Tolle Geschichte aber an der Protagonistin scheitert es...
Ich habe Biker Tales im Zuge einer Lovelybooks-Leserunde bekommen und mit sofort zu lesen begonnen. Es ist der erste Band einer Serie, wobei immer zwei Bände von einem bestimmten Pärchen handeln.
Handlung
Bea ...
Ich habe Biker Tales im Zuge einer Lovelybooks-Leserunde bekommen und mit sofort zu lesen begonnen. Es ist der erste Band einer Serie, wobei immer zwei Bände von einem bestimmten Pärchen handeln.
Handlung
Bea muss nach etlichen Rückschlägen wieder zurück in ihre Heimatstadt. Ins Haus ihrer Eltern und letzten Endes auch zurück zu ihrer Jugendliebe. Charlie jedoch hat sich ziemlich verändert. Aus dem rebellischen Jungen ist das Mitglied einer gefürchteten Bikergang geworden, von dem Bea sich jedoch noch immer angezogen fühlt. Eine Anziehung, gegen die sie ständig ankämpft, denn Charlie bringt sie dazu ihre ungezähmte, impulsive Seite zu zeigen und ihre kühle „Geschäftsfrauen-Fassade“ abzulegen.
Das erste Kapitel ist aus der Ich-Perspektive erzählt, der Rest nicht mehr, wobei die Sichtweisen immer wieder wechseln – auch zu anderen Charakteren, die ihren Part der Geschichte zu Bea und Charlie ergänzen.
Meinung
Der Schreibstil in diesem Buch hat mich positiv überrascht, denn ich hatte mit sprunghaften Handlungswechseln und verworrenen Emotionen gerechnet, doch die Geschichte ist so angenehm und flüssig zu lesen, dass ich sie in einem Rutsch und in kurzer Zeit verschlungen habe.
Dazu trägt vermutlich auch der tolle Protagonist bei, denn Charlie ist ja wirklich mein Traummann. Er ist nett, witzig, fürsorglich und aufopfernd, gleichzeitig aber ernst und gefährlich wenn es ums Geschäft geht – oder darum seine Familie/seine Gang zu schützen.
Die Mentalität der Bikergang kommt super rüber – nach dem Motto „Alle für einen, einer für alle“ – und als Neuling hat Bea es da sicher schwer reinzukommen.
Doch Charlie ist der perfekte Unterstützer. Er will sie miteinbinden, will sie mitnehmen, will sie vorstellen – bloß will sie das nicht.
Und hier beginnt mein Problem. Denn so gerne ich das Buch, die Geschichte und Charlie auch hatte, ist doch ein Großteil der Handlung auf Beas Handlungen basiert (logischerweise). Bea ist aber absolut unreif, selbstsüchtig und ignorant. Es tut weh, ihre Entscheidungen mitzuerleben und zu sehen wie sie Charlie immer wieder verletzt. Sogar als ich am Ende dachte: „Ja, sie hat es verstanden“, sticht sie auf der letzten Seite erneut das (metaphorische) Messer mitten in Charlies Herz.
Ja, ich weiß es ist hart, aufgrund meiner Abneigung gegenüber einer Person einen Stern abzuziehen, doch das ganze Buch über hat sie mich nur genervt, sodass ich einfach nicht anders kann.
Außerdem geschieht einfach sehr wenig. Es ist alles sehr süß und auf die Beziehung der beiden Konzentriert, doch es gibt hier so viel Potential für nervenaufreibende Spannung und Gefahr – ich meine, das ist es was man bei einer Gang voller Biker doch erwartet, oder? – und doch ist die Handlung immer ruhig dahingedümpelt.
Fazit
Ein gutes Buch mit angenehmer Handlung, für alle die Zwischendurch etwas lesen wollen. Die unausstehliche Protagonistin beiseitegelassen, gibt es hier auch noch sehr viel Spielraum nach oben, was Action betrifft. Die Charaktere sind allerdings super, die Dialoge witzig und die Zwischenkapitel (eine coole Idee übrigens) bringen einen neuen Blickwinkel mit rein.