Cover-Bild Das Jahr des Rehs
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 08.06.2015
  • ISBN: 9783548612867
Stephanie Jana, Ursula Kollritsch

Das Jahr des Rehs

Roman

Schreib, Freundin, wie ist das Leben?

Nach siebzehn Jahren Funkstille schreibt Bella Becker ihre erste E-Mail an Sabine Born. Früher unzertrennlich, hatten sich die Freundinnen aus den Augen verloren. Bine fühlt sich ihrer alten Freundin sofort verbunden, auch wenn die beiden Frauen unterschiedlicher kaum sein könnten: Journalistin Bella wohnt mit ihrem Sohn und ihrem notorisch abwesenden Lebensgefährten in Berlin. Bine ist Architektin und mit Mann und Kindern im hessischen Heimatort hängengeblieben. Das Einzige, was aus ihrer Vorstadt-Normalität hervorragt, ist ein überdimensionales Lichter-Reh im Garten. Zwischen Bella und Bine entspinnt sich ein reger E-Mail-Austausch, über ein Jahr hinweg, durch kleine und große Krisen, sonnige Tage und durchtanzte Nächte. Mail für Mail, die mal poetisch und nachdenklich, mal herzerfrischend komisch sind, finden die beiden Freundinnen wieder zueinander.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Ein Buch von Freundinnen für Freundinnen

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Dieses Buch ist ein Projekt von zwei Autorinnen, die sich ohnehin viele E-Mails schreiben. Für ein Jahr sind sie dann auch noch in die Rollen von Isabella Becker und Sabine Born geschlüpft. Über diese ...

Dieses Buch ist ein Projekt von zwei Autorinnen, die sich ohnehin viele E-Mails schreiben. Für ein Jahr sind sie dann auch noch in die Rollen von Isabella Becker und Sabine Born geschlüpft. Über diese Freundschaft berichtet das Buch. Bella und Bine, die zwei B's waren in ihrer Schulzeit unzertrennlich und beste Freundinnen. Dann aber haben sie sich auseinander gelebt. Als Bella auf dem Dachboden etwas sucht, stößt sie auf alte Briefe von Bine, die sie während des Studiums bekommen hat. Daraufhin sucht und findet sie die alte Freundin im Internet.

Bine ist noch immer in Engbach verwurzelt und lebt dort mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihren Hunden. Bella ist inzwischen in der Hauptstadt wohnhaft und lebt dort die meiste Zeit alleine mit ihrem fünfzehnjährigen Sohn. Sein Vater ist die meiste Zeit nicht da. Er ist Bines Jugendliebe gewesen und sie sind nun schon so lange zusammen, was aber nicht ohne viele Probleme abgeht. Bei den E-Mails merkt man direkt eine große Vertrautheit zwischen den beiden Freundinnen. Sie tauschen sich über Dinge aus, die sie beide an ihre Kindheit erinnern und auch über die Dinge, die gerade im Moment bei Ihnen passieren.

Und bei beiden passiert gerade doch so einiges im Leben, bei beiden ist es eine Art des Umbruchs, der nach vierzig Lebensjahren bei ihnen eingesetzt hat. Es kommt im Laufe des Buchs auch zu Treffen und Telefonaten der beiden Protagonistinnen, aber darüber wird nicht gesprochen, sondern das gesamte Buch ist nur in E-Mails verfasst, was ich sehr interessant finde. Durch diese Schreibweise hat man als Leser irgendwie das Gefühl, dabei zu sein, weil man die private Korrespondenz so hautnah mitbekommt. Auch das Reh aus dem Titel bekommt in dieser Korrespondenz einigen Raum, so dass der Titel nach dem Lesen des Buches definitiv Sinn ergibt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es bringt einen zum Nachdenken, ob man selber vielleicht nicht auch mal alten Freunden noch mal schreiben sollte. Zumindest habe ich mich beim Lesen gefragt, ob es dann auch so wäre, dass man nach all den Jahren so vertraut miteinander umgeht. Aber wahrscheinlich ist das nur möglich, wenn es sich um die beste Freundin gehandelt hat. Auf jeden Fall fand ich das Buch toll und durch die teils poetische Schreibweise sehr angenehm zu lesen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Schöner Frauen Briefroman

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Entstehung und Qualität:

Das Buch „Das Jahr des Rehs“ ist im Juni 2015 als Taschenbuch im List Verlag erschienen. Das Buch wurde von den befreundeten Autorinnen Stephanie Jana, Jahrgang 1975, und Ursula ...

Entstehung und Qualität:

Das Buch „Das Jahr des Rehs“ ist im Juni 2015 als Taschenbuch im List Verlag erschienen. Das Buch wurde von den befreundeten Autorinnen Stephanie Jana, Jahrgang 1975, und Ursula Kollritsch, Jahrgang 1972, verfasst. Beide haben sich an dieses Buchprojekt herangewagt, in dem sie abwechselnd über die fiktiven Charaktere „Bine“ und „Bella“ gemailt haben.

Auf dem Umschlag findet man einen Baum samt Wurzeln, der einen Lebensbaum darstellen könnte, in braun vor einem beigen Hintergrund. Im Baum sitzen ein blauer und ein roter Vogel, die für die beiden Protagonistinnen stehen könnten. Der Titel ist höher geprägt gedruckt und das Papier ist für ein Taschenbuch dick. Für ein Taschenbuch wirkt das Buch sehr hochwertig und weist auch nach einmaligem Lesen keine Gebrauchsspuren auf.


Inhalt:

„Bine“ und „Bella“ waren Freundinnen in der Jugendzeit und haben sich aus den Augen verloren, bis Bella wieder Bines Daten am Dachboden ausgräbt, und beschließt, mit der Freundin in Kontakt zu treten. Die Schulfreundinnen von damals stehen sowohl mitten im Berufsleben und sind auch beide Mütter geworden. Beide stecken in turbulenten langjährigen Beziehungen und genießen den Austausch miteinander. Der Briefwechsel geht über ein Jahr, dann folgt eine Unterbrechung und danach geht der Briefwechsel wieder weiter.



Eigene Meinung:

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, die Idee, dass sich zwei Freundinnen gegenseitig nach langer Zeit wieder Mailen gefällt mir sehr gut, denn auch ich beginne schön langsam, immer mehr meiner Freundinnen aus Jugend und Studium aus den Augen zu verlieren und frage mich ab und zu, wie es ihnen gerade ergehen mag. Daher ist der Wunsch, sich mit seiner Jugendfreundin wieder auszutauschen, für mich total nachvollziehbar und ich bin in die ersten 30 Seiten nur so hineingefallen.

Ganz besonders angetan hat es mir die Schilderung vom Tod von Bines geliebter Tante (oder war sie schon die Großtante, die nur Tante genannt wurde, das habe ich nicht verstanden), ich hatte beim Lesen dieses Abschnitts Tränen in den Augen und mich in den weiteren Mails ganz besonders auf oft genannte Ratschläge dieser Tante gefreut.

Den Mailwechsel samt den Veränderungen fand ich sehr schön zu lesen, doch nach 170 Seiten begann sich, für mich, das Konzept abzunutzen. Schöner hätte ich es gefunden, wenn zwischen den Mails die realen Begegnungen der beiden Frauen, zumindest kurz, beschrieben worden wären und ein „gesprochener Dialog“ oder zumindest eines der in den Briefen erwähnten Telefonate vorgekommen wäre. Dafür ziehe ich einen Punkt ab, denn die Art, wie die beiden Frauen miteinander reden, hätte für mich noch eine weitere Dimension in das Buch gebracht, die die Beziehung zueinander in meinen Augen vertieft hätte. Weil mir das gefehlt hat, ziehe ich einen Stern ab.

Fazit: Ich habe mit beiden Frauen mitgezittert und mich gefreut, und auch das Reh liebgewonnen. Ein schönes Sommerbuch, das aber auch zu jeder anderen Jahreszeit gelesen werden kann.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Aus dem Leben gegriffen

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Zwei Frauen, ein Jahr und viele E-Mails: 17 Jahre lang haben die ehemals besten Freundinnen Bella und Bine nichts voneinander gehört. Bella lebt als freie Journalistin mit ihrem Sohn in Berlin, Bine ist ...

Zwei Frauen, ein Jahr und viele E-Mails: 17 Jahre lang haben die ehemals besten Freundinnen Bella und Bine nichts voneinander gehört. Bella lebt als freie Journalistin mit ihrem Sohn in Berlin, Bine ist Architektin und samt Mann und Kindern in der hessischen Heimat geblieben. Kurz vor Bines 40. Geburtstag nimmt sich Bella ein Herz und sendet eine Mail an ihre Jugendfreundin. Und Bine antwortet. Sofort ist die alte Vertrautheit wieder da. Über ein Jahr begleitet der Leser nun den E-Mail-Verkehr zwischen den beiden Frauen. Sie berichten sich von ihrem Alltag, ihren Problemen und Ängsten, aber auch von schönen Erlebnissen. Sie durchstehen gemeinsam Höhen und Tiefen, lachen und weinen zusammen.

Mir hat dieser E-Mail-Roman ziemlich gut gefallen. Obwohl es in den Mails doch recht viel um alltägliches geht und hauptsächlich typische Probleme von Frauen in der Midlife-Crisis angesprochen werden, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Zu sehr haben mich die beiden sympathischen und charismatischen Protagonistinnen gefangen genommen. Und auch der wirklich ansprechende, poetische und warmherzige Schreibstil haben dazu beigetragen, dass ich mich kaum von dem Buch lösen konnte.

Die Handlung war an sich ganz gut, allerdings hat mir da aber ein bisschen der letzte Funke gefehlt. Etwas mehr Abwechslung im Geschehen wäre vielleicht gut gewesen, gerade zum Schluss tritt die Geschichte dann doch ein bisschen auf der Stelle.

Richtig toll fand ich dann aber wieder die Entstehungsgeschichte des Romans, die man im Anhang erfährt: So sind die beiden Autorinnen Stephanie Jana und Ursula Kollritsch tatsächlich ein Jahr lang in die Rollen der Freundinnen Bine und Bella geschlüpft und haben sich aus deren Perspektive E-Mails geschrieben. Und zwar ohne dass sie die Erlebnisse vorher abgesprochen haben. So entstand die Handlung sozusagen improvisiert. Ein Experiment, das meiner Meinung nach in der Summe auf jeden Fall geglückt ist. Herausgekommen ist ein gefühlvoller Briefroman – ehrlich, traurig, lustig, aus dem Leben gegriffen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Jahr des Rehs

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Das Cover des Buches sieht recht geheimnisvoll aus. Es stellt einen verschlungenen gespiegelten Baum dar. Der Klappentext und die Leseprobe haben mir sehr gut gefallen.
Sabine Born und Bella ...

Das Cover des Buches sieht recht geheimnisvoll aus. Es stellt einen verschlungenen gespiegelten Baum dar. Der Klappentext und die Leseprobe haben mir sehr gut gefallen.
Sabine Born und Bella Becker waren zu Schulzeiten beste Freundinnen. Jedoch haben sie sich mit der Zeit aus den Augen verloren. Da entdeckt Bella beim Aufräumen auf der Bühne alte Kindheitserinnerungen und beschließt Sabine per Email zu kontaktieren. Mit der Zeit entsteht ein reger Email Kontakt. Sabine ist nun verheiratet, hat zwei Kinder und lebt immer noch im gleichen Dorf. Beruflich hat sie sich als erfolgreiche Architektin verwirklicht.
Sabine ist praktisch mehr oder weniger alleinerziehende Mutter und betätigt sich als Journalistin. Der Vater des Kindes, ein Russe, taucht immer mal wieder sporadisch auf.
Anfangs konnte ich den Titel des Buches „ Das Jahr des Rehs“ nicht unbedingt zuordnen. Doch irgendwann taucht im Verlauf ein Deko Reh auf, das im Garten von Sabine aufgestellt wird. Bella nimmt immer wieder Bezug darauf.
In dem sehr regen Mailkontakt kommen sich die beiden wieder sehr schnell näher und diskutieren ihre privaten Probleme, die hauptsächlich um Männer gehen aus.
Das Buch ist eine sehr leichte Unterhaltung, manchmal hätte ich gerne etwas mehr Spannung dabeigehabt. Ich denke, dass es eine recht schöne Urlaubs Lektüre ist, die man einfach so nebenher lesen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Jahr des Rehs

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Sowohl feinfühlig-beschwingt als auch melancholisch in Erinnerungen verfangen beschreiben Stephanie Jana und Ursula Kollritsch die tiefe Freundschaft zweier Frauen. Bella und Bine haben schon viel zusammen ...

Sowohl feinfühlig-beschwingt als auch melancholisch in Erinnerungen verfangen beschreiben Stephanie Jana und Ursula Kollritsch die tiefe Freundschaft zweier Frauen. Bella und Bine haben schon viel zusammen erlebt, waren sozusagen unzertrennlich, bis das Leben dazwischen kam und sie auseinander gerissen hat. Eine Email nach jahrelanger Funkstille bildet den Anfang des Buches, viele weitere folgen. Unnötig zu erwähnen, dass es sich hier um einen Email- bzw. Briefroman handelt. Als Bine und Bella schreiben die Autorinnen über das Leben, die Alltäglichkeit, die aber doch interessant ist. Bodenständigkeit geht nicht verloren, selbst, wenn manchmal in Fantasien geschwelgt wird. Man versteht, dass die Identifikation mit zwei ganz normalen Menschen hier keinem schwer fällt.
Man kann mitfiebern, wenn Bine und Bella sich gegenseitig ihre Geheimnisse anvertrauen, es gibt keine Tabus. Zusammen stöbern sie in der Vergangenheit und graben manche lustige Erinnerung aus. Es ist nicht alles gut, es ist kein heile-Welt-Roman sondern ein realistischer, der beschreibt, was Frauen in der Mitte ihres Lebens so umtreibt. Dabei schreiben beide Protagonistinnen sehr humorvoll, teilweise auch sehr lyrisch.
Die Empfehlung meinerseits steht auch bei diesem Buch, das somit sowohl Kurzweil als auch Nachdenklichkeit bietet und den Leser zum Nachsinnen über den so viel bedachten Sinn des Lebens anregt.