Cover-Bild Stay away from Gretchen
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783423438315
Susanne Abel

Stay away from Gretchen

Eine unmögliche Liebe – Roman
Eine große Liebe in dunklen Zeiten
Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Als die Diagnose Demenz im Raum steht, ist Tom entsetzt. Bis die Krankheit seiner Mutter zu einem Geschenk wird: Erstmals erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, den geliebten Großeltern, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter und ihrer Zeit im besetzten Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Ein Liebesdrama

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"Stay away von Gretchen" war eine der Regeln für die GIs, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland stationiert waren. "Gretchen" war in diesem Fall der Überbegriff für deutsche Frauen. Den Soldaten ...

"Stay away von Gretchen" war eine der Regeln für die GIs, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland stationiert waren. "Gretchen" war in diesem Fall der Überbegriff für deutsche Frauen. Den Soldaten war der Kontakt zu den Frauen der Feinde verboten - unter anderem wurde erzählt, dass sich die Soldaten mit Syphilis anstecken könnten.

Dieser Roman handelt von der Freundschaft und Liebe zwischen einem schwarzen GI und einem deutschen Mädchen in Heidelberg. Zu Beginn hilft er Greta und seiner Familie, in dem er ihnen Waren zukommen lässt, die sich Greta sonst nur über den Schwarzmarkt verschaffen könnte. Außerdem verbindet ihn und Gretas Großvater - einem Invaliden aus dem ersten Weltkrieg - die Liebe zur Musik. Ziemlich schnell verwandelt sich die Freundschaft zwischen Greta und Bob in Liebe, die jedoch geheim gehalten werden muss.

Die Geschichte spielt abwechselnd im Nachkriegsdeutschland und im 21. Jahrhundert, als Greta Anzeichen von Alzheimer-Demenz zeigt und ihr Sohn Tom - ein bekannter Moderator - plötzlich Einsicht in ihre lange gehütete Vergangenheit bekommt. Mit Hilfe einer Kollegin versucht er mehr über die Vergangenheit seiner Mutter heraus zu finden und lernt sie so ganz neu kennen und beginnt zu verstehen, warum sie in seiner Kindheit immer wieder unter Depressionen gelitten hat.

Der Schreibstil und Aufbau des Buches haben mir sehr gut gefallen - besonders der geschichtliche Hintergrund. Die meisten Romane/Filme handeln über den Krieg oder Ostdeutschland - wenige jedoch über das Schicksal der Frauen in amerikanisch besetzten Gebieten,. Auch das Schicksal der "Brown Babies" in Deutschland ist wenigen bekannt.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Für mich das Buch des Jahres!

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Worum geht’s?
Bei der 84-jährigen Greta wird Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Ihr Sohn Tom kümmert sich um sie und erfährt immer mehr Details aus ihrem Leben, die auch sein Leben komplett auf den Kopf ...

Worum geht’s?
Bei der 84-jährigen Greta wird Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Ihr Sohn Tom kümmert sich um sie und erfährt immer mehr Details aus ihrem Leben, die auch sein Leben komplett auf den Kopf stellen und alles verändern.

Meine Meinung:
In „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ erzählt Susanne Abel eine wunderschöne Geschichte, basierend auf historischen Fakten, fiktionalen Persönlichkeiten und der Krankheit ihrer eigenen Mutter. Dabei wechselt sie zwischen Gretas Kindheit/Jugendzeit und der Gegenwart im Jahr 2015 hin und her und wechselt auch immer wieder die Perspektive der Protagonisten. Dadurch wird das Buch noch lebendiger und eindrucksvoller.

Ich war sofort gefesselt von Greta und ihrem Leben. Es ging mir absolut zu Herzen, wie Greta als 84-jährige immer mehr von ihrer Demenz dahingerafft wird, auch wen es zwischendurch zu lustigen Szenen kommt. Hier merkt man die Erfahrung der Autorin. Tom, Gretas Sohn, der sich um sie kümmert, hat mir von Herzen leidgetan. Er hat am Anfang so unnahbar gewirkt, wurde aber im Laufe des Buches immer empathischer und liebevoller. Der Verlauf der Krankheit hat mich tief berührt und ich wünsche niemandem, so etwas erleben zu müssen! Auch die Geschichte von Jenny und ihrem Kind geht zu Herzen, auch wenn sie eher am Rande vorkam. Und Helga, die herzliche Nachbarin und quasi Toms zweite Mutter, eine Person, die man einfach nur in den Arm nehmen möchte. Und es ist einfach nur schön und spannend, Tom auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Mutter begleiten zu dürfen und auch Bob und Marie zu begegnen.

Dann der in der Vergangenheit spielende Teil: Die Autorin versetzt uns direkt hinein ins Deutschland der 1945-1955er Jahre. Angefangen mit Gretas Begeisterung für den damaligen Führer und ihrer Flucht nach Heidelberg. Das Schicksal der „Brown Babies“ – dieses war mir nicht bekannt. Die Rassentrennung, die in den USA galt. Die anderen Gesetze, denen Farbige unterworfen waren. Aber auch das Leid der Kriegsveteranen. Der Kampf der Frauen in der Nachkriegszeit ums Überleben. Die Autorin hat hier wirklich harten Tobak genommen und in einen Roman gebracht, der seinesgleichen sucht. Es war spannend. Es war emotional. Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und kann ehrlich sagen: Das ist bislang für mich das Buch des Jahres 2022! Die Autorin hat die historischen Fakten so perfekt in eine zu Herzen gehende Geschichte umgesetzt und Charaktere erschaffen, die am Ende des Buches fast schon Familie sind und die man gerne noch weiter begleiten möchte und über die man noch mehr erfahren möchte.

Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch, es ist einfach nur perfekt!

Fazit:
Mit „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ hat Susanne Abel den perfekten Roman geschrieben. Basierend auf historischen Fakten und auch basierend auf der Krankheit ihrer Mutter, schreibt sie in der Gegenwart und der Zukunft und lässt uns Greta und Tom begleiten. Durch das Nachkriegsdeutschland mit den Brown Babies, den Rassegesetzen aber auch dem Fanatismus, der im Dritten Reich herrschte. Wir erleben Gretas Erwachsenwerden. Dann die Gegenwart, ihre Demenzerkrankung und ihr Sohn Tom, der für sie da ist und versucht, ihre Vergangenheit zurückzubringen. Dieses Buch ist ein Pageturner, der alles hat von Fakten, Emotionen, eine Geschichte, die mehr ist als nur eine Geschichte und Charaktere, die man zu gerne in seinem Leben haben würde.

5 Sterne für dieses Buch, das für mich DAS Buch des Jahres ist!

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Berührend und sehr authentisch

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Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets ...

Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets Kontakt – so fällt ihm auch auf, dass die alte Dame wohl nicht mehr ganz fit ist und gern mal etwas vergisst. Ist sie etwa dement? Plötzlich beginnt sie aus ihrer Kindheit und Jugend zu erzählen und Tom erfährt vieles, was er bisher nicht wusste. Mit jeder Erzählung tun sich neue Rätsel auf. Tom macht sich an das was er am liebsten macht: die Recherche.

Das Buch wird zum einen Teil aus Toms Sicht erzählt; diese Handlungen spielen in der Gegenwart und beschreiben, wie Tom der Vergangenheit seiner Mutter auf die Spur kommt. Der andere Teil der Geschichte wird von Greta erzählt und spielt in der Vergangenheit. Die Charaktere haben mir gut gefallen und waren schön ausgearbeitet, vor allem Greta. Zwischen der alten Greta und dem jungen Gretchen erkennt man leider kaum noch einen Zusammenhang. Das fröhliche, burschenhafte Mädchen gibt es nicht mehr. Nach dem man immer tiefer in Gretas Leben eintaucht, versteht man auch warum. Was mich an Tom etwas gestört hat war sein großes Ego – es stand ihm immer wieder im Weg. Aber immerhin scheint sein Charakter noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Auch die Nebenpersonen waren toll ausgearbeitet und zeigten unterschiedliche Charaktere der damaligen Zeit. Und dass sich eben nicht jeder ändert, auch wenn er für seine Gedanken und Taten bestraft wurde und büßen musste.

Dieser Roman schildert sehr authentisch und nachvollziehbar das Schicksal von afroamerikanischen US-Soldaten und deutschen Mädchen während der Besatzungszeit und zeigt auf, was passierte, wenn ein gemeinsames Kind entstand. Susanne Abel scheint sehr gut recherchiert zu haben und schildert die Zeit sehr realistisch. Durch diesen Roman wird man nicht einfach nur unterhalten, sondern lernt noch sehr viel dazu. Das Cover gefällt mir, es zeigt wunderbar auf, um was es geht: Die Liebe zwischen Gretchen und Bobby. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er war angenehm und sehr flüssig zu lesen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste einfach wissen, wie es ausgeht. Richtig spannend war es!

Mir hat dieser Roman richtig, richtig gut gefallen und ich werde mich sicherlich noch lang an ihn erinnern, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Unfassbar traurig und schön

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Gott, was für ein Buch!!!! Mit Sicherheit eins der Jahreshighlights für mich!!! Es verbindet alles miteinander. Es ist wunderschön, romantisch, berührend und so traurig das ich am Ende echt geheult hab…. ...

Gott, was für ein Buch!!!! Mit Sicherheit eins der Jahreshighlights für mich!!! Es verbindet alles miteinander. Es ist wunderschön, romantisch, berührend und so traurig das ich am Ende echt geheult hab…. Eine absolute und uneingeschränkte LESEEMPEHLUNG

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Veröffentlicht am 06.08.2021

tolles, berührendes Buch!

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Tom Monderath ist nicht begeistert, als sich immer mehr herausstellt, dass seine Mutter Greta immer mehr der Demenz anheimfällt. Er hat doch als bekannter Nachrichtenmoderator gar keine Zeit sich um seine ...

Tom Monderath ist nicht begeistert, als sich immer mehr herausstellt, dass seine Mutter Greta immer mehr der Demenz anheimfällt. Er hat doch als bekannter Nachrichtenmoderator gar keine Zeit sich um seine Mutter zu kümmern. Nach und nach stellt sich heraus, dass Greta in ihrem Leben viel verschwiegen hat. Aus der Zeit kurz nach dem Krieg hat sie nie erzählt und jetzt stellt sich heraus, dass Gretas Depressionen, die sie lange gequält haben, einen handfesten Grund hatten.

Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Anfangs geht es mehr um Greta, ihr Leben im Krieg in Ostpreußen und ihre Erlebnisse nach der Flucht in den jungen Jahren der Bundesrepublik. Dort lernt sie bald Bobby kennen, einen jungen schwarzen Soldaten, und verliebt sich in ihn. Doch es kommt, was kommen muss, das Schicksal schlägt zu und Greta bleibt alleine mit einem kleinen Kind zurück. Hier kommt das Schicksal der sogenannten Brown Babys ins Spiel. Diese Seite der Geschichte kannte ich noch nicht. Schrecklich, wie damals einfach über die Köpfe der Beteiligten hinweg entschieden wurde, alles immer vermeintlich zum Besten der Beteiligten. Stay away from Gretchen zeigt die Verlogenheit der deutschen Gesellschaft nach dem Krieg recht deutlich auf. Frauen, die sich mit den Besatzern einließen, hatten die ganze Schande zu tragen, die Vorteile, die diese Beziehungen gebracht haben, haben aber alle gerne mitgenommen. Hauptsache man spricht nicht darüber.

Mich hat das Buch sehr mitgenommen, Gretas Schicksal ist mir sehr nahegegangen. Tom dagegen fand ich fast durchgehend unerträglich arrogant und ich-bezogen. An viele Ecken war er nur schwer zu ertragen. Aber gerade hier zeigt sich wohl das, was man auch generationenübergreifende Traumata nennt. Tom ist Bindungsunfähig, da seine Mutter nach den Erlebnissen nie wieder jemanden richtig an sich herangelassen hat, um nicht noch einmal jemand geliebten zu verlieren.

Das Thema Demenz und die Auswirkungen auf den Alltag einer Familie haben auch einen gewichtigen Anteil an diesem Buch. Greta lässt mit fortschreitender Demenz auch immer mehr hinter ihre Mauern schauen und überrascht ihren Sohn.

Und auch die Flüchtlingskrise und die Parallelen zu dem, was hier nach dem letzten Krieg passiert ist, spielen eine große Rolle. Tom berichtet immer wieder aus dem Umfeld der Kanzlerin und die Geschichte in der Gegenwart spielt im 2015, genau zum Höhepunkt der Krise.

Dieses Buch ist definitiv eines meiner Jahreshighlights, ich bin schon lange nicht mehr so berührt und mitgenommen worden. Der Autorin gelingt es ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite mitzunehmen und dabei ganz viel unterschiedliche Themen zu beleuchten. Von mir daher eine unbedingte Leseempfehlung!

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