Cover-Bild Stella
(6)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 19.10.2020
  • ISBN: 9783442488810
Takis Würger

Stella

Roman
Im Jahr 1942 kommt Friedrich, ein stiller junger Mann, vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in verbotene Jazzclubs, trinkt mit ihm Kognac, stillt seinen Hunger nach Erfahrungen. Sie beginnen eine Liebesbeziehung. Bei Kristin kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft sie an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: »Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.« Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Um ihre Familie zu retten, soll sie untergetauchte Juden denunzieren.
Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2023

Buchtipp

0

Stella von Takis Würger aus dem goldmannverlag
▪️
Dieses Buch erzählt hauptsächlich eine Geschichte, die im Jahr 1942 in Deutschland stattfindet. Oder hätte stattfinden können.
.
Fiktion und Wirklichkeit ...

Stella von Takis Würger aus dem

goldmannverlag
▪️
Dieses Buch erzählt hauptsächlich eine Geschichte, die im Jahr 1942 in Deutschland stattfindet. Oder hätte stattfinden können.
.
Fiktion und Wirklichkeit werden hier miteinander vermischt.
.
Stella gab es wirklich. Die Auszüge aus den Gerichtsakten sind echt… und der Rest?! Roman. Fiktion. Oder doch nicht? Was wissen wir schon? Es gibt so viele Menschen und soviele Gründe etwas zu tun oder es zu lassen. Es könnte ja doch irgendwie so stimmen.
.
Dieses Buch hat mich gefesselt. Gestern bei mir eingezogen. Gestern beendet.
.
Hier wird über die Judenverfolgung und Verrat und Angst aus einem anderen Blickwinkel erzählt.
.
Wie weit gehst du, wenn du Angst hast ?
.
Was lässt du mit dir machen, wenn du liebst und was willst du nicht wahrhaben?
.
Diese etwas über 200 Seiten regen zum Nachdenken an und konnten mich trotz einem schwierigen Thema, durch die Erzählung, fesseln.
.
Für mich ein

buchtipp

Veröffentlicht am 05.09.2022

NS Zeit mal anders

0

Bei dem Buch Stella geht es um die Jüdin Stella Goldschlag, die zur Zeit der Nazis versucht ihr Leben in Berlin zu bestreiten. Um zu überleben geht Stella auch ungewöhnliche und zweifelhafte Wege.

Mir ...

Bei dem Buch Stella geht es um die Jüdin Stella Goldschlag, die zur Zeit der Nazis versucht ihr Leben in Berlin zu bestreiten. Um zu überleben geht Stella auch ungewöhnliche und zweifelhafte Wege.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn es zeigt einen weiteren Aspekt der NS Zeit, der in der "Normalen" Darstellung meist völlig außer acht gelassen wird. Die Kollaboration zwischen Juden und den Deutschen. Denn Stella verrät andere Juden, um ihre eigene Haut zu retten. Der Roman beruht auf einer tatsächlichen Person, der für den Spannungsbogen des Romans einige fiktive Elemente hinzugefügt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2021

Über die erzwungene Mithilfe der Opfer am Holocaust

0

Der 20-jährige Schweizer Friedrich kommt Anfang 1942 nach Berlin. Er will sich umsehen in der Hauptstadt, von der behauptet wird, dass Juden dort mit Möbelwagen abgeholt werden und nicht wieder zurückkommen. ...

Der 20-jährige Schweizer Friedrich kommt Anfang 1942 nach Berlin. Er will sich umsehen in der Hauptstadt, von der behauptet wird, dass Juden dort mit Möbelwagen abgeholt werden und nicht wieder zurückkommen. In einer Kunstschule lernt er Kristin kennen, die ihn sofort fasziniert. Mit Tristan von Appen, einem eleganten, vermögenden Mann, verbindet ihn bald eine Art Freundschaft. Im Mai erfährt Friedrich die Wahrheit über beide. Tristan ist Mitglied der gefürchteten SS (Schutzstaffel der Nationalsozialisten) und Kristin heißt eigentlich Stella Goldschlag und ist ein "Köderjude", wie Tristan sie nennt. Sie sucht und verrät untergetauchte Berliner Juden an die Gestapo. Erst am Heiligabend verläßt Friedrich Berlin - allein.

Ein schmales Büchlein, von gerade mal 222 Seiten Text, dazu noch mit reichlich Zeilenabstand und einem schlichten Cover, vermochte bei Erscheinen eine große Diskussion auszulösen. Auf dem insgesamt schwarzen Cover strahlt den Lesern das Gesicht der realen Stella Goldschlag entgegen. Kann das Leben der "Greiferin", auch "Blondes Gift" oder "Blondes Gespenst" genannt, mittels einer Liebesgeschichte in einem historischen Roman dargestellt werden, angesichts des Schreckens und Gräuels, die sie verursacht hat?

Takis Würger hat über dieses Jahr 1942 in Berlin in kühler Sprache und ganz aus der Sicht von Friedrich geschrieben. Kurze Sätze, die wenig mehr als das wiedergeben, was Friedrich sieht und erlebt. Wenig Reflexion und Gefühle. Friedrich ist oft sprachlos, während Kristin/Stella und Tristan die Führung übernehmen, im Sprechen und Handeln. Dazu wird zu Beginn jeden Kapitals, das immer einem Monat entspricht, ein kurzer Abriss über tatsächliche historische Ereignisse vorangestellt. Dies verschärft den Eindruck eines eher nüchternen Berichts und hält den Lesenden vor Augen, was "im Hintergrund" geschieht. Rationierung des Essens, Geburten berühmter Persönlichkeiten, politische Entwicklungen etc. Eingestreut in den Text sind kursiv gedruckte Abschnitte, die aus Gerichtsakten stammen und über einzelne Schicksale jüdischer Personen oder Familien berichten, die durch Stella Goldschlag verraten wurden.

Eine schwierige Lektüre, die zwar schnell gelesen, aber nicht schnell verarbeitet ist. Erwähnenswert ist das Nachwort von Professor Sascha Feuchert, dessen Forschungsschwerpunkt Holocaust- und Lagerliteratur innerhalb der Neueren deutschen Literatur ist.

"Stella" regt zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema an und hält die Diskussion lebendig. Als ein spezielles Buch gegen das Vergessen hat es eine wichtige Aufgabe erfüllt. Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich dem Thema nähern wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2020

Zu oberflächlich aber interessant

0

In dem Roman „Stella“ von Takis Würger wird die Greiferin Stella Goldschlag aus Sicht ihres fiktiven Liebhabers Friedrich beleuchtet.

Mitten im Krieg beschließt Friedrich 1942 nach Berlin zu reisen, wo ...

In dem Roman „Stella“ von Takis Würger wird die Greiferin Stella Goldschlag aus Sicht ihres fiktiven Liebhabers Friedrich beleuchtet.

Mitten im Krieg beschließt Friedrich 1942 nach Berlin zu reisen, wo er sowohl mehr über die Gerüchte von geheimen Nachtclubs und Judendeportationen erfahren, als auch Zeichenstunden nehmen möchte. Während seiner ersten Zeichenstunde trifft er auf das Aktmodell Kristin, die ihn sofort fasziniert und gemeinsam mit dem SS-Mann Tristan von Appen das Leben in Berlin zeigt. Nach einiger Zeit erfährt Friedrich dann jedoch, dass Kristin in Wirklichkeit die Jüdin Stella Goldschlag ist und andere Juden an die Gestapo verrät, um ihre Eltern zu schützen.

Die Idee des Buches, die Geschichte einer Person, die unbegreifliche Verbrechen begangen hat, aus Sicht einer nahestehenden Person zu erzählen, fand ich sehr interessant. So werden auch diese Leute einmal als Menschen dargestellt und man lernt etwas darüber, wie zum Beispiel die Familie mit diesen umgegangen ist. Somit hat man allerdings auch keinen direkten Einblick in die Gedanken und Gefühle von Stella. Da Friedrich zudem sehr naiv und gutgläubig zu sein scheint, erfährt man nur wenig über die Person Stella.
Durch den nüchternen, distanzierten Schreibstil und die teils kindisch wirkende Art des Protagonisten, wirken die Charaktere oberflächlich und es fällt leider schwer Handlungen dieser nachvollziehen zu können. Aber vielleicht ist genau das auch die Absicht, denn die wirkliche Tragweite und Schwierigkeit jeder einzelnen Entscheidung in dieser Situation können wir vermutlich niemals nachempfinden.
Die Ausschnitte aus den Prozessakten von Stella Goldschlag, die immer wieder eingestreut werden, ziehen den Leser aus der Fiktion zurück in die Realität. So verhindern sie, dass der Leser die Thematik als schockierend aber nicht real von sich wegschieben kann.

Auch wenn die interessante Idee nicht überall in der Umsetzung gelungen ist, erfährt man viel Neues über das Leben in Berlin während des Zweiten Weltkrieges. Zudem wird ein neuer Blickwinkel auf die bekannte Thematik eröffnet. Wer sich generell für die Zeit des Dritten Reichs interessiert, sollte definitiv einen Blick in das Buch werfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2020

Die jüdische Spionin der Gestapo

0

1942 Berlin. Der 20-jährige naive Schweizer Friedrich, Sohn wohlhabender Eltern, reist nach Berlin, um sich dort nicht nur für ein Zeichenseminar einzuschreiben, sondern auch den sich um den Krieg rankenden ...

1942 Berlin. Der 20-jährige naive Schweizer Friedrich, Sohn wohlhabender Eltern, reist nach Berlin, um sich dort nicht nur für ein Zeichenseminar einzuschreiben, sondern auch den sich um den Krieg rankenden Gerüchten nachzuspüren. Bei seinem Zeichenkurs an der Kunstschule trifft Friedrich auf das Aktmodell Kristin, in die er sich sofort verliebt und mit ihr um die Häuser zieht, während er das Kriegsgeschehen auszublenden versucht. Als Kristin nach mehreren Tagen Abwesenheit, die Friedrich schon die Sorgenfalten auf die Stirn trieben, misshandelt vor seiner Tür steht, erfährt er nach und nach, wer Kristin wirklich ist. Sie ist Jüdin, heißt eigentlich Stella Goldschlag und ist dabei, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, um ihre Familie zu retten…
Takis Würger hat mit „Stella“ einen sehr kontroversen Roman vorgelegt, der sich zwar der historisch belegten Person Stella Goldschlags bedient, durch die fiktive Liebesgeschichte mit dem jungen Schweizer Friedrich aber einen ganz anderen Weg einschlägt, als man ihn als Leser erwartet hätte. Mit flüssigem, jedoch recht nüchternem Erzählstil beschränkt sich der Autor nur auf das Jahr 1942, handelt sämtliche stattgefundenen Ereignisse des jeweiligen Monats schon in der Überschrift ab, bevor er den Leser in die eigentliche Handlung entlässt. Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, liegt dem Autor viel daran, mit Ausschnitten aus historischen russischen Militärgerichtsakten die Realität mit einzublenden. Während der Leser also dem Liebesreigen von Friedrich und Kristin/Stella folgt, wird er gleichzeitig mit den harten Fakten konfrontiert, die innerhalb der eigentlichen Romangeschichte kaum Erwähnung finden. Das erklärt auch die naive und oberflächliche Sichtweise von Friedrich, der seinem eigentlichen Beweggrund für den Berlinbesuch nicht einmal ansatzweise nahe kommt, weil er anscheinend entweder nicht nur farbenblind ist, sondern seine Augen vor den Tatsachen verschließt oder einfach nur zu sehr auf sich fokussiert ist, um sein Umfeld richtig wahrzunehmen. Den tatsächlichen Aktivitäten der Stella Goldschlag trägt dieser Roman auf keinen Fall Rechnung. Vielleicht ist aber gerade dieser Gegensatz vom Autor gewollt, dem Leser zu zeigen, dass Kristin/Stella auch nur ein mit Fehlern behafteter Mensch war wie jeder andere auch. Ihre Taten mögen uns anekeln, wir mögen sie verteufeln, doch sind wir mal ehrlich, wie hätten wir gehandelt, wenn es um unsere Liebsten geht.
Charakterlich ist Würger nicht sehr in die Tiefe gegangen, seinen Protagonisten fehlt es an Wärme, Ausstrahlung und Emotionen, was den Leser dazu verdammt, aus einer Ecke heraus dem Treiben zu folgen, wobei er gern oftmals mit Zwischenrufen gestört hätte. Stella wird zwar als abenteuerlustig, feierlaunig und charismatisch beschrieben, doch der Funke will nicht überspringen. Friedrich ist unbedarft und naiv, rettet sich mit seinem Schweizer Pass und dem Geld der Familie, sucht sich ein Kriegsgebiet als Urlaubsziel, absurder geht es gar nicht. Bei ihm kann man nur mit dem Kopf schütteln über seine angeborene Ignoranz. SS-Mann Tristan dagegen genießt seinen Status, gönnt sich alles, während andere nichts haben, spielt den großen Zampano, doch am Ende ist er auch nur ein widerliches Nazischwein, das seine Macht gehörig in die Waagschale wirft.
„Stella“ ist ein Buch voller Widersprüche, Fiktion gepaart mit Realität, eine recht banale Liebesgeschichte steht harten Fakten gegenüber. Der Spagat war bestimmt nicht leicht und hat interessante Ansätze, doch aufgrund der fehlenden Emotionalität und der eher unterkühlten Schreibweise bleibt es leider nur Mittelmaß, aber trotzdem lesenswert!