Cover-Bild Das Geheimnis von Shadowbrook
(45)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 445
  • Ersterscheinung: 27.10.2019
  • ISBN: 9783458178163
Susan Fletcher

Das Geheimnis von Shadowbrook

Marieke Heimburger (Übersetzer)

Im Sommer 1914 wird die junge Botanikerin Clara Waterfield von London nach Gloucestershire gerufen: Sie soll auf einem Landsitz namens Shadowbrook den Aufbau eines Gewächshauses mit exotischen Pflanzen aus den Kew Gardens betreuen. Der Garten, in dem das Gewächshaus stehen soll, ist überwältigend, üppige Hortensien, Fingerhut und Rosen drängen sich um gepflegte Rasenflächen, auf den Teichen schwimmen Seerosen, alles scheint vor Leben geradezu zu sprühen. Doch das alte, mit Glyzinien bewachsene Wohnhaus wirkt seltsam abweisend, die meisten Räume stehen leer oder sind verschlossen, der Eigentümer Mr. Fox ist viel auf Reisen. Haushälterin und Dienstmädchen wirken verängstigt – denn nachts scheint es im Haus zu spuken. Doch Clara ist unerschrocken und glaubt nicht an Geister, und so macht sie sich daran, die Geheimnisse des Hauses zu ergründen. Und während sie sich immer tiefer in die Geschichte Shadowbrooks verstrickt, muss sie feststellen, dass dort nichts so ist, wie es scheint …
Ein fesselnder Roman um eine unerschrockene junge Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, ein atmosphärischer, bildreicher Pageturner am Vorabend des Ersten Weltkriegs – aber auch ein Roman über das, was von uns bleibt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2020

Der rätselhafte Landsitz in Gloucestershire

0

Als Kind ist es recht still um Clara Waterfield. Sie wächst behütet, aber auch isoliert in London auf, denn aufgrund der Glasknochenkrankheit darf sie nicht nach draußen. Doch als ihre Mutter stirbt, öffnet ...

Als Kind ist es recht still um Clara Waterfield. Sie wächst behütet, aber auch isoliert in London auf, denn aufgrund der Glasknochenkrankheit darf sie nicht nach draußen. Doch als ihre Mutter stirbt, öffnet sich für die junge Frau eine völlig neue Welt. Im Sommer 1914 wird sie als Botanikerin nach Gloucestershire gerufen: Sie soll auf einem Landsitz namens Shadowbrook den Aufbau eines Gewächshauses mit exotischen Pflanzen betreuen. Der dortige Garten ist üppig bewachsen und überwältigend. Doch das alte Wohnhaus wirkt seltsam abweisend, die meisten Räume stehen leer oder sind verschlossen. Mr. Fox, der Eigentümer, ist viel auf Reisen. Und nachts scheint es im Haus zu spuken. Doch Clara glaubt nicht an Geister und macht sich daran, die Geheimnisse zu ergründen. Dabei muss sie feststellen, dass dort nichts so ist, wie es scheint.

„Das Geheimnis von Shadowbrook“ ist ein Roman von Susan Fletcher.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 17 jeweils recht langen Kapiteln. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Clara. Die Handlung umfasst einige Jahre und endet im Februar 1918. Der Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, bildhaft und sehr atmosphärisch, aber zum Teil auch ausschweifend. Der Einstieg fiel mir nicht schwer. Die Geschichte nimmt jedoch nur sehr langsam Fahrt auf.

Mit Clara gibt es eine reizvolle Protagonistin, die durchaus authentisch dargestellt wird, aber mir nicht auf Anhieb sympathisch war. Auch die übrigen Charaktere sind größtenteils interessant gestaltet.

Thematisch hat der Roman einiges zu bieten: eine seltene Krankheit, die Botanik, mutmaßlicher Geisterspuk und andere rätselhafte Dinge, eingebettet in die Kulisse der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Alles in allem ist die Geschichte abwechslungsreich und unterhaltsam. An einigen Stellen ist der mehr als 400 Seiten umfassende Roman jedoch etwas langatmig, weil die Handlung zwischendurch an Tempo verliert. Auch die Auflösung der Geheimnisse konnte mich nicht ganz überzeugen.

Die optische Gestaltung der gebundenen Ausgaben wirkt hochwertig und spricht mich sehr an. Der deutsche Titel weicht zwar stark vom englischsprachigen Original ab („House of Glass"), gefällt mir aber sehr gut.

Mein Fazit:
„Das Geheimnis von Shadowbrook“ von Susan Fletcher ist ein Roman mit vielen Stärken, aber auch einigen Schwächen. Eine ungewöhnliche Lektüre, die meine Erwartungen nicht voll erfüllen konnte, aber mich trotzdem gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 14.01.2020

Sommerfeeling mit ein paar Schatten

0

Clara hat die Glasknochenkrankheit und weil ihre Knochen bei der kleinsten Belastung zu brechen drohen, muss sie ihre ganze Kindheit im Haus verbringen, umgeben von Polstern und Kissen. Auch ihr geliebtes ...

Clara hat die Glasknochenkrankheit und weil ihre Knochen bei der kleinsten Belastung zu brechen drohen, muss sie ihre ganze Kindheit im Haus verbringen, umgeben von Polstern und Kissen. Auch ihr geliebtes Schaukelpferd darf sie nur aus der Ferne betrachten. Zum Glück gibt es da noch die Bücher in der hauseigenen Bibliothek. Sie sind für Clara die Verbindung zur Außenwelt und kein wissenschaftliches Gebiet ist vor ihr sicher. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter, fällt Clara in ein tiefes Loch. Doch sie erkennt schnell, dass ihre einzige Chance auf ein bisschen Selbstständigkeit, darin besteht, in die Welt hinauszugehen, über die sie bereits so viel gelesen hat. Dabei haben es ihr die Gärten von Kew besonders angetan. Bei einem ihrer vielen Besuche, freundet sie sich mit dem dortigen Gärtner an. Dieser hält das Ticket zu Claras Unabhängigkeit in den Händen und sie zögert nur kurz, diese Möglichkeit zu ergreifen. Doch bald muss sie auch feststellen, dass nichts so zufällig ist, wie es scheint.

Mir gefällt der Einstieg in die Geschichte sehr gut. Claras Vorgeschichte und ihr Leiden werden ausführlich erklärt und gut in die Geschichte eingebettet. In Shadowbrook angekommen, besticht der Erzählstil, der einer Nacherzählung der Erlebnisse von Clara entspricht, durch wunderbare Beschreibungen der dortigen Pflanzenwelt und den bunten Blumen in den Gärten von Shadowbrook. Es wird dadurch eine sehr schöne Atmosphäre geschaffen und Claras Leidenschaft für die Natur wird so noch einmal betont. Auch das „Geheimnis“ des Herrenhauses trägt seinen Teil dazu bei und jagt einem beim Lesen einen leichten Schauer über den Rücken. Zwischendurch wird die Handlung dann allerdings etwas langatmig, da man der Lösung des Geheimnisses nicht wirklich näherkommt. Die letztendliche Aufklärung wiederum, ist, für meinen Geschmack, dann etwas zu überdreht. Wut und einen gewissen Grad an Rachegedanken kann ich, unter den gegebenen Bedingungen und ohne zu viel zu verraten, ja noch nachvollziehen. Aber auf dieses doch sehr dramatische Ende hat mich die Geschichte nicht vorbereitet. In meinen Augen hätte sich für das „Alibi“ auch eine bessere Lösung gefunden, denn die jetzige Idee wirkt doch sehr konstruiert. Der sehr schöne Schreibstil hält den Leser hier aber dennoch bei Laune und bringt ihn auch bis zur letzten Seite, wo sich doch noch ein etwas versöhnlicheres Finale abzeichnet.

„Das Geheimnis von Shadowbrook“ lässt mich trotz der Kritik mit einem recht positiven Eindruck zurück, da der angenehme Schreibstil und die Idee hinter der Geschichte überwiegen. Mag man an der Ausarbeitung vielleicht noch etwas feilen können, so ist dieser Roman doch trotzdem unterhaltsam und bringt ein bisschen sommerliche Stimmung in die ungemütlichen Wintertage.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2020

Eine Art Spannungsroman

0

Ein Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird: Clara nämlich, die an der Glasknochenkrankheit leidet und daher ihre Kindheit und Jugend innerhalb ...

Ein Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird: Clara nämlich, die an der Glasknochenkrankheit leidet und daher ihre Kindheit und Jugend innerhalb des Hauses verbringt, um die Gefahrenquelle für Brüche - die sie von jüngster Kindheit an kennt - so gering wie möglich zu halten. Wir schreiben das Jahr 1914, für die Krankheit liegen keine medizinischen Lösungen bzw. Erleichterungen vor

Clara ist klein und ihre Haare haben die faszinierende Farbe (so wird es dargestellt) von Phosphor. Sie lebt mit ihrer Mutter und deren Mann in London, das sie aus dem genannten Grund jedoch kaum kennt. Die Mutter stirbt früh und plötzlich und danach wird Clara aktiv - sie bewegt und zwar vor allem zum Botanischen Garten von Kew, wo sie alles über orientalische Pflanzen und Gewächshäuser lernt.

Bald erhält sie den Auftrag, ein Gewächshaus einzurichten und zwar in Shadowbrook, einem alten und sehr unheimlichen Haus, in dem sie das erste Mal mit fremden Menschen zusammenlebt. Dem Besitzer des Hauses, einem Mr. Fox, begegnet sie erst Monate später.

Es ist eine für sie und für den Leser sehr irritierende Zeit, denn es scheint in dem Haus zu spuken und der Ort lebt von Klatsch. Ein Phänomen, dem Clara aufgrund ihrer bisherigen abgeschiedenen Lebensform noch nicht begegnet ist, das sie nun jedoch mit voller Wucht trifft.

Es ist für sie - aber nicht nur für sie - fast unmöglich, herauszufinden, was Sein und was Schein ist. Eines erfährt man durch dieses Buch jedoch auf jeden Fall: wozu es durch Rufmord kommen kann und zwar in vielerlei Hinsicht.

Ich hatte zunächst den Eindruck, dies sei ein ausgesprochen atmosphärisches Buch mit einer sehr starken Protagonisten, doch das ist aus meiner Sicht nicht der Fall. So richtig kommt der Zauber des Buches nicht rüber, auch die Protagonistin und einige weitere Figuren bleiben blass und irgendwie unausgegoren, was auch damit zu tun hat, dass mir die Handlung teilweise recht unlogisch erschien und ich ihr nicht immer folgen konnte. Gleichwohl ich streckenweise durchaus gefangen war von der Spannung oder vielmehr von der Aussicht darauf. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, dass die Autorin nicht so richtig geschafft hat, einen dichten und farbigen Roman zuwege zu bringen.

Veröffentlicht am 06.01.2020

Ein Haus voller Geheimnisse

0

Die junge Clara lebt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und leidet an der Glasknochenkrankheit. Ihr Leben findet auf kleinstem Raum statt, meist kann sie ihr Zimmee nicht verlassen. Ihre Leidenschaft ist die ...

Die junge Clara lebt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und leidet an der Glasknochenkrankheit. Ihr Leben findet auf kleinstem Raum statt, meist kann sie ihr Zimmee nicht verlassen. Ihre Leidenschaft ist die Botanik.
Nach dem Tod ihrer Mutter reist sie nach Gloucestershire, wo sie ein Gewächshaus betreuen soll. Doch der alte Landsitz Shadowbrocks ist voller Geheimnisse, die es zu ergründen gilt. Der Autorin ist es gelungen, in einer durchaus
spannende Erzählung das Schicksal einer jungen Frau zu beschreiben, die in der damaligen Zeit als mutig und eigenwillig galt. Trotz ihrer Krankheit geht Clara ihren eigenen Weg und übt sogar einen Beruf aus, was damals eher selten war.
Die Geschichte selbst konnte mich nur teilweise überzeugen. In Vorbesprechungen des Buches wurde auf die Ähnlichkeit zu Romanen von Daphne du Maurier verwiesen. Das kann ich so nicht bestätigen, da speziell das Mystische und Geheimnisvolle mir hier an vielen Stellen fehlt und das Ende nicht so spektakulär ist, wie ich es erhofft hatte. Trotzdem habe ich angenehme Lesestunden mit dem Buch verbracht. Was mir sehr gefällt ist die aufwändige Umschlaggestaltung mit Golddruck, der an alte Schmöker erinnert. Ein optisch sehr schönes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2020

Ganz nette Story mit einer unsympathischen Hauptfigur

0

Bis zu ihrem 18. Lebensjahr lebt Clara zurückgezogen und darf das Haus so gut wie nie verlassen, denn sie hat die Glasknochenkrankheit und jede Unachtsamkeit kann gefährlich werden. Ihre Mutter ist eine ...

Bis zu ihrem 18. Lebensjahr lebt Clara zurückgezogen und darf das Haus so gut wie nie verlassen, denn sie hat die Glasknochenkrankheit und jede Unachtsamkeit kann gefährlich werden. Ihre Mutter ist eine rebellische Frau, sie erzieht Clara zu einer jungen Frau, die an die Wissenschaft und die Gleichheit der Menschen glaubt. Doch durch ihr von der Außenwelt abgeschiedenes Leben hat sie keine Ahnung, wie man unter Menschen lebt und sich verhält. Sie ist vorlaut, unfreundlich, weiß nicht, wann es besser ist, nicht weiter nachzufragen, nimmt sich selbst zu wichtig, ist verärgert, wenn ihr jemand keine zufriedenstellende Antwort gibt und glaubt, nur weil sie etwas möchte auch das Recht darauf zu haben und akzeptiert die Privatsphäre ihrer Mitmenschen nicht. Sie selbst bezeichnet sich als direkt, ich würde es einfach unsympathisch und frech nennen. Sie denkt, man verheimlicht ihr Sachen, weil sie eine Frau ist, dabei gehen sie manche Sachen vielleicht einfach nichts an, was in ihrem Universum jedoch nicht möglich zu sein scheint. Und auf jeder Seite schwingt das Mitleid mit, das der Leser doch bitteschön für sie haben soll aufgrund ihrer Krankheit. Auf der einen Seite kann ich ihr Verhalten zwar verstehen, denn Clara kennt die Welt nur aus Sachbüchern und den Geschichten ihrer Mutter aber dennoch konnte ich einfach keine Bindung zu ihr aufbauen.

Zum Glück entwickelt sich die Geschichte nach dem ersten Drittel etwas stärker und der Fokus rutscht auf die Spukgeschichte. Die Landschaft ist toll beschrieben und das Gefühl für das alte Gebäude und die Menschen ist deutlich zu spüren. Generell fand ich den Schreibstil und die Sprache der Autorin sehr angenehm. Die Handlung hätte vielleicht noch etwas mehr Tiefe haben können aber alles in allem war es gut zu lesen. Lediglich den Schluss fand ich etwas sehr konstruiert und aufgesetzt.

Als Fazit bleibt mir ein nettes Buch, das mich am Anfang sehr ärgerte und leider nicht lange in Erinnerung bleiben wird.