Cover-Bild Das Leben spielt hier
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783446264335
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Sandra Hoffmann

Das Leben spielt hier

Pe und Ona auf dem Weg zu sich selbst. Die Geschichte einer großen Liebe - intensiv erzählt von Sandra Hoffmann

Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen Augen, das trifft sie mitten ins Herz. Unbedingt kennenlernen möchte Ona diesen schmalen, schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf, der ganz anders ist als die übrigen Surfer-Typen am Strand. Als sie sich später wieder begegnen, werden Ona und Pe ein Paar. Es ist das erste Mal, dass sie sich einem anderen Menschen so anvertrauen, ihm von ihrem Schmerz und ihrem Verlust erzählen. Ona, die ihre Mutter verloren hat, und Pe, der im Gegensatz zu seinem Bruder den Autounfall überlebt hat. Sich öffnen macht verwundbar, bedeutet aber auch Heilung. Sandra Hoffmann schreibt mit beeindruckender erzählerischer Kraft von der ersten großen Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2019

Man kann nicht hinter die Stirn schauen

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MEINE MEINUNG
Bei diesem Buch muss man schon ein wenig aufmerksam lesen, denn es ist nicht einfach nur ein Roman. Das ganze ist schon etwas tiefgründiger und so ist dann auch der Schreibstil hier.

Es ...

MEINE MEINUNG
Bei diesem Buch muss man schon ein wenig aufmerksam lesen, denn es ist nicht einfach nur ein Roman. Das ganze ist schon etwas tiefgründiger und so ist dann auch der Schreibstil hier.

Es geht hier um zwei Menschen, die beide ihr Laster zu tragen haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe seinen Bruder.
So wie es in diesem Buch auch beschrieben ist, ist es auch, denn man sieht den Mitmenschen den Kummer nicht an. Keiner trägt das auf der Stirn geschrieben, was mit ihm passiert ist.

Das ganze drum herum ist schon etwas gewöhnungsbedürftig und doch merkt man schnell, das man hier ein ganz besonderes Werk in den Händen hält.
Es ist sehr emotional und zielt auf die ganz tiefen Gefühle ab. Es geht sehr tief in die Psyche und deshalb ist es auch nicht null acht fünfzehn zu lesen.

Der Schreibstil und die Ausdrucksweise der Autorin ist hier schon sehr dramatisch, gefühlvoll und sehr ausdrucksstark. Bei diesem Buch geht es ja überwiegend um Gefühle und Gedanken, die einen quälen. Man liest hier aber dann auch, das man mit den Gefühlen eines anderen auch sehr vorsichtig umgehen muss. Da ist es manchmal so, das ein unbedachtes Wort den anderen sehr verletzt und sehr traurig macht.

Jeder hat schon mal einen schweren Verlust erlitten und jeder weiß, das die Aufarbeitung hier sehr schwer sein kann und Jahre dauert.
Wer sehr gerne Bücher liest, die etwas anspruchsvoller sind, der ist hier genau richtig. Dieses Buch ist sehr anspruchsvoll, weil man die Gefühle, die hier beschrieben sind, erst mal zulassen muss, denn sonst erreicht einen das Buch nicht. Man sollte nicht den Fehler machen und das Buch zu schnell aus der Hand legen, denn es ist es auf jeden Fall wert, das man es liest.
Hier braucht es einfach die richtige Stimmung um sich in der Geschichte zurecht zu finden.

Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall die vollen 5 Sterne, da ich hier sofort gefangen war in einer Welt voller Emotionen und großen Gefühlen.
Liebe, Trauer und auch Eifersucht, das alles gehört zum leben.
Viele schreiben hier, das es als Jugendbuch ungeeignet ist. Das finde ich nicht, denn die Jugend denkt anders als wir und das ist die genau die Welt der Jugend.

In diesem Buch lernt man vielleicht auch ein Stück weit, das man die Menschen am eigenen Leben teilhaben lassen sollte.
Redet mehr miteinander, auch über die Gefühle, die einen bewegen, die einen traurig machen und auch das was einen beschäftigt. Niemand ist alleine auf dieser Welt, wenn er nur die Nähe zulässt. Genau das will uns die Autorin hier, glaube ich, ein wenig näher bringen.

Bei diesem Buch hier fehlt überhaupt nichts, denn sogar einige Erklärungen zum surfen finden wir hier. Es sind so einige an Fachausdrücken im Anschluß erklärt, so das auch dieses Thema leicht verständlich ist.

Bluesky_13
Rosi


Veröffentlicht am 14.10.2019

Tiefsinnig und rührend, jedoch als Jugendbuch bedingt geeignet

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"Das Leben spielt hier" ist das erste Jugendbuch der Autorin Sandra Hoffmann.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich finde es nur etwas anspruchsvoll im Hinblick auf den beabsichtigten Leserkreis. ...

"Das Leben spielt hier" ist das erste Jugendbuch der Autorin Sandra Hoffmann.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich finde es nur etwas anspruchsvoll im Hinblick auf den beabsichtigten Leserkreis. Als Jugendbuch ist es meines Erachtens nur bedingt geeignet. Sowohl der Schreibstil als auch die Erzählung an sich, setzen einen voruteilsfreien, offenen Leser voraus, bei dem es zudem gut wäre, wenn er bereits eine gewisse Lebenserfahrung, insbesondere hinsichtlich des Verlustes von geliebten Menschen, mitbrächte.

Anfangs war ich etwas überrascht von dem sehr eigenen Schreibstil. Bisher habe ich diesen noch in keinem Roman kennengelernt. Aber nachdem ich mich eingelesen und daran gewöhnt habe, gefiel er mir sehr gut. Einige Sätze und Passagen sind wunderschön ausgedrückt. Zum Beispiel der Satz:



"Wenn man schlecht denkt, obwohl etwas eh schon schlecht ist, macht das alles nur noch schlimmer."



Wie dieses Zitat schon erkennen lässt, liegt gerade zu Beginn über der Handlung eine gewisse Schwere und Melancholie. Jeder der beschriebenen Protagonisten hat ein ganz eigenes Päckchen hat, an dem er/sie trägt.



"Wenn Gedanken zu schwer werden, bleibt ein Körper plötzlich stehen, da, wo er ist, als ob der Motor es nicht mehr schafft, den schweren Gedanken weiterzutreiben."

Mich hat an "Das Leben spielt hier" fasziniert, wie gut dargestellt wird, welche Auswirkungen Verlust auf Menschen hat.

Kriedel, Besitzer einer Buchhandlung, traut sich nichts mehr zu, ist in einer Endlos-Schleife gefangen. Ona und Pe sind sich durch die erlittenen Verluste nicht sicher, ob das, was sie haben, bleibt. Die rosarote Leichtigkeit, die viele bei ihrer ersten Liebe empfinden, haben die beiden nicht. Stattdessen ist da immer ein Bewusstsein dafür, dass gute Dinge manchmal unerwartet schnell enden und man Menschen plötzlich verlieren kann.

Das Ende habe ich als versöhnlich empfunden und finde es schön, dass es Raum für Fantasie lässt. Für mich muss nicht jede Geschichte bis ins Kleinste auserzählt werden.

Autorin Sandra Hoffmann hat mit "Das Leben ist hier" einen tiefsinnigen, anspruchsvollen und berührenden Roman geschrieben, der mir gut gefällt. Jedoch sehe ich ihn für den beabsichtigen Leserkreis als Jugendbuch nur bedingt geeignet. Empfehlen kann ich dieses Werk allen vorurteilsfreien, offenen Lesern, die bereit sind, sich auf einen ungewöhnlichen Schreibstil einzulassen und bereits Erfahrungen mit Schmerz und Verlust gemacht haben.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Sehr ungewöhnliches Jugendbuch, lässt mich ein bisschen ratlos zurück

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Ona und Pe – die erste große Liebe. Für Ona war klar, dass sie ihn unbedingt kennenlernen musste, als sie Pe zum ersten Mal am Strand sah. Er war so anders als die anderen Surfer-Typen. Und dann stellen ...

Ona und Pe – die erste große Liebe. Für Ona war klar, dass sie ihn unbedingt kennenlernen musste, als sie Pe zum ersten Mal am Strand sah. Er war so anders als die anderen Surfer-Typen. Und dann stellen sie fest, dass sie beide in ihrem Leben schon einen großen Verlust erlitten haben. Doch sie trauen sich und vertrauen sich einander an.
Und dann machen die beiden mit ihrem Freund Kriedel eine große Reise, damit auch er sich etwas trauen kann.


Meine Meinung:
Das kleine Büchlein fiel mir gleich am Anfang durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil auf, der mich anfangs unglaublich gereizt hat. Es kommt Jugendsprache vor (die ich nicht immer verstanden habe), aber vor allem sind die Satzstellungen total ungewöhnlich gehalten. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich im Laufe der Zeit noch besser in die Geschichte hineinkomme und mich an den Schreibstil gewöhne, gerade weil dieser mich anfangs so fasziniert hat.
Leider wurde es im Laufe des Buches nicht besser, sondern eher schlimmer, so dass mich die Geschichte zum Ende hin nicht mehr wirklich packen konnte.

Für mich blieb einfach zu viel im Dunkeln und das Buch hat mich insgesamt etwas ratlos zurückgelassen. Was wollte mir die Geschichte sagen?

Erst fing alles so vielversprechend an mit den beiden bezaubernden Charakteren Ona und Pe, die beide in ihrem Leben schon einen großen Verlust erlitten haben. Ona hat früh ihre Mutter verloren und Pe war bei einem Verkehrsunfall dabei, bei dem sein älterer Bruder gestorben ist, während er selbst überlebt hat.

Aber gegen Ende hin wurde meines Erachtens nicht so viel aus der Geschichte geholt, wie ich erwartet hatte. Ich hatte Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch, die zarten Anfänge der ersten Liebe erwartet – und das wurde auch so ein bisschen angedeutet. Aber dann kam leider nicht mehr.


Fazit:
Leider konnte dieses Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, aufgrund des Themas der ersten großen Liebe hatte ich etwas anderes erwartet. Vielleicht lag es auch am Schreibstil, der mich anfangs sehr fasziniert, zum Ende hin aber nicht ganz überzeugt hat.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ungewöhnlicher Schreibstil

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In "Das Leben spielt hier" geht es um Ona, Pe und dem Buchhändler Kriedel. Sie haben eines gemeinsam: Jeder hat eine andere Art von Verlust erlitten. Sie verstehen sich auch ohne große Worte. Deshalb sind ...

In "Das Leben spielt hier" geht es um Ona, Pe und dem Buchhändler Kriedel. Sie haben eines gemeinsam: Jeder hat eine andere Art von Verlust erlitten. Sie verstehen sich auch ohne große Worte. Deshalb sind Ona und Pe auch ein Paar geworden. Kriedel und Pe verbindet die gemeinsame Leidenschaft zum Surfen.

Anhand von der Inhaltsangabe habe ich eine gefühlvoll erzählte Geschichte erwartet. Über Schmerz, Verlust und die erste große Liebe. Leider hat meiner Meinung nach der Schreibstil gar nicht dazu gepasst. Dieser ist im Präsens. Die direkte Rede ist ohne Anführungszeichen. Hinter jedem der Sätze steht "sagt/fragt" usw. Das hat sehr distanziert gewirkt. Zu den Protagonisten konnte ich keinen Bezug aufbauen. Oft ist die Handlung gedanklich zu Ereignissen, die bereits geschehen sind gesprungen. Kurz danach wieder zurück. Was mich zusätzlich verwirrt hat. Zwei Szenen haben mir sehr gut gefallen. In denen es um Pe und Kriedel und ihren Verlust geht. Insgesamt ist mir das Lesen des Buches, obwohl es recht dünn ist, schwer gefallen. Vieles musste ich doppelt lesen, um es zu verstehen. Schade.

Fazit: Ein Jugendbuch von dem ich mir viel mehr versprochen habe. Mich aber leider durch seinen Schreibstil nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Das Geheimnis liegt darin, sich zu öffnen, sich verwundbar zu machen und die Liebe zuzulassen. Es ist nie zu spät dafür.

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Sandra Hoffmann, Das Leben spielt hier, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26433-5

Die für Ihre Romane mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin Sandra Hoffmann (zuletzt der Hans-Fallada-Preis für „Paula“) veröffentlicht ...

Sandra Hoffmann, Das Leben spielt hier, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26433-5

Die für Ihre Romane mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin Sandra Hoffmann (zuletzt der Hans-Fallada-Preis für „Paula“) veröffentlicht mit „Das Leben spielt hier“ ihr erstes Jugendbuch.
In einem zunächst gewöhnungsbedürftigen sehr knappen Stil, der besonders die vielen Dialoge sehr eigenwillig darstellt, beschreibt sie im Vordergrund mit vielen Rückblicken versehen die zarte Liebesgeschichte von Ona und Peer, der nur Pe genannt wird. Als Ona Pe beim Surfen am Strand zum ersten Mal sieht, spürt sie gleich die Anziehung, die dieser Junge auf sie ausübt. Irgendetwas in seinen Augen trifft sie mitten ins Herz. Sie will diesen schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf unbedingt kennenlernen.
Als sie sich einige Zeit später wieder begegnen, werden sie schnell ein Paar. Langsam und von Sandra Hoffmann mit intensiver erzählerischer Kraft beschrieben öffnen sie sich einander und es wird deutlich, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die sie verwundbar gemacht haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe hat einen von seinem Bruder wohl verschuldeten Verkehrsunfall im Gegensatz zu ihm überlebt.

Eine wichtige Rolle bei der heilenden Öffnung des jungen Paares füreinander spielt Kriedel, ein alleinstehender Buchhändler, bei dem Pe viel Zeit verbringt beim Anschauen von Übertragungen von Surfwettbewerben aus aller Welt.
Beim Versuch, Ona und Pe nach einem schweren Missverständnis, das wie ein Block zwischen ihnen steht und mit Danis Tod zu tun hat, wieder zu versöhnen, sagt Kriedel die für das Buch zentralen Sätze über Schuldgefühle, unter denen alle drei leiden:
„Man kann einfach nur besser leben, wenn man verzeihen kann. Dann ist man wieder frei. Dann geht auch diese schlechte Gefühl, das einen richtig beißen kann, wieder weg.“

Denn auch Kriedel quält sich, weil er vor einiger Zeit seine Partnerin Matilda verloren hat. Sie ist einfach gegangen. Kriedel entschließt sich, sie zu suchen und Ona und Pe begleiten ihn in Kriedels altem Käfer auf dem Weg nach Spanien.

Auf diesem Weg nach Süden kommt vieles aus der Vergangenheit der drei ans Tageslicht. Pe erzählt zum ersten Mal (auch seinem Therapeuten Potasche hat er nie davon berichtet) wie es zu dem tragischen Unfall kam, bei dem sein Bruder ums Leben kam, Ona erinnert sich an ihre Mutter und Kriedel erzählt den wahren Grund; warum Matilda ihn sozusagen über Nacht verlassen hat.
Diese Öffnungen sind schmerzhaft, doch alle drei erleben in zunehmender menschlicher Nähe, wie durch sie die lange ersehnte Heilung beginnen kann.

„Das Leben spielt hier“, ein Satz den Kriedel einmal zu Pe sagt, bevor sie nach Spanien aufbrechen, ist ein Buch, das mit viel Herzenswärme von einer ersten großen Liebe erzählt und davon, dass auch nach großen Verlusten eine Heilung der von Schuldgefühlen und Schmerz zerfressenen Seele möglich ist. Das Geheimnis liegt darin, sich zu öffnen, sich verwundbar zu machen und die Liebe zuzulassen.

Es ist nie zu spät dafür.