Cover-Bild Wie rote Erde
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 376
  • Ersterscheinung: 06.10.2022
  • ISBN: 9783709981559
Tara June Winch

Wie rote Erde

Roman
Juliane Lochner (Übersetzer)

Was bleibt, wenn sich der rot schimmernde Staub über Australien gelegt hat?
Und wer bleibt, wenn es die Vergangenheit ist, die Grenze um Grenze setzt – wenn sie alles überdauert?
August Gondiwindi ist Australierin, Wiradjuri, Enkeltochter – und: Schwester ohne Schwester. Als ihr Großvater Albert „Poppy“ stirbt, kehrt sie nach zehn Jahren in London nach Prosperous zurück, um an seiner Beerdigung teilzunehmen. Dort, zwischen Massacre Plains und dem Broken Highway, ist sie aufgewachsen. Dort hat sie am Fluss mit ihrer Schwester gespielt, wurde von ihrer Mutter verlassen, und an diesem Ort lebte auch ihr Großvater, der Vermächtnisse und Geheimnisse in sich getragen hat, die August Stück für Stück aufdeckt. Denn an dieser Stelle beginnt für sie eine unaufhaltsame Suche: Nach einer Zugehörigkeit, die über Generationen andauert, nach dem, was ihr Großvater hinterlassen hat, der wahren Geschichte der Zeit und dem Schlüssel, mit dem sie die rote Erde ihres Landes zu retten vermag.

Ein Kampf: um den eigenen Boden unter den eigenen Füßen.
Albert Gondiwindi hat sein gesamtes Leben in Prosperous verbracht, in diesem einen Haus am Ufer des Murrumby Flusses, das nun droht von einem Bauunternehmen zerstört zu werden. Er weiß, dass sein letzter Atemzug unmittelbar bevorsteht und dass noch eine letzte Aufgabe erfüllt werden muss: Die Sprache seines Volkes, seine Sprache, all die Traditionen, die ihn begleitet haben, weiterzugeben. An seine Enkeltochter, an die Nachwelt.
Doch nach dem Tod von Albert ist Augusts Trauer stark, wird verstärkt durch alte Wunden, die nicht nur haften, sondern kontinuierlich aufgerissen werden: Das Aufwachsen in Armut, die Inhaftierung ihrer Mutter, das Verschwinden ihrer Schwester, der Rassismus, den sie und ihre Familie ertragen mussten, ertragen müssen. Denn nur weil der Aggressor von heute einen anderen Namen, eine andere Verkleidung trägt als damals, ist es immer noch derselbe. Und die Linien, die vom weißen Kolonialismus wieder und wieder neu gesteckt und durch das Land der Aboriginals gezogen wurden, sind immer noch dieselben.

Wie zurückerobern, was einem entrissen wurde?
Wie akzeptieren, dass man selbst, die eigene Familie, die Menschen, die zu einem gehören –Generationen über Generationen – denselben Kampf kämpfen müssen? Die Kontinuitäten der Ausbeutung, des Versuchs, den Menschen Land und Kultur und der Erde Ressourcen und Nahrung zu rauben, werden sichtbar, als August die Konfrontation sucht. Sie ist entschlossen und legt einen Schwur ab: ihre Familie und ihr Land zu retten. Dabei wird sie getragen von den Worten ihres Großvaters, von Namen und Erinnerungen, Verbündeten. Von Beständigkeit. Denn was ihr Großvater sich aus der Seele geschrieben hat, das Vermächtnis aller, die vor ihm da waren und die nach ihm da sein werden, das bleibt. Der Mut der Menschen, der so tief im Boden verankert ist, er bleibt. Weil nichts verschwindet. Nichts stirbt. Nur Teil von uns wird. Und August? Sie ist. Dort, wo man ihr nicht erlaubt zu sein. Und: Sie bleibt.

Aus dem Englischen von Juliane Lochner

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2022

Die weitreichenden Folgen des Kolonialismus in Australien

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Wie rote Erde
Autorin: Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer ...

Wie rote Erde
Autorin:
Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer Roman bestens gelungen.
In drei Erzählsträngen verdichtet sich das Wissen um die Familiengeschichte der Hauptdarstellerin August und die Geschichte der indigenen Bevölkerung Australiens immer mehr, sodass am Ende ein Gesamtbild entsteht, welches einerseits Betroffenheit und andererseits aber auch ein wenig Zuversicht auslöst.
Ich fand es gut, dass der Verlag einen Triggerhinweis auf der Buchklappe anbrachte, da Themen angesprochen werden, die bei manchen Personen zu starken Reaktionen führen können. Es ist also kein leichtes Buch, dass Tara June Winch präsentiert, doch es ist ein Buch, dass zur Aufarbeitung des Kolonialismus in Australien beitragen kann.
Auch wenn die Geschichte eine fiktionale ist, so hat die Autorin historische Fakten recherchiert und in die Romangeschichte eingearbeitet. Das macht das Buch interessant zu lesen. Es ist sicher ein Roman, der noch lange nach dem Lesen einen Nachhall erzeugt.

Fazit
Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein Roman gelungen, der sich schwieriger, und betroffen machender, Themen der indigenen Bevölkerung Australiens annimmt. Keine leichte Lesekost, doch ein Buch, das zum Nachdenken und Überdenken anregt.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Schleppender Anfang wurde von großem Interesse abgelöst

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Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend, die Farben haben einen eingeladen es direkt aufzuschlagen und mit dem Lesen zu beginnen. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang Schwierigkeiten hatte richtig ...

Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend, die Farben haben einen eingeladen es direkt aufzuschlagen und mit dem Lesen zu beginnen. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang Schwierigkeiten hatte richtig reinzukommen. Die Kapitel setzen sich abwechselnd aus drei Elementen zusammen: aus einem Brief eines Missionars, einer Erzählung aus Sicht einer jungen Frau und einem Wörterbuch das ihr Großvater schrieb. Ich fand es bis nach dem ersten Drittel schwierig, diese drei Elemente im gegenseitigen Kontext zu verstehen und zu einem Ganzen zu verbinden. Man muss sich in den Rhythmus des Buches einfinden, dann entfaltet es aber seine Magie und nimmt einen mit in eine ganz andere Welt.
Es hätte mich gefreut, wenn Begriffe, die einem nicht unbedingt geläufig sind wie z.b. Corroboree in einem Fußtext erklärt worden wären. Das würde den Lesefluss weniger stören als der dann folgende, zwanghafte Griff zum Handy um den entsprechenden Begriff zu googlen oder das Blättern bis ganz zum Ende des Buches, wo die Begriffe erläutert sind, wie mir irgendwann aufgefallen ist. Die Erläuterungen am Ende des Buches sind jedoch sehr informativ, wenn man sie gefunden hat, auch die Verweise auf themenrelevante Literatur finde ich immer gut, gerade bei einem Buch wie diesem, bei dem einem wieder auffällt,wie erschreckend wenig Ahnung man von manchen Geschehnissen und Verhältnissen hat.

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