Cover-Bild So schöne Lügen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.05.2019
  • ISBN: 9783742410023
Tara Isabella Burton

So schöne Lügen

Ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen (1 mp3-CD)
Britta Steffenhagen (Sprecher), Clara Drechsler (Übersetzer), Harald Hellmann (Übersetzer)

Louise ist Ende zwanzig und kann sich gerade so in New York durchschlagen. Eines Tages begegnet sie Lavinia, die wirklich alles hat, wovon Louise nur träumen kann. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern – auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise. Die beiden Frauen werden unzertrennlich. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein – sie verfällt Lavinia und ihrer Welt. Auch wenn sie eigentlich nicht die Mittel hat, um in ihr zu bestehen. Irgendwann beginnt sie, ihre Freundin zu bestehlen. Wie weit ist sie bereit für dieses Leben, für Lavinias Leben, noch zu gehen?

Ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen
1 mp3-CD | ca. 9 h 38 min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Louise und Lavinia

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Trotz ihrer fast 30 Jahre ist Louise noch nicht richtig im Leben angekommen. Sie steckt voller Minderwertigkeitskomplexe, hat ständig Angst, sich ihr Leben zu verbauen und muss jeden Tag hart mit drei ...

Trotz ihrer fast 30 Jahre ist Louise noch nicht richtig im Leben angekommen. Sie steckt voller Minderwertigkeitskomplexe, hat ständig Angst, sich ihr Leben zu verbauen und muss jeden Tag hart mit drei Teilzeitjobs das Geld für den Lebensunterhalt zusammen kratzen. Als sich die unglaublich reiche und schöne Lavinia für sie interessiert, beginnt ein neuer Lebensabschnitt im Glanze der High Society. Louises Leben wird komplett umgekrempelt, wird glamourös, abwechslungsreich und interessant. Doch die Sorgen ums Überleben nehmen nicht ab, sie ändern sich nur. Jetzt muss sie sich den Launen der kapriziösen Freundin beugen, wenn sie nicht plötzlich mittellos auf der Straße stehen will. Das geht auf Dauer nicht gut, aber Louises Lebensmotto ist: Ich schaffe das! Und nach dem großen Knall wird es für den Leser eigentlich noch interessanter, wie raffiniert die junge Frau ihr Leben organisiert. Klasse!
Im Mittelpunkt stehen Louise und ihre maliziös narzisstische Freundin Lavinia. Aber auch die dekadenten Freunde werden in ihrer Unreflektiertheit und Selbstüberschätzung spannend charakterisiert. Die Handlung erinnert natürlich über weite Phasen an einen Chicklit-Roman, aber die psychologische Komponente wertet das Ganze immer wieder auf.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Abgehackte, kurze Sätze mit gezielten Wortwiederholungen wirken sich hemmend auf den Lesefluss aus, aber das ist von der Autorin so gewollt und macht auch viel vom Charme des Buches aus.
Die Hörspielversion wird hervorragend gelesen von Britta Steffenhagen. Vom Lesen des Klappentextes hatte ich mir schon ein Bild der Protagonistinnen im Kopf entworfen, aber mit den ersten Sätzen wurde es auf den Kopf gestellt. Die Sprecherin versteht es wunderbar, die Gefühle im ganzen Spektrum von Naivität bis zur berechnenden Bosheit in das Timbre ihrer Stimme zu legen. Durch ihre Ausdruckskraft behält man als Hörer auch immer den Überblick.
Dieses Buch hat mir gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter. Meiner Meinung nach wird es allerdings in erster Linie Frauen ansprechen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Toxischen Beziehungen

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Inhalt:

Louise ist Ende zwanzig und kann sich gerade so in New York durchschlagen. Eines Tages begegnet sie Lavinia, die wirklich alles hat, wovon Louise nur träumen kann. Ihr glamouröses Leben teilt ...

Inhalt:

Louise ist Ende zwanzig und kann sich gerade so in New York durchschlagen. Eines Tages begegnet sie Lavinia, die wirklich alles hat, wovon Louise nur träumen kann. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern – auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise. Die beiden Frauen werden unzertrennlich. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein – sie verfällt Lavinia und ihrer Welt. Auch wenn sie eigentlich nicht die Mittel hat, um in ihr zu bestehen. Irgendwann beginnt sie, ihre Freundin zu bestehlen. Wie weit ist sie bereit für dieses Leben, für Lavinias Leben, noch zu gehen?

Ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen
1 mp3-CD | ca. 9 h 38 min



Meine Meinung:

Louise ist der Enge der Kleinstadt entflohen. Doch auch in New York fliegen ihr die gebratenen Tauben nicht in den Mund. Louise möchte eine gefeierte Autorin werden, doch sie hat noch keine einzige Zeile zu Papier gebracht. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, muss sie mehrere Jobs gleichzeitig annehmen. Für ihren Traum vom Schreiben und Schriftstellerleben bleibt ihr keine Zeit. Als sie die reiche, völlig überspannte Lavinia kennenlernt, scheint sich für Luise genau die Welt zu eröffnen, die sie für sich angemessen empfindet. Jetzt hat sie endlich einen Fuß in der Tür zur angesagten New Yorker Szene und sie ist fest entschlossen, ihre Chance zu ergreifen. Louise zieht bei Lavinia ein und macht sich damit abhängig. Sie ist auf Gedeih und Verderb auf die Gunst der launischen Lavinia angewiesen. Louise muss ständig auf der Hut sein, um Lavinia bei Laune zu halten. Sie übernimmt den Hausputz, näht Lavinias Kleider, auf die diese kaum achtet, geht einkaufen und bügelt die Wäsche. Und Lavinia lässt sie Tanzen wie es ihr beliebt. Dass diese Konstellation. nicht auf Dauer gut gehen kann, war vorauszusehen.

Lavinia ist wirklich von allem zu viel. Sie ist eine laute, exaltierte Person, deren Lebensinhalt in Party machen besteht. Ihr Studium hat sie auf Eis gelegt. Eigentlich will auch sie ihren großen Roman schreiben, hat jedoch null Talent, was Louise mit Genugtun feststellt. Doch solange die Eltern für ihren teuren Lebensunterhalt aufkommen, ist für Lavinia das Leben eine einzige Party. Sie will feiern und bewundert werden. Oh ja, sie ist großzügig, aber sie setzt ihre Großzügigkeit gezielt ein um Menschen zu manipulieren. Sie gibt den Ton an.

Louise tat mir anfangs leid, wie sie sich von Lavinia hat herumschikanieren lassen müssen. Sie ist aber klug genug den Mund zu halten. Ich tat mir schwer, mit der sehr widersprüchlichen Louise. Sie hält sich in allem sehr bedeckt. Ihre Person ist nicht greifbar. Sie lässt sich nicht in die Karten schauen. So erfährt man über ihre Vergangenheit nur das was sie preisgeben will, nicht mehr. Und ich vermute, da war mehr.

Im Laufe der Geschichte baut sich Louise ein Lügenwelt auf. Und auch sie manipuliert, in Lavinia hat sie die perfekte Lehrmeisterin.

Und Rex? Hm, für mich blieb er blass. Was fand Louise an ihn? Warum musste sie ihn Lavinia wegnehmen?

Ich tue mir schwer dieses Hörbuch zu bewerten. Der Erzählstil war grandios. Die Sprecherin Britta Steffenhagen machte einen hervorragenden Job. Sie verstand es die nervige Lavinia gut rüber zu bringen. Man bekam eine Vorstellung von der hippen New Yorker Szene. Ihre Stimme erschuf zusätzlich Bilder im Kopf. Aber … und jetzt kommt das Aber. Mich widerten die Falschheit, der schöne Schein, die Oberflächlichkeit, diese Alkohol- und Drogenexzesse, die ganze kaputte, dekadente Gesellschaft zunehmend an, diese toxischen Beziehungen, diese Machtspiele und diese Maßlosigkeit und Gier.

Keine Frage, die Geschichte ist spannend. Ich wollte bis zum Schluss wissen, wie Luise aus ihr Lügengespinst herauskommt. Das Ende hatte ich so nicht vorausgesehen. Trotzdem möchte ich dieses Hörbuch kein zweites Mal anhören. Nie und nimmer. Es verursachte mir stellenweise Übelkeit.

Dennoch 4 Sterne, denn es war gut und hat mich gedanklich beschäftigt.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Cinderella in NYC

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Tara Isabella Burton lässt Louise erzählen, die die Rolle der Cindarella übernimmt. Sie ist eine junge Frau, Ende 20, aus einfachen Verhältnissen, die gerne Schriftstellerin sein möchte und ihren Lebensunterhalt ...

Tara Isabella Burton lässt Louise erzählen, die die Rolle der Cindarella übernimmt. Sie ist eine junge Frau, Ende 20, aus einfachen Verhältnissen, die gerne Schriftstellerin sein möchte und ihren Lebensunterhalt mit div. Teilzeitjobs mehr schlecht als recht bestreitet. So gerne würde Louise in den Kreisen der oberen Zehntausend mitspielen. Das Schicksal meint es anscheinend gut mit ihr als Lavinia in ihr Leben tritt. Sie ist reich, schön, überdreht, hat, wie es scheint, einen Narren an Louise gefressen hat und nimmt sie auf jede Party und jedes noch so skurrile Event mit. Louise zieht sogar in Lavinias Luxuswohnung an der Upper East Side ein. So nimmt die Freundschaft der beiden Frauen Fahrt auf; beide ziehen daraus ihren Nutzen, vergiften sich jedoch v.a. und das bis zum bitteren Ende.

Tara Isabella Burton hat einen modernen Debütroman vorgelegt, der die schöne digitale Welt, in der mehr Schein als Sein regiert, unter die Lupe nimmt. Britta Steffenhagen verleiht dem Hörbuch ihre markante Stimme, mal mädchenhaft, mal durchtrieben. An sie musste ich ich mich zuerst gewöhnen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

hochdramatische, intensive Story über toxische Freundschaften, Macht, Gier und menschliche Abgründe

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Tara Isabella Burton – So schöne Lügen

Louise hat drei Jobs mit denen sie sich so gerade eben über Wasser halten kann. Als sie einen weiteren Job annimmt soll sie Lavinia´s kleiner Schwester Nachhilfe ...

Tara Isabella Burton – So schöne Lügen

Louise hat drei Jobs mit denen sie sich so gerade eben über Wasser halten kann. Als sie einen weiteren Job annimmt soll sie Lavinia´s kleiner Schwester Nachhilfe geben, doch aus den geplanten 3 Stunden wird eine ganze Nacht und eine Einladung zu Silvester. Lavinia stellt sie ihren Freunden vor und schon bald wird sie in den Strudel des Freundeskreis gezogen, der Louise zu Kopf steigt. Als sie sich dann auch noch in Rex, den Ex von Lavinia verliebt, droht die schöne Welt zusammen zu brechen, denn Lavinia teilt gern, aber man darf ihr nie etwas wegnehmen, was sie nicht bereit ist zu geben...

„So schöne Lügen“ handelt von toxischen Beziehungen, Machtspielchen, Vorgaukeln falscher Tatsachen, Verschleiern der Wirklichkeit, von „jeder ist sich selbst am nächsten“ und von Gier. Egal welche Figur wir hier nehmen, jeder vereint gleich so viele Facetten in sich, dass einem schwindelig werden könnte. Die Story wird aus der Sicht von Louise erzählt, die einen Geschmack an Reichtum und Extravaganz findet und dabei ziemlich weit geht. Als sie auf Lavinia trifft sieht sie ihre Chance gekommen, denn was aus anfängerlicher Fasziniation und Sympathie entsteht, ist eine skurrile, toxische Freundschaft, die die Abgründe der Menschheit offenbart. Erschreckend daran ist, das die Story genauso irgendwo auf der Welt passieren könnte. Das sich priveligierte und reiche Kids zusammenraffen, das dort Gier, Macht und Spielchen an der Tagesordnung sind, dass ihnen das „einfache“ Leben zu langweilig wird, dass sogar für Missbrauch eine Verharmlosung gefunden wird und das irgendjeman darauf neidisch sein könnte, weil sie mit allem durchkommen.
Der Erzählstil wirkt manchmal etwas langatmig, dazu hatte ich das Gefühl, ich würde ein Tagebuch lesen bzw. hören und manchmal ist es, als wolle Louise einfach nur was aufzählen. Keine Frage, die Grundidee ist spannend, fesselnd und der Leser/Hörer bleibt dabei, aber manchmal ist es „zu viel“. Zu viel Emotionen, zu viel Drama, zu viele unfassbare Situationen. „So schöne Lügen“ hält eine Menge Überraschungen bereit, obwohl es auch einige Klischees bedient.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, einige davon könnten ein wenig mehr Tiefe gebrauchen, aber im großen und ganzen konnte ich mir jeden einzelnen vorstellen, von Rex über Hell, von Louise über Lavinia bis hin zu Cordelia.
Ich kann sagen, dass mir keiner großartig sympathisch war, derjenige der mir am sympathischsten war, stellte sich ebenfalls als falsch heraus, und aus diesem Grunde möchte ich gar nicht viel zu den Figuren sagen, die hier eine Haupt- bzw. Nebenrolle spielen, damit ich niemanden spoilere.
Die Handlungsorte sind gut beschreiben, so konnte ich mir New York wirklich gut vorstellen.

Auch wenn mich die Story nicht restlos überzeugt hat, hat sie dennoch etwas in mir berührt und deswegen kann ich es auch weiter empfehlen.

Die Hörbuch wird von Britta Steffenhagen gelesen. Die mp3-CD beinhaltet viele kurze Tracks, die einen reibungslosen Wiedereinstieg ermöglichen, außerdem beträgt die Laufzeit ca. 9 Stunden und 38 Minuten.
Die Snychronsprecherin fängt die düstere Atmosphäre gekonnt ein und liest das Hörbuch temporeich mit vielen Emotionen. Sie gibt Louise eine individuelle Persönlichkeit, auch den anderen Charakteren haucht sie Leben ein. Auch den Zwiespalt der Figuren und das daraus resultierende Drama bringt die Sprecherin eindrucksvoll und stark herüber.

Fazit: hochdramatische, intensive Story über toxische Freundschaften, Macht, Gier und menschliche Abgründe. Knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Genial vorgelesen, aber Story hat mich nicht überzeugt

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Inhalt:
Louise ist Ende zwanzig und möchte als Schriftstellerin in New York durchstarten. Nur wird einem in New York auch nichts geschenkt und so hat sie drei Job, um über die Runden zu kommen. Und dann ...

Inhalt:
Louise ist Ende zwanzig und möchte als Schriftstellerin in New York durchstarten. Nur wird einem in New York auch nichts geschenkt und so hat sie drei Job, um über die Runden zu kommen. Und dann begegnet sie Lavinia, die das genaue Gegenteil von ihr ist: Sie ist reich, tut was sie will und steht auf der glamourösen Seite des Lebens. Aber Lavinia ist auch großzügig und es beginnt zwischen beiden eine Freundschaft zu entstehen, die bald von Abhängigkeit geprägt ist.

Meine Meinung:

Es fällt mir gar nicht so leicht, hier meine Gedanken niederzuschreiben, denn die Story hat mich mit widersprüchlichen Gefühlen zurückgelassen. Sie war ebenso abstoßend wie faszinierend.
Erst mal ein Wort zum Cover. Das finde ich echt klasse, das Gold auf Schwarz sticht heraus, schaut edel aus und ist ein absoluter Hingucker. Ich war beeindruckt, als ich das Hörbuch vor mir hatte.

Der Schreibstil der Autorin Tara Isabell Burton hat mich nicht wirklich überzeugt. Die Sätze waren kurz, manchmal klang das etwas abgehackt und zu einem Jugendroman hätte das auch gut gepasst. Sprachlich wird ab und an mal die Jugendsprache verwendet, was aber ganz in Ordnung ist. Die ständigen Wiederholungen (z. B. mehrmals hintereinander der gleiche Satzanfang, auch Wiederholung von Gedanken) haben mich dagegen schon gestört, scheint aber der Stil der Autorin zu sein.

Man begleitet Louise, die in die Großstadt zieht, um als Schriftstellerin groß herauszukommen. Sie schlägt sich mehr schlecht als recht durch, lernt Lavinia kennen und geht auf Parys, auf der viel Alkohol und Drogen konsumiert werden und alles in die Sozialen Medien gestellt wird, um Likes zu erhaschen. Ein Zeitvertreib der reichen und extravaganten New Yorker Gesellschaft, zu der Louise unbedingt dazugehören will. Dieser Teil war meines Erachtens sehr langatmig. Und an dieser Stelle muss ich sagen, hätte ich nicht das Hörbuch gehört, so kann ich nicht beschwören, dass ich das Buch auch weitergelesen hätte. Rückblickend betrachtet, war es gut, dass ich weitergehört habe, denn trotz aller Mängel hat mich die Story fasziniert.
Der Plot an sich ist gut und später auch spannend, hat man das erste Drittel hinter sich gelassen, aber die Umsetzung weist doch Mängel auf.
Dann taucht Rex auf, mit dem Louise eine Beziehung oder eine Affäre beginnt. Rex ist Lavinias Exfreund, doch niemand nimmt Lavinia ungestraft etwas weg uns so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

Geschildert wird die Story im personalen Erzählstil aus der Sicht von Louise.

Ich habe selten ein Buch gelesen oder gehört, wo mir nicht einer der Protagonisten irgendwie sympathisch war. Diese Tatsache hat mich nicht weiter gestört, denn es hat irgendwie gepasst.

Mit Louise wurde ich nicht warm. Das lag an ihrer anstrengenden Art, alles zu unternehmen, um unbedingt dazuzugehören. Als sie bei Lavinia eingezogen ist, wurde sie zu Lavinias Marionette, da diese zwar viel bezahlte, aber sehr manipulativ bestimmte, was Louise alles zu tun hat. Hier hat mir Louise stellenweise auch leidgetan. Und an dieser Stelle kommt auch mein großes Aber: Ich kann leider nicht nachvollziehen, wie man sich als fast 30jährige Frau von einer so viel jüngeren Person herum schikanieren lässt und sich dann auch noch aufführt wie ein Teenager. Sorry, aber irgendwann war es einfach zu viel und Louises Verhalten war doch sehr widersprüchlich.

Lavinia war mir insgesamt einen Tick „zu viel“: zu viel Macht, zu viel Gier, zu viel Lügen, zu viel Manipulation, zu viel Party, zu viel Drogen, zu viel Alkohol, zu viel Geld, und zu viel im Mittelpunkt stehen.
Trotzdem hat die Autorin die beiden Figuren gut ausgearbeitet. Andere dagegen wie Rex und Hell blieben verschwommen und blass. Eigentlich schade, denn ich hätte mir schon ein bisschen mehr Tiefe bei Rex gewünscht.
Louise und Lavinia führen eine sehr ambivalente, geradezu toxische Freundschaft. Aber Louises Lügenmärchen werden immer mehr und man ist als Leser sehr gespannt, ob und wie Louise aus der Situation herauskommt. Obwohl die Story eher ruhig ist, lediglich die Emotionen hochkochen, verspürt man immer diese unterschwellige Spannung. Das hat die Autorin gut gemacht und das Ende war so nicht vorhersehbar.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und kannte die Sprecherin Britta Steffenhagen nicht. Da ich weiblichen Sprecherinnen grundsätzlich etwas skeptisch entgegenstehe, wurde ich hier positiv überrascht. ich werde Britta im Auge behalten, da sie hier einen echt guten Job gemacht hat. Mit ihrer markanten, rauchigen und rotzigen Stimme ist sie die perfekte Besetzung für Lavinia und Louise. Als Lavinia provoziert sie mit ihrem Tonfall, was super zur Story passt. Auch schafft sie es, den Hörer mit ihrem Vortrag zu fesseln, selbst wenn der Text Längen aufweist.

Fazit:
Sowohl das Cover als auch die Britta Steffenhagen bekommen von mir 5 Sterne. Die Story ist an sich nicht schlecht, konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass dies in der Wirklichkeit so passieren kann – zumindest die Art der Freundschaft. Die Umsetzung der Autorin fand ich leider nicht ganz so gelungen, deswegen von mir insgesamt solide 3,4 Sterne. Aber es sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden