Cover-Bild Mr. Lincoln & Mr. Thoreau
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 16.06.2021
  • ISBN: 9783737411738
  • Empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Sebastian Guhr

Mr. Lincoln & Mr. Thoreau

Roman | Über die Konflikte zwischen Natur und Gesellschaft, das Meistern von Krisen und die Sinnhaftigkeit politischen Engagements
Der junge Abraham Lincoln schlägt sich als mittelmäßiger Prärie-Anwalt durchs Leben. Er hat als Lokalpolitiker ein Haushaltsloch zu verantworten und leidet unter Depressionen. Als er sich in Mary Todd verliebt, erfährt sein Leben eine neue Richtung. Allerdings stellt sich Marys Familie gegen eine Hochzeit, wodurch Lincoln in eine Krise gerät, die ihn an allem zweifeln lässt.
Mehr als tausend Kilometer entfernt, an der Ostküste, versucht Henry David Thoreau so unabhängig wie möglich zu leben. Er baut sich eine Hütte im Wald und weigert sich bald auch, Steuern zu zahlen. Als die Steuerbehörde ihn für eine Nacht ins Gefängnis steckt, schreibt er einen folgenreichen Aufsatz über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat, den auch Abraham Lincoln liest und den dieser – als Anwalt und Politiker – nicht akzeptieren kann. Lincoln kämpft sich aus seiner Krise und macht sich auf den Weg, Thoreau zu treffen. Und so kommt es zu einem Zwischenfall, von dem die Weltgeschichte nichts weiß.

Sebastian Guhr konstruiert eine raffinierte literarische Fiktion, die glänzend unterhält und Fragen zur politischen Gegenwart stellt. Außerdem treten auf: Ralph Waldo Emerson, Nathaniel Hawthorne und die junge Louisa May Alcott.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2021

Mr. Lincoln & Mr. Thoreau

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Zunächst einmal sticht dem Leser der lindgrüne Umschlag mit den stilisierten weißen Bäumen ins Auge. Der Autor erzählt hier gekonnt über die beiden Männer Lincoln und Thoreau, die vehemente Sklavengegner ...

Zunächst einmal sticht dem Leser der lindgrüne Umschlag mit den stilisierten weißen Bäumen ins Auge. Der Autor erzählt hier gekonnt über die beiden Männer Lincoln und Thoreau, die vehemente Sklavengegner sind, die meilenweilt voneinander entfernt wohnten, aber doch einigermaßen die gleichen Ansichten hatten. Hier wird Geschichte mit Fiktion geschickt gemixt und der Leser ist immer wieder dazu geneigt, die wesentlichen Punkte zu diesen beiden Herren nachzuschlagen oder zu googeln. Thoerau ist ein Fabrikantensohn, fühlt sich aber in den Städten nicht wohl, baut sich eine Hütte im Wald und will dort fernab der Zivilisation wohnen. Er schreibt das Buch "Walden", das aber nur wenige Interessenten findet. Er lebt sehr bescheiden, läßt sich Haare und Bart wachsen und trägt die ältesten Klamotten. Lincoln kommt als junger Anwalt in einen kleinen Ort. Aus Armut kann er sich kein Zimmer leisten, sondern teilt sich mit dem Kaufmann ein Bett. Er liest viel, möchte das ganze System um- und abändern und auch er schreibt Bücher. Nachdem er sich in Mary Todd verliebt und verlobt hat, löst er die Verlobung in der Meinung, er sei für diese reiche Tochter nicht gut genug. Ihn plagen die schlimmsten Depressionen, er wird mit Gewaltkuren einigermaßen wieder hergestellt. Lincoln ist ganz gegen das Buch von Thoerau, gerne würde er ihm dies auch sagen, was aber nie zustande kommen wird. Hier wird die Geschichte Amerikas im 20. Jahrhundert etwas näher erläutert und die verschiedenen Meiningen dargezeigt. Damals hätte niemand geglaubt, dass Lincoln einem Präsident der Vereinigten Staaten werden wird. Mit Hilfe seiner Frau Mary hat er diesen schweren Weg beschritten und geschafft. Ich hatte durch dieses Buch so einige neue Einblicke in das Wesen von Amerika Viele male habe ich nachgeschlagen und mir mehr Informationen zu diesen Themen geholt. Ein Buch, das leider viel zu schnell zu Ende war. Gerne hätte ich noch weitergelesen und weitere Entwicklungen mitverfolgt.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Zwei Männer, sich ähnlicher, als sie selbst gedacht hätten ...

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Die intellektuellen Größen der Literatur und der Politik treffen aufeinander. Kluge Reflexion, die auch unsere Zeit miteinbezieht. Klasse!

Sebastian Guhr hat Berlin 1983 durch seine brandneue Mitgliedschaft ...

Die intellektuellen Größen der Literatur und der Politik treffen aufeinander. Kluge Reflexion, die auch unsere Zeit miteinbezieht. Klasse!

Sebastian Guhr hat Berlin 1983 durch seine brandneue Mitgliedschaft als zu dem Club der Menschheit gehörend, Berlin definitiv bereichert. Er studierte Philosophie, Amerikanistik und Literaturwissenschaften. Er weiß also genau, wovon er schreibt.

Wie er zu Anfang des Buches in seiner Apologie erwähnt ist die Wirkung der literarischen Lösung wichtiger als die historisch korrekte. Dies ist ja auch ein Werk der Fiktion und kein Sachbuch oder Dissertation.

1837 ist Abraham Lincoln erst achtundzwanzig Jahre alt, als er in der fünf Jahre alten Stadt Springfield in Illinois als Kompagnon eines Anwalts anfängt. Er ist von asthenischer Konstitution, nervös, unstet und neigt zu schweren Depressionen, dem schwarzen Hund, den Churchill ebenfalls gut kannte.

Er löst sich aus einer ihm lästigen Verlobung und lernt bald die bezaubernde Mary Todd kennen, eine starke, intelligente Frau, die allerdings unter Migräne leidet. https://de.m.wikipedia.org/wiki/MaryLincoln

Als der Anwalt in die Politik geht, verliert Abe seine bisherige Anstellung. Gesetze bedeuten ihm alles. Man macht ihn noch immer und stets dafür verantwortlich, daß er durch Infrastrukturreformen als Lokalpolitiker ein immenses Haushaltsloch verschuldet habe. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Abraham
Lincoln

Er verlobt sich gegen den Willen ihrer Familie mit Mary. Ein Konflikt, der ihm nicht gut tut.

Im parallelen Handlungsstrang, die Kapitel in der dritten Person wechseln jeweils zwischen den beiden ab, lernen wir Henry David Thoreau kennen. Er lebt in Concord, Massachusetts, ist Sohn eines Bleistiftfabrikanten und hat in Harvard studiert. https://de.m.wikipedia.org/wiki/HenryDavidThoreau

Daher ist ihm auch Ralph Waldo Emerson bekannt und dieser lebt ohnehin ebenso in Concord. Sie gehören wie einige andere Intellektuelle auch den Transzendentalisten an. https://de.m.wikipedia.org/wiki/RalphWaldoEmerson

Thoreau ist Nonkonformist und nimmt den Ruf zurück zur Natur und dem einfachen, unverfälschten Leben im Gegensatz zum Salonlöwen Emerson ernst. Er ist eher misanthropisch, ein Einzelgänger und lehnt die Zivilisation ab.

Er begibt sich an den Walden See und baut sich eine Hütte, um in Union mit der Natur zu leben. Jedoch bricht die Zivilisation immer wieder in seine Illusion einer Idylle ein, sei es der Pfarrer, seine Mutter, seine ehemalige Schülerin Louisa May Alcott https://de.m.wikipedia.org/wiki/LouisaMayAlcott samt Abolitionisten ( Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei, die Underground Railroad war ein Teil davon ) oder der radikale John Brown höchstpersönlich.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/JohnBrown(Abolitionist)

Außerdem, und hier nimmt das Buch ganz aktuelle Bezüge, dringt die Zivilisation immer weiter in die mitnichten unberührte Natur vor. Zum Ärger Thoreaus. Die Eisenbahn breitet sich aus, die Städte fressen sich wie ein Geschwür in die Landschaft, sogar Müll findet sich in der "Wildnis."

Lincoln kämpft immer wieder mit seinem schwarzen Hund, muß sich einer Rosskur unterziehen. ( Aderlass, das vorgebliche Allheilmittel ). Er ärgert sich über jenen Essay Thoreaus Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat.

Sie scheinen so unterschiedlich zu sein, aber beide sind auf ihre Art ungepaßt. Thoreau lebt in den Wäldern, Lincoln hat den ( verdorrten ) Wald in sich. Thoreau schreibt schon bald an seinem später berühmten Klassiker "Walden oder das Leben in den Wäldern", setzt sich mit Nathaniel Hawthorne und Margaret Fuller auseinander. ( Hawthorne lebte ebenfalls in Concord und ist auf dem Sleepy Hollow Friedhof beerdigt! Da klingelt es, oder? Hä! Hä ).

Thoreau und Lincoln fühlen sich in ihrem jeweiligen Umfeld nicht ernstgenommen, sind chronisch unterschätzt. Abe erhält von den Emersons nur Nichtbeachtung und Kühle. Umso ironischer, daß Emerson später extrem stolz darauf ist, von Präsident Lincoln im Weißen Haus empfangen zu werden. https://de.m.wikipedia.org/wiki/NathanielHawthorne

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Margaret
Fuller

Der Autor schreibt angenehm kurze Kapitel, aber nicht zu kurz, in einer klaren, schnörkellosen Sprache, die aber die Emotionen der betreffenden Personen hervorragend strahlend zur Geltung bringt.

Man kann all die Nöte und auch Freuden hervorragend durch die hautnahe Exposition, die dennoch die Würde der Protagonisten bewahrt, nachempfinden.

Lincoln, der sich über Thoreau ärgert, möchte ihn treffen. Wird es jemals dazu kommen?

Der Autor verbindet und kombiniert geschickt belegte historische Fakten mit dichterischen Freiheiten. So entstand hier eine psychologische Doppelstudie zweier faszinierender Männer und ebenso fesselnder Frauen, die hier den Y-Chromosom - Trägern in absolut nichts nachstehen. Trotz Sebastian Guhr Mittel der Fiktion verwandte, könnte es ja so gewesen sein.

Es ist ebenso ein Porträt des Ausschnitts einer Epoche am Vorabend des Sezessionskrieges. Superb recheriert, von Melancholie durchwirkt, ein Abgesang auf die Sehnsucht nach einer Ursprünglichkeit und Idylle der Natur, die es nicht mehr gibt und auch nie gab. Eine Sehnsucht, die in der Gegenwart nun wieder sehr virulent ist ( Waldbaden! ), aber eine unerfüllbare bleiben muß. Das Buch ist unbedingt lesenswert! Danke, Sebastian Guhr!!!!!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Sehr lesenswert

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Während Abraham Lincoln seinen Dienst als Anwalt in einem noch jungen Präriestädtchen antritt, zieht es Henry Thoreau in die Wälder, weg von den Menschen, weg von der Zivilisation. Während Thoreau mit ...

Während Abraham Lincoln seinen Dienst als Anwalt in einem noch jungen Präriestädtchen antritt, zieht es Henry Thoreau in die Wälder, weg von den Menschen, weg von der Zivilisation. Während Thoreau mit der Regierung hadert und zivilen Ungehorsam predigt, ist Lincoln überzeugter Politiker.

Zwei sehr unterschiedliche Männer hat der Autor in seinem Roman vereint, die aber auch einiges gemeinsam haben. So halten beide wenig von Sklaverei, machen sich Gedanken um das Zusammenleben der Menschen, und haben gleichzeitig Probleme mit anderen. Lincoln ist ein manchmal unsicherer Mann, der sich mit seinen Gefühlen schwertut, und in Depressionen verfällt. Thoreau weiß eigentlich, was er will, doch das ist so einfach nicht, denn ganz ohne andere kann man auch nicht leben.

Wer jetzt denkt, er bekommt einen trockenen, schwer zu lesenden Roman vorgesetzt, irrt, denn Sebastian Guhr schreibt mit leichter Hand und Humor, und so liest sich das Ganze sehr gut, bringt aber auch einiges mit sich, das zum Nachdenken anregt, und auch Lust macht, mehr über die beiden Männer – und anderen auftretenden Persönlichkeiten wie Louisa May Alcott, Nathaniel Hawthorne, Ralph Waldo Emerson, John Brown und Mary Todd – zu erfahren. Abwechselnd erzählt der Autor sehr bildhaft von Lincoln und von Thoreau, und bringt sogar eine gewisse Spannung ins Spiel.

Nicht alles, was hier geschrieben steht, sollte man auf die historische Waagschale legen, wie schon der Autor in der Apologie schreibt, ist dies ein Roman, der Historie literarisch verwertet, um auch etwas über die heutige Welt auszusagen. Natur vs. zivilisatorischer Fortschritt ist z. B. nicht nur damals ein Thema, sondern gerade wieder sehr aktuell.

Dieses Buch ist ein ganz besonderer Roman, dem ich viele Leser wünsche. Ich fühlte mich unterhalten, habe aber auch Nachdenkenswertes entnommen, und Lust bekommen, mich tiefer mit den Charakteren zu beschäftigen. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

A life in the woods und andere Kuriositäten ...

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Wie oft habe ich mir schon gewünscht, mich mit einer Zeitkapsel mal als stiller Beobachter in die Vergangenheit schicken zu lassen. Leider ist das nicht machbar doch der Berliner Autor Sebastian Guhr hat ...

Wie oft habe ich mir schon gewünscht, mich mit einer Zeitkapsel mal als stiller Beobachter in die Vergangenheit schicken zu lassen. Leider ist das nicht machbar doch der Berliner Autor Sebastian Guhr hat das Nächst- und Bestmögliche erreicht, in dem er mich auf eine Pilgerfahrt nach Amerika Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gehen ließ. Nachdem ich Abraham Lincoln, den späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten, kennenlernen durfte, fand ich mich schnell in einem munteren Zirkel von Transzendentalisten wieder, in dem ich „alte Bekannte“ wie Emerson, Alcott und Hawthorne entdeckte. Das Hauptaugenmerk lag jedoch auf Thoreau, genauer gesagt Henry David Thoreau, der damals mit seinem Rückzug in den Wald für einiges an Furore sorgte.
Der Roman, der in seinem Kern auf wahren historischen Ereignissen und Personen basiert, wechselt zwischen seinen Kapiteln jeweils zu Lincolns und Thoreaus Geschichte. Als Leser begleiten wir die Beiden über mehrere Jahre und dürfen teilhaben an ihren ganz individuellen Höhen und Tiefen. Mit seiner oft poetischen Ausdrucksweise macht Guhr ein wahres Vergnügen daraus. Ich gebe zu, man muss schon ein kleines Faible für diese Art Geschichtsunterricht der etwas ausgefallenen Art haben. Ich persönlich fühle mich bereichert und konnte mal wieder einige Wissenslücken für mich schließen. Von mir bekommt das Buch „Mr. Lincoln und Mr. Thoreau“ mit fünf Sternen die Bestnote und eine absolute Leseempfehlung für den amerikanisch- historisch interessierten Leserkreis.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

2 Männer, 2 Schicksale

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Abraham Lincoln ist ein armer, mittelmäßiger Prärie-Anwalt mit politischen Ambitionen und wenig Erfolg. Seine Anwaltstätigkeit hält ihn kaum über Wasser, er kann sich nicht mal ein eigenes Zimmer leisten ...

Abraham Lincoln ist ein armer, mittelmäßiger Prärie-Anwalt mit politischen Ambitionen und wenig Erfolg. Seine Anwaltstätigkeit hält ihn kaum über Wasser, er kann sich nicht mal ein eigenes Zimmer leisten und seine Verhältnisse durch eine Heirat aufzubessern liegt ihm nicht. Als er sich in Mary Todd verliebt, ein Mädchen aus wohlhabender, einflussreicher Familie ist er hin- und hergerissen zwischen seinem Drang vor der Welt und ihren Anforderungen zu fliehen und dem Wunsch seinem Herzen zu folgen und seinem Leben eine neue Richtung zu geben.
Henry David Thoreau kämpft mehr als tausend Kilometer entfernt seinen eigenen Kampf gegen das Leben und seine Anforderungen. Er zieht sich in die Einsamkeit des Waldes zurück, fern von aller Zivilisation und versucht sich selbst und seinen Weg durchs Leben zu finden. Doch die Zivilisation folgt ihm – als verurteilende Nemesis und als fordernde Gemeinschaft, die von ihm Beteiligung und Unterstützung verlangt. Thoreaus Aufsatz Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat fällt auch Abraham Lincoln in die Hände und weckt lebhafte Entrüstung in dem eifrigen Politiker. Er macht sich auf, um den verantwortungslosen Autor zur Rede zu stellen.

Ein spannender Roman, der mit leichter Hand Biographie und Fiktion miteinander verwebt. Besonders interessant fand ich die Parallelen in den beiden Erzählsträngen, die nebeneinander herlaufen. Gerade weil die biographische Elemente real sind, hat es mich fasziniert. Man kann sagen, dass der erste Abschnitt zu Abraham Lincoln von Stagnation geprägt ist, während gleichzeitig Thoreaus Passagen eine Dynamik aufweisen, die den Leser mitreißt. Ungefähr ab der Hälfte des Buches kippt diese Verteilung in die andere Richtung. Lincoln setzt sich in Bewegung und Thoreau resigniert und stagniert. Dabei wird es nie langweilig. Die Geschichte Thoreaus hat mich dabei mehr interessiert als Lincolns, da ich sie als komplexer empfand. Seine Philosophie, sein Drang sich von der Zivilisation zu lösen und die Unmöglichkeit ihr zu entkommen war faszinierend und gibt viel Raum zum Nachdenken.

Ein tolles Buch, über zwei interessante Persönlichkeiten, die bei allen Unterschieden doch überraschend viele Gemeinsamkeiten haben. Nebenbei erhält man einen schönen Einblick in die Verhältnisse des Amerikas des 19. Jahrhunderts. Als Sahnehäubchen trifft man weitere bekannte literarische Gestalten wie Louisa May Alcott und Ralph Waldo Emerson.

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