Cover-Bild Himmelschlüssel
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Athesia Tappeiner Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 06.10.2017
  • ISBN: 9788868392925
Sigrid Mahlknecht Ebner, Katharina Weiss

Himmelschlüssel

Kindheit und Jugend in Südtirol
Südtiroler Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend. Zumeist gerne blicken sie zurück in ihre Vergangenheit, auch wenn diese für einige der Frauen nicht immer leicht war. Viele Schicksale sind geprägt von harter Arbeit, die in frühester Kindheit verrichtet werden musste. Entbehrungen, Verluste, Auswanderung und Flucht prägten bei anderen die Jugend. Im Gegensatz hierzu spiegeln andere Geschichten das Alltagsleben von Südtirolerinnen wider, so wie es bis herauf in die jüngste Vergangenheit erlebt wurde. Die Autorinnen schaffen es auch diesmal, ihre Leser in teils fast schon vergessene Zeiten mitzureißen und bieten tiefe Einblicke in Südtirols gelebte Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2017

Beeindruckend

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In dieser Sammlung geben die Herausgeberinnen Frauen aus Südtirol eine Stimme. Sie erzählen aus ihrer Kindheit in einer kargen Umgebung. Geboren zwischen 1910 und 1971 wird in diesen Geschichten auch die ...

In dieser Sammlung geben die Herausgeberinnen Frauen aus Südtirol eine Stimme. Sie erzählen aus ihrer Kindheit in einer kargen Umgebung. Geboren zwischen 1910 und 1971 wird in diesen Geschichten auch die Entwicklung einer Region sichtbar. Anfang des 20. Jahrhunderts ist Südtirol noch von großer Armut geprägt, die kinderreichen Familien mussten schon früh ihre Mädchen und Buben in Dienst schicken und von einer unbeschwerten Kindheit konnte keine Rede sein.
Beeindruckt hat mich bei diesen Erinnerungen die innere Zufriedenheit mit der die meisten Mädchen zurückblicken. Eine entbehrungsreiche Zeit, die aber durch den Zusammenhalt der Familien erträglicher wurde.
Für uns heutige Leser ist es fast unvorstellbar welchen Einfluss die nicht immer wohlmeinenden Pfarrer auf die bäuerlich geprägten Dörfer und ihrer Bewohner hatten. Ihr Wort war Gesetz und von einer christlich-mitfühlenden Denkweise waren die Kirche und ihre Vertreter noch weit entfernt.
Je jünger die erzählenden Frauen werden, umso deutlicher wird der Wandel der Region Südtirol, umso leichter und unbeschwerter wird der Blick zurück.
Oral History – wenn Zeitzeugen zu Wort kommen dürfen – ergibt sich meist ein ganz besonders unmittelbarer und unverstellter Blick auf eine Ära. Dieses echte und wertungsfreie Erzählen hat mich beeindruckt und mir eine ganz neue Sichtweise auf den inzwischen touristisch geprägten Landstrich ermöglicht.
Ein kleines Glossar der dialektgeprägten und fast vergessenen Ausdrücke rundet das Buch noch ab.
Diesem Buch wünsche ich auch außerhalb der Region viele Leserinnen, sie werden sicher ebenso beeindruckt sein, wie ich.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Lesenswerte Vergangenheiten, die bewegen

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Dieses kleine Büchlein ist für mich wie ein Himmelschlüssel - es öffnet mir den Weg zu bewegenden Kindheitserlebnissen aus den Südtiroler Bergen, glücklichen Momenten und auch schicksalsträchtigen Ereignissen, ...


Dieses kleine Büchlein ist für mich wie ein Himmelschlüssel - es öffnet mir den Weg zu bewegenden Kindheitserlebnissen aus den Südtiroler Bergen, glücklichen Momenten und auch schicksalsträchtigen Ereignissen, die tiefe Einblicke in eine fast schon vergessene Zeit geben.
Allesamt haben die Geschichte eins gemein - aus starken Mädchen im Südtirol des 20 .Jahrhunderts wurden starke Frauen, denen ich meine Anerkennung und meinen Respekt entgegenbringe.
Mit leisen Worten, die mich berühren, werden die Lebensgeschichten erzählt und die Mädchen und Frauen bekommen nach und nach ein Gesicht. Hier wird Geschichte erlebbar gemacht und mit sehr viel Einfühlungsvermögen dem Leser vermittelt.
Dank des Glossars werden auch die Südtiroler Begriffe für den Leser verständlich und das ergibt ein stimmiges Gesamtbild.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat meine ehrliche Lesermeinung allerdings nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Farbige Lebensbilder

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Acht Kindheitsgeschichten aus Südtirol stellen die Autorinnen Sigrid Mahlknecht Ebner und Katharina Weiss in diesem schönen handlichen Büchlein vor. Ohne selbst einen Kommentar hinzuzufügen, lassen sie ...

Acht Kindheitsgeschichten aus Südtirol stellen die Autorinnen Sigrid Mahlknecht Ebner und Katharina Weiss in diesem schönen handlichen Büchlein vor. Ohne selbst einen Kommentar hinzuzufügen, lassen sie sieben Frauen und (stellvertretend für eine bereits verstorbene Frau) einen Mann zu Wort kommen. Lebendig und farbig spiegeln ihre Erinnerungen die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, die ihr Leben prägten, und immer wieder die Erwartungen, welche an die heranwachsenden Mädchen gestellt wurden.
So schlicht wie die Himmelschlüssel, die Symbole für Unschuld und Jugend, ist auch der Schreibstil der Schilderungen; das macht sie authentisch und anrührend. Ebenso trägt die frische, spontane Art, in der die Frauen der Geburtsjahrgänge zwischen 1910 und 1973 aus ihrem Leben berichten, dazu bei. Ihre Rückschau zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich ihre Kindheit von dem Dasein heute lebender Kinder unterscheidet: schon sehr früh waren sie fest als Arbeitskräfte in Haushalt und Hof eingebunden, während Schul- und Ausbildung (zumindest für Mädchen) als zweitrangig erachtet wurden. Doch die Lebensbilder machen auch deutlich: als „schwaches Geschlecht“ sind diese Frauen jedenfalls nicht einzuordnen.
Wie auch immer die Südtiroler Frauen aufwuchsen, welcher Bevölkerungsschicht sie auch entstammen, eines ist (fast) allen gemeinsam: sie alle erinnern sich mit Freude an ihre Kindheit.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Tiroler Frauen

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Diese berührenden Geschichten Tiroler Frauen verschiedener Jahrgänge finde ich sehr packend und interessant. Viel Wissenswertes aus vergangenen Zeiten erfährt man durch die ausführlichen Schilderungen ...

Diese berührenden Geschichten Tiroler Frauen verschiedener Jahrgänge finde ich sehr packend und interessant. Viel Wissenswertes aus vergangenen Zeiten erfährt man durch die ausführlichen Schilderungen der unterschiedlichen Erzählerinnen. Sie alle haben einige Schicksalsschläge erlebt, mussten hart um ein wenig Glück und das Überleben ihrer Familien kämpfen. Oft auf sich allein gestellt, hatten sie täglich ein riesiges Pensum zu bewältigen.
Aber manchmal gab es auch für jede von ihnen einen kleineren oder größeren Lichtblick, und wenn es nur in Form einiger Himmelschlüssel war, die jedes Frühjahr etwas Hoffnung geben konnten.
Den Schreibstil finde ich sehr angenehm zu lesen. Es ist, als ob man den Frauen einfach nur zuhört.
Sehr schön sind auch die Fotos aus alten Zeiten. Durch sie haben gerade junge Leser eine noch genauere Vorstellung vom damaligen Leben.