Cover-Bild Sprich mit mir
(56)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783446269156
T.C. Boyle

Sprich mit mir

Roman
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

Wer ist menschlicher? Der Mensch oder der Affe? - "Wohl einer von Boyles besten – und traurigsten – Romanen, ein Buch, das die Grenzen zwischen Mensch und Tier auflöst." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung

Sam, der Schimpanse, den Professor Schermerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schermerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2021

Mensch-Tier-Verhältnis

0

Diese Geschichte in den 1980er Jahren in Amerika erzählt von einer jungen Studentin und einem Wissenschaftlerteam, die sich damit auseinandersetzen, inwieweit Schimpansen fühlen und handeln. Haben Schimpansen ...

Diese Geschichte in den 1980er Jahren in Amerika erzählt von einer jungen Studentin und einem Wissenschaftlerteam, die sich damit auseinandersetzen, inwieweit Schimpansen fühlen und handeln. Haben Schimpansen einen Geist, wenn ja, wie weit ist er ausgeprägt? Diese Fragen stellen sich Dr. Guy Schermerhorn und sein Vorgesetzter Prof. Moncrief. Aimee studiert Psychologie an einer amerikanischen Universität, als sie eines Tages eine TV-Show sieht, in der ein Schimpanse mit Dr. Guy Schermerhorn gebärdet. Guy hat seinem zweijährigen Schimpansen Sam Gebärdensprache beigebracht. So können beide miteinander kommunizieren. Als Dr. Schermerhorn studentische Hilfskräfte für sein Projekt sucht, bewirbt sich Aimee und wird kurz darauf eingestellt. Guy, Aimee und die anderen wissenschaftlichen Mitarbeiter ziehen in eine Ranch außerhalb der Stadt, und begleiten Sam in seiner Entwicklung. Bis eines Tages ein Vorfall eintritt, der das Leben von Sam verändert.

T.C. Boyle erzählt eine Geschichte über einen Schimpansen, der als Symbolfigur für anderen berühmte Affen, die in der Vergangenheit – vor allem in Amerika – in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten sind. Diese Affen dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Wissenschaft, um festzustellen, inwieweit zum Beispiel Schimpansen dem Menschen ähneln. Was verstehen sie anhand von Sprache, Akustik und Gestik? Mit diesen Fragen als Hintergrund erzählt T.C. Boyle eine emotionale, teilweise aufwühlende Geschichte von einem Affen – Schimpanse Sam – der für seine Würde kämpft. Aber er kämpft nicht alleine. Denn Aimee kämpft ebenfalls, dass Sam nicht zu einem Laboraffen wird. Dem Autor gelingt es, Mensch und Tier einfühlsam zu beschreiben und entwickeln zu lassen. Nebenfiguren weisen starke Charaktere auf, die als Freund und Feind gegenüber von Sam stehen. Meiner Meinung nach gelingt es T.C. Boyle die Maske von Affen – vor allem für Schimpansen –fallen zu lassen, um zu zeigen, wie diese Tiere denken (wenn sie denken, und wie) und vor allem fühlen. Man darf auch nicht vergessen, wie Menschen Affen missbrauchen für die Wissenschaft. T.C. Boyle zeigt zwei Seiten der Medaille des Schimpansen: Sam als Objekt, Sam als Freund/ Familienmitglied. Natürlich darf man nicht vergessen, dass Affen wilde Tiere sind.

Dieser Roman über einen besonderen Schimpansen war beim Lesen eine Achterbahnfahrt von Freude, Traurigkeit, Wut und Schmerzlichkeit. Daran sieht man, dass T.C. Boyle die Beschreibung der Gefühlswelt beherrscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2021

Ein intensiver lesenswerter Roman über die Arbeit mit Primaten

0


Am 25.01.2021 erschien im Carl Hanser Verlag der 348 Seiten starke Roman „Sprich mit mir“ von T.C. Boyles.
Zum Inhalt: Aimee ist eine schüchterne liebenswerte, jedoch ziellose Studentin der Frühpädagogik, ...


Am 25.01.2021 erschien im Carl Hanser Verlag der 348 Seiten starke Roman „Sprich mit mir“ von T.C. Boyles.
Zum Inhalt: Aimee ist eine schüchterne liebenswerte, jedoch ziellose Studentin der Frühpädagogik, die sich auf eine Annonce aufmerksam wird und sich bei Prof. Guy Schemerhorn bewirbt. Die Aufgabe besteht darin, sich um den Schimpansen Sam zu kümmern. Prof. Schemerhorn ist Privatdozent an der University of California und hat den Auftrag zu erforschen, dass Primaten in der Lage sind, sich durch Sprache auszudrücken. Der Schimpanse Sam lebt von klein auf bei Prof. Schemerhorn und soll Sprache lernen um sich ausdrücken zu können. Auf diesem Wege erhofft sich die Forschung, wesentliche neue Erkenntnisse zu erlangen.
Aimee wird angestellt, zieht bei Prof. Schemerhorn ein baut sehr schnell eine enge Bindung zu Sam auf. Sie wird kurzerhand seine Bezugsperson. Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich nahezu menschlich. Die wilden Eskapaden werden weniger und Sam merkt auch, wenn er etwas falsch gemacht hat und kann sich sogar entschuldigen. Diese Verhaltensweise ist bei Schimpansen normalerweise nicht gegeben.
Aimee und Prof. Schemerhorn intensivieren ihre Beziehung und es entwickelt sich zwischen ihnen eine leidenschaftliche Partnerschaft. Doch eines Tages werden die Forschungsgelder gestrichen. Sam wird abgeholt und soll zurück zu seinem Eigentümer Montcrief in den Affenstall. Montcrief besitzt sehr viele Affen und vollzieht teilweise grausame Tierexperimente an Ihnen, um seinen Geldbeutel schnell zu füllen.
Aimees Liebe zu Sam ist überwältigend und so beschließt sie, sich Sam anzuschließen und auch weiterhin an seiner Seite zu sein.
Der Einstieg in den Roman fiel mir anfangs etwas schwierig. Der Schreibstil von T.C. Boyle ist gewöhnungsbedürftig und anspruchsvoll. Als ich dann feststellte, dass überwiegend aus der Perspektive von Sam erzählt wird ist der Knoten geplatzt. Das Buch hat mir im Ganzen sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben worden und deren Interaktionen konnte ich gefühlt miterleben. Sam ist nicht nur Aimee ans Herz gewachsen, sondern auch mir. Die beschriebenen Interaktionen und die damit verbundenen Gefühle berührten mich sehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2021

Grandioses Meisterwerk !

0

Grandioses Meisterwerk
Mal ein Buch der ganz anderen Art, das ich wohl nie gelesen hätte, wenn es mir nicht regelrecht in die Hand gedrückt worden wäre... Aber ich bin heute echt froh, dass das getan wurde, ...

Grandioses Meisterwerk
Mal ein Buch der ganz anderen Art, das ich wohl nie gelesen hätte, wenn es mir nicht regelrecht in die Hand gedrückt worden wäre... Aber ich bin heute echt froh, dass das getan wurde, denn das Buch hat mir sehr gut gefallen und war eine tolle Ausnahme von meinen anderen Lieblingsbüchern anderer Genre.
„Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.“
Man kann gar nicht anders: sowohl Sam als auch Aimee wachsen einem einfach ans Herz, man kann sich gar nicht mehr dagegen wehren. Die Geschichte ist so berührend erzählt, dass sich wirklich ans Herz geht.
Und als würde das für einen großartigen Roman mit diesem Thema nicht schon reichen, legt der Autor auch noch Humor „oben drauf“: großartige, witzige „kleine Spitzen“ machen dieses Buch noch vielschichtiger und besonderer, als es diese schöne Geschichte ohnehin schon getan hätte.
Eine so gelungene Mischung aus zwei vermeintlich nicht sehr gut zusammenpassenden Komponenten habe ich selten gelesen, es war ein Genuss.
Danke, T.C. Boyle für dieses Meisterwerk !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2021

Ein Schimpanse mit Familienanschluss

0

In „Sprich mit mir“, T.C. Boyles neuem Roman, leitet der junge Wissenschaftler Guy Schermerhorn ein Forschungsprojekt, in dem festgestellt werden soll, über welche Fähigkeiten zur Interaktion mit Menschen ...

In „Sprich mit mir“, T.C. Boyles neuem Roman, leitet der junge Wissenschaftler Guy Schermerhorn ein Forschungsprojekt, in dem festgestellt werden soll, über welche Fähigkeiten zur Interaktion mit Menschen Schimpansen verfügen. Immerhin ist ihr Erbgut fast identisch mit dem des Menschen. Wie weit gehen die Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier tatsächlich? Zur Klärung dieser Frage hat ihm sein Chef Prof. Moncrief einen jungen Schimpansen zur Verfügung gestellt, den Schemerhorn mit einem Team aufzieht, zu dem anfangs auch seine Ehefrau gehört, bis die Ehe zerbricht, weil das Projekt für Guy wichtiger ist als alles andere. Er hat den Schimpansen namens Sam in einer vielbeachteten Fernsehsendung vorgestellt. Auf seine Anzeige hin bewirbt sich die junge Aimee, die Sam unbedingt kennenlernen will. Aimee und Sam mögen sich auf Anhieb, und das ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, wobei die Zuneigung zwischen den Beiden ständig wächst. Sam hat die Gebärdensprache gelernt, kann auf Fragen antworten und Wünsche äußern. Das Prinzip der Fremdpflege funktioniert so gut, dass der Schimpanse gar nicht weiß, dass er ein Tier ist.
Doch dann werden eines Tages die Fördermittel für das Projekt gestrichen, und Moncrief verlangt Sam zurück. Das ist der Anfang vom Ende. Moncrief sperrt Sam auf seiner Schimpansenfarm in einen stinkenden kleinen Käfig. Sam wird immer wieder mit dem Stachel und mit Elektroschocks misshandelt, weil er ungehorsam ist. Das Leid des von seinen geliebten Menschen getrennten Tiers ist für den Leser schwer zu ertragen.
In mancher Hinsicht erinnert mich Boyles Roman an „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“, in dem ebenfalls die ethischen Implikationen eine Rolle spielen. Hat der Mensch das Recht, Tiere zu Forschungszwecken zu missbrauchen und sie - wenn sie entbehrlich oder nicht mehr profitabel sind - an die biomedizinische Forschung zu verkaufen, wo an ihnen grausame Experimente vorgenommen, sie sogar getötet werden? Auch Boyle ist ein berührender Roman gelungen, der den Leser nachdenklich macht. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 13.02.2021

Irgendwie schräg, aber gut schräg

0

Irgendwie schräg, aber gut schräg
Sind Tiere uns nun ähnlich und das vielleicht sogar mehr, als wir das geheinhin vermuten würden..?
Besonders der Schimpanse und der Mensch weisen ja immense Ähnlichkeiten ...

Irgendwie schräg, aber gut schräg
Sind Tiere uns nun ähnlich und das vielleicht sogar mehr, als wir das geheinhin vermuten würden..?
Besonders der Schimpanse und der Mensch weisen ja immense Ähnlichkeiten auf, da ist wissenschaftlich erwiesen. Und T.C. Boyle machte aus diesem Fakt ein sehr unterhaltsames, leicht schräges Buch mit folgender Geschichte:
„Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan.“
Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, ist toll und flüssig geschrieben und zu lesen und der Autor bringt einem diese nicht nur komisch, sondern auch sehr berührend/mitfühlend näher. Besonders dieser Punkt/diese Mischung hat es mir angetan und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Sam wuchs einem beim Lesen immer mehr ans Herz, das war unglaublich. Sowas passiert mir nicht so oft...
Daraus eben nicht nur „Klamauk“ zu machen, sondern quasi auch noch Gefühle mit ins Spiel zu bringen bzw. „anzusprechen“ bei uns Lesern, das ist große Kunst - großartig !!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere