Cover-Bild Tödliches Spiel in Hongkong
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.03.2019
  • ISBN: 9783957282279
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Robin Stevens

Tödliches Spiel in Hongkong

Der sechste Fall für Wells & Wong
Nadine Mannchen (Übersetzer)

Als Hazels geliebter Großvater stirbt und sie nach Hause reisen muss, freut sich Daisy, ihre Freundin in das fremde Hongkong begleiten zu dürfen. Doch als sie bei Hazels Familie eintreffen, entdecken sie zu ihrer Überraschung ein neues Familienmitglied: Baby Teddy. Daisy und Hazel finden, dass Baby Teddy schon genug Aufmerksamkeit bekommt, doch da stecken sie auf einmal mitten in einem neuen Abenteuer. Bevor sich Hazel an ihren neuen Bruder gewöhnen kann, wird Teddy entführt – und Hazel gerät sogar unter Mordverdacht! Die Mädchen müssen so gut wie niemals zuvor zusammenarbeiten und sich geheimnisvollen Verdächtigen und fadenscheinigen Detektiven stellen, um den Fall aufzuklären. Und dabei haben sie einen mächtigen Verbündeten … Der sechste Fall der Detektiv-Reihe rund um Daisy Wells und Hazel Wong im exotisch-geheimnisvollen Hongkong.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2023

Abenteuer im fernen Hongkong

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Als Hazels Großvater stirbt, muss sie nach Hongkong reisen. Auf der langen Reise darf Daisy sie begleiten. Kaum in Hongkong angekommen, erfährt Hazel von einem neuen Familienmitglied und bald darauf verschwindet ...

Als Hazels Großvater stirbt, muss sie nach Hongkong reisen. Auf der langen Reise darf Daisy sie begleiten. Kaum in Hongkong angekommen, erfährt Hazel von einem neuen Familienmitglied und bald darauf verschwindet dieses. Gleichzeitig passiert auch noch ein Mord und wegen eines Beweisstückes steht sogar Hazel unter Mordverdacht. Gemeinsam mit Daisy beginnt sie zu ermitteln.
Mir hat dieser Band der Reihe wieder sehr gut gefallen. Besonders gut fand ich, dass wir als Leser endlich die Familie von Hazel kennengelernt haben. Vor allem die kleine May war mir sofort sympathisch.
Die Handlung ist sehr spannend erzählt und man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt, bis am Ende der Fall eine sehr überraschende und interessante Wendung nimmt.
Der Schreibstil ist wie gewohnt passend für die Zeit, in der die Geschichte spielt. Hongkong wird sehr anschaulich beschrieben, genau wie die beschwerliche Reise dorthin. Teilweise konnte ich richtig die schwüle Wärme in Hongkong spüren und konnte mir sehr gut vorstellen, wie diese Stadt aussieht.
Die Charaktere von Hazel und Daisy machen in diesem Band eine große Wandlung durch. Daisy isr fremd in einem fernen Land und muss erkennen, dass sie nicht immer die Hauptperson ist. Dies wird sehr gut damit dargestellt, dass Daisy die Landessprache nicht spricht und Hazel immer wieder für sie übersetzen muss. Auch Hazel entwickelt sich in diesem Band sehr stark. Sie wird immer selbstbestimmter und lässt sich nicht mehr alles von Daisy befehlen. Vor allem Daisy wurde mir durch diese Wandlung endlich sympathisch.
Insgesamt hat mir dieser sechste Fall der beiden Detektivinnen wieder sehr gut gefallen. Der Fall ist gut und spannend aufgebaut und das Feeling von Hongkong in den 30er Jahren wurde sehr gut transportiert.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Kniffliger Fall für die beliebteste Detektei

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Liebe Daisy,
Liebe Daffy,
ihr Weitgereisten, seid also wieder zurück? Wohin ging es denn diesmal für euch?
Daisy: Dieses Mal stand uns wohl das größte Abenteuer bevor. Zusammen mit Hazel sind wir in ihre ...

Liebe Daisy,
Liebe Daffy,
ihr Weitgereisten, seid also wieder zurück? Wohin ging es denn diesmal für euch?
Daisy: Dieses Mal stand uns wohl das größte Abenteuer bevor. Zusammen mit Hazel sind wir in ihre Heimat Hongkong gereist. Doch, was sage ich da? Mit Hazel und Daisy selbstverständlich. Mittlerweile habe ich mich so sehr mit ihr identifiziert, dass es mir wie von selbst über die Lippen kam, Hazel gefolgt zu sein. Allerdings ist hier auch wieder eine Menge Wahrheit dran. Daisy Wells, Daffy und meine Wenigkeit haben alle eine Welt betreten, die uns gänzlich fremd war. Das war auf jeder einzelnen Buchseite absolut hervorragend herausgearbeitet und hat ein ganz besonderes Lesegefühl hinterlassen.
Daffy: Dem kann ich mich nur anschließen. Wir wussten ja seit Band 1, dass Hazel in Hongkong groß geworden ist und haben auch ab und an Einblicke in ihre Kindheit dort bekommen. Aber diese für uns als Mitteleuropäerinnen fremde Stadt an ihrer Seite zu erleben, war noch einmal etwas ganz Anderes und hat dem Buch einen ganz eigenen Charme verliehen.

Eine Reise nach Asien also. Ich nehme an, dass auch dieser sechste Band der Reihe von Robin Stevens in den 1930er Jahren gespielt hat. Wie hat sich das denn bemerkbar gemacht?
Daisy: Das ist vollkommen korrekt. Wegen einer familiären Angelegenheit wird Hazel von ihrem Vater nach Hongkong zurückgerufen. Wir gehen Mitte Januar 1936 mit ihr und Daisy an Bord und überqueren die Weltmeere, um in dieser aufblühenden Stadt zu landen. Ich möchte nichts aus dem Nachwort der Autorin vorweggreifen, doch hier beschreibt Robin Stevens ganz ausgezeichnet, wie sie sich diesem Thema selbst genähert hat. Absolut lesenswert! Ich habe gelernt, dass das Hongkong der 1930er Jahre so gar nicht mehr ganz nachvollziehbar zu erleben ist, wenn man heutzutage eine Reise dorthin unternimmt. Dementsprechend konnte ich beim Lesen keinerlei Wissen von neuzeitlichen Reiseberichten zum Tragen kommen lassen. Wie kann ich also bewerten, ob es sich um eine gute Darstellung handelt? Ehrlich gesagt: Ich kann es nicht. Doch ich möchte es! Robin Stevens hat das große Talent, ihre Geschichten greif- und erlebbar zu machen. Sie weiß mit Worten umzugehen, baut Details liebevoll ein und erschafft so eine Welt, die sich real und richtig anfühlt. Wie sie das 30er Jahre Honkong beschreibt, möchte ich es wahrnehmen.
Daffy: Wie Daisy schon schreibt, sind es die kleinen Details, mit denen Robin Stevens das Hongkong der 1930er Jahre lebendig werden lässt. Etwa, dass die Schifffahrt von England nach Hongkong mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Etwas, das in Zeiten des Flugverkehres undenkbar ist. Solche Details stärken das Gefühl, beim Lesen tatsächlich in die Vergangenheit zu reisen.

Das klingt nach einer äußerst authentischen Darstellung. Aber jetzt erzählt doch mal, wie es euch ergangen ist. Ich habe gehört, es gab wieder ein Verbrechen aufzuklären?
Daisy: Wohl wahr! Was wäre ein Abenteuer von Hazel und Daisy ohne ein Verbrechen? Die beiden scheinen Mordfälle anzuziehen wie das Licht die Motten. Dieser Fall war besonders schrecklich. Doch nicht, dass jetzt der Gedanke kommt, der Fall sei schlecht ausgearbeitet gewesen oder langweilig. Nein! Er ging mir schrecklich nahe. Die emotionale Ausgangslage zu Beginn des Buches ging mir schon ans Herz, da Hazel einen geliebten Menschen verloren hat. Doch sie wird hart auf die Probe gestellt, als sie in Hongkong ankommt: Ihr kleiner Bruder wird entführt.
Mehr kann ich gar nicht sagen, ohne der Geschichte zu viel vorweg zu nehmen. Der Titel “Tödliches Spiel” verrät schon, dass es auch dieses Mal einen Mord geben wird und dass dieser Fall an Hazels Substanz geht, hat mich tief getroffen. Doch sie und Daisy wären nicht die über Englands Grenzen hinaus berühmte Detektei Wells&Wong, wenn sie nicht ihre Spürnasen zum Einsatz bringen würden.
Daffy: Wie Daisy schon sagt, handelte es sich um einen höchst emotionalen Fall. Und knifflig war er noch dazu. Es gab viele kleine Hinweise, die über das Buch hinweg verstreut waren und einen immerzu neue Personen verdächtigen haben lassen - niemand war vor Anschuldigungen sicher. Weder im Rahmen des Romans noch in unserer Leserunde.

Solche gemeinen Verbrecher! Aber ich nehme an, die Detektei Wells und Wong hat sich nicht lang bitten lassen und sich sofort in’s Abenteuer gestürzt. Ihr hattet ja schon angemerkt, dass es in früheren Bänden spannende Entwicklungen von Hazel und Daisy gab. Wie ging es euch mit dem Zusammenspiel der beiden Mädchen in diesem Buch?
Daisy: Das ist eine hoch interessante Frage. Tatsächlich gibt es in diesem Buch noch weitere Entwicklungen der beiden. Sie sind die allerbesten Freundinnen, das ist ganz klar. Doch etwas liegt in der Luft - und es ist nicht der für Daisy ungewohnte Geruch. Wir lernten Hazel als den größten Daisy-Fan kennen. Von Buch eins an hat sie sie auf ein Podest gestellt und fast wie eine Göttin verehrt. Mit den Fällen werden beide Mädchen älter und reifer. Doch manchmal auch pubertärer. Der Streit um einen Jungen in einem vorherigen Band hat das schon zu Tage getragen. Jetzt lernen wir Hazel in ihrer Heimat kennen; dort wo sie nicht die Außenseiterin ist. Sie spricht die Sprache, sie ist in der Kultur aufgewachsen, es ist ihre Familie, bei der sie wohnen.
Während sie nach Hause kommt, betritt Daisy ein Land, das ihr vollkommen fremd ist. Wir kennen Daisy und ihre aufbrausende, vorlaute Art - und hier lernen wir eine ganz neue Seite an ihr kennen. Sie ist oftmals überfordert, unsicher, in der Rolle der Beobachterin.
Nun stellt sich die Frage, ob Hazel sie integriert oder ihr das Eintauchen erschwert. Ich habe beim Lesen das Gefühl gehabt, Hazel genieße es, etwas zu können und kennen, das Daisy fremd ist. Es findet keine Integration von Hazels Seite statt, sondern ein unausgesprochener Machtkampf. Das war sehr spannend zu beobachten und hat den Figuren wieder einmal Dimensionen gegeben, die sie nur umso menschlicher erscheinen lassen.
Daffy: Ich fand es auch sehr spannend zu beobachten, wie die beiden damit umgegangen sind, dass die Machtverhältnisse erstmals umgedreht worden sind. Etwas, das für beide spürbar ungewohnt war. Wie Daisy schon sagt: Sie bleiben dabei sehr menschlich imperfekt, lernen aber beide durch die Erfahrung dazu. Und selbst wenn manche Situationen schwierig sind, gibt es genug Momente, in denen man merkt, dass die beiden trotz allem ein Team sind und es auch bleiben werden.

Bei früheren Interviews habt ihr angemerkt, dass es der Autorin Robin Stevens gelingt, gesellschaftlich relevante Bezüge zu der Zeit einzubauen. Wie war das hier? Und inwiefern wurde die Kultur Hongkongs dargestellt?
Daisy: Ich hatte schon erwähnt, dass es sich für mich auf jeder Seite mehr und mehr entfalten konnte und ich mich von Hongkong umgeben gefühlt habe. Robin Stevens nutzt herausragend das Prinzip des “Show don’t Tell”. Wenn Daisy und Hazel in Hongkong anlegen, habe ich das Gefühl gehabt, zu riechen, was beide riechen, obwohl ich selbst noch gar nicht dort war. Der Regen, die Temperaturen, die Tiger, die durch die Stadt stromern könnten…all das hat eine Nebenrolle gespielt und doch war es so präsent, dass es das Setting ins Detail bereichert hat. Hazel geht sehr viel darauf ein, wie schwer es für Daisy nachzuvollziehen sei, dass Hazels Familienverhältnisse so gänzlich anders sind, als wir es aus Europa (hier spielt es keine Rolle, ob 1930er oder gegenwärtig in Europa) kennen. Das Wort Patchworkfamilie wird dem doch nicht gerecht, auch wenn es erstmal ähnlich wirkt. Nicht, dass wir nicht noch immer in einer patriarchalen Welt leben würden - leider! Allerdings erlebt Hazel doch noch gänzlich andere Verhältnisse, als ich mir heute in meinem familiären Umfeld vorstellen könnte.
Mein größtes Problem lag definitiv darin, mir die Namen zu merken. Robin Stevens hat in jedem Buch eine vorangestellte Personenliste und die habe ich bei dieser Geschichte oft konsultiert. Da habe ich definitiv Nachholbedarf meinen kulturellen Horizont zu erweitern und zu schärfen.
Daffy: Daisy’s Ausführungen zu den Namen kann ich nur voll und ganz zustimmen. (lacht) - es sind so ungewohnte Lautfolgen, dass es ungewohnt lange dauerte, bis ich sie mir alle eingeprägt hatte. Besonders gefallen haben mir jedenfalls auch dieses Mal wieder die Karten zu Beginn des Buches. Bereits beim ersten Blick darauf wurde klar, dass die Architektur in Hongkong ganz anders ist als die aus dem europäischen Raum, die in früheren Bänden dargestellt worden ist. Wie Daisy schon sagt, wurde die Kultur in diesem und in ganz, ganz vielen anderen Instanzen sehr harmonisch in die Narration integriert, so dass ich beim Lesen nie das Gefühl des Winks mit dem Zaunpfahl hatte. Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass uns Robin Stevens die Welt von Hongkong der 1930er Jahre respektvoll näherbringt.

Wisst ihr denn schon, wohin es euch als nächstes verschlagen wird?
Daisy: Das wird wieder ein aufregendes Abenteuer, das spüre ich ganz genau. Ich habe aufgehört, die Klappentexte der Bücher zu lesen und lasse mich ganz unvoreingenommen in den nächsten Hazel und Daisy Fall fallen. Doch es wird ein Ausflug auf die Bretter, die die Welt bedeuten und ich könnte mich nicht mehr freuen. Los geht’s, Daffy!
Daffy: Auch ich habe bisher nur einen Blick auf das Cover geworfen, aber ich spüre schon jetzt: es ist was faul im Staate Großbritannien - und ich kann es gar nicht erwarten, gemeinsam mit Daisy herauszufinden, was es ist.

Na dann sehen wir uns ja bestimmt bald wieder. Bis dahin frohes Ermitteln ihr beiden!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

精彩 – wunderbar!

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In Deepdean erhält Hazel einen Anruf von ihrem Vater aus Hongkong: Ihr geliebter Großvater ist verstorben und sie soll dringend nach Hause kommen, um einen Teil der Trauerzeit im Kreise der Familie verbringen ...

In Deepdean erhält Hazel einen Anruf von ihrem Vater aus Hongkong: Ihr geliebter Großvater ist verstorben und sie soll dringend nach Hause kommen, um einen Teil der Trauerzeit im Kreise der Familie verbringen zu können. Nach einer Weile folgt ihr Vater Hazels Bitte, dass sie Daisy mitnehmen darf, weswegen die beiden Detektivinnen sich kurz darauf auf einer einmonatigen Schiffsreise nach Hongkong befinden.
Als sie schließlich am Hafen von Hazels Chauffeur abgeholt werden, ahnt Daisy allmählich, dass ihre Freundin keineswegs Teil einer bloß mittelreichen Familie ist – auch wenn ihre Vermutung, Hazel sei eine Prinzessin, nun auch wieder nicht zutrifft.
Sobald sie das Anwesen erreicht haben, ist es Zeit für eine weitere Überraschung, die vor allem Hazel bestürzt: Die zweite Frau ihres Vaters – Jie Jie – hat einen Sohn zur Welt gebracht. Nun dreht sich alles um das Baby Teddy: Ihr Vater hat nur Augen für den Neugeborenen, im Testament ihres Großvaters ist er bedacht und Hazels Magd soll sich nun nicht mehr um Hazel sondern den Jungen kümmern.
Als dann Teddy entführt und seine Magd ermordet werden, ist die Aufregung dementsprechend groß. Nicht genug, dass sich Hazel furchtbar schuldig fühlt und von ihrem Vater zu hören bekommt, sie hätte als große Schwester versagt, da sie nicht auf ihren kleinen Bruder aufgepasst hätte, sondern Hazel selbst wird verdächtigt, etwas mit den Taten zu tun zu haben. Immerhin wurde ihre Haarnaddel am Tatort gefunden, sie war in der Nähe und sie konnte Teddy nicht leiden.
Es bleibt der Detektei Wells & Wong also keine Zeit zum Trödeln: Sie müssen schnellstmöglich den wahren Täter finden. Bald schon zeigen ihre Ermittlungen, dass mehr als Täter in Frage kämen, als vorerst angenommen. Da stets jemand vom Personal oder der Familie ein wachsames Auge auf die beiden hat, gestalten sich die Untersuchungen als schwieriges Unterfangen.

Robin Stevens ist mit diesem Werk ein wundervoller sechster Band der Reihe um Hazel und Daisy gelungen. Mich konnten die schönen Beschreibungen vom faszinierenden Hongkong der 1930er Jahre sehr schnell in ihren Bann ziehen und es war mir beim Lesen eine große Freude, Hazels Zuhause kennen lernen zu können. Selbstverstädlich erklärt sie Daisy ganz verständlich, was sich hinter verschiedenen Gerichten verbirgt, zeigt Bräuche und Traditionen auf, führt ihre Freundin durch die Stadt und lässt dadurch beim Leser das Bild von einer ebenso exotischen wie geheimnisvollen Stadt erscheinen. Am Ende des Buches findet sich wie gewohnt ein Glossar mit Erklärungen zu schwierigen Wörtern, welches ausnahmsweise jedoch nicht von Daisy sondern von Hazel verfasst worden ist.
Allgemein steht Hazel in diesem Fall sehr stark im Mittelpunkt, da Daisy ihr – ausnahmsweise – gestattet, die Ermittlungen zu leiten. Immerhin kennt sich Hazel in der großen Stadt bestens aus und kann sich gut verständigen. Daisy hingegen hat immer wieder damit zu kämpfen, dass es hier komplett anders ist als in England. Nichtsdestotrotz findet sie Hongkong herrlich aufregend, was Hazel sehr freut und auch etwas stolz macht.
Wie auch schon in „Feuerwerk mit Todesfolge“ ist mir bei diesem Band sehr stark aufgefallen, wie sich Hazel weiter entwickelt. Da sie ihre Heimat im Gegensatz zu Daisy gut kennt, gewinnt sie wieder ein ordentliches Stück an Selbstvertrauen, was ganz wunderbar zu sehen ist.
Zudem lernt man viele neue Charaktere, die allesamt sehr gelungen dargestellt werden, kennen und erfährt nun endlich genau, wie Hazels Familie aussieht. In den vorigen Bänden hat sich Hazel schließlich nur spärlich dazu geäußert, dass ihr Vater zwei Frauen hat – hier wird es dem Leser sehr gut erklärt. Besonders habe ich mich über Hazels kleine Schwester May gefreut, die sehr findig ist. Die selbsternannte zukünftige Piratenkönigin habe ich sehr schnell ins Herz schließen können.
Und auch der Fall ist sehr spannend und fesselnd – das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch verschlungen. Bei der meisterlichen Auflösung fügen sich die Puzzleteile zu einem gelungenen Gesamtbild, das mich definitiv überzeugen konnte.

Von mir gibt es auch für diesen charmanten Band volle 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung! Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 03.07.2019

Detektei Wells & Wong in Hongkong

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Inhaltsangabe:
Als Hazels geliebter Großvater stirbt und sie nach Hause reisen muss, freut sich Daisy, ihre Freundin in das fremde Hongkong begleiten zu dürfen. Doch als sie bei Hazels Familie eintreffen, ...

Inhaltsangabe:
Als Hazels geliebter Großvater stirbt und sie nach Hause reisen muss, freut sich Daisy, ihre Freundin in das fremde Hongkong begleiten zu dürfen. Doch als sie bei Hazels Familie eintreffen, entdecken sie zu ihrer Überraschung ein neues Familienmitglied: Baby Teddy. Daisy und Hazel finden, dass Baby Teddy schon genug Aufmerksamkeit bekommt, doch da stecken sie auf einmal mitten in einem neuen Abenteuer. Bevor sich Hazel an ihren neuen Bruder gewöhnen kann, wird Teddy entführt – und Hazel gerät sogar unter Mordverdacht! Die Mädchen müssen so gut wie niemals zuvor zusammenarbeiten und sich geheimnisvollen Verdächtigen und fadenscheinigen Detektiven stellen, um den Fall aufzuklären. Und dabei haben sie einen mächtigen Verbündeten… Der sechste Fall der Detektiv-Reihe rund um Daisy Wells und Hazel Wong im exotisch-geheimnisvollen Hongkong.

Meinung:
Ich liebe diese Reihe einfach und auch dieser Teil konnte mich wieder absolut begeistern. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Geschichte spannend.

Hazel und Daisy sind einfach tolle Protagonisten. Dieser Teil spielt in Hongkong, der Heimat von Hazel. Es hat mir super gefallen, dass man mehr von der Kultur Hongkongs in den 1930ern erfahren hat. Daisy als Europäerin war von der Kultur leicht überfordert, was mich mehrfach beim Lesen grinsen lies. Gut fand ich auch, dass Hazel in diesem Buch das Kommando der Detektei mehr oder weniger übernommen hat und beide quasi die Rollen in der Detektei getauscht haben.

Der Fall an sich hat mir wieder gut gefallen, er war spannend und ich habe wieder versucht mitzurätseln und lag wieder voll daneben. Aber der Fall wurde, wie bisher jeder Fall der Detektei Wells & Wong, lückenhaft und absolut logisch aufgelöst.

Ich habe mit Daisy und Hazel gehofft, gebangt, gelitten, gelacht und geweint. Dies war für mich der emotionalste Band der Reihe.

Ich freue mich auf weitere Fälle der Detektei Wells & Wong und kann diesen Fall, wie auch alle weiteren Fälle wärmstens empfehlen!

Fazit:
Wieder ein toller Band der Detektei Wells & Wong. Ich kann die Reihe absolut weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 30.05.2019

Weltenwandel

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Hazels geliebter Großvater ist gestorben und so reist sie nach fast 2 Jahren in England wieder nach Hause nach Hongkong. Doch sehr zum Unwillen ihres Vaters besteht sie auf der Begleitung ihrer besten ...

Hazels geliebter Großvater ist gestorben und so reist sie nach fast 2 Jahren in England wieder nach Hause nach Hongkong. Doch sehr zum Unwillen ihres Vaters besteht sie auf der Begleitung ihrer besten Freundin und Vorsitzenden der Detektei der ehrenwerten Daisy Wells. Bei der Ankunft staunen beide Mädchen nicht schlecht. Hazels Familie ist viel reicher und bedeutender als Daisy es je erahnte und da sie kein Chinesisch spricht, ist sie auf Hazels Übersetzungen angewiesen. Hazel ist richtig gehend erschüttert. Nicht nur ihr Großvater ist gestorben, die zweite (inoffizielle) Frau ihres Vaters hat einen Sohn geboren, um den sich nun alles dreht! Endlich ein Sohn! Ihm wurde die Ehre zu Teil, Su Li, die bislang Hazels Kindermädchen und Vertraute war zu gewiesen zu bekommen. Hazel fühlt sich als älteste Tochter entthront und verraten. Bis es einen Mord und eine Entführung innerhalb des Haushalts gibt. Die Spuren sind verwirrend, weisen sie doch sowohl auf die gefürchteten Triaden, als auch auf Hazel hin. Dass Wells & Wong heimlich die Ermittlungen aufnehmen steht außer Frage!

Diesmal lässt das Verbrechen länger auf sich warten, als in einigen Vorgängerbänden, doch das Staunen zu Beginn bleibt. Mit der englischen Aristokratin Daisy taucht man in die exotisch fremde Welt des Hongkong zu Beginn der 30er Jahre ein. Dieses ist geprägt von dem unfassbaren Reichtum der Oberschicht, der Angst vor den mächtigen Triaden und großer Armut im Großteil der Bevölkerung. Sitten, Sprache, Kleidung, Speisen, alles ist anders, faszinierend und auch etwas verwirrend. Da hilft es, daß mal wieder Übersichtspläne sowohl von der Villa Wong, als auch vom Tatort zu Beginn des Buches gibt. Da Hazel eine sehr strukturierte Berichterstatterin ist, folgt ein Personenverzeichnis mit engl. Und chinesischen Namen inkl. Schriftzeichen und Funktion. Das ist gerade im Hinblick auf die chinesischen Titel und Kosenamen sehr hilfreich. Für alles was es sonst noch an fremden und exotischem innerhalb des Abenteuers gibt, folgt am Ende des Buches das Hongkong Glossar, ausnahmsweise von Hazel als Hongkong-Expertin verfasst. Gerade diesen Rollentausch zwischen Daisy und Hazel finde ich sehr reizvoll. Daisy landet in einer völlig anderen Welt mit neuen Regeln, die sie nicht immer begreift, somit verschieben sich die Machtverhältnisse innerhalb des eingespielten Teams und Daisy bekommt den Hauch einer Ahnung wie Hazel sich wohl in Europa fühlt. Und auch der Leser bekommt eine Ahnung von den anderen emotionalen Empfindungen und Werten dieses Ortes und was es für Hazel bedeuten muss, zwischen diesen „Welten zu wandeln“. Vielleicht bekommen einige der jungen Leserinnen durch Hazel auch etwas mehr für Mitschüler mit Migrationshintergrund.
Dieses Mal konzentriert sich alles auf Hongkong und das brodelnde Familiendrama, die aufziehende politische Lage in Europa spielt keine Rolle, was ich gut finde, was es auch einfach nicht in diese Welt passt und den Fokus verlieren würde.
Anfangs wirkt der Fall ganz einfach. Eigentlich kommt nur ein Täter in Frage und die Zahl der möglichen Auftraggeber ist sehr begrenzt. Doch je mehr Hazel und Daisy nachforschen, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich, während andere entlastet werden können. Es macht einfach Spaß die zwei bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit ihren zu rätseln. Zwischendurch findet man immer wieder Hazels Listen mit möglichen Verdächtigen, eventuellen Motiven und Gelegenheiten, die immer wieder ergänzt oder durchgestrichen werden. Das hilft sehr bei den eigenen Ermittlungen, so daß man gut mit den Mädchen die richtigen logischen Schlüsse ziehen und am Ende stolz sein kann den Fall gelöst zu haben, ganz ohne kriminaltechnischen Schnickschnack.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Geschichte konzentriert sich vor allem auf die Entwicklung der Charaktere, aber auch auf die Darstellung des ungewohnt exotischen Setting, so daß man beides sehr gut nachvollziehen kann, ohne das Gefühl zu bekommen, von den Entwicklungen überrumpelt zu werden, jedoch auch nicht von Anfang an den Fall glasklar vor Augen zu haben.

Ein wirklich wunderbarer neuer Fall für Wells & Wong, deren Ermittlungen mit von Fall zu Fall mehr Spaß machen! Empfohlen ab 12 Jahren.