Cover-Bild Die fremde Prinzessin
Band 4 der Reihe "Die Geraldines-Saga"
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 16.04.2018
  • ISBN: 9783442485925
Sabrina Qunaj

Die fremde Prinzessin

Die Geraldines-Saga 4 - Historischer Roman
Wales 12. Jahrhundert: Basilia, uneheliche Tochter einer Magd und des mächtigen Richard de Clares, wird mit fünfzehn nach Irland gebracht, wo sich ihr Vater ein bedeutendes Reich geschaffen hat. An der Seite ihrer Stiefmutter, der schillernden irischen Prinzessin Aoife, beginnt für Basilia ein neues Leben. Sie lernt das fremde, raue Land lieben, in dem die Clans sich erbittert gegen die Herrschaft de Clares‘ wehren. Als dieser seine Tochter mit einem seiner grausamen Gefolgsmänner vermählt statt mit ihrer heimlichen Liebe, dem Ritter Raymond FitzGerald, stürzt das nicht nur Basilia ins Unglück. Denn die Fehde zwischen Raymond und ihrem Vater löst blutige Unruhen im ganzen Land aus ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2018

Eine Feder im Sturm

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„Die fremde Prinzessin“ ist der vierte und letzte Band der Buchreihe von Sabrina Qunaj, der ihre Leser mitnimmt in die Zeit der Geraldines im 12. Jahrhundert Groß Britanniens. Der Schwerpunkt liegt diesmal ...

„Die fremde Prinzessin“ ist der vierte und letzte Band der Buchreihe von Sabrina Qunaj, der ihre Leser mitnimmt in die Zeit der Geraldines im 12. Jahrhundert Groß Britanniens. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf Irland. Die Autorin erzählt davon, wie die Insel erobert wurde. Davon wie die Normannen sich hier ihr Reich weiter ausbauten. Aber vor allem erzählt sie von den Frauen dieser Zeit. Von einer Prinzessin, die alles für ihr Volk gegeben hat. Sie erzählt davon, wie wenig Frauen in dieser rauen, harten Zeit, zu sagen hatten. Wie viel sie dann eben doch, zu sagen hatten und die Geschicke der Männer lenkten.
Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den Überblick der vielen Protagonisten und klärt auch gleichzeitig, wer historisch belegt ist und wer der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Eine Karte zeigt, wo die Geschichte spielt und ein Umfangreiches Nachwort klärt noch einmal Fiktion und Wahrheit.

Aoife und Basilia sind diese beiden Frauen, die das Schicksal zusammengeführt hat. Die eine Prinzessin von Irland und später Ehefrau von Richard FitzGilbert de Clare, die andere die illegitime Tochter desselben Mannes. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch soviel gemeinsam haben. Sie sind es, die dieser Geschichte ein Gesicht geben. Mir hat gut gefallen, wie Sabrina Qunaj gerade das Leben dieser Frauen geschildert hat. Sie hat von ihren Ängsten und Sorgen erzählt, davon, wie sie sich in dieser Männerwelt behaupten konnten. Gleichzeitig habe ich erfahren, wie sich dieser Kampf um die grüne Insel gestaltet hat. Und auch wenn sicher nicht alles der Wahrheit entspricht, so hat die Autorin doch einen Weg gefunden, die Geschichte glaubwürdig zu erzählen. Ich habe ihr jedenfalls jedes Wort geglaubt.

Außerdem ist „die fremde Prinzessin“ eine Liebesgeschichte, die ans Herz geht. Während Aoife sich mit ihrem Leben eingerichtet hat, fällt es Basilia schwer, ihr Schicksal anzunehmen. Die Liebe zu einem Mann treibt sie an, gibt ihr Hoffnung und Trost. Mir hat gerade gut gefallen, wie Qunaj das Leben von Basilia geschildert hat.
Überhaupt hat die Autorin ihre Charaktere wunderbar gezeichnet. So manche Szene hatte ich deutlich vor Augen und Bilder im Kopf. Ich konnte mit den Protagonisten leiden, bangen, hoffen und ja auch lieben. Alles dank einer Erzählerin, die ihr Handwerk einfach versteht.

Leider ist dieser vierte Band nun der letzte Band der von den starken Frauen und Männern der Geraldines aus der Zeit des Mittelalters Groß Britanniens erzählt. Die Reihe hat mir richtig gut gefallen, ich konnte abtauchen in eine längst vergangene Zeit und dabei sein, wie Geschichte geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Gelungener, gut recherchierter historischer Roman

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Wales 12. Jahrhundert: Basilia, genannt Lia, ist die illegitime Tochter Richard de Clares. Als ihr Vater in Irland Fuß fast und Aoife McMurrough, Tochter des Fürsten von Leinster, heiratet, nimmt er Basilia ...

Wales 12. Jahrhundert: Basilia, genannt Lia, ist die illegitime Tochter Richard de Clares. Als ihr Vater in Irland Fuß fast und Aoife McMurrough, Tochter des Fürsten von Leinster, heiratet, nimmt er Basilia mit sich.

„Die fremde Prinzessin“ ist der vierte und letzte Band der Geraldines-Reihe Sabrina Qunajs, für mich war es der erste, wieder einmal habe ich eine Reihe von hinten begonnen. Das ist hier aber überhaupt kein Problem, die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden und haben jeweils einen eigenen Hauptcharakter, man muss keine Vorkenntnisse haben, auch wenn es wahrscheinlich ein etwas schöneres Leseerlebnis sein wird, wenn man die Charaktere und die Hintergrundgeschichten bereits aus den Vorgängerbänden kennt.

Da ich mittlerweile mehrere Romane, die in dieser Zeit spielen, gelesen habe, finde ich es immer wieder schön, bereits bekannte Ereignisse aus anderen Blickwinkeln zu erfahren. Da Lia die Protagonistin dieses Romans ist, erlebt man hier eine weibliche Sicht. Lia ist mir schnell ans Herz gewachsen, sie hat es als nicht legitimes Kind nicht immer einfach, erst als der Vater sie zu sich holt, verbessert sich das, allerdings wird sie nun auch zum Wertobjekt, durch Verheiratung der Nachkommen können Allianzen gebildet oder Gefolgsleute belohnt werden und so findet sich auch Lia in einer ungewollten Ehe wieder. Lia, von rebellischem Wesen, versucht den Schranken ihres Geschlechtes so gut es geht zu entkommen, was in Irland leichter als in England ist, da dort ein anderes Verständnis herrscht. Dennoch sieht sie sich immer wieder als Spielball anderer, ist aber patent, intelligent und wehrhaft genug, immer wieder für sich selbst einzustehen – ihre Freundschaft zu Aoife ist dabei oft hilfreich.

Aoife hat mir ebenfalls gut gefallen, auch sie, obwohl standesmäßig über Lia stehend, hatte es nicht immer leicht, aber auch sie versucht das bestmögliche aus ihrem Leben zu machen.

Aber nicht nur die Frauen, auch die Männer hatten sich unterzuordnen, als Gefolgsleute Henry II zum Beispiel, der es nicht duldet, dass man sich seinem Einfluss entzieht oder gar ein eigenes Reich aufbaut – Richard de Clare musste das mehr als einmal spüren. Und auch der Geraldine Raymond le Gros hat ähnliche Probleme, Richard de Clare traut ihm nicht, vor allem wird ihm die Hand der Frau verwehrt, die er sich an seiner Seite wünscht.

Die Charaktere sind der Autorin durchweg gut gelungen, sie wirken authentisch und lebendig, als Leser entwickelt man schnell Sym- und Antipathien. Die Geschichte fügt sich gut in den historischen Hintergrund ein und man erfährt eine Menge über jene Zeit. Im lesenswerten Nachwort berichtet die Autorin ein bisschen über Fiktion und Wahrheit, und auch, wie es im Leben der Protagonisten weiterging. Letzteres hilft ein bisschen über den Abschiedsschmerz, den man am Ende des Romans verspürt. Erzählt wird sehr anschaulich und nur die wesentlichen Ereignisse, so dass es immer wieder Zeitsprünge, teils über mehrere Jahre gibt – gut für die Geschichte, die dadurch dynamisch und spannend bleibt.

Neben dem bereits erwähnten Nachwort gibt es noch weitere Boni: Karten von England, Wales und Irland und ein Personenregister, in dem historische Persönlichkeiten gekennzeichnet sind.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und schnell war mir klar, dass ich die Vorgängerbände auch lesen muss. Freunde gut recherchierter historischer Romane sollten zugreifen. Von mir gibt es volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein wahres Highlight! Unbedingt lesen, nein erleben

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Inhalt:
Wales, 12. Jahrhundert:
Basilia, genannt Lia, ist die uneheliche Tochter von Richard de Clare, einem normannischen Ritter, und ihrer walisischen Mutter Elen, einer Magd.
Mit 15 Jahren begleitet ...

Inhalt:
Wales, 12. Jahrhundert:
Basilia, genannt Lia, ist die uneheliche Tochter von Richard de Clare, einem normannischen Ritter, und ihrer walisischen Mutter Elen, einer Magd.
Mit 15 Jahren begleitet sie ihren Vater nach Irland, wo er weitere irische Gebiete erobert und so das Reich für den englischen König vergrößert. Die irische Prinzessin Aoife, welche seit kurzem ihre Stiefmutter ist, wird ihr eine gute Freundin und Ratgeberin in diesem neuen Land. Irland wird immer wieder von neuen Unruhen heimgesucht, denn die Clans wehren sich erbittert gegen die normannische Herrschaft.
Bereits seit vielen Jahren liebt Lia den Ritter Raymond FitzGerald, doch ihr Vater verheiratet sie nicht mit ihm, sondern mit einem seiner grausamen Gefolgsmänner…

Meinung:
Der fesselnde und bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Die Szenen entstanden nicht nur vor meinen Augen, ich war im 12. Jahrhundert und habe mit Lia mitgefiebert und mitgelitten. Das Buch ist aus der Erzähl-Perspektive von Lia geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Gemeinsam mit Lia habe ich gehofft, gebangt, geliebt, gelitten und Stärke gefunden, ich habe mit ihr die gesamte Gefühlsachterbahn durchlebt. Manchmal hätte ich mir auch eine Schilderung aus der Sicht von Raymond gewünscht, einfach um noch mehr über ihn und seine Gedanken zu erfahren.
Ich habe mit diesem vierten und letzten Teil der Reihe angefangen und hatte keine Verständnisprobleme. Die vorherigen Bände der Reihe werden definitiv noch gelesen, denn so ein wahres Leseerlebnis, wie es die Autorin hier erschaffen hat, möchte ich nicht missen!

Lia hat sich mit ihrer offenen, ehrlichen, mutigen und loyalen Art sehr schnell in mein Herz geschlichen, ebenso wie Raymond. Beide sind wirklich großartige Menschen. Sie sind, ebenso wie die anderen Charaktere wunderbar und authentisch dargestellt und beschrieben worden. Die Szenen mit Lia und Raymond sowie ihr Umgang miteinander waren einfach nur wunderschön und zum Dahinschmelzen.
Nicht nur Lias Entwicklung war spannend zu verfolgen, auch die immer wieder neuen und dramatischen Wendungen haben mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Ein wunderbarer historischer Roman über eine starke, liebenswerte und authentische Frau, die sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und für sich und die ihr am Herzen liegenden Personen einsetzt. Ein wahres Highlight unter den historischen Romanen. Großartige 5 von 5 Sternen.

Fazit:
Ein herausragender historischer Roman mit einer starken und authentischen Protagonistin im Mittelpunkt, die im Laufe des Buches eine großartige Entwicklung durchmacht. Ich habe Lia auf ihrer Reise sehr gerne begleitet und nebenbei noch etwas über die irische und englische Geschichte gelernt.
Absolute Leseempfehlung für Fans von historischen Romanen oder solche, die es noch werden wollen. Ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt, die ich definitiv nicht mehr missen möchte, denn ich habe diese Geschichte nicht gelesen, ich habe sie er- und gelebt.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Die Grüne Insel - zwischen Krieg und Liebe

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Alina und Basilia „Lia“ sind Zwillingsschwestern, wie sie verschiedener nicht sein können. Während Lia ein offenes, freundliches Wesen hat, ihre Zunge etwas vorschnell ist und sie die Menschen mit ihrer ...

Alina und Basilia „Lia“ sind Zwillingsschwestern, wie sie verschiedener nicht sein können. Während Lia ein offenes, freundliches Wesen hat, ihre Zunge etwas vorschnell ist und sie die Menschen mit ihrer Art bezaubert, ist Alina etwas zurückgezogener, aber listig und verschlagen. Eifersüchtig und von Neid und Missgunst zerfressen, intrigiert sie gegen die Schwester und drangsaliert sie, wo sie nur kann.

Sehr früh schon müssen die Kinder mit ihrer Mutter die Heimstätte verlassen, da diese die Kinder ledig geboren hat, sie sind die sogenannten Bastarde eines mächtigen Edelmannes, Richard de Clares, der sie aber dennoch liebt und auch anerkennt. Nach einem ruhigen und beschaulichen Leben auf dem Hof ihres Stiefvaters, eines Schafhirten, wird Lia nach Irland gebracht, wo sie mit einem herzlosen und unerbittlichen Gefolgsmann des Vaters vermählt wird.

Sie aber hat ihr Herz schon an einen anderen verschenkt, ihre große Liebe, Raymond le Gros.

Ein Unglück nicht nur für Lia, sondern auch für das Land, denn die Fehde, die nun zwischen ihrem Vater und Raymond ausbricht, stürzt das ganze Land in Unruhen.

Ihr Vater hat sich, nicht nur durch seine Heirat mit der schillernden irischen Prinzessin Aoife ein großes Reich geschaffen, und auch Lia lernt dieses raue Land und dessen Bewohner mit der Zeit lieben, unterstützt durch die liebenswürdige Aoife, die ihr mehr Freundin als Stiefmutter ist.

Der Roman umfasst ein breites Spektrum irischer und englischer Geschichte, die mir so, insbesondere was den irischen Part angeht, nicht bekannt war, und ich danke der Autorin, Sabrina Qunaj, ganz herzlich für ihre fundierte Recherche zu diesem Thema, die mir hier unglaublich viel Wissenswertes vermittelt hat. Sie hat es mit ihrer feingeschliffenen, facettenreichen Sprache verstanden, mir diese spannende Zeit im 12. Jhdt lebendig zu gestalten und nahe zu bringen.

Es ist der abschließende Band von insgesamt 4 Bänden, wobei ich sagen muss, dass ich auch ohne jetzt die Vorgängerbände gelesen zu haben, mich gut in das Geschehen hineingefunden habe.

Besonders hilfreich für das Verständnis des Ganzen sind die Ahnentafeln vorne im Buch, sowie die schönen Landkarten von Irland und England mit den wichtigsten Knotenpunkten. Dazu noch ein hervorragendes Personenverzeichnis, wobei die historisch verbürgten Persönlichkeiten mit einem * gekennzeichnet sind. Dies macht es dem Leser wesentlich leichter, sich in der Vielzahl der Handelnden zurecht zu finden.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten, dramatisch und spannend voller Emotionen, sind Handlung und Charaktere beschrieben. So lebensecht und bildhaft, dass man glaubt, sich mitten unter ihnen zu befinden und an ihrem Leben teilzuhaben.

Die Sprache ist zeitgemäß, lebendig und zaubert uns ein getreues Bild der damaligen Verhältnisse vor Augen. Auch die Romanze zwischen Raymond und Lia, diese große Liebe, ist feinfühlig und subtil präsentiert und verliert sich nicht im Kitsch.

Alles in allem ein wundervoller historischer Roman, der mich bestens unterhalten, aber auch belehrt hat, und den ich Lesern dieses Genres unbedingt ans Herz legen möchte mit 5 wohlverdienten Sternen.

Autor: Sabrina Qunaj
Buch: Die fremde Prinzessin

Veröffentlicht am 01.05.2018

Krönender Abschluss

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Sabrina Qunaj hat wieder einen historischen Roman geschrieben, wie ich und viele andere Leser ihn lieben. Was macht diesen Roman zu etwas so Besonderem? Ganz einfach, die Autorin erzählt nicht nur eine ...

Sabrina Qunaj hat wieder einen historischen Roman geschrieben, wie ich und viele andere Leser ihn lieben. Was macht diesen Roman zu etwas so Besonderem? Ganz einfach, die Autorin erzählt nicht nur eine Geschichte. Nein, sie lässt ihre Leser teilhaben an der Geschichte und zieht sie vom ersten Augenblick mit in die Story hinein. Aber nun der Reihe nach.
Das Cover passt perfekt zu den drei vorherigen Bänden der Geraldines-Reihe und hat somit einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Zu dem punktet die gesamte Gestaltung des Romans. In der Klappbroschur findet sich eine wunderschöne Darstellung der walisischen bzw. irischen Landschaft, es gibt einen relativ ausführlichen Stammbaum, sowie eine Karte von Wales und England zur damaligen Zeit, ein Verzeichnis der Dramatis Personae und ein Nachwort. Somit hat man hier als Leser schon mal überhaupt nichts zu bemäkeln. Der Klappentext verrät uns schon einiges von der Story, dennoch nimmt die Beschreibung nicht zu viel Spannung vorweg, da sie einiges im Unklaren belässt. Ein ganz großes Lob bekommt die Autorin von mir in der Gestaltung ihrer Figuren. Figuren, die glaubhaft und lebhaft zu entwickeln ist eine Sache, sie aber so überzeugend und authentisch in einem Roman darzustellen und dann auch noch eine Entwicklung der Personen durch die politischen und familiären Umstände zu schildern, ist ganz großes Kino in diesem Roman. Besonders haben es mir Lia, Raymond, aber auch Gildas und Geoffrey angetan. Ja, die Männer in diesem Roman haben mich sehr beeindruckt, obwohl man manchmal über ihre Sturheit und Stolz nur den Kopf schütteln kann…
Die Spannung in dem Roman ergibt sich aus der Lebensgeschichte der historisch verbürgten Figuren und der politischen Lage. Dennoch sind es vor allen Dingen die persönlichen Schicksale die den Leser bewegen und die eine Nähe zu den Protagonisten erzeugen. Doch man muss sich vor Augen halten, dass viele Menschen, gerade die Frauen, Figuren auf einem Schachbrett der Macht waren. Somit sind oft die persönlichen Schicksale mit dem politischen Schicksal eng verbunden.
Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr einnehmend. Wir haben als Leser Anteil an der Gedankenwelt der Figuren. Durch den auktorialen Erzähler haben wir einen guten Überblick über die Geschehnisse, Lia steht allerdings uneingeschränkt im Mittelpunkt des Romans. Sehr gut beschrieben fand ich einige Szenen zum Schluss des Romans, jedoch möchte ich nicht näher verraten um welche Szenen es sich handelt. Nur so viel sei gesagt, sie haben mir Gänsehaut beschert bzw. mich zum Weinen gebracht.
Diesen historischen Roman kann ich nur allen empfehlen, die gerne historische Romane lesen. Man kann diesen Roman eigenständig lesen, ein Vorwissen aus den anderen Romanen ist nicht zwingend notwendig, dennoch möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal die anderen drei Geraldines-Romane empfehlen. Meine Lieblinge in dieser Reihe sind definitiv Nesta (Band 1) und Lia (Band 4), wobei ich sagen muss, dass dies nicht eine Degradierung der Bände 2 und 3 darstellen soll, es gibt sicherlich andere Leser, die diese Romane anders werten würden. Aber jeder Leser hat so seine Lieblinge und für mich sind es Nesta und Lia.
Ein wirklich wundervoller und überzeugender historischer Roman, der mir wieder sehr viel Freude bereitet hat. Ich bedanke mich bei meinen Mitleserinnen bei Büchereule.de und Sabrina Qunaj für die schöne Leserunde. Ein weiterer Dank geht an die Verlagsgruppe Random Hose und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.