Eine rabenschwarze und wahrhaft "göttliche" Komödie
„Manchmal hat man einen schlechten Tag. Manchmal hat man auch einen SEHR schlechten Tag. Und manchmal wird man von einer herabstürzenden Kirchturmspitze zerquetscht. Das genau passiert Jonas, und damit ...
„Manchmal hat man einen schlechten Tag. Manchmal hat man auch einen SEHR schlechten Tag. Und manchmal wird man von einer herabstürzenden Kirchturmspitze zerquetscht. Das genau passiert Jonas, und damit könnte diese Geschichte nun auch wieder vorbei sein.
Aber Gott (die Älteren unter uns werden sich erinnern: der Allmächtige) hat andere Pläne – denn Jonas ist der neue Messias. Und so wird er von den Toten erweckt. Die Ärzte, die Medien und eine stetig wachsende Zahl begeisterter Gläubiger drehen durch. Und Jonas? Der will eigentlich nur seine Ruhe haben. Auf gar keinen Fall will er irgendein Wunder wirken! Aber es kommt anders…“
Sebastian Niedlich hat nach dem Roman „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“ mit dieser rabenschwarzen Komödie ein weiteres Meisterwerk geschaffen. Auch wenn es für den Leser teilweise schwer war zu entscheiden, ob man lachen oder weinen sollte, hat man während der gesamten Lektüre unglaublich viel Spaß. Und mit Jonas hat er einen unglaublich sympathischen Protagonisten erfunden, mit dem man mitfühlt und den man gerne auf seiner Reise als unfreiwilliger „Messias“ begleitet.
Besonders interessant an dem Roman ist, dass er aus der Sicht von niemand anderen als Gott selbst geschrieben wurde, der bei einigen von Jonas‘ Handlungen auch mal seinen Senf dazu gibt. Und die Kommentare des „Allmächtigen“ sind ausgesprochen amüsant, sodass man eigentlich während der gesamten Lektüre über am Grinsen ist. Und nichts ist besser als ein Buch, das einem über alle Maße unterhält und zum Lachen bringt.
Ist es gewagt, so eine Geschichte zu schreiben? Ja. Und natürlich stößt Niedlich damit nicht bei allen auf Verständnis. Aber dasselbe war auch mit „Das Leben des Brian“, dem Kultfilm von Monty Python. Dieser Film stieß bei einigen ebenfalls auf Missfallen, vor allem seitens der katholischen Kirche. Doch hat es dem Erfolg von Brian geschadet? Nein, ganz im Gegenteil sogar. Dieser Film ist und bleibt Kult und Niedlichs Roman hat die Chance, es ebenfalls zu werden. Auch wenn er dabei auf einige Füße tritt, aber man kann es ja bekanntlich nicht jedem recht machen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, denn es ist ein wahres Meisterwerk an Satire und absolut packend geschrieben. Und die gelegentlichen Kommentare von Gott persönlich machen das Ganze noch viel amüsanter.