Wieder absolut fesselnd!
Polizeieinsatz bei einem Banküberfall: Plötzlich schießt Police Sergeant Gordon auf einen Kollegen, der eigentlich gar nicht im Dienst wäre. Gordon beteuert wiederholt, dass er auf einen Angreifer schießen ...
Polizeieinsatz bei einem Banküberfall: Plötzlich schießt Police Sergeant Gordon auf einen Kollegen, der eigentlich gar nicht im Dienst wäre. Gordon beteuert wiederholt, dass er auf einen Angreifer schießen wollte. Anwesende glauben an einen Mordversuch. Um herauszufinden, ob Gordon noch diensttauglich oder schuldig ist, wird Therapeutin Lily Brown beauftragt, ein Gutachten über ihn zu erstellen. Dazu bleiben ihr nur wenige Sitzungen. Immer wieder gibt es Hinweise darauf, dass der angeschossene Kollege und Gordon nicht das beste Verhältnis haben und gerade als es scheint, Lily könne Gordons Vetrauen gewinnen, begeht dieser Suizid vor aller Augen. Doch er hinterlässt Lily den Auftrag, in einem bestimmten Fall Ermittlungen aufzunehmen.
Der erste Canterbury-Fall war für mich ein Highlight. Ich liebe einfach Krimi-Reihen, die Spannung, rätselhafte Fälle, gute Ermittler und deren persönliches Umfeld vereinen. Gerade Lily Brown als Therapeutin finde ich super gewissenhaft und immer darauf bedacht, ihren Klienten so gut wie möglich zu helfen. Als Fan erster Stunde musste ich natürlich auch den zweiten Band lesen und wurde nicht enttäuscht. Schon der Prolog wirft einige Fragen auf. Denn eigentlich sagt er schon viel über die Täterschaft des Police Sergeants Gordon aus, nur liegen die Motive vollkomme im Dunkeln. Hier setzen die Sitzungen mit der Therapeutin Lily Brown an. Sie soll herausfinden, ob Gordon wirklich aus Versehen oder doch mit Absicht auf den Kollegen Clark Jarrett geschossen hat. Wer Lily schon kennt, der weiß, dass sie so lange bohrt und nicht nachlässt, bis sie Klarheit geschaffen hat. Die Gespräche zwischen ihr und Gordon erschienen mir völlig authetisch, kein Wunder, denn die Autorin hat selbst in Psychologie promoviert und Psychotherapeutin, weiß also genau, wovon sie schreibt. Wie Lily in ihrem Patienten zu lesen weiß, ist hervorragend. Trotzdem begeht er Selbstmord und lässt Lily mit einem Rätsel zurück. Sie ermittelt weiter und trifft dabei nicht nur auf freundliche Gesprächspartner. Im Gegenteil. Ihre Hartnäckigkeit macht sie zu einem Ziel.
Ähnlich wie im letzten Buch, ist der Fall Gordon aber nicht der einzige Handlungsstrang. Da ist auch noch der Fall einer schwangeren jungen Mutter, die Panik hat, dass ihr zweites Kind ebenfall am plötzlichen Kindstod sterben könnte. Die Sitzugen mit dieser Frau werden immer wieder in die Haupthandlung eingestreut und sorgen für Abwechslung, aber auch für Gänsehaut und ist meiner Meinung nach nichts für Zartbesaitete. Wobei die Ermittlungen im ersten Fall auch in eine ziemlich grausame Richtung führen. Darüber hinaus geht es auch wieder sehr oft um Lily Privatleben, vor allem um ihre Beziehung zu Dan. Wer den ersten Band kennt, weiß, dass es in dieser immer wieder Hürden zu überwinden gibt. Zwei Fälle und Lilys Umfeld ergeben eine äußerst spannende Mischung, bei der man gar keine Wahl hat, als Kapitel um Kapitel zu verschlingen, weil man unbedingt die ganze Wahrheit erfahren möchte. Der Band ist übrigens ganz gut unabhängig lesbar, ich würde mir den ersten aber trotzdem nicht entgehen lassen. Die Krimi-Reihe ist wirklich erstklassig und psychologisch spannend. Bin jetzt ein noch größerer Fan von Lily, deren Fälle auch noch auf wahren Verbrechen beruhen. 5 Sterne