Cover-Bild Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 15.05.2015
  • ISBN: 9783846600092
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Sabaa Tahir

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken

Barbara Imgrund (Übersetzer)

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.

Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...

Eine mitreißende Geschichte, in der es buchstäblich um Leben und Tod geht

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2021

Super Reihen-Auftakt!

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Die Geschichte:
Elias wurde in der Militärakademie von Schwarzkliff zu einer sogenannten Maske, einem Elite-Soldaten, ausgebildet. Nun steht er kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung und kann nur an ...

Die Geschichte:


Elias wurde in der Militärakademie von Schwarzkliff zu einer sogenannten Maske, einem Elite-Soldaten, ausgebildet. Nun steht er kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung und kann nur an eines denken: Flucht. Er will nichts mit dieser schrecklichen und sinnlosen Gewalt zu tun haben, doch wenn er desertiert, wäre er vogelfrei. Wenn die anderen Masken es auf ihn abgesehen hätten, wäre dies auch kein Leben. Die Entscheidung fällt ihm unsagbar schwer, doch dann geschieht etwas, was nicht nur seine Entscheidung, sondern die Geschicke der Welt beeinflussen wird…
Laia gehört zu den Kundigen, dem Volk, das von den herrschenden Martialen unterdrückt wird. Als ihre Familie ermordet und ihr Bruder gefangen genommen wird, schließt sie sich dem Widerstand an. Die Rebellen sollen ihr helfen, ihren Bruder vor der Hinrichtung zu bewahren und sie bietet sich im Gegenzug dafür an, sich als Sklavin in Schwarzkliff einzuschleusen. Sie muss ihr Leben auf Spiel setzen, um das ihres Bruders zu retten. Was sie erst viel zu spät begreift: Sie ist nur ein Spielstein eines Spiels dessen Regeln sie nicht kennt, aber wenn sie jetzt nicht anfängt mitzuspielen, wird sie zweifelsfrei verlieren.

Meine Meinung:


„Elias und Laia“ – Was für eine Geschichte verbirgt sich hinter diesem Titel? Ich habe mit einer spannenden Romantasy-Geschichte gerechnet. Alle, denen es ähnlich geht, muss ich warnen: Die Geschichte von Elias und Laia ist weitaus brutaler als das hübsche Cover vermuten lässt und die Liebesgeschichte der beiden steht nicht so sehr im Fokus, wie der Titel impliziert. Das nur vorab, da ich selbst auf diese Marketing-Falle des deutschen Verlags hereingefallen bin.
Das ist natürlich kein Kritikpunkt, den ich der Geschichte anlasten kann, trotzdem haben die Unterschiede zwischen meinen Erwartungen und der Realität dazu geführt, dass ich das Buch vielleicht etwas schlechter wahrnehme als ich es bewerten würde, wenn es anders vermarktet worden wäre. Denn: Wenn ich gewusst hätte, dass es sich um so brutale Fantasy handelt, wäre ich ganz anders an das Buch rangegangen. Jetzt kam es mir einfach übermäßig brutal und heftig vor.
Abgesehen von der Brutalität, die mich etwas irritiert hat, bin ich insgesamt begeistert von der Geschichte. Sie hat alles, was ein guter Fantasy-Roman braucht: Spannung, starke Charaktere und eine besondere Welt.
Die Welt, in der Elias und Laia leben, ist von Kriegen und einer starken Rassentrennung geprägt. Die Konflikte brodeln und jede Seite glaubt, sie sei im Recht. Elias und Laia stehen beide irgendwie dazwischen, sodass für die Leser:innen Gut und Böse zu verschwimmen scheinen. Dafür, dass es nun schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe, denke ich immer noch oft an die von Sabaa Tahir geschaffene Welt zurück. Sie hat Bilder in meinen Kopf gesetzt, die regelrecht lebendig wirken.
Das ist der Autorin vor allem durch ihren Schreibstil gelungen. Er lässt sich sehr flüssig lesen und ist sehr lebensecht (was die Szenen, in denen Gewalt vorkam, auch so heftig gemacht hat).
Auch die Charaktere leben durch den Schreibstil auf. Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben und ich musste mich nie fragen: Wer erzählt nun? Jede Figur wird einzigartig dargestellt und macht auch eine erkennbare Entwicklung im Laufe der Handlung durch. Das hat mir gut gefallen. Die Charaktere kann ich nur als stark und eindrucksvoll beschreiben. Und das nicht, weil sie keine Schwächen haben oder zeigen, sondern weil sie einfach so präsent sind.
Der Lauf, den die Handlung nimmt, ist nicht überraschend, aber doch spannend. Die vielen actionreichen Szenen halten einen in Atem und es bleiben noch viele Storyelemente offen, sodass ich schon jetzt das Potenzial für ein super großes Finale sehe.
Insgesamt konnte ich mich richtig gut in der Welt von Elias und Laia verlieren. Alles wurde lebendig. Trotzdem wäre ich nicht gerne Teil dieser Welt, denn dafür habe ich wohl nicht genug Kampftalent und bin zu zart besaitet. Mein einziger Kritikpunkt ist demnach die offene Brutalität. Wer damit umgehen kann, der sollte das Buch unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Eine Geschichte aus zwei Blickwinkeln

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Lange lag dieses Buch nun ungelesen vor meiner Nase und endlich habe ich es geschafft, es zu lesen.

Um was geht es?
Laia, deren Grosseltern vor ihren Augen erschossen wurden, flüchtete, bevor sie auch ...

Lange lag dieses Buch nun ungelesen vor meiner Nase und endlich habe ich es geschafft, es zu lesen.

Um was geht es?
Laia, deren Grosseltern vor ihren Augen erschossen wurden, flüchtete, bevor sie auch noch zu Schaden kommen konnte. Dabei liess sie ihren Bruder zurück, der von Masken gefangen genommen wurde. Aus ihrer Verzweiflung heraus, schliesst sie sich dem Widerstand, um ihren Bruder zu retten und dringt in das Innere von Schwarzkliff ein. Dort lernt sie Elias kennen, der von kleinauf zu einer Maske trainiert wurde und der eigentlich ihr Feind sein sollte.

Meine Meinung
Zumal möchte ich sagen, dass mich das Vorwort der Autorin sehr berührt hat. Es lässt mich die Geschichte auf einer komplett anderen Ebene lesen. Eine, die viel tiefer geht, als lediglich geschriebene Worte. Unterdrückung ist ein wichtiges Thema, das in diesem Buch behandelt wird.

Nichtsdestotrotz konnte mich der Anfang nicht packen. Ich musste mit dem Schreibstil der Autorin warm werden und wurde leider nicht von der Geschichte mitgerissen. Es dauerte sehr lange, bis endlich Handlung in die Geschichte kam und auch etwas passierte. Ich war sogar kurz davor, das Buch wieder wegzulegen, aber mich hatten die Charaktere überzeugt und ich wollte wissen, wie ihre Geschichte weiterging.

Laia ist liebevoll, teils etwas naiv, weshalb ich auch die Kapitel aus Elias' Sicht lieber mochte. Vor allem zu Beginn zogen sich Laias Kapitel extrem in die Länge, während bei Elias einfach viel mehr los war.
Elias ist ein sehr spezieller und spannender Charakter. Und obwohl die Hälfte des Buches aus seiner Sicht geschrieben war, werde ich nicht schlau aus ihm. Er ist trotz allem so undurchschaubar, und das finde ich eine Glanzleistung der Autorin. Dass sie es geschafft hat, das Wesen des Protagonisten nur Stück für Stück zu offenbare. So hat sie mich auf jeden Fall auf Trab gehalten, da ich unbedingt mehr von ihm erfahren wollte.
Im Gegensatz zu Laia, die mich nicht so überzeugen konnte. Sie ist mir zu durchschaubar, aber das ist nun mal ihr Charakter.

Problematisch fand ich die Kapitel, die zum Teil ein wenig zeitversetzt waren und mich verwirrten. Wenn ein Kapitel aus Laias Sicht endete, setzte anschliessend das nächste Kapitel aus Elias' Sicht einige Minuten vorher ein, sodass sie beschreiben konnte, was die Charaktere jeweils zur selben Zeit getan hatten.

Wie schon erwähnt, kam ich mit dem Schreibstil von Sabaa Tahir nicht so gut klar. Er war nicht sonderlich packend und rief keine besonderen Emotionen in mir hervor. Normalerweise bin ich leicht emotional angreifbar, aber es war ein wenig zu flach geschrieben. Ausserdem konnte ich mir vieles nicht so gut vorstellen. Die Beschreibungen der Umgebung fielen etwas knapp aus, was ich sehr schade fand, da ich mir dann schliesslich ein eigenes Bild von Schwarzkliff machen musste.

Nach etwa 100 Seiten konnte ich das Buch jedoch nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen, weil die Geschichten der beiden Protagonisten endlich aufeinandertrafen und es wirklich spannend war, sie aus zwei verschiedenen Sichten zu lesen. Die Spannung wurde gegen Schluss sehr gut aufgebaut und dort hatte mich die Geschichte in ihren Fängen.

Auch diese Welt, die die Autorin erschaffen hat, hat einen ganz speziellen Touch. Sie könnte meiner Meinung nach noch ein wenig Tiefe vertragen, da sie doch so alt und ein wenig magisch erscheint.

Fazit
Dieses Buch macht auf ein wichtiges Thema Aufmerksam, das man (leider) auf unsere Welt übertragen kann. Man hat zwei Charaktere aus komplett unterschiedlichen Welten, die zusammentreffen und einen durch die Geschichte führen. Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig, aber nichtsdestotrotz ist das Buch gut geschrieben und eine grosse Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.04.2018

Sabaa Tahir: Elias & Laia

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Lesesterne: 4 Punkte
Autor: Sabaa Tahir
Titel: Elias & Laia – die Herrschaften der Masken
Verlag: one, 2015 ISBN: 978-3-8466-0009-2
Seiten: 507 Preis: 16,99€ (E-Book 8,99€)
Altersempfehlung: ab 11 ...

Lesesterne: 4 Punkte
Autor: Sabaa Tahir
Titel: Elias & Laia – die Herrschaften der Masken
Verlag: one, 2015 ISBN: 978-3-8466-0009-2
Seiten: 507 Preis: 16,99€ (E-Book 8,99€)
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Rezensiert von: Hexelili

Zwei Welten treffen aufeinander!

Laia und Elias leben ohne voneinander zu wissen in ihrem Leben. Elias eine zukünftige Maske und Laia das Kind zweier Rebellen. Beide wollen etwas, was unmöglich erscheint. Freiheit!

Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen!
Freiheit für ihr eigenes Leben!
Freiheit alles zu machen!

Zusammen wollen sie das Unmögliche möglich machen und dem System trotzen. Doch zunächst müssen sie sich in diesem behaupten. Ein Wettlauf gegen die Zeit startet. Ein Abenteuer nach dem anderen.


Ein Buch voller Intrigen und Machtkämpfe. Ein Liebe, die verboten ist.

Wieder mal ein tolles Buch. Eine Welt, die fasziniert und bezaubert. Zwei Charaktere, welche sich gemeinsam ihren Problemen stellen. Wo es heißt, wir gegen den Rest der Welt. Mysteriöse Wesen, die Wege vorhersehen und bestimmen. Leider hat mir das letzte Etwas gefehlt, deswegen auch ein Punkt Abzug. Ansonsten, flüssiger Schreibstil und empfehlenswert.
Auch das Cover überzeugt. Düster, verwegen und geheimnisvoll. Zwei Gesichtshälfte, die flüssig ineinander übergehen. Eine Maske, die sie umschließt, aber noch nicht ganz eingenommen hat. Es sind Elias und Helena vereint, zwei Freunde aus einem ganzen Leben.
Helena ist eine willkommene Abwechslung. Durch ihre Sicht auf das Geschehen werden beide Seiten der Herrschaft veranschaulicht. Auch ihre Figur verfolgt man mit Interesse. Eine mutige und leidenschaftliche Frau. Sie ist das komplette Gegenteil von Laia und doch sind beide gleich.
Durch die vielen gewalttätigen Szenen empfehle ich das Buch ab 11 Jahren. Laia, Elias und ihre Kameraden müssen sich vielen Gefahren stellen und bezahlen mit ihrem Leben. Am Ende sind sie nicht mehr die Gleichen. Geprägt durch das Leben!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Schöner Auftakt

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Cover:
Sehr düster angehaucht, passt aber ganz gut zu der Stimmung im Buch. Auch insgeamt spiegelt es den Inhalt mit dem Gesicht einer Maske und der Stadt wieder.

Schreibstil:
Ich gebe zu das ich ein ...

Cover:
Sehr düster angehaucht, passt aber ganz gut zu der Stimmung im Buch. Auch insgeamt spiegelt es den Inhalt mit dem Gesicht einer Maske und der Stadt wieder.

Schreibstil:
Ich gebe zu das ich ein paar Seite brauchte um richtig reinzukommen. Es ist alles sehr komplex und durchdacht, aber wenn man sich dran gewöhnt hat ist es kein problem mehr.

Meine Meinung:
Am Anfang wird man sehr gut in die Handlung eingeführt. Man erfährt nach und nach was es mit dem Reich auf sich hat, wie alles aufgebaut ist, welche Struktur dahinter liegt und überhaupt alles allgemeine. Man darf zusammen mit Laia auf eine sehr grausame Reise gehen die gespickt ist mit Schmerz, Verlust und in welcher sie sehr viel Stärke und Mut zeigen muss. Ebenfalls trifft man auch auf Elias der nicht der ist der er vorgibt zu sein. Eine MAske, ausgebildet um zu töten doch das will er eigentlich gar nicht. Beide Figuren sind sehr unterschiedlich und scheinen im ersten augenblick nichts gemeinsam zu haben. Das sie aufeinander treffen ist wirklich nur reinzufällig und auch ab dem Moment wo sie sich das erste mal sehen begleitete mich immer wieder die frage "Was verbindet die beiden?" eigentlich leben sie ihre jeweiligen leben in denen sie sich immer mal wide rbegegnen. Elias scheint das gefühl zu haben laia helfen zu müssen, auch wenn er nicht weis wieso oder überhaupt wie. Die ganze Geschichte wird dadurch aufgefüllt das es ein neuer imperator eingesetzt werden soll und sich dieser in kämpfen beweisen muss. Auch elias einer der Auserwählten und mus sich fortan in harten prüfungen durchschlagen.
Die Geschichte und deren Vorgänge werden immer abwechselnd aus Laias und ELias sicht erzählt. Das finde ich sehr gut, denn dadurch erfährt man aus beiden Welten das wichtigste.
Bis zum Ende mus sich aber sagen das mir einfach etwas fehlte. Ich weiß nicht was aber ich hatte das gefühl etwas wichtiges verpasst zu haben. Ich verstand nicht ganz wohin die geschichte führen sollte und wo der Sinn hinter allem lag. Wieso erzählte uns die autoirn gerade die geschichte von elias und laia. Mir schien einfach nichts unglaublich besonderes an ihnen zu sein..
Allerings haben meine Freundinnen mich ermutuigt weiter zu lesen und ich bin froh das ich es getan habe. (Rezension Band 2)

Fazit:
starke Geschichte die noch viel verspricht

Veröffentlicht am 05.05.2017

Sabaa Tahir hat mit ihrem Debut Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken einen sehr gelungenen Fantasyroman geschrieben, über dessen Charaktere, magische Wesen und faszinierende Welt man gern noch mehr erfahren möchte. Die Fortsetzung wird man sich daher

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Sabaa Tahir schafft es den Leser von Anfang bis Ende in ihren Bann zu ziehen, was Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken zu einem sehr gelungenen, düsteren Fantasyroman macht, den man nicht so schnell ...

Sabaa Tahir schafft es den Leser von Anfang bis Ende in ihren Bann zu ziehen, was Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken zu einem sehr gelungenen, düsteren Fantasyroman macht, den man nicht so schnell vergisst.
Erzählt wird die Geschichte durchgängig aus zwei verschiedenen, sich abwechselnden Ich-Perspektiven, denen von Laia und Elias. Weil die beiden Protagonisten die meiste Zeit über getrennt sind und es somit bis zum Ende hin nur wenige Überschneidungen gibt, hat man dank dieser Methode stets das gesamte Geschehen um sie herum gut im Blick. Darüber hinaus hat man dadurch die Möglichkeit ihre unterschiedlichen Emotionen sowie Reaktionen in derselben Situation zu erleben und so zu erfahren, wie sie sich gegenseitig einschätzen oder was sie über den jeweils anderen denken. Außerdem wechselt die Autorin den Blickwinkeln in der Regel in besonders spannenden Momenten, wodurch sie kontinuierlich zum Weiterlesen anregt, da man so schnell wie möglich zur vorherigen Szene zurückkehren möchte um herauszufinden, wie es an dieser Stelle weitergeht.

Sabaa Tahir hat eine sehr faszinierende Welt mit einem interessanten historischen Setting, einer komplexen Hintergrundgeschichte und diversen, phantastischen Elementen kreiert; letztere hätte man in dieser Form gar nicht erwartet. Diese hat eine ganz eigene, geschichtliche Entwicklung, einschließlich unterschiedlicher Völker mit ebenso unterschiedlichen Kulturen, hinter sich, über die man nach und nach mehr erfährt, beispielsweise wie die Martialen damals die Herrschaft über das Imperium übernommen haben. Sie beherbergt verschiedene Kreaturen, darunter Dschinn, Ifrit sowie Ghule, die hervorragend in diese Wüste passen. All das ist zudem sehr detailliert ausgearbeitet und ausgesprochen gut durchdacht.

Schwarzkliff ist überaus Angst einflößend und die Methoden, mit denen sie ihre Schüler ausbilden, sind außerordentlich barbarisch. Die silbernen Masken sind geradezu unheimlich, denn sie scheinen zu leben und verwachsen eigentlich sogar mit ihren Trägern, die zumeist gnadenlose Kämpfer sind, deren Gegner nur selten überleben. Es grenzt daher fast an ein Wunder, dass Elias nicht zu ihnen gehört und es ihm gelungen ist sein Herz und seine Seele vor dieser Grausamkeit zu bewahren. Er ist einer der wenigen Martialen, denen das Leben der Sklaven nicht völlig gleichgültig ist und die sie nicht als wertlose Lebewesen, sondern als gleichwertige Menschen betrachten. Diese Einstellung macht ihn sofort sehr liebenswert, auch wenn er nicht jedes Mal eingreift um zu helfen. Sein größter Wunsch ist seine Freiheit, dennoch riskiert er mehrfach sowohl diese als auch sein Leben um Laia zu retten, weil es das Richtige ist. Für diesen Mut kann man ihn nur bewundern.

Im Gegensatz dazu ist Laia, zumindest zu Beginn, noch ziemlich naiv und leichtgläubig, entwickelt sich, zu ihrer eigenen Überraschung, im späteren Verlauf aber zu einer tapferen, starken Protagonistin, die ihre Ziele entschlossen verfolgt. Sie liebt ihren Bruder Darin so sehr, dass sie sogar Folter in Kauf nimmt, als sie darin ihre einzige Chance auf Rettung für ihn sieht. Letztlich riskiert selbst sie trotz der Möglichkeit zur Flucht alles um sich bei jemandem zu revanchieren, wofür sie große Achtung verdient.

Ferner gibt es ein paar interessante, gut ausgearbeitete Nebencharaktere, über die man zum Teil einiges erfährt und die wesentlich zur Geschichte beitragen, darunter Köchin, Izzi, Kinan und Spiro Teluman, die man in der Fortsetzung hoffentlich wiedersieht um noch mehr über sie in Erfahrung zu bringen.

Elias‘ beste Freundin Helena scheint anfangs ganz nett zu sein, verliert durch ihren blinden Gehorsam und ihre Kaltherzigkeit und Geringschätzung den Kundigen und Sklaven gegenüber jedoch sämtliche Sympathie. Daran ändert auch die Rettung einer anderen Figur nichts mehr. Sklaven haben für sie offenbar kaum einen Wert, weshalb es sie nicht kümmert, wenn sie sterben.

Marcus und die Kommandantin von Schwarzkliff verabscheut man hingegen noch mehr. Sie sind durch und durch böse, grausam und machthungrig. Für sie zählt einzig und allein der eigene Vorteil und für ihre Ziele gehen sie über Leichen.

Mazen, der Anführer der Rebellen, ist nur schwer zu durchschauen und man hätte generell gern etwas mehr über den Widerstand erfahren. Wer hat damals Laias Eltern verraten und trägt damit die Schuld an deren Tod? Ist er noch immer unter ihnen? Wer von ihnen gibt Informationen an die Kommandantin weiter?

Das größte Mysterium sind allerdings die unsterblichen Auguren, die sich nur sehr rätselhaft ausdrücken. Wie sehen ihre Pläne wirklich aus? Arbeiten sie mit jemandem zusammen? Wem sind sie wohlgesonnen? Warum können sie trotz ihrer großen Macht nicht erkennen, dass Anwärter bei den Prüfungen betrogen haben?

Die Handlung ist von der ersten Seite an sehr ereignisreich und fesselnd, sodass man permanent den Wunsch hat weiterzulesen. Laia schwebt als Kundige ohnehin ständig in Gefahr, bei Elias sorgen die brutalen Prüfungen, denen er sich als Anwärter stellen muss und deren Sinn man nur schwer nachvollziehen kann, für Spannung. Unerwartete Hilfe und ein ungeahnter Verrat sorgen zusätzlich für Überraschungen.

Für ein Jugendbuch ist das Geschehen jedoch stellenweise etwas zu blutig und gewalttätig. Grauenvolle Kämpfe, Sklaverei, Folter und Vergewaltigung sind sehr krasse Zustände, die man im Hinblick auf die Zielgruppe vielleicht nicht ganz so schonungslos darstellen sollte.

Der Schreibstil von Sabaa Tahir ist sehr bildhaft und voller wunderbarer Vergleiche sowie Metaphern, die das Bedürfnis wecken manche Sätze mehr als einmal zu lesen. Insgesamt hätte sie diese aber ruhig ein bisschen sparsamer einsetzen können, denn nicht jede Beschreibung verlangt einen derart anschaulichen Vergleich.

Die, grundsätzlich nur in Ansätzen vorhandene, Liebesgeschichte bzw. das leicht angedeutete Liebesdreieck – immerhin gibt es zwei Männer, für die Laia etwas empfindet – ist leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Für Romantiker sind zwei Küsse nicht zufriedenstellend, für alle anderen sind sie dagegen wahrscheinlich eher überflüssig. Eine bloße Freundschaft hätte demnach wohl ausgereicht, doch vielleicht ergeben sich bezüglich der Romantik dann mehr Gelegenheiten in der Fortsetzung.

Nach dem Ende ist man jedenfalls schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, weil man Antworten auf die offenen Fragen finden und natürlich wissen will, wie es mit Elias und Laia weitergeht. Wenn man nichts gegen offene Enden einzuwenden hat, könnte man das Buch sicher auch nur für sich genommen gut lesen. Wenn einem die Geschichte gefallen hat, wird man auf die Fortsetzung aber garantiert nicht verzichten wollen. Und da das Buch zum Glück nicht mit einem richtigen Cliffhanger endet, wird einem das lange Warten hoffentlich ein wenig leichter fallen.