Cover-Bild Liebes Kind
(127)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423262293
Romy Hausmann

Liebes Kind

Thriller

Dieser Thriller beginnt, wo andere enden

Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

In ihrem emotional schockierenden und zugleich tief berührenden Thriller entrollt Romy Hausmann Stück für Stück das Panorama eines Grauens, das jegliche menschliche Vorstellungskraft übersteigt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2019

Die Seiten fliegen nur so dahin

0

Glücklicherweise habe ich mit dem Buch am Wochenende begonnen. Ich wollte kurz reinlesen...und dann war es das mit der eigentlichen Wochenend-Planung. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis es ...

Glücklicherweise habe ich mit dem Buch am Wochenende begonnen. Ich wollte kurz reinlesen...und dann war es das mit der eigentlichen Wochenend-Planung. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis es dann in der Nacht ausgelesen war.

Die Autorin hat mit dem eigentlichen Ende anderer Thriller begonnen, mit der Befreiung. Stück für Stück erschließt sich dann, was geschah und wie es den Opfern in der Gegenwart ergeht. Das ist nicht minder spannend wie die normale Erzählweise, ganz im Gegenteil.

Die Auflösung am Ende war überraschend und überzeugend - das mag ich.
Genauso wie die lesefreundliche Schriftgröße.

Mein Fazit: erst mit dem Lesen beginnen, wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, da Suchtgefahr!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Psychoanalytische Opferbetrachtung

0

Ich hab die Kurzbeschreibung nur angelesen, denn ich wollte keinerlei Spoiler haben. War auch die absolut richtige Entscheidung, denn so wurde ich schließlich umso mehr überrascht. Was für mich bei einem ...

Ich hab die Kurzbeschreibung nur angelesen, denn ich wollte keinerlei Spoiler haben. War auch die absolut richtige Entscheidung, denn so wurde ich schließlich umso mehr überrascht. Was für mich bei einem guten Thriller immens wichtig ist.

"Liebes Kind" ist ein Thriller der besonderen Art, denn er beginnt dort, wo die meisten andere Bücher enden. Mit der Flucht aus der Waldhütte. Und danach konzentriert er sich auch nicht auf polizeiliche Ermittlungen, sondern begleitet 3 unmittelbar Betroffene, und wie sie mit der ganzen Situation umgehen. In Rückblenden erfährt der Leser dennoch, wie das Leben in der Hütte so in etwa ablief. Aber der Fokus ist ganz klar auf das seelische (Wohl-)Befinden der Betroffenen. Das ja gar nicht so 'wohl' ist wie man es sich als Außenstehender sicherlich meist denkt. "Jetzt ist ja alles vorbei, alles wieder gut." Für die Opfer aber eben nicht, aus verschiedenen Gründen. Die Kinder kannten nur das Leben in der Hütte, kannten nur diese 2 Erwachsenen dort als Bezugspersonen, die zu ihnen immer liebevoll waren. Nichts davon ist jetzt mehr da, in ihrer vermeintlichen "Freiheit". Hier gelten plötzlich ganz andere Regeln als die, die ihnen eingebläut wurden. Wie sollen sie sich da bloß zurecht finden, wenn nichts mehr vertraut ist...

Aber auch die posttraumatischen Belastungsstörungen bei Erwachsenen, die eine Entführung, Gefangennahme, Erniedrigung, Schläge und sonstige Grausamkeiten ertragen mussten, ist sehr heftig. Das wird von der Autorin hier ziemlich gut dargestellt, und kommt in Büchern eigentlich viel zu selten vor (auch wenn ich vor nicht allzu langer Zeit im "dunklen Garten" von Tana French über eine sehr ähnliche Thematik gelesen habe).

Ich fand die Gefühle und Gedanken aller drei Personen, denen wir als Leser begleiten, sehr gut beschrieben und es fühlte sich für mich authentisch an. Am interessantesten fand ich dabei die Schilderungen von Hannah, aber auch ihre Art und Weise faszinierte mich. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, und die Autorin verriet dort, dass sie sich durchaus von Natascha Kampusch inspirieren ließ und dass sie von deren Stärke beim 1. Fernsehinterview direkt nach ihrer Flucht beeindruckt war. Hier in Österreich ist dieser Fall natürlich sehr präsent gewesen, auch ich habe das Interview im ORF damals gesehen und war ebenfalls überrascht davon, wie aus dem 10jährigen entführten Mädchen so eine reife 18jährige geworden ist, die sich stets überlegt und vor allem gut auszudrücken wusste. Und ich habe es auch nie verstanden, wieso Natascha Kampusch dann genau für diese Stärke, die sie zeigte, von vielen plötzlich angefeindet wurde und ihre Opferrolle in Frage gestellt wurde. Aber ich schweife ab...

Ambivalente Gefühlte hatte ich in diesem Buch eigentlich nur gegenüber Jasmin.

~~~(Vorsicht - ab hier werden wichtige Details verraten! SPOILER!
Ich kann überhaupt nicht verstehen, wieso sie sich kein bisschen mehr für die Kinder interessiert hat, sobald sie aus der Hütte draußen war. Sie hat sie zwar noch aufgefordert, mit ihr zu kommen. Als sie das aber nicht sofort taten, ist sie alleine losgerannt und hätte die beiden ihrem Schicksal überlassen. Auch nach der Rettung dann hat sie sich nicht nach ihnen erkundigt. Irgendeine Bindung muss sie doch zu ihnen während der 4 Monate dort aufgebaut haben. Und die 2 haben sie immerhin als Mutter angesehen! Aber gut, das war vielleicht ihr Charakter, den die Autorin mit Absicht so angelegt hat.
Doch vom rein logischen Standpunkt her fand ich es nicht schlüssig, dass Jasmin der Polizei nicht verrät, dass das Phantombild nicht den Entführer sondern den Autofahrer zeigt. Sie hatte so große Angst, fühlte sich selbst in ihrer Wohnung unsicher. Und sagt der Polizei dann nicht, dass der Entführer doch noch frei rumläuft? Wieso ist sie nicht wenigstens sofort aus der Wohnung verschwunden, nachdem die Polizei weg war? Wohl wissend, dass jeder leicht ihre Adresse über das Internet heraus finden könnte, so auch der Entführer. Stattdessen legt sie sich schlafen... Aber auch das könnte man ihrer allgemeinen Gemütsverfassung zuschreiben.
Die größte logische Unstimmigkeit war für mich jedoch, wieso der Entführer Jasmin nach dem Autounfall laufen lässt. Wieso ruft er sogar einen Krankenwagen? Hat er keine Angst, aufzufliegen? Dass sie ihn irgendwann identifizieren kann? Und wieso will er jemanden, der ja offensichtlich schon mehrmals 'Ärger' gemacht hat während der Gefangenschaft, der öfter Anfälle hatte und ihm schon einmal nach dem Leben getrachtet hat, wieder als seine Frau haben - statt sich eine neue, andere, passendere zu suchen?
SPOILER ENDE~~~

Trotz dieser 'Anmerkungen' war es ein extrem gutes Buch, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Das Konzept der Geschichte fand ich gut und neuartig. Selbst wo keine imminente Gefahr drohte, wie bei anderen Krimis, war das Buch durchweg spannend weil man als Leser wissen wollte "Wieso? Warum? Wer? Wie (viele)?" Und es kommt alles zu einem schlüssigen Ende.
Ich habe auch lange mit mir gerungen, ob ich 5 oder doch nur 4,5 Sterne vergebe. Ob ich das kreative Konzept der Geschichte mehr honoriere als das bisschen Verbesserungspotential, das ich sehe. Schlussendlich habe ich die Bewertung im Vergleich zu meinen anderen gelesenen Büchern vorgenommen.

Ein letzter Satz zur Printausgabe. Das Cover ist toll gestaltet, mit 'verkohlter' Schrift und Flecken, die sich auch genauso verkohlt anfühlen. Das fällt auf jeden Fall auf und war in der Herstellung sicherlich aufwendig. Großes Lob an den Verlag, dass sie diesen Aufwand dennoch auf sich genommen haben. Doch so toll ich das haptische Erlebnis auch finde - was hat es in diesem Fall mit der Story zu tun?

Veröffentlicht am 27.03.2019

Verstörend

0

Das Buch wird aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Jedes Kapitel ist mit der erzählenden Person überschrieben. Somit verliert man nicht den Überblick.
Das Buch fängt mit der Flucht von Lena aus ...

Das Buch wird aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Jedes Kapitel ist mit der erzählenden Person überschrieben. Somit verliert man nicht den Überblick.
Das Buch fängt mit der Flucht von Lena aus der Hütte an. In die Handlung werden immer wieder Rückblicke eingestreut, die ein immer detaillierteres Bild von den Grauen in der Hütte zeigt. Besonders die distanzierte Erzählweise von Hannah hat mich schockiert. Lange wusste ich nicht, wohin die Geschichte führt und wer welche Rolle spielt. Auch den Entführer hatte ich nicht im Verdacht.
Das Buch hat eine subtile Spannung erzeugt, die immer mehr gesteigert wurde. Es werden kaum Brutalitäten geschildert, alles läuft auf der physischen Ebene.

Das Buch ist ein echter super spannender Psychothriller. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Toller Debüt-Thriller, der mich restlos begeistert hat!

0

Wer ist diese Frau, die in die Klinik eingeliefert wird? Ist es wirklich Lena? Wieso erkennt ihr Vater sie dann nicht? Was hat es mit Hannah, ihrer kleinen Tochter auf sich? Fragen über Fragen und je weiter ...

Wer ist diese Frau, die in die Klinik eingeliefert wird? Ist es wirklich Lena? Wieso erkennt ihr Vater sie dann nicht? Was hat es mit Hannah, ihrer kleinen Tochter auf sich? Fragen über Fragen und je weiter man liest, umso mehr Fragen stellt man sich!
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten geschrieben und auch immer dementsprechend übertitelt, so dass alles sehr klar und gut verständlich ist.
Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit und so nach und nach kommt einiges an Licht, was richtig erschütternd ist. Es kommt recht schnell Spannung auf und die Handlung ist gut durchdacht und die einzelnen Stränge sind logisch aufgebaut. Der Ausgang des Buches ist nicht vorhersehbar. Dadurch bleibt die Spannung wirklich bis zum Ende erhalten. Darum handelt es sich hier um ein Buch, welches so fesselnd ist, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Obwohl es sich um den Debütroman von Romy Hausmann handelt, ist das Buch wirklich überraschend gut geschrieben. Es liest sich absolut kurzweilig und unterhaltsam , aber auch genauso fesselnd und spannend.
Der Schreibstil ist bildhaft und sehr gut lesbar. Die Protagonisten, egal ob jung oder alt, sind wunderbar ausgearbeitet. Und auch der Plot konnte mich restlos überzeugen.
Da es in dem Buch weniger um körperliche Gewalt und Blutvergießen geht, würde ich es als einen gut ausgearbeiteten Psychothriller bezeichnen.
Auch das Coverbild passt wunderbar zum Inhalt.
Also in allem ein absolut gelungener Debütthriller, der mich restlos überzeugen und begeistern konnte!

Veröffentlicht am 26.03.2019

Spannend und undurchschaubar bis zum Ende

0

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die verschmierte Schrift, das aus Gittern gebaute Haus wie bei einem Gefängnis. Beides passt perfekt zur Geschichte. Das triste Erscheinungsbild des Buches passt auch gut ...

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die verschmierte Schrift, das aus Gittern gebaute Haus wie bei einem Gefängnis. Beides passt perfekt zur Geschichte. Das triste Erscheinungsbild des Buches passt auch gut zur Stimmung der Protagonisten.

"Liebes Kind" ist das Thrillerdebut von Romy Hausmann und beginnt tatsächlich dort, wo andere Thriller enden. Es gibt einen Unfall, eine Frau wurde von einem Auto angefahren und befindet sich jetzt im Krankenhaus. Ihre Tochter Hannah hat den Unfall beobachtet und wartet im Krankenhaus darauf endlich zu ihrer Mama zu dürfen. Krankenschwester Ruth kümmert sich um die kleine Hannah, die schon 13 Jahre alt ist, aber viel jünger aussieht. Und Hannah offenbart Ruth nach und nach kleinere Details aus ihrem Leben, die Ruth vermuten lassen, dass hier ein schreckliches Verbrechen geschehen ist.

Während Hannahs Mutter behandelt wird, werden die Eltern von Lena Beck darüber informiert, dass man davon ausgeht, ihre Tochter gefunden zu haben. Lena wird seit 14 Jahren vermisst. Zwischen Hoffen und Erleichterung hin- und hergerissen machen sie sich mitten in der Nacht auf den Weg ins Krankenhaus.

Auch die Presse spielt eine große Rolle. Wie die Wahrheit nach außen hin verzerrt wird um die Sensationsgier der Leser zu befriedigen, wie es den Opfern und deren Angehörigen dabei geht, spielt keine Rolle.

Zunächst einmal hätte ich mir nicht vorgestellt, dass das Buch so aufgebaut ist. Es ist wirklich intelligent, aber auch sehr verschachtelt geschrieben. Man muss konzentriert lesen, um wirklich kein wichtiges Detail zu verpassen. Hauptsächlich wird aus Sicht der kleinen Hannah erzählt, aber auch aus Sicht von anderen. Vieles wird in Rückblenden widergegeben, was aber vorher nicht ersichtlich ist, von daher muss man eben ganz genau lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr gut. Sie schafft es, diesem Thriller sehr viel Gefühl zu verleihen. Das ganze Innenleben aller Protagonisten, die Gefühle, der viele Schmerz und die Angst, greifbar darzustellen und den Leser so mitfühlen zu lassen. Die Charaktere sind dabei sehr authentisch. Vor allem die kleine Hannah wird perfekt beschrieben, ein Kind, das unter solchen Umständen aufwächst, das die reale Welt gar nicht versteht.

Und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es gibt immer wieder spannende Momente die eingestreut werden, meistens bevor ein Kapitel endet. Das tut der Geschichte sehr gut und es macht es spannend, man will unbedingt weiterlesen um zu wissen, was passiert.

Fazit

Die ersten Seiten lesen sich wirklich gut, aber danach hatte ich einige Seiten lang kurz Probleme, richtig in die Geschichte rein zu finden. Man muss sich erst mal an die Erzählweise und den Schreibstil gewöhnen, denn so wie das Buch aufgebaut ist, fand ich es schon sehr außergewöhnlich. Teilweise war es grade am Anfang etwas langatmig, aber dann steigert es sich rasant und man möchte unbedingt weiterlesen. Ich konnte das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen um endlich zu wissen, wie die Geschichte endet. Ein tolles Buch, das mich richtig gut unterhalten hat und das ich sehr gerne weiterempfehle!