Cover-Bild Ruhet in Friedberg
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 10.02.2020
  • ISBN: 9783442719013
Rudolf Ruschel

Ruhet in Friedberg

Kriminalroman
Österreich, Ende der 90er. Im Provinznest Friedberg, Heimat ewig gestriger Saufbrüder und anderer dubioser Gestalten, verplempern die unverbesserlichen Schlawiner Andi und Fipsi ihre Jugend. Doch ihr ruhiger Alltag als Aushilfen beim Bestatter endet jäh, als ein Bekannter zu Grabe getragen wird und sein Sarg scheinbar das Doppelte wiegt. Andi schöpft Verdacht: Will einer der Kollegen da etwas – oder jemanden – verschwinden lassen? Die Spur führt schnell zum cholerischen Vorarbeiter Macho – die Wahrheit ist aber weit schlimmer. Und kaum hat sich das ganze Ausmaß des Schlamassels gezeigt, häufen sich die Leichen und die Bestatter bekommen alle Hände voll zu tun…

Nominiert für den Glauser-Preis 2021 in der Kategorie „Debüt-Kriminalroman“.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2020

Ungewöhnlicher Krimi mit schwarzem Humor und sehr unterhaltsam und voller Überraschungen! Aber: teilweise brutal und derb.

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Inhalt:

Wie lässt man am unauffälligsten eine Leiche verschwinden?

Gemeinsam im Sarg mit einer weiteren und hochoffiziell bei einer Beerdigung zu Grabe getragen.

Zu dumm, dass ausgerechnet die Aushilfen ...

Inhalt:

Wie lässt man am unauffälligsten eine Leiche verschwinden?

Gemeinsam im Sarg mit einer weiteren und hochoffiziell bei einer Beerdigung zu Grabe getragen.

Zu dumm, dass ausgerechnet die Aushilfen beim Bestattungsunternehmen, die Freunde Andi und Fipsi, misstrauisch werden. Die Sageträger kommen ganz schön ins Schwitzen und für einen vom Krebs gezeichneten Leichnam ist der Verstorbene viel zu schwer. Was verheimlichen die Bestatter Macho, Gustl und Hubsi?

Eine nächtliche Ermittlung soll Klarheit schaffen. Dass sich Andi und Fipsi dabei sogar tief in Mafia-Kreise verstricken, hätte niemand erwartet.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist ungewöhnlich und es hat etwas gedauert, bis ich mich eingelesen habe. Nicht weil es sprachlich hochgestochen sondern eher aufgrund von unkonventionellem Satzbau (Umgangssprache?) und österreichischen Floskeln und Redewendungen.

Gleich zu Beginn gibt es eine Kurzübersicht über die wichtigsten Personen, wofür ich immer sehr dankbar bin, da man so schnell zurückblättern kann und niemanden verwechselt.
Eine überraschend große Anzahl an Charakteren neben den Protagonisten Andi und Fipsi und ebenfalls unerwartet viele Handlungsstränge und Schauplätze sorgen für Abwechslung und - wenn man nicht aufmerksam liest - gelegentlich für Verwirrung.

Die beiden Freunde sind ein ungleiches Paar und ihre Eigenheiten werden im Laufe der Geschichte sehr gut herausgearbeitet.
Fipsi unnützes aber interessantes Wissen (Woher stammt die Redensart "im Dreieck springen"?) ist sehr unterhaltsam.
Während Fipsi als liebenswerter Schussel die treibende Kraft der Freundschaft ist, ist Andi auffallend oft mit sich und seiner heimlichen Beziehung zu Vali (für die auch Fipsi schwärmt) beschäftigt bzw. immer auf seinen Vorteil bedacht.

Die Spurensuche, die den Leser teilweise aus dem Provinznest heraus nach Wien und ins Milieu der Mafia führt, ist bis auf einige Längen interessant und spannend gestaltet.

Insbesondere die Nebenhandlungen nehmen überraschende Wendungen und irgendwann wird klar: ganz normal sind die Bewohner von Friedberg alle nicht. Von Frieden ganz zu schweigen.

Die Morde häufen sich und es fällt nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Jeder ist verdächtig und jeder misstraut jedem.


Stellenweise sind Passagen - nicht nur die Morde - jedoch erschreckend brutal, derb und zu sehr unter der Gürtellinie.

Das überraschende Ende und insbesondere der Epilog in Verbindung mit der Kurzbiografie des Autors haben das Ruder abschließend noch einmal herumreißen können.

Ein unkonventioneller und genialer Abschluss.


Fazit:

Ein unterhaltsames Lesevergnügen trotz einiger Längen dank rabenschwarzem Humor, interessanter Charaktere und ungewöhnlichem Schreibstil mit österreichischem Einschlag.

Aufgrund brutaler Szenen jedoch nichts für zartbesaitete Leser.


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Rezensiertes Buch: "Ruhet in Friedberg" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 06.03.2020

.. zu sehr rabenschwarz

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Einen etwas gewöhnungsbedürftiger Humor erwartete mich mit diesem Kriminalroman, bin mir auch nicht sicher ob ich geschockt oder fasziniert von dieser Schreibweise und dem gewissen Hang zum schwarzen Humor ...

Einen etwas gewöhnungsbedürftiger Humor erwartete mich mit diesem Kriminalroman, bin mir auch nicht sicher ob ich geschockt oder fasziniert von dieser Schreibweise und dem gewissen Hang zum schwarzen Humor war.
Allerdings hatte ich gleich zu Beginn des Romans eine Kopfstimme beim Lesen, als wäre ich ein Österreicher und las automatisch entsprechend in diesem Dialekt.
Der Einstieg fiel mir nicht so leicht, da es einfach eine andere Schreibweise hat als meine gewöhnlichen Bücher, die ich sonst so lese.
Im Klappeneinband findet man gleich am Anfang die Charakterbeschreibungen der einzelnen Protagonisten, somit konnte ich mir ein Bild jedes einzelnen Darstellers machen.
Aufgrund des „rabenschwarzen Humors“ ist ein Krimi-Feeling bei mir eher in den Hintergrund geraten… aber ich denke, das ist absolut Geschmacksache.

Mein Fazit:
Wer „rabenschwarzen“ Humor mag für den ist dieser Roman genau richtig, mein Geschmack traf es leider nicht.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Das Buch ist genial und der Humor fantastisch

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Wer teilt sich mit wem ein Holzkasterl? Wessen Horizont ist kleiner als der einer Oblate?

Andi und Fips sind Aushilfsträger beim Bestatter. Bis dahin, soweit normal und unverdächtig; doch was die kommenden ...

Wer teilt sich mit wem ein Holzkasterl? Wessen Horizont ist kleiner als der einer Oblate?

Andi und Fips sind Aushilfsträger beim Bestatter. Bis dahin, soweit normal und unverdächtig; doch was die kommenden Seiten flutet, sprengt meine Vorstellungskraft und beschert mir mächtig Bauchmuskelkater.

Durch diesen österreichischen Krimi führt mich ein unkonventioneller Erzähler, der mich beim Lesen immer wieder direkt anspricht und so in die Geschehnisse mit einbindet. Seine umangestrengte Gelassenheit springt sofort auf mich über. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung temporeich. Ich sause durchs Buch, wie eine Kugel durch den Gewehrlauf.

Der Humor in den Seiten ist gnadenlos schwarz, rabenschwarz und herrlich scharfzüngig. Ich habe keine Ahnung, ob ich bei einem Krimi schon so viele Tränen gelacht habe. Hilfe, dieses Buch gehört unbedingt verfilmt!

Alleine die Namen der Figuren sind so absurd, dass ich zu keiner Sekunde ein Problem habe, sie auseinanderzuhalten. Am Buchanfang befinden sich winzige Steckbriefe mit den wichtigsten Darstellern, was sehr hilfreich ist. Ein einmaliges Lesen reicht aus und ich habe sie mir allesamt eingeprägt. Die Figuren sind fantastisch ausgearbeitet und ich sehe jeden deutlich vor mir. Das Lesen startet ein Kino Feuerwerk in meinem Kopf.

Das Ende hat mich total überrascht und ich wusste bis zum Schluss nicht, wer dieses Desaster überleben wird. Normalerweise mag ich den passiven Erzählstil überhaupt nicht, doch hier stört er mich zu keiner Sekunde, weil er mich bestens unterhält. Verrückte Welt, ich weiß, aber so ist es. So andersartig dieser Krimi ist, ist es diesmal auch meine Rezension. Ich lehne mich zufrieden zurück, mit einem Zwinkern im Auge und noch immer zuckenden Mundwinkeln.

Wer sich dieses krimihumorige Meisterwerk nicht gönnt, dem ist nicht mehr zu helfen. Ruhet in Friedberg, wird von mir mit 5 humorvollen Sternen von 5 und einer absoluten und unbedingten Leseempfehlung ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Hier liegt keiner einsam und allein im Sarg.....

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MEINE MEINUNG
Andi und Fipsi sind Aushilfen bei einem Bestatter in Friedberg. Die beiden wirken so, als wären sie schon leicht chaotisch und Fipsi sogar leicht troddelig.
Andi empfindet bei einer Beerdigung ...

MEINE MEINUNG
Andi und Fipsi sind Aushilfen bei einem Bestatter in Friedberg. Die beiden wirken so, als wären sie schon leicht chaotisch und Fipsi sogar leicht troddelig.
Andi empfindet bei einer Beerdigung den Sarg als viel zu schwer, doch keiner will ihm glauben. Doch seine Hartnäckigkeit zahlt sich aus und so kommt er dahinter, das die Serben Mafia hier ihre Leichen entsorgt.

Der Start ist hier gleich sehr turbulent und auch sehr amüsant. Der Autor hat einen sehr lockeren und auch sarkastischen Schreibstil. Er nimmt hier mit seinen Ausdrücken kein Blatt vor den Mund und er schreibt so, wie man in manchen Situationen auch spricht.
Hier wird auch geflucht und geschimpft und sich auch gegenseitig veräppelt. Das macht das ganze dann auch so humorvoll.

Von mir gibt es hier dennoch nur 4 Sterne, da mir die Handlungswechsel hier manchmal zu sprunghaft waren. Stellenweise war es schon ein großes Hin und Her und das war mir dann zu unsortiert.

Wer gerne humorvolle Krimis liest, der ist mit diesem Buch hier sehr gut bedient.

Bluesky_13
Rosi

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Ruhe unruhig

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Friedberg ist ein Dörfchen in der tiefsten österreichischen Provinz, alles geht sehr gemächlich seinen Gang. Lediglich beim örtlichen Bestatter scheint es ganz lebhaft zu sein. Das liegt nicht an den beiden ...

Friedberg ist ein Dörfchen in der tiefsten österreichischen Provinz, alles geht sehr gemächlich seinen Gang. Lediglich beim örtlichen Bestatter scheint es ganz lebhaft zu sein. Das liegt nicht an den beiden Jugendfreunden Andi und Fipsi, die als Aushilfen eine eher ruhige Kugel schieben. Allerdings bleibt, trotz exzessivem Alkoholgenuss, bei einer Beerdigung ein ungutes Gefühl zurück. Kann denn der arme Verstorbene nach langer, zehrender Krankheit wirklich noch gut 150 Kg wiegen? Betreiben die Kollegen Hubsi und Gustl ein Nebengeschäft?

Eins vorweg: dem Autor ist nichts heilig und auf politische Korrektheit pfeift er. Das dürfte zwar dem einen oder anderen Leser vielleicht ein wenig zu heftig sein, aber wer schwarzen – nein rabenschwarzen – Humor mag, liegt mit „Ruhet in Friedberg“ richtig.

Aber nicht nur mit österreichischen Schmäh, witzigen Einfällen und Sarkasmus punktet das Buch, der Krimi dahinter ist spannend und verzwickt. Der Autor lässt seine Leser ganz schön lange zappeln und verblüfft dann mit einem wirklich überraschenden Schluss.

Mir hat die Geschichte, die in den letzten 1990iger Jahren auf dem Land angesiedelt ist, sehr gut gefallen und ich habe mich wirklich von der ersten Seite an besten unterhalten, der schnodderige Sprachstil gefiel mir ausgezeichnet und die ungewöhnlichen Figuren sind gelungen.

Wer das Buch aufschlägt, sollte auch unbedingt die Innenseite der Klappenbroschur anschauen, da werden die Protagonisten schon in wenigen Sätzen prägnant vorgestellt.

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