Cover-Bild Der Sommer ohne Männer
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 01.06.2012
  • ISBN: 9783499255861
Siri Hustvedt

Der Sommer ohne Männer

Uli Aumüller (Übersetzer)

Eine Frau erlebt den Sommer: mit kühlem Blick und Herzenswärme.


Die New Yorker Dichterin Mia steckt in einer Krise. Ihr Mann Boris will eine Ehe-Pause. Als Mia feststellt, dass die «Pause» viel jünger als sie und überdies Boris’ Assistentin ist, erleidet sie einen Zusammenbruch. Und beschließt kurzerhand, den Sommer in der Nähe ihrer Mutter, einer rüstigen Neunzigjährigen, zu verbringen. Es ist eine Zeit ohne Männer. Mia trifft die alten Freundinnen der Mutter und unterrichtet eine Gruppe pubertierender Mädchen in Lyrik. Und sie lernt sich selbst neu kennen. Endlich atmet Mia wieder frei durch — bis eine flehende Mail von Boris kommt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2023

Nicht leicht, aber irgendwie interessant!

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》EIGENE MEINUNG:

"Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."

Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover ...

》EIGENE MEINUNG:

"Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."

Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.

Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.

Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.

Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.



》FAZIT:

Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.

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Veröffentlicht am 11.08.2018

Hält nicht, was es verspricht!

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Mia, eine Lyrikerin, erzählt in diesem Buch über ihre Beziehungsprobleme zu ihrem Mann Boris. Die Beziehungspause, die dieser vorschlägt, entpuppt sich als seine deutlich jüngere französische Arbeitskollegin. ...

Mia, eine Lyrikerin, erzählt in diesem Buch über ihre Beziehungsprobleme zu ihrem Mann Boris. Die Beziehungspause, die dieser vorschlägt, entpuppt sich als seine deutlich jüngere französische Arbeitskollegin. Boris geht eine Beziehung mit ihr ein und Mia kommt damit nicht klar, sie wird depressiv und wird kurzzeitig sogar in eine Klinik eingewiesen. Anschließend kehrt sie in ihr neues Leben – ohne Boris – zurück und muss sich darin erst einmal zurechtfinden. Schreibend und im Kontakt mit anderen Frauen verschiedenster Altersstufen lernt Mia Schritt für Schritt Boris loszulassen, bis dieser wieder von selber auf sie zukommt.
Der Titel „Der Sommer ohne Männer“ hat mich sofort angesprochen. Auch die kurze Inhaltsangabe versprach eine interessante Thematik und meine Erwartung war die Weiterentwicklung der Hauptfigur Mia zu einer eigenständigen Persönlichkeit miterleben zu dürfen. Auch habe ich mir einige tiefgründigere Erkenntnisse aus dem Buch erhofft und es gab durchaus einige vielversprechende Ansätze dazu. Manch ein Leser mag dem Text möglicherweise Aussagekräftiges abgewonnen haben, mir blieb dies allerdings verwehrt. Das Thema der Ich-Suche wird meiner Meinung nach etwas schwach abgearbeitet und der Prozess der Verwandlung Mias in eine starke, unabhängige Persönlichkeit wird darauf beschränkt, dass die Ich-Erzählerin sich von ihrem Ex-Mann umgarnen lässt, um ihrem Ego zu schmeicheln – von Stärke also eigentlich keine Spur.
Einen guten Roman erkenne ich persönlich daran, dass ich es kaum erwarten kann, wieder in die Geschichte einzutauchen, mich in die Charaktere einzufühlen und mich in der Handlung verliere. In diesem Fall habe ich mich leider von Kapitel zu Kapitel gekämpft, stets darauf wartend, doch noch auf eine zentrale Aussage des Buches zu stoßen, die mich begeistert – leider vergeblich.
„Der Sommer ohne Männer“ – ein vielversprechendes Buch, das sein Versprechen aber nicht hält.