angst um ihren Mann.
Für einen historischen Roman mal ein anderer, guter Schauplatz. Auch die Geschichte im Roman ist gut durchdacht mit interessanten Charakteren. Die Geschehnisse um Jan van Hagen werden gut lesbar ge-schildert. Mir fehlte allerdings ein wenig etwas mehr fesselndes im Schreibstil. Es wirkte recht einfach, Emotionen und Gefahren wurde geschildert, kamen bei mir als Leser aber nicht an. Diese gute Geschich-te ist meiner Meinung nach vom Schreibstil durchaus noch ausbaufähiger.