Unter schwarzen Federn
Unter schwarzen Federn spricht mit Mobbing ein sehr ernstes Thema an. Wir erleben hier nicht die Monate und Jahre der täglichen Qualen, sondern steigen in dem Moment in die Geschichte ein, in der es das ...
Unter schwarzen Federn spricht mit Mobbing ein sehr ernstes Thema an. Wir erleben hier nicht die Monate und Jahre der täglichen Qualen, sondern steigen in dem Moment in die Geschichte ein, in der es das Opfer, Fee, nicht mehr aushält und nur noch einen Weg für sich sieht: den Tod.
Mir hat der Anfang sehr gut gefallen und auch im Laufe der Geschichte wurde sehr deutlich, wie sich das Verhalten aller Personen auf Fee ausgewirkt hat. Und ich konnte mich wunderschön über alle aufregen. Vor allem über die Mutter und den Schulleiter. Da gab es diesen einen Satz von letzterem, da bin ich echt böse geworden. Wer das Buch schon gelesen hat, weiß sicherlich, welchen ich meine und an die zukünftigen Leser, ihr erkennt das bestimmt auch direkt.
Tja, ansonsten fällt es mir ein bisschen schwer die Geschichte zu bewerten. Fees Zeit in der Therapie wurde zwar erklärt und ich fand es schön, wie die Tätigkeiten in einer solchen Klinik beschrieben wurden, aber mir hat die Tiefe bei Fee gefehlt. Ja, sie hat, wie zu erwarten war, Zusammenbrüche, aber ich habe mir viel mehr Einblicke in ihr kaputtes Inneres beim Lesen gewünscht. Es wird meinen Gefühl nach, mehr beschrieben als gezeigt. Und da ist so der Knackpunkt. Ich weiß nicht, ob das für die Zielgruppe geeignet wäre. Nicht jeder kann mit solchen Geschichten umgehen. Und die Geschichte soll ja auch Hoffnung geben, zumindest war das mein Eindruck. Und da ist es vielleicht ganz gut, wenn nicht zu tief geschaut wird. Ich hoffe, ihr versteht was sagen will.
Unabhängig davon, mochte ich Fee sehr gerne und habe mit ihr mitgelitten und allen anderen Schlechtes gewünscht. Markus hingegen .. mit dem bin ich nicht warm geworden. Irgendwie war der mir zu perfekt trotz seiner Schwächen. Ich wusste gar nicht, dass das geht. Ich hatte bei ihm auch am Ende noch das Gefühl, dass er nur aus Schuldgefühlen handelt, weil er geschwiegen hat, statt einzuschreiten. Und auch das Ende... tja, ich weiß nicht. Achtung SPOILER: Ich glaube einfach nicht, dass die Beziehung halten kann. Für mich hat Fee zu schnell vertraut und die Gefühle waren so schnell da und das in ihrer Situation. Ach keine Ahnung, bei mir ist die Liebe jedenfalls nicht durch die Buchseiten geschwappt.
Ich denke, die wichtigsten Botschaften sind aber übermittelt worden: Für die Opfer: Gib dich nicht auf! Du findest jemanden der dir zuhört und dir hilft. Für die Täter: Ihr seid A.....! Und nichts entschuldigt euer Verhalten! Für die Wegseher: Zeigt Zivilcourage! Wer wegsieht und schweigt, hilft nur dem Täter. Also helft dem Gemobbten. Sei es, indem ihr andere Personen (Schulleitung, Arbeitgeber, Polizei, etc.) darauf aufmerksam macht oder einfach selbst einschreitet und dem Gemobbten beisteht.