Cover-Bild Das College – In der Nacht kommt der Tod
Teil 7 der Serie "Ruth Ware"
(4)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 12.01.2023
  • ISBN: 9783742426277
Ruth Ware

Das College – In der Nacht kommt der Tod

Ungekürzte Lesung mit Julia Nachtmann (2 mp3-CDs)
Julia Nachtmann (Sprecher), Susanne Goga-Klinkenberg (Übersetzer)

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens. Damals schien klar, wer April ermordete. Aber jetzt bekommt Hannah furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht? Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät. Denn wenn der Mörder noch frei herumläuft, muss es jemand sein, den sie gut kennt …

Ungekürzte Lesung mit Julia Nachtmann
2 mp3-CDs | ca. 13 h 50 min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2023

Was geschah damals?

2

Es geschah vor zehn Jahren. April, die sehr exaltierte College-Freundin von Hannah, wird ermordet und schnell kann der Täter dingfest gemacht werden. Nun ist dieser verurteilte Mörder tot. Hannah, mittlerweile ...

Es geschah vor zehn Jahren. April, die sehr exaltierte College-Freundin von Hannah, wird ermordet und schnell kann der Täter dingfest gemacht werden. Nun ist dieser verurteilte Mörder tot. Hannah, mittlerweile verheiratet, erwartet ihr erstes Baby und erst jetzt, viel zu spät, kommen ihr Zweifel. Ist der Falsche weggesperrt worden? Eine nervenaufreibende Suche nach der Wahrheit beginnt.

Aus Hannahs Sicht erfahre ich, was Gestern geschah und bin mit ihr im Heute unterwegs. Ihre Zerrissenheit ist nachvollziehbar, wenn auch nicht in dieser alles verschlingenden Gänze. Abwechselnd auf zwei Zeitebenen spielt das wendungsreiche Psychodrama. Hannah könnte ihr Leben genießen, sie lebt in einer glücklichen Beziehung, die Zukunft sieht rosig aus. Und doch plagen sie Schuldgefühle. Neville wurde aufgrund ihrer Aussage verurteilt – hat sie sein Leben, hat sie seinen Ruf zerstört? Sie gräbt immer tiefer. Versucht, mithilfe der damaligen Clique den Ablauf der Tat zu rekonstruieren. Darf Gerechtigkeit alles? Oder sollte sie die Vergangenheit ruhen lassen?

Schon bald mache ich mir ein Bild von ihnen allen, lerne April als nette Person kennen, ihre düstere Seite zeigt sie ganz anders. Ihre makabren Scherze machen vor nichts und niemandem halt, sie kennt weder Grenzen noch hat sie ein Schuldbewusstsein. Und da ist auch die andere, die reizende, hilfsbereite und sehr unterhaltsame April. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, ich bin gefühlt bei ihnen und frage mich des Öfteren, warum Hannah ihre Nachforschungen nicht einstellt. Vieles deutet darauf hin, dass sie sich letztendlich selbst am meisten schadet. Aber ist das auch wirklich so?

Ruth Ware schafft eine düstere Atmosphäre, legt zuhauf falsche Fährten und lässt ihre Leser bis zuletzt im Unklaren. Ich mag es, wenn es sich lange nicht abzeichnet, wer der wahre Täter ist, wie es sich denn wirklich zugetragen hat. Denn jeder könnte es hier gewesen sein. Zuweilen scheint es, als ob dies für ewig im Dunkeln bleiben müsste. Ja, alles beginnt gemächlich, zunächst vermute ich eher eine Erzählung über den College-Alltag. Die Einführung ist etwas langatmig geraten, nimmt aber zunehmend Fahrt auf.

Die stimmlich sehr wandelbare Julia Nachtmann hat das Hörbuch eingelesen, sie gibt jeder Figur ihre individuelle Wesensart. Die lebendigen Dialoge sind authentisch und gewinnen mit ihrem Vortrag zusätzlich, die Sogwirkung ist enorm. Schon allein deshalb würde ich dem Hörbuch den Vorzug gegenüber dem gedruckten Exemplar geben. Es war eine spannende, sehr hörenswerte Suche nach dem wahren Mörder.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Davor - Danach

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Lässt den Zuhörer zweifeln und rätseln, wer der Täter ist.
Hannah Jones ist überglücklich, als sie am Oxford College studieren darf. Als sie dann auch noch mit April in ein Zimmer zieht und in deren Clique ...

Lässt den Zuhörer zweifeln und rätseln, wer der Täter ist.
Hannah Jones ist überglücklich, als sie am Oxford College studieren darf. Als sie dann auch noch mit April in ein Zimmer zieht und in deren Clique aufgenommen wird, ist ihr Glück perfekt. Doch ganz so einfach ist es nicht und dann wird April ermordet. Der Mörder wurde gefasst, doch Hannah beschleichen immer größere Zweifel, ob es den Richtigen getroffen hat.
Das Buch baut so langsam immer mehr Spannung auf und man rätselt mit, wer von den Freunden denn dahinter stecken könnte. Anfangs ist es eher ruhig und man lernt die Charaktere kennen, ihre Art und ihre Eigenheiten. Und gerade da merkt man, dass April kein Charakter ist, den man mag. Denn sie ist selbstverliebt, benutzt ihre Mitmenschen als Spielbälle und ist einfach unsympathisch. Das mag durchaus so gewollt sein und ich fand es auch passend, kann mir aber vorstellen, dass es nicht jedem gefällt. Hannah hingegen ist eher die Unscheinbare, eher Mitläufer und mir war nicht immer klar, wieso so mit April befreundet bleibt bzw. ihr nie die Meinung gesagt hat. Doch sie ist allgemein ein Mensch, der nicht so sehr aus sich herauskommt. Die Autorin gliedert die Geschichte in ein Davor, also die Zeit des Kennenlernens im College bis zum Tod und in ein Danach, Jahre später. Dadurch wurde für mich Spannung erzeugt und Julia Nachtmann bringt durch ihre Betonung nochmal einen großen Pluspunkt. Sie erzeugt mal Gänsehaut und schafft es den Figuren Leben einzuhauchen. Für mich war das Hörbuch die beste Entscheidung und mir hat es sehr gut gefallen. Es gab aber auch Punkte, die mich etwas gestört und das Buch ein wenig in die Länge gezogen haben.

Ein spannendes Hörbuch, das zweifeln lässt und man sich immer wieder fragt, wem Hannah denn Vertrauen kann.

Veröffentlicht am 31.01.2023

Auf jeden Fall eine tolle Alternative zum Buch

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Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch ...

Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch dann findet Hannah April ermordet auf. Durch ihre Zeugenaussagen wird ein Pförtner verurteilt. Jahre später, Hannah lebt inzwischen in Edinburgh, ist mit dem Ex-Freund von April verheiratet und erwartet ihr erstes Kind, hat sie den Mord und das darauffolgende Interesse an ihrer Person immer noch nicht überwunden. Die Nachricht, dass der Mann, den sie ins Gefängnis gebracht hat, dort gestorben ist, bringt sie völlig aus der Bahn. Erst recht, als ein Reporter seine Schuld anzweifelt. Hatte sie einen unschuldigen belastet? Und wenn der Pförtner es nicht gewesen ist, wer hat dann ihre Freundin umgebracht?

Ich liebe solche rätselhaften Bücher, in denen es um alte Fälle geht, die aufgeklärt oder neu aufgerollt werden müssen, daher wollte ich auch "Das College" unbedingt lesen. Die Inhaltsbeschreibung war vielversprechend, auch wenn das Cover recht typisch und nichts Besonderes für derlei Thriller ist. Die Autorin beginnt mit dem Auffinden der Leiche. Von hier aus wechselt der Text zwischen "Davor", also was geschah vom ersten Collegetag bis zum Mord, und "Danach", dem Leben, das Hannah nun führt, beginnend mit dem Tag, an dem sie vom Tod des inhaftierten Täters erfährt. Die Protagonistin würde ich damals als recht unsicher und in der Gegenwart als überfordert und teilweise traumatisiert bezeichnen. Man entwickelt Mitgefühl für sie. Die Zimmergenossin April hingegen war mir sofort eher unsympathisch, ihr Verhalten manchmal fast grenzwertig.

Es ist interesssant, wie sich "Davor" die Beziehungen in der Clique entwickeln, wie Hannah auf den Pförtner als Täter kommt. All das wird mal locker, mal sehr düster und beklemmend geschildert. Das "Danach" ist eher von Hannahs Problemen, Gewissensbissen und Ängsten geprägt, wenngleich ihr Mann Will versucht, sie zu beruhigen. So dauert es recht lange, bis man an den Kern der Geschichte vordringt, wo sich dann langsam ein richtiger Spannungsbogen aufbaut und die Autorin geschickt den Verdacht mal auf den einen, mal auf jemand anderen lenkt, bis es endlich zu einem passablen Showdown kommt. Meiner Meinung nach, hätten dem Buch ein paar Seiten weniger vielleicht ganz gut getan. Zwar waren die Personenkonstellationen usw. schon ganz interessant, ein ungeduldiger Leser könnte allerdings frühzeitig abbrechen. Das Ende hat zwar gepasst, hätte aber auch noch etwas dramatischer sein können.

Da ich sowohl Buch als auch Hörbuch genutzt habe, kann ich auf jeden Fall die Hörversion mehr empfehlen. Julia Nachtmann ist eine tolle Sprecherin, die mit den Nuancen in ihrer Stimme sowohl den Figuren mehr Persönlichkeit einhaucht, als auch eine dichte Atmosphäre schafft, die mich mehr gefesselt hat, als die Geschichte beim Lesen im Kopf. In die Protagonistin, die psychisch an ihre Grenzen stößt und die Mitglieder der College-Clique konnte ich mich auch viel besser hineinversetzen. Die Begegnungen Hannahs mit dem Pförtner waren für mich vorgelesen echte Gänsehautmomente. Wie immer habe ich etwas schneller gehört, da mir Hörbücher allgemein oft zu langsam eingelesen sind. Insgesamt lässt sich sagen, dass Julia Nachtmann die Buchvorlage durch ihren exzellenten Vortrag auf jeden Fall noch aufwertet. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Viel zu detailliert und unsympathische Figuren, aber am Ende doch noch spannend und unerwartet

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Meinung:
Mein erstes Hörbuch von Ruth Ware war „Hinter diesen Türen“. Auch da ist nicht viel passiert, aber die Atmosphäre und die Grundgeschichten hatten mich überzeugt. Deshalb war ich auch auf ihr neues ...

Meinung:
Mein erstes Hörbuch von Ruth Ware war „Hinter diesen Türen“. Auch da ist nicht viel passiert, aber die Atmosphäre und die Grundgeschichten hatten mich überzeugt. Deshalb war ich auch auf ihr neues Werk – „Das College“ gespannt. Auch hier klang es nach einer spannenden Grundgeschichte.

Und auch hier ist es so, dass die meiste Zeit eigentlich gar nicht viel passiert. Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen – Davor und Danach – erzählt. Im Davor erleben wir mit, wie Protagonistin Hannah ans College kommt, wie April ihre Mitbewohnerin und Freundin wird und wie sich die Clique rund um April bildet. Dabei gibt es sehr viele und vor allem sehr detaillierte alltägliche Szenen. Sie dienen dazu die Figuren näher zu bringen, subtile Hinweise für später einzustreuen und auch zu verdeutlichen, was für ein Biest April sein konnte.

Im Danach erfahren wir, wie es Hannah 10 Jahre nach dem Mord an April geht und wie neue Zweifel an dem verurteilten Täter aufkommen. Verständlicher Weise hat Hannah die Ereignisse von damals nicht gut weggesteckt, aber als Zweifel an dem Täter aufkommen, kann sie es nicht lassen, alles nochmal neu aufzurollen. Zum einen fand ich dies durchaus verständlich, zum anderen fand ich manche Verhaltensweisen aber einfach unglaublich dämlich, auch schon im Davor. So kommt es, dass ich zu Hannah einfach kaum Sympathien aufbauen konnte, bzw. sie diese durch ihre hirnrissigen Aktionen immer mehr verloren hat.

Außerdem dauert es einfach ewig, bis etwas handfestere Spannung aufkommt. Der Schreibstil ist so detailliert, das man wirklich alles genau erklärt bekommt. Im letzten Viertel, als es dann nur noch das Danach gibt, wird die Spannung greifbarer, auch weil die Indizien vom Davor nun immer mehr verdichtet werden und damit mehrere potentielle neue Täter aufkommen. Außerdem fand ich die Wendungen doch unerwartet bzw. hatte ich die Offenbarung des Täters und auch seine Kaltblütigkeit so wirklich nicht erwartet.

Zusätzlich mochte ich die Figur der November sehr gerne, sie hat toll in die Geschichte gepasst und trotz allem etwas notwendige Leichtigkeit hineingebracht. Und auch Sprecherin Julia Nachtmann hat wieder einen guten Job gemacht und dafür gesorgt, dass ich trotz der meist kaum vorhandenen Spannung und der zunehmenden Genervtheit am Ball geblieben bin.

Fazit:
Ein sehr, sehr detaillierter Roman, bei dem Spannung und Thrillerelemente erst sehr spät aufkommen. An sich fand ich den Aufbau mit den versteckten Indizien und dem unerwarteten Täter ganz gut, aber dazwischen wurde viel zu viel mit Nichtigkeiten gefüllt. Außerdem fand ich die Figuren leider größtenteils unsympathisch, allen voran Hannah, die mich mit ihren vielen dämlichen und leichtsinnigen Aktionen oftmals wirklich genervt hat. Der Geschichte zugutehalten kann ich, neben dem an sich soliden Aufbau und den unerwarteten Wendungen, eine tolle Nebenfigur mit November, eine authentische Sprecherin und eine ausführliche und nachvollziehbare Auflösung am Ende. Somit reicht es noch für extrem knappe 3 Sterne, auch wenn ich mir Kürzungen hier wirklich gewünscht hätte.

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