Cover-Bild Gläubig. Depressiv. Gehalten.
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale Dienste und Sozialwesen, Kriminologie
  • Genre: Ratgeber / Lebenshilfe
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783961225477
Ryan Casey Waller

Gläubig. Depressiv. Gehalten.

Ein betroffener Pastor und Therapeut über Depression und Angststörungen. Und wie man damit umgeht.
Silvia Lutz (Übersetzer)

Ryan Casey Waller, Pastor und Therapeut, weiß aus eigener Erfahrung, welche innere Zerreißprobe es ist, mit der psychischen Gesundheit zu ringen und gleichzeitig zu versuchen, den eigenen Glauben aufrechtzuerhalten. Es kann ein entmutigender, einsamer Kampf sein. Das muss es aber nicht. Denn es gibt Menschen, Mittel und Wege, die helfen können.

Der Autor macht deutlich, dass Depressionen und ein lebendiger christlicher Glaube sehr wohl koexistieren können und dass psychische Erkrankungen kein Symptom von geistlichem Versagen sind. Er kombiniert theologische Aspekte mit klinischen und therapeutischen Einblicken und seinen persönlichen Erfahrungen. Dabei zeigt er konkrete Hilfsmöglichkeiten auf. Dieser fundierte Ratgeber motiviert, den Schritt nach vorne zu wagen und sich auch in dunklen Zeiten gehalten zu wissen.

Sehr viele Menschen haben psychische Probleme. Das liegt nicht daran, dass sie Versager wären oder wertlos oder falsch. Es ist einfach so, dass sie aufgrund eines chemischen Ungleichgewichts in ihrem Hirn oder wegen eines Traumas in ihrer Kindheit oder aufgrund einer Unzahl anderer psychischer Faktoren oder Umweltfaktoren psychisch erkranken. Sie sind nicht allein. Das zu verstehen und zu glauben ist der erste Schritt auf dem Weg zu psychischer Gesundheit.
Ryan Casey Waller

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Test-LR in einem Regal.
  • Test-LR hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2022

Depressionen aus der Tabuzone holen

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Inhalt:
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Der Autor ist Pastor, Anwalt, Psychotherapeut und selbst Patient in Sachen Depression. In diesem Buch möchte er das Thema Depression aus der Tabuzone holen, Betroffene ermutigen ...

Inhalt:
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Der Autor ist Pastor, Anwalt, Psychotherapeut und selbst Patient in Sachen Depression. In diesem Buch möchte er das Thema Depression aus der Tabuzone holen, Betroffene ermutigen und Tipps zur (Selbst-)Hilfe geben.

Mein Eindruck:
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"Das ist das Fatale bei psychischen Störungen. Sie merken erst, dass Sie darunter leiden, wenn die Krankheit schon das Ruder übernommen hat und versucht, Ihr Leben zu zerstören. Das passiert meistens, weil es uns so schwerfällt, uns ehrlich einzugestehen, was in unserem Herz und in unserem Kopf vor sich geht. Deshalb werden psychische Störungen oft erst diagnostiziert, wenn, nun ja, wenn es einfach nicht mehr anders geht, weil wirklich sonderbare Dinge passieren." (S. 14)

Ryan Casey Waller hat mich unglaublich in diesem Buch beeindruckt. Seine offene und ehrliche Art, mit seiner Krankheit umzugehen, gefiel mir gut. Ein Teil des Buches handelt von seinen eigenen Erfahrungen mit der Krankheit. Er gibt zu, dass es auch bei ihm erst bis zum äußersten kommen musste (er hat z. B. einen Gottesdienst in betrunkenen Zustand gehalten), bis er sich und anderen eingestehen konnte, dass er depressiv und sogar zum Alkoholiker geworden ist. Er hat daraufhin eine Therapie und um anderen helfen zu können, anschließend selbst die Ausbildung zum Therapeuten gemacht.

In seinem Buch weist er immer wieder darauf hin, dass psychische Krankheiten genauso als Krankheiten zu sehen sind wie physische und dass Betroffene ebenso Unterstützung benötigen. Er plädiert dafür, auch darüber zu sprechen und psychisch Kranke nicht zu stigmatisieren, wie es leider häufig der Fall ist, auch in christlichen Gemeinden.
Um ein besseres Verständnis zu wecken, geht er sehr ausführlich auf die Beschreibung und Kategorisierungen von psychischen Krankheiten ein. Diese Theorie war mir etwas zu ausschweifend, was aber sicher daran liegt, dass ich mich mit dem Thema bereits befasst hatte.
Besonders punkten konnte das Buch für mich mit den persönlichen Erfahrungen des Autors, der nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher kommt, sondern auf Augenhöhe seine Erfahrungen beschreibt und seine Tipps an den Leser weitergibt. Bei der Übersetzung wurden die Ratschläge und Linktipps an das deutsche System angepasst. Das fand ich klasse, denn das amerikanische System unterscheidet sich in einigen Dingen leider erheblich vom deutschen. Dass dies bei der Übersetzung berücksichtigt wurde, ist nicht selbstverständlich.
Gut finde ich auch, dass er auf das Thema Suizid und dem Umgang damit ausführlich eingeht. So beschreibt er auch, wie man als nicht Betroffener suizidal eingestellten Menschen helfen kann. Und dass Medikamente nehmen keine Schwäche, sondern auch ein Segen sein kann, thematisiert er. So holt er auch diesen Aspekt aus der Tabuzone heraus.

Das Buch ist aus christlicher Sicht geschrieben und es werden immer wieder Bibelstellen angeführt, die Gläubige trösten können und auch ein Appell an die Gemeinden sind, psychisch Kranke nicht auszugrenzen. Ich empfand dies als sehr hilfreich. Aber auch für nicht Gläubige ist das Buch eine gute Hilfestellung, da die praktischen Erfahrungen und Tipps für alle gleichermaßen gelten.

Fazit:
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Ehrlich geschriebenes Buch über Depressionen aus Sicht eines Betroffenen und Therapeuten mit vielen hilfreichen Ratschlägen

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