Cover-Bild Die Tochter des Fechtmeisters
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 09.12.2016
  • ISBN: 9783404174812
Sabine Weiß

Die Tochter des Fechtmeisters

Historischer Roman

Rostock 1608. Von Kindesbeinen an ist Clarissa von der Kunst des Fechtens fasziniert. Für sie geht ein Traum in Erfüllung, als sie ihren Vater, einen angesehenen Fechtmeister, nach Frankfurt begleiten darf, wo sich alljährlich die besten Schwertkämpfer des Reiches messen. Doch zwischen den verfeindeten Fechtbruderschaften schwelt ein Krieg, und bei einem heimtückischen Überfall wird Clarissas Vater ermordet - und sie selbst als seine Mörderin verleumdet. Als sie von einer Verschwörung hört, die das ganze Reich ins Chaos zu stürzen droht, muss sie sich fragen: Hatte ihr Vater etwas damit zu tun? Wer sind seine wahren Mörder?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2017

Opulenter, vielschichtiger historischer Roman, der historisches Flair zuhauf verströmt, allerdings auch leichte Längen aufweist

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Mecklenburg 1566:

Die Mutter der beiden Jungen Fritjoff und Carl, wird bei einem ungleichen Kampf gegen einen Gutbesitzer getötet und somit müssen sich die beiden von nun an, allein durchschlagen. Während ...

Mecklenburg 1566:

Die Mutter der beiden Jungen Fritjoff und Carl, wird bei einem ungleichen Kampf gegen einen Gutbesitzer getötet und somit müssen sich die beiden von nun an, allein durchschlagen. Während in Carl Hass und Wut über die Ungerechtigkeit der Welt brodelt und er auf Rache sinnt, fügt sich Fritjoff schneller in sein neues Schicksal. Allerdings nützt ihm das recht wenig, das Carl bei neuen Arbeitgebern immer wieder aneckt und sie deswegen nie lange an einem Ort bleiben können. Erst bei dem Schmied, Meister Thies, finden sie Unterschlupf. Fritjoff freundet sich sogar mit des Meisters Sohn, Jodocus an und dort treffen Fritjoff und Carl auch das erste Mal auf einen berühmten Fechtmeister, der unterwegs ist zu einer neuen Anstellung und bei seinem Freund Thies unterkommt. Als Carl erneut in Ungnade fällt, weil er eine Anweisung missachtet, ist es so weit. Die Wege der Brüder müssen sich trennen. Während Fritjoff bleiben darf und in den folgenden Jahren eine Ausbildung von Meister Thieß erhält, zieht es Carl in die Ferne und er wird über diverse Umwege ein harter Mann des Schwertes, der sich in zahlreichen Schlachten bewährt. Werden sich die Brüder jedoch eines Tages wieder begegnen?

Rostock 1608:

Fritjoff hat es mittlerweile zum geachteten Fechtmeister gebracht und ist Ehemann und Vater geworden. Seine Tochter Clarissa, die ihn ob seiner Kampfkünste bewundert, eifert ihm fleißig nach und besitzt das Geschick ihres Vaters. Als zwei Lehrlinge im Haus ihres Vaters von Widersachern angegriffen werden, gelingt es ihr, diese Männer in die Flucht zu schlagen. Einer der beiden Lehrlinge, Marius, hat ein Auge auf die schöne Clarissa geworfen, doch diese interessiert sich mehr für Marius Freund Alexander, selbst wenn dieser das Mädchen recht schroff behandelt.

Als Fritjoff eine Reise plant, zögert er nicht lange und nimmt Clarissa, sowie Marius und Alexander mit auf die Reise. Eine Reise die beschwerlich und gefährlich zugleich ist, denn ihre Feinde lauern schon auf sie, während Clarissa sich darauf freut, das Buch ihres Vaters diversen Druckern feilzubieten. Schnell aber treiben sie ganz andere Sorgen an, als sie verwickelt wird in den Kampf der Mächtigen und ihren religiösen Disputen…

„Die Tochter des Fechtmeisters“, ist ein Roman, der gleich auf mehreren Zeitebenen spielt. Im Wechsel erfährt man sowohl Fritjoffs, Carls und auch Clarissas Geschichte; aber auch die anderer Akteure, die eine wichtige Rolle im Ringen um die Macht einnehmen. Damit man nicht den Überblick verliert, was ansonsten schnell der Fall sein könnte, hat die Autorin vor den Anfang ein Personenverzeichnis gestellt, das sehr übersichtlich und eine große Hilfe ist. Besonders Fritjoffs Werdegang fand ich sehr spannend erzählt; er ist ein starker Charakter, der im Laufe der Zeit viele Schicksalsschläge erdulden musste, aber auch Clarissa nimmt im Laufe des Geschehens an Konturen zu und mausert sich zu einer vielschichtigen Romanheldin.

Der Handlungsverlauf ist sehr umfangreich geraten und erfordert viel Aufmerksamkeit von Seiten des Lesers. Einige Romanpassagen empfand ich als etwas zu langatmig erzählt, dennoch hat mich „Die Tochter des Fechtmeisters“, interessiert weiter lesen lassen- schon allein, weil die Romanheldin einige überaus gefährliche Situationen überstehen muss. Besonders gut gefallen hat es mir, dass Sabine Weiß ausreichend historisches Flair zu verströmen vermag, was auch zum Teil daran liegt, dass ihre Romanfiguren sich der Zeit entsprechend ausdrücken. Man bekommt nebenbei, auch sehr detaillierte Informationen über die Fechtkunst geliefert und ein großes Plus ist es, dass die Szenen, in denen sich Kämpfer gegenüberstehen, sehr bildhaft geschrieben wirken, so dass man gespannt mitfiebern kann. Zugegeben, manche Handlungsstränge habe ich zunächst erst etwas widerwillig gelesen, weil mich nicht alle Akteure in dem Maße zu fesseln vermochten, wie ich es mir gewünscht hätte, doch waren diese Handlungsstränge nötig für den Verlauf der Geschichte.

Kurz gefasst: Opulenter, vielschichtiger historischer Roman, der historisches Flair zuhauf verströmt, allerdings auch leichte Längen aufweist, die jedoch in Anbetracht der spannenden Story zu verschmerzen sind.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Vorstoß auf ein neues Gebiet

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Clarissa ist die Tochter eines angesehenen Fechtmeisters, der sie nicht nur zusehen, sondern auch selbst das Rapier ergreifen lässt. Für Clarissa geht ein Traum in Erfüllung, als sie gemeinsam mit ihrem ...


Clarissa ist die Tochter eines angesehenen Fechtmeisters, der sie nicht nur zusehen, sondern auch selbst das Rapier ergreifen lässt. Für Clarissa geht ein Traum in Erfüllung, als sie gemeinsam mit ihrem Vater zur Fechtschule in Frankfurt reisen darf, wo sich alljährlich die besten Fechter des Reiches messen. Doch bald gerät sie zwischen die Fronten verfeindeter Fechtbruderschaften und in einen Krieg, der das Reich bedroht.

Ich habe mich auf Sabine Weiß’ neuen Roman sehr gefreut, da ich ihren Roman über die Hanse schon sehr informativ und faszinierend fand. Da konnte mich selbst das Frauen-typische Cover nicht abschrecken (ich mag Cover derart eigentlich nicht so gern), doch ich wurde durch die liebevolle Innengestaltung entschädigt. Wenn man die Broschur aufklappt, offenbart sich eine opulent gestaltete Karte am einen Ende des Buches und historische Fechtdarstellungen auf der anderen Seite. Das ließ meine Erwartungen steigen.
Ich fand sehr schnell in das Buch hinein, da die Geschichte ohne lange Vorrede in die Handlung einsteigt. Schon zu Beginn wird dem geneigten Leser klar, dass die Geschichte mehr bereithält als detailliertes Wissen über die Fechtkunst des 17. Jahrhunderts. Die Vielschichtigkeit zeigt sich durch Orts- und Zeitsprünge, in denen immer wieder die persönliche Vergangenheit von Clarissas Vater einerseits und die Intrigen am Kaiserhof andererseits aufgegriffenen und behandelt werden. Gerade diese Episoden fand ich persönlich ziemlich interessant (beinahe noch interessanter als Clarissas Entwicklung, die sich zwar für ihre Zeit als toughe junge Dame erweist, die auch einige Entwicklungssprünge durchlebt, aber für meinen persönlichen Geschmack doch ein wenig zu viel ans Heiraten denkt. Doch ich will nicht unerwähnt lassen, dass ich die Protagonistin mochte, da sie ihr Herz am rechten Fleck hatte und ihre Gedanken hauptsächlich um das aktuelle Geschehen kreisten).
Doch lieber mochte ich Leander, den Gaukler, der sein Glück machen will und all die anderen kleineren oder größeren Nebenfiguren, die mit Herz und Verstand an Clarissas Seite stehen. Ich habe sie im Laufe des Buches sehr liebgewonnen. Sie verleihen dem Buch Leben!
Man spürt auf jeder Seite die Liebe zur Recherche, die die Autorin an den Tag legt. All die kleinen Details über die Fechtkunst waren mir zum Teil vollkommen neu und sind so meines Wissens auch nur selten in anderen Romanen behandelt worden. Sie verknüpft die Fakten geschickt mit den einzelnen Charakteren, sodass auch nicht das Gefühl aufkommt, man würde ein dröges Geschichtsbuch lesen. Nur an manchen Stellen war es für mich ein bisschen too much.
Besonders fasziniert haben mich die Städte wie Frankfurt oder Prag, die die Autorin so farbenfroh beschreibt, dass ich meinte, ich wäre an der Zeil oder in den Prager Straßen. Da verzeiht man es auch mal, dass es die Ein oder Andere Spannungslücke in der Mitte des Buches gab.

Alles in allem hat die Autorin einen wunderbaren Einblick in ein Themenfeld geliefert, über das ich bis dato noch nichts wusste. Trotzdem hatte das Buch ein, zwei kleine Schwächen, über die ich nicht einfach hinweg sehen kann. Deshalb vergebe ich vier gute Sterne und bin gespannt auf ihr nächstes Werk.

Veröffentlicht am 22.12.2016

Von der Renaissance ins Goldene Zeitalter ...

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Mit diesem historischen Roman ist der Autorin wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll. Sollte man die wunderbaren Beschreibungen der Städte Rostock, Frankfurt und vor ...

Mit diesem historischen Roman ist der Autorin wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll. Sollte man die wunderbaren Beschreibungen der Städte Rostock, Frankfurt und vor allem Prag erwähnen? Sabine Weiß schildert diese so anschaulich, dass einen schon beim Lesen das Reisefieber packt. Ich stelle fest, dass es wirklich schon zu lange her ist, als ich zuletzt in Prag war. Oder aber sollte sich die Rezension um die Fechtkunst drehen, die en Detail bei Übungen und auch echten Kämpfen geschildert wird. Man meint direkt, man hört die Klingen an einander schlagen und das Publikum jubeln – „en garde“! Doch auch die Personen selbst verlangen viel Aufmerksamkeit. Mit Clarissa, Leander, Alexander, Fritjoff und Felicitas, um nur ein paar der „Guten“ zu nennen, schafft die Autorin eine sehr sympathische Atmosphäre, diese Personen wachsen einem direkt ans Herz. Umso grausamer und hinterhältiger lässt dies natürlich die „bösen“ Mitstreiter erscheinen. Sehr interessant ist auch die Geschichte um Kaiser Rudolf in Prag, der doch am Schluss ein trauriges Ende findet. Er erinnert fast ein wenig an den tragischen Märchenkönig Ludwig. So beschäftigt Rudolf z. B. in ganz Europa Agenten, die nach Objekten Ausschau halten. Alles, was schön und selten ist, will er haben. Der Kaiser wird zum mächtigsten Kunden eines neu entstehenden internationalen Kunstmarkts. Und mehr noch: Systematisch lockt Rudolf Koryphäen und Talente an seinen Hof, um sich gleich selbst zum Herrn über die Künste aufzuschwingen. Diese Aussagen alleine machen ihn in meinen Augen eigentlich nicht geschaffen für die Politik und Regierungsgeschäfte. Tja, so könnte ich weiter ausschweifen und würde immer noch nicht der tollen Recherche und Umsetzung dieser in der Geschichte gerecht werden. Der Schreibstil ist flüssig, wenn man auch manchmal mit den vielen Strängen etwas überfordert ist. Aber keine Sorge, diese fügen sich am Ende wie magisch zu einer tollen Geschichte zusammen, die mir sehr gut gefallen hat. Erste Gedanken an eine mögliche Fortsetzung regen sich … hier gibt es noch viel mehr Geschichte zu erzählen!

Veröffentlicht am 21.11.2016

Spannende Geschichte

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Sofort nach der ersten Seite fühlt man sich zurückgesetzt in vergangene Zeiten, man fühlt sich gefangen fiebert mit und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Es ist auf jeden Fall ein Buch was man ...

Sofort nach der ersten Seite fühlt man sich zurückgesetzt in vergangene Zeiten, man fühlt sich gefangen fiebert mit und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Es ist auf jeden Fall ein Buch was man lesen muss.