Nacht wie Amethyst
GedichteNacht wie Amethyst
Wie Amethyst
brach die Nacht
über mich herein.
Sie aß und trank
von meinem Licht
und ließ mich
mit dem Wort allein.
Wo bliebst du,
Eurydike?
Nacht wie Amethyst
Wie Amethyst
brach die Nacht
über mich herein.
Sie aß und trank
von meinem Licht
und ließ mich
mit dem Wort allein.
Wo bliebst du,
Eurydike?
Trügerische Idylle
Deck den Tisch
unter dem Birnbaum,
zünde das Leuchten
der Gladiolen an,
fülle den Eimer,
es wird der letzte Hochsommer
im Licht sein, beeil dich,
bald werden die Glocken
im Brunnen verklungen sein.
Häresie der Iris
Wenn er alle Himmel
wie eine Decke
über sich gezogen hat,
schweigend kann er sich auf seine
Korallenaugen
verlassen,
um auf einem geflügelten Ross
so lange im Kreis zu reiten,
bis er selbst Flügel geworden sein wird,
jene Winkel
bei den Möwen erreichend, wo
der Weinberg beginnt.
Als ...
Ein Dorn im Auge der Horizont,
das Blau mit Graphit ersetzend,
die Dächer verspottend. Nein, den Tröstern
im Schafpelz will ich nicht folgen,
um im Schatten der Häuser
anzukommen und zu bleiben.
Aus Farbe will ich ein Zelt, ein Traumgespinst
aus Melancholie und Heliotrop.