Cover-Bild Als die Tage ihr Licht verloren
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 01.03.2019
  • ISBN: 9783866124660
Stephanie von Hayek

Als die Tage ihr Licht verloren

Roman

Stephanie von Hayek verbindet in ihrem Debüt »Als die Tage ihr Licht verloren« die fiktive Geschichte zweier Schwestern in Berlin und die wahre Geschichte eines verhängnisvollen Transports aus dem Jahr 1940 zu einem faszinierenden Roman um Liebe, Neid, Verrat und Ideologie.  

Linda und Gitte, Töchter einer liberalen, gut bürgerlichen Berliner Familie, genießen ihre Jugend. Gitte, die als Sekretärin im Reichsinnenministerium arbeitet, hofft, einst als Juristin Karriere zu machen, Linda, die ungestüme Träumerin, schlägt den künstlerischen Weg ein und heiratet den sensiblen Erich, die Liebe ihres Lebens. Als seine Nachrichten von der Front ausbleiben und sein Schicksal ungewiss ist, fällt sie in tiefe Melancholie – gefährlich in einer Zeit, in der psychische Krankheiten zum Todesurteil werden können. Denn die Nationalsozialisten planen bereits, was sie verharmlosend »Euthanasie«, den guten Tod, nennen …

Große Gefühle und dramatische Ereignisse vor dem Hintergrund des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte – packend erzählt und exzellent recherchiert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2019

Interessant

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Linda und Gitte wachsen in einer gut bürgerlichen Familie auf. Als Linda, die emotionalere der beiden, keine Nachrichten von der Front mehr von ihrem Erich erhält, fällt sie in tiefe Melancholie und dies ...

Linda und Gitte wachsen in einer gut bürgerlichen Familie auf. Als Linda, die emotionalere der beiden, keine Nachrichten von der Front mehr von ihrem Erich erhält, fällt sie in tiefe Melancholie und dies in den Zeiten, in denen die Nationalsozialisten an der Macht sind und ein Programm geplant wird, welches verharmlosend als „Euthansie“, als guten Tod, bezeichnet wird.

Ich fand es ganz interessant zu lesen, auch oder trotz des Zeitraums, in dem es spielt. Die Charaktere wirkten auf mich sehr real, wodurch die Geschichte lebendig wurde, mit allen Schrecken der damaligen Zeit. Allerdings fand ich das Ende viel zu offen, ich hätte mir gewünscht, dass hier ein paar lose Enden noch wieder zusammengefügt werden oder dass man von dem einen oder anderen Charakter noch etwas erfährt.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Der Krieg verändert alles!

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INHALT
Der Start ist hier im Jahr 1932 und die Schwestern Linda und Gitte reden auf ihre Freundin Lene ein. Die ist ja mit ihrem Arnold liiert und sie ist glücklich dabei und Linda möchte sich niemals ...

INHALT
Der Start ist hier im Jahr 1932 und die Schwestern Linda und Gitte reden auf ihre Freundin Lene ein. Die ist ja mit ihrem Arnold liiert und sie ist glücklich dabei und Linda möchte sich niemals so an einen Mann binden.
Als der Großvater stirbt, verändert sich die Familie und Linda ist sehr traurig.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch startet im Jahr 1932 und es behandelt verschiedene Themen. Wir lesen hier von Familie Hoffmann und hauptsächlich von den Schwestern Linda und Gitte. Die Mädchen sind charakterlich sehr unterschiedlich und das ist hier sehr fein herausgearbeitet.

Die Autorin hat hier ein sehr ausdrucksstarke Schreibweise, was die Emotionen sehr gut hervorbringt. Die Emotionen und die Gefühle treten hier sehr stark in den Vordergrund. Diese Geschichte drückt soviel aus und spiegelt das Leben wieder.

Linda will nicht heiraten, weil sie sich nicht versklaven möchte. Erich liebt sie und würde sie auf Händen tragen, doch sie erkennt das noch nicht.
Das macht das Buch zu dem was es ist. Es spielt mit den Herzen, mit den Gefühlen und lässt die Emotionen ausbrechen.
Auch die politische Entwicklung spielt hier eine große Rolle und plötzlich sind unbescholtene und unschuldige Bürger in Gefahr. Die Juden waren plötzlich keine Menschen mehr.

Die geschichtlichen Aspekte sind sehr gut recherchiert und entsprechen so auch dem, was früher passiert ist. Die Autorin hat hier die frühere Geschichte rund um die beiden Schwestern drapiert und dem ganzen so einen ganz besonderen Flair verpasst.

Das Drama wird sehr deutlich. Menschen wurden vergast und das ohne jeglichen Skrupel. Es war eine Anweisung von ganz oben und das war auszuführen. Jeder hatte Angst um sein eigenes Leben. Jetzt wird es dramatisch und sehr traurig zugleich.

Dieses Buch bekommt von mir die vollen 5 Sterne, da es so viele Facetten für die Leser bereithält. Der Krieg, der Kampf, die Hoffnung, das Leben und das Sterben.
Sehr emotional und es wirkt nach dem Lesen noch lange nach. Eine wahre Geschichte ausgeschmückt mit dem Leben zweier Schwestern.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 06.03.2019

Düstere Zeiten

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Eine sehr ereignisreiche, packende und spannende Geschichte erwartet den Leser bei der Lektüre dieses gelungenen Buches.
Das Thema ist immer noch hochaktuell, denn nie darf vergessen werden, was damals, ...

Eine sehr ereignisreiche, packende und spannende Geschichte erwartet den Leser bei der Lektüre dieses gelungenen Buches.
Das Thema ist immer noch hochaktuell, denn nie darf vergessen werden, was damals, vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit danach, in Deutschland geschehen ist.
Die Zeit ist geprägt von Neid, Hass, Gewalt und Denunziantentum, schrecklich und unvorstellbar.
Anhand einer wohlhabenden Intellektuellen- und Unternehmerfamilie wird aufgezeigt, wie schnell das Werk mehrerer Generationen innerhalb kürzester Zeit zerstört werden kann. Die Betroffenen sind nahezu machtlos, haben nichts getan als ihre Arbeit. Aber Erfolg und Wohlstand rufen auch immer Neider auf den Plan. Die Aussicht auf ein paar Krümel mehr vom Kuchen zieht Emporkömmlinge und Speichellecker an wie die Motten das Licht.
In beeindruckender Weise schildert die Autorin die damaligen Verhältnisse und die Stimmung in Berlin und anderswo.
Ein empfehlenswertes Buch über leider zu oft erlebte deutsche Geschichte.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Unfassbar, wie authenitisch dieser Einblick in das dunkelste Kapitel Deutschlands ist

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Linda und Gitte erleben den Krieg auf unterschiedliche Art und Weise. Während Linda von einer Karriere als Juristin träumt, hofft Gitte auf ein Lebenszeichen von ihrem Liebsten, der an der Front seinen ...

Linda und Gitte erleben den Krieg auf unterschiedliche Art und Weise. Während Linda von einer Karriere als Juristin träumt, hofft Gitte auf ein Lebenszeichen von ihrem Liebsten, der an der Front seinen Dienst fürs Vaterland verrichtet. Doch die erlösende Nachricht will einfach nicht kommen und so nimmt eine tiefe Traurigkeit von ihr Besitz.
Doch in Zeiten des braunen Sumpfes ist das sehr gefährlich, denn psychisch kranke Menschen sind den Nazis ein Dorn im Augen.
Ein "netter" Nachbar schwärzt Gitte an und so wird auch sie vom Wahnsinn der Euthanasie erfasst und deportiert....

Es gibt kaum Worte, die diesem Buch gerecht werden - ein Debüt vom Allerfeinsten, das Stepahnie von Hayek hier zu Papier gebracht hat. Selten habe ich ein Buch gelesen, dessen Geschichte so unfassbar authentisch geschrieben ist und somit die Angst und den Schrecken unserer dunkelsten Vergangenheit wieder hervorholt und mit all seinen grausamen Fratzen präsentiert.
Die Autorin erschafft Figuren, die sich sehr plastisch hervorheben , quasi aus den Seiten steigen und so vor meinen Augen die brutalen und kaltblütigen Szenen erschreckend lebendig werden lassen.
Das Säuberungsprogramm ist leider keine Fiktion, sondern wie wir alle wissen, bitter Ernst und von Hayek lässt hier die Beteiligten mit aller Brutalität , die den braunen Schergen zur Verfügung steht, zum Opfer fallen.
Verrat ist an der Tagesordnung, keiner weiß mehr, wem er vertrauen kann und genau diese Unsicherheit lässt die Autorin zwischen den Zeilen hervorspringen und jagt mir so kalte Schauer über den Rücken.
Ihre Geschichte lebt von akribischer Recherche, verwebt mit einer beeindruckenden Geschichte, die die Grenze zwischen Spekulation und Realität so sehr verschwimmen lässt, sodass ich meine, alles hautnah mitzuerleben und ein Zeitzeuge dieser barbarischen Epoche zu sein.
Ein Buch das aufzeigt, was daraus werden kann, wenn man sich auf politische Irrwege begibt - leider aktueller denn je und ich hoffe, das solche Zeiten nie, nie wieder anbrechen und Menschen als unwürdige Wesen betrachten.
Ein Buch gegen das Vergessen !

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Toller Erstling

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Wir befinden uns mitten in der Nazizeit „Als die Tage ihr Licht verloren“. Drei junge Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Schwestern, Linda und Gitte, die gerade herausfinden, wo sie ihr ...

Wir befinden uns mitten in der Nazizeit „Als die Tage ihr Licht verloren“. Drei junge Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Zwei Schwestern, Linda und Gitte, die gerade herausfinden, wo sie ihr Lebensweg hinführen soll, und das Nachbarsmädel, Lene, eine gute Freundin, etwas naiv aber eigentlich einfach ein Kind ihrer Zeit. Während die Liebe die Gefühle durcheinander wirbelt, verändert sich um sie herum Deutschland. Und als erst der Krieg beginnt und dann die Nazis beginnen, die Daumenschrauben anzuziehen und mit Erlässen und Gesetzen Maßstäbe für „Lebensunwertes Leben“ setzen, bröckelt die heile Welt und Furcht und Bedrohung halten Einzug. Vor allem Linda trifft es hart, als ihr Mann nicht von der Front zurückkommt und sie durch eine tiefe Depression die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zieht.

Ein schwieriges Stück Zeitgeschichte, welches Stephanie von Hayeck für ihren Erstlingsroman gewählt hat. Die Fakten und Daten der Nazi-Methoden werden sehr rational und klar geschildert und sind für mich immer noch unfassbar, obwohl das Alles natürlich nichts Neues für mich war. Die Mischung zwischen der Empathie, die man für die drei Frauen auf unterschiedliche Weise empfindet, und dem Grauen, welches die Beschreibungen über die Tötungsmaschinerie auslösen, rütteln den Leser ganz schön durch. Ein bewegendes Buch, welches nicht beschönigt und mich auch nach dem Ende noch ziemlich lange beschäftigt hat.

Stephanie Hayek erzählt eindringlich und schafft es, Hauptdarstellern aber auch Nebenfiguren lebhafte Charaktere zu geben, mit denen man mitfiebert und die einem nahe kommen in einer sehr spannenden Geschichte. Volle Punktzahl.