Cover-Bild Nach uns der Himmel
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Spekulative Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.10.2024
  • ISBN: 9783518780732
Simone Buchholz

Nach uns der Himmel

Roman | Der Tod ist doch auch nichts anderes als Ferien vom Leben

Acht Menschen auf einer Insel im Mittelmeer. Ein idyllisches Urlaubsparadies mit traumhaften Buchten, viel Sonne, pittoresker Architektur, Bars und Cafés an jeder Ecke. Konflikte? Einfach vergessen, bitte! Doch etwas stimmt nicht. Die ganze Szenerie wirkt fahl, die Inselbewohner seltsam abwesend. Und wo sind eigentlich die anderen Passagiere, mit denen die acht im Flugzeug gesessen haben?

Claudius hat mal wieder alles bezahlt, für sich und Elisabeth, aber auch für ihre Studienfreunde Annike und Benedikt. Claudius zahlt immer, weil er’s kann. Sara und Marc sind mit ihrem Sohn Vincent hier, der schwer krank ist, vielleicht machen sie zum letzten Mal gemeinsam Ferien. Gäbe es Vincent nicht, wären Sara und Marc längst kein Paar mehr. Schließlich ist da noch Heidi, die gerade wieder eines ihrer Start-ups verkauft hat und auf die nächste heiße Idee wartet – das lenkt so schön ab von der Sache, über die sie nicht gern nachdenkt.
Die Wege der acht kreuzen sich immer wieder in der kleinen Stadt am Meer. Sie finden sich, zerstreiten sich, lieben sich oder lieber doch nicht. Ferien eben. Doch aus den zu Beginn kleinen Ungereimtheiten um sie herum werden immer größere Löcher, und ihr Bewegungsradius scheint stetig kleiner zu werden. Nach und nach wird ihnen klar, dass hier und jetzt die letzte Gelegenheit sein könnte, sich noch mal richtig lebendig zu fühlen – bevor alles um sie herum zerbricht.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2024

Experimentell

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Acht Menschen landen nach einigen Turbolenzen mit ihrem Flugzeug auf einer griechischen Ferieninsel. Doch schnell merken sie, dass mit ihrem Umfeld etwas nicht stimmt. Andere Personen nehmen sie nicht ...

Acht Menschen landen nach einigen Turbolenzen mit ihrem Flugzeug auf einer griechischen Ferieninsel. Doch schnell merken sie, dass mit ihrem Umfeld etwas nicht stimmt. Andere Personen nehmen sie nicht war. Auch können sie sich nur in einem eingeschränkten Radius bewegen und landen immer wieder an ihrem Ausgangspunkt. Ebenso leiden sie unter einer fortschreitenden Vergesslichkeit. Die eingeschobenen kurzen Zwischenkapitel scheinen zu Beginn noch ziemlich mysteriös. Doch mit der Zeit ergeben sie gemeinsam mit der Haupthandlung des Roman immer mehr Sinn bis sich zum Ende hin alles auflöst, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.

Die Handlung ist durchaus außergewöhnlich und möglicherweise nicht jedermanns Sache. Es ist ein Roman zum Nachdenken und trotz seiner Kürze keiner den man einfach mal so nebenbei liest.

Das Cover ist entsprechend dem Inhalt experimentell gehalten. Und so kann man die vielen einzelnen Felder mit Sicht auf das Meer als Fenster eines Flugzeugs verstehen, durch die man hindurchblickt; oder vielleicht auch als Fenster in eine andere Wirklichkeit? Hier ist wie zum Inhalt Interpretationsspielraum gegeben.

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Veröffentlicht am 14.01.2025

Wenn das Leben erst im Angesicht des Todes leicht wird

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Das Buch würde von mir sofort die Auszeichnung "Coverliebling" bekommen, da es sehr schön mit Perspektiven spielt. Von außen hat man den Eindruck, durch Flugzeugfenster nach draußen zu blicken. Geöffnet ...

Das Buch würde von mir sofort die Auszeichnung "Coverliebling" bekommen, da es sehr schön mit Perspektiven spielt. Von außen hat man den Eindruck, durch Flugzeugfenster nach draußen zu blicken. Geöffnet zeigt sich innen dann ein weites Meer, darüber der Himmel, das aber eher wie eine Leinwand wirkt. Ähnlich geht es den Passagieren eines Urlaubsfliegers. Dieser gerät während des Fluges in heftige Turbulenzen, so dass die Passagiere in einer Art Zwischenstadium zwischen Leben und Tod auf einer Urlaubsinsel landen. Diese entpuppt sich zunehmend als eine Art Schuhkarton, als eine Art Schein, zunehmend kleiner werdend, sich auflösende. Gleichzeitig entwickeln sich die Beziehungen der Figuren zunehmend weiter, finden sich neue Paare, moralische Grenzen werden überschritten, eine neue Freiheit entdeckt. Wo vorher Bitterkeit, Traurigkeit und Neid vorherrschte, entsteht plötzlich Liebe und Lebenslust. Vergangenes ist zunehmend schwerer erinnerbar, löst sich auf zugunsten eines friedlichen Hier-und-Jetzt-Zustandes. Das hört sich fast etwas traumartig an, dabei ist der Stil sehr klar und direkt. Die Dynamik in den Partnerschaften fand ich sehr spannend zu lesen, wie die Figuren sich von den Zwängen des Alltags lösen und immer mehr zu sich selber und ihren eigenen Bedürfnissen finden. Alles in allem erscheint es, als würden die Figuren erst im Angesicht des Todes viel lebendiger werden. Ich könnte mir den Roman super als Theaterfassung auf der Bühne vorstellen. Es ist ein Buch, das trotz der Thematik rund um den Tod eine Leichtigkeit hat und über das man im Anschluss gut noch etwas philosophieren kann.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Außergewöhnlich, verstörend und spannend

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Das Buch "Nach uns der Himmel" von Simone Buchholz lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht passt aber dieser Nachklang einfach sehr gut zu der gesamten Geschichte, die sich an vielen ...

Das Buch "Nach uns der Himmel" von Simone Buchholz lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht passt aber dieser Nachklang einfach sehr gut zu der gesamten Geschichte, die sich an vielen Stellen dagegen sträubt, eingeordnet und sortiert werden zu können.
Aber von vorne: Nach einem intensiven Einstieg, in dem die Leserinnen in einen scheinbaren Beinahe-Flugzeugabsturz mitgenommen werden, lernen wir nach und nach 8 Passagiere dieses Fluges kenne, die jetzt ihren Urlaub auf einer Insel verbringen. Die Beziehungskonstellationen scheinen teils bizarr und verworren. Das Eintauchen in die Charaktere, die Vorgeschichten und Gefühle empfand ich einerseits sehr intensiv, andererseits aber von Anfang an in einer unbestimmten Art und Weise verwirrend. Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartet und nach einem Anfang, der mich mitgerissen und begeistert hat, hat mich etwa zur Hälfte des Buches zunehmend eine Frustration und Ungeduld erfasst. Im Lesen wurde in ganz wohl dosierten und kleinen Schritten deutlich, dass etwas nicht stimmt und dass sich Dinge verschieben und schräg werden. Aber die große Frage, was es damit auf sich hatte, blieb für mich lange Zeit sehr unklar. Daher wollte ich einerseits unbedingt weiterlesen, da ich das große Bedürfnis nach einer Auflösung hatte, aber andererseits habe ich mich im Mittelteil schon etwas durch die Seiten treiben müssen. Ohne Spoiler kann ich hier wohl nicht mehr verraten.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich es eine spannende und außergewöhnliche Lektüre fand - solch eine Art Buch habe ich in dieser Form bisher noch nicht gelesen und auch nicht kommen gesehen. Teils war es mir etwas zu skurril und abgefahren und dabei büßte die Geschichte für mich auch Glaubwürdigkeit ein. Klar, fiktive Elemente, aber diese wirkten für mich teils unrund. Total fasziniert und begeistert hat mich wiederum der Schreibstil und die feinen Nuancen, in denen es Simone Buchholz gelungen ist, das Skurrilitätslevel nach und nach zu steigern und wohl dosiert bei den Leser
innen Zweifel und Fragezeichen zu streuen - ganz natürlich und elegant nebenbei, was für mich eine große Kunst ist.
Und ein riesiges Lob an das wundervolle Cover und die besondere Gestaltung der Klappen - das passt sehr gut zur geheimnisvollen Gesamtatmosphäre des Buches.
Also ich würde auf jeden Fall eine Leseempfehlung für all jene aussprechen, die offen für etwas Außergewöhnliches sind und vor skurrilen und fiktiven Elementen nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Erster Teil top, zweiter Teil flop

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Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil ...

Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil von Simone Buchholz ist ein besonderer – ich würde ihn am ersten mit einem summenden Bienenstock vergleichen oder einem Kopf voller Gedanken. Es ist viel los, überall passiert was, die Gedanken und Sätze rasen nur so. Durch viele kleine Beobachtungen entsteht ein starkes Bild. Manchen mag das zu viel sein, ich war begeistert und direkt in der Geschichte gefangen! Durch die ersten Kapitel bin ich nur so geflogen, mir gefiel das Mystische, die leicht bedrohliche Stimmung, das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch die Covergestaltung ist im Hinblick auf die Geschichte einfach toll und passend!
Im zweiten Teil kam dann für mich persönlich aber die Ernüchterung. Die Charaktere und der Plot wurden mir plötzlich viel zu plakativ und zu aufgesetzt. Ich möchte nicht zu viel von der Story verraten. Ich war fast ein bisschen beleidigt, dass die Story, in die ich so investiert war, nun so „einfach“ weiter geht. Daher habe ich am Ende nur 3,5 Sterne vergeben. Empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem. Das Buch ist definitiv „mal etwas anderes“ und gelangweilt war ich nie. Außerdem mag ich es, wenn es Buch Gefühle weckt – auch wenn es keine positiven Gefühle sind und das Buch am Ende einfach meinen Geschmack nicht getroffen hat.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Etwas ratlos

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Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Die Idee, eine kleine Gruppe Reisender in einer Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod stranden zu lassen, finde ich originell. Doch leider kann ich beim Lesen ...

Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Die Idee, eine kleine Gruppe Reisender in einer Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod stranden zu lassen, finde ich originell. Doch leider kann ich beim Lesen keine Verbindung zu den Figuren aufbauen. Die Charaktere bleiben sehr distanziert, sie sind auch recht schablonenhaft und mit wenig Facetten gezeichnet. Vielleicht war dafür keine Zeit, das Buch ist ja nicht sehr dick, oder es soll unterstreichen, dass es am Ende darauf nicht mehr ankommt. Ich finde es dennoch schade. Da ist der reiche ältere Mann, der denkt, wenn er zahlt, müssen alle nach seiner Pfeife tanzen. Dessen Freundin schwebt auf einer Wolke der Leichtigkeit oder vielleicht ist ihr auch alles egal, allerdings betrügt sie ihn mit seinem Freund Benedikt. Dieser findet im Joggen die Erfüllung, die er bei seiner deprimierten Frau nicht findet. Das andere Paar hat sich aus Sorge um ihren kranken Sohn entfremdet, die Frau trinkt, der Mann ist wütend. Vincent, der Sohn, ist für mich das Herzstück und mit Heidi, der er sich langsam in einer ungleichen Beziehung annähert, sind es die zwei Figuren, die mich über das Buch tragen. Die ersten Stunden auf der Insel finde ich auch ganz amüsant. Doch nach und nach wird die Szenerie unwirklicher, der Radius kleiner, was sich mir nicht erschließt. Recht abstrus wird die Situation, als das Zimmer bzw. die Wohnung immer weiter schrumpft. Parallel wird aus der Perspektive von zwei Figuren aus dem Jenseits berichtet. Einer hat einen Fehler begangen, die Geschichte warum es dazu kam, ist hanebüchen. Nun muss die Sache in Ordnung gebracht und die Toten, die nicht tot sind, ins Jenseits befördert werden. Also ab auf die Insel. Letztlich treffen alle aufeinander und nach einem Ringelreihen an Liebelei und Sex, geschieht das Unausweichliche. Es gibt einige Abschnitte, die ich ganz gelungen finde. Vincents Verwandlung zum Mann oder auch das Auftreten des Fährmannes. Alles in allem wirkt mir die Geschichte aber zu konstruiert und irgendwie unfertig. Außerdem kann ich einige Kniffe im Schreibstil nicht nachvollziehen. Warum ist ein kleiner Absatz in Versform geschrieben? Auch die Betonung der Pilotin und der Stewards am Anfang ist mir etwas zu bemüht. Leider hat es hier für mich nicht so ganz gepasst.

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