Cover-Bild Tod im Leuchtturm
Band 2 der Reihe "Kommissarin Friederike von Menkendorf"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 12.02.2020
  • ISBN: 9783839263143
Susanne Ziegert

Tod im Leuchtturm

Kriminalroman
Seit ihrer Kindheit war Julia nicht mehr auf der Nordseeinsel Neuwerk. Nach fast drei Jahrzehnten kehrt sie zurück, um über den Winter den Leuchtturm zu hüten. Als sie kurz darauf tot in der Badewanne gefunden wird, kann sich Margo Valeska nicht mit dem festgestellten Suizid ihrer Freundin abfinden. Die Hamburger Kommissarin Friederike von Menkendorf nimmt Ermittlungen auf und stößt auf ein ungelöstes Verbrechen, bei dem die Tote einst Zeugin war. Hatte jemand ein Interesse daran, sie zum Schweigen zu bringen?

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Tod auf Neuwerk

1

Julia Lange kehrt auf Neuwerk zurück um während der Wintermonate den Leuchtturm zu hüten. Sie ist auf der Insel aufgewachsen, aber ihre Erinnerungen darin sind nicht gut. Vor 29 Jahren wurde ein kleiner ...

Julia Lange kehrt auf Neuwerk zurück um während der Wintermonate den Leuchtturm zu hüten. Sie ist auf der Insel aufgewachsen, aber ihre Erinnerungen darin sind nicht gut. Vor 29 Jahren wurde ein kleiner Junge getötet und ihre Zeugenaussage, die sie später auf handfesten Druck der Familie zurücknahm, hat ihr Leben zerstört. Als Lügnerin gebrandmarkt, hat sie sich ganz zurückgezogen. Doch nun scheint sie ihrem Leben eine neue Wendung geben zu wollen.

Doch nur einige Tage später wird sie tot in der Badewanne aufgefunden. Ein Suizid, wie sogleich festgestellt wird. Nur ihre neue Freundin Margo, eine neu nach Cuxhaven gezogene Künstlerin, will das nicht glauben und beginnt auf eigene Faust zu schnüffeln.

Damit bringt sie die Kommissarin Rike von Menkendorf gegen sich auf. Die ist im Augenblick gar nicht drauf, ihr alter Chef geht in Ruhestand und der neue Revierleiter hat sie offensichtlich auf die Abschussliste gesetzt. Der Umgangston in der Dienststelle und die Intrigen machen ihr schwer zu schaffen.

Mit diesem Krimi bin ich nicht so ganz warm geworden. Toll fand ich das Lokalkolorit, die Beschreibungen von Neuwerk, dem Watt, den Wattfahrten und alles was mit der Küste zu tun hat. Das hat mich auch bei der Stange gehalten. Die beiden Hauptfiguren, Rike und Margo haben mich nicht ganz überzeugen können. Ich bekam einfach kein Bild von ihnen, etwas was mir nur ganz selten passiert. Möglicherweise hätte mir die Kenntnis der Vorgängerbände dabei geholfen, obwohl dieser Fall ganz eigenständig ist.

Da sowohl Margo, wie auch Rike so nebeneinander her ermitteln und auch zu ganz unterschiedlichen Kenntnissen kamen, habe ich die beiden Handlungsstränge nicht immer unter einen Hut gebracht. Obwohl der Plot ganz schlüssig aufgebaut und auch aufgelöst wurde. Die Autorin versteckte mehr oder weniger kleine Hinweise, die mich schon bald auf die Spur brachten.

Ich fand das Buch hauptsächlich vom landschaftlichen Hintergrund interessant, da ich mich manchmal über die Protagonisten wunderte und besonders die Intrigen im Kommissariat überzogen fand, wurde es allerdings kein Lieblingskrimi.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Hat mich nicht ganz überzeugt

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Julia wird tot in der Badewanne des Leuchturms von Neuwerk aufgefunden. Der Dorfarzt stellt schnell einen Selbstmord fest. Doch an den will die Malerin Margo Valeska nicht glauben. Erstens wollte Julia ...

Julia wird tot in der Badewanne des Leuchturms von Neuwerk aufgefunden. Der Dorfarzt stellt schnell einen Selbstmord fest. Doch an den will die Malerin Margo Valeska nicht glauben. Erstens wollte Julia in Margos Malwerkstatt arbeiten und zweitens ist da noch der seit 29 Jahren ungeklärte Tod des kleinen Felix König, bei dem die damals jugendliche Julia eine Beobachtung bzw. Aussage gemacht hat. Nach Schlägen und Psychoterror der Eltern hat sie dann behauptet, gelogen zu haben. Und ausgerechnet Kai-Uwe, der Vater des toten Kindes, findet die Leiche Julias.

Margo kontaktiert die Cuxhavener KHK Friederike von Menkendorf, die sie von einem früheren Kriminalfall („Störtebekers Erben“) kennt und lässt ihr keine Ruhe, bis sie Ermittlungen aufnimmt. Doch die sind gekennzeichnet durch das Intrigenspiel ihres Kollegen Galinowski, der sich beim neuen Chef einschleimt, aber den lieben Gott einen guten Mann sein lässt, und seinen eigenen Interessen nachgeht.

Meine Meinung:

Dies ist der zweite Krimi mit KHK Friederike von Menkendorf und der Malerin Margo Valeska. Schauplatz ist wieder die malerische Insel Neuwerk.

In diesem Krimi gibt mehrere Handlungsstränge in der Gegenwart, von denen manche auch in die Vergangenheit zurückreichen.
Es dauert mehr als 24 von 47 Kapitel bis sich die Handlungsstränge einmal halbwegs ordnen. Doch dann macht es „klick“ und die Lösung liegt quasi auf der Hand.
Die Autorin hat in den ersten Kapitel viel Liebe zum Detail aufgewendet, um Spannung aufzubauen. Doch einiges, wie die Szene am Hundeabrichteplatz verliert sich im Laufe der Handlung und bringt diese auch so gar nicht weiter.
Im zweiten Teil des Krimis geht es dann ein Hauch zu flott, wie der Täter entlarvt wird.

Ich mag komplexe Krimis, doch hier wäre weniger mehr gewesen. Neben dem Handlungsstrang mit dem toten Kind, dem aktuellen Mord, der Familienfehde, der Machenschaften des Baulöwens, der Umweltschützer gibt es noch die Intrigen in der Polizeidienststelle. Die wirken auf mich doch ein wenig überzeichnet. Ja, es gibt die unfähigen Chefs, die, Gott weiß allein warum, eine Führungsposition bekommen. Und ja, Figuren wie Robert Galinowski finden sich vermutlich in allen Dienststellen. Aber, dass ein Chef so wenig Menschenkenntnis hat, verwundert doch ein wenig. Vor allem, es gibt ja Möglichkeiten, sich über die Mitarbeiter und deren Stärken und Schwächen zu informieren. Gleichzeitig wundert es doch, dass eine Führungskraft so wenig Manieren und Gespür für die Situation hat. Ja natürlich muss mit den zugeteilten Budgetmitteln sorgsam umgegangen werden. Aber warum Friederike von Menkendorf die Anreise mit den Öffis befohlen wird, während Galinowski wenig später den Hubschrauber nimmt, scheint dem Macho-Klüngel geschuldet zu sein.

Einige der Charaktere wirken unsympathisch. So bin ich eigentlich mit keiner Figur so richtig warm geworden. Am ehesten noch mit Friederike. Es wird mehrmals auf ihren adeligen Namen hingewiesen, der so scheint es eine Bedeutung haben kan/soll. Doch eine Auflösung dieser Andeutung findet sich hier nicht. Ein Hinweis auf einen dritten Band?
Ich verstehe auch nicht, warum sich Friederike das rüpelhafte Benehmen von ihrem Chef und dem Kollegen gefallen lässt. Entweder sie macht selbst klar Schiff oder sie geht zur Gewerkschaft. Ich würde ja Galinowksi und auch Kanter meine Meinung recht deutlich sagen.

Die Familienfehde bei den Königs ist ziemlich brutal. Das wird recht gut dargestellt, dass es sich hier um Gefühle der Benachteiligung bzw. Bevorzugung geht. Neid ist ja auch ein große Triebfeder. Stellenweise habe ich mit Kai-Uwe König, dem Vater von Felix, einige Sympathien entgegengebracht. Doch dass erfahrene Watt-Fahrer mit seiner Aktion zahlreiche Unschuldige in Lebensgefahr bringt, hat ihn diese Sympathie gekostet.

Die Beziehung Friederike und Margo habe ich nicht ganz durchschaut, aber der erste Band liegt schon bereit.

Die Lösung ist dann doch irgendwie zufriedenstellend, wenn auch der Weg dahin es nicht so ganz ist.

Fazit:

Wie gesagt, hier wäre weniger mehr gewesen, deshalb nur 3 Sterne.