Cover-Bild Wild West. Band 1
Band 1 der Reihe "Wild West"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Krimi und Thriller
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 56
  • Ersterscheinung: 31.07.2020
  • ISBN: 9783962195144
Thierry Gloris

Wild West. Band 1

Calamity Jane
Jacques Lamontagne (Illustrator)

Martha ist 16 und verzweifelt genug, um sich zu prostituieren. Doch bevor es dazu kommt, trifft sie auf den Kopfgeldjäger Wild Bill Hickok, der ihr eine einfache Wahrheit enthüllt: Der Wilde Westen ist kein Ort für Zartbesaitete. Aber dafür ist die Freiheit in jedermanns Reichweite. Alles, was man braucht, ist ein Colt, ein paar Patronen und den Willen, sie einzusetzen. Damit kann sogar eine zarte Miss sich aus den Klauen eines bulligen Zuhälters befreien. Und so beginnt die blutige Legende von Martha Cannary, genannt Calamity Jane.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

In den Tiefen des Wilden Westens

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Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Familie muss sich die sechzehnjährige Martha alleine durchschlagen und sich trotz ihres Widerwillen prostituieren. Als sie durch Zufall auf den berüchtigten Kopfgeldjäger ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Familie muss sich die sechzehnjährige Martha alleine durchschlagen und sich trotz ihres Widerwillen prostituieren. Als sie durch Zufall auf den berüchtigten Kopfgeldjäger Wild Bill trifft, will der ihr Mut machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen – und ahnt dabei nicht, dass er ganz nebenbei eine Frau erschafft, die nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Rache selbst in die Hand nimmt.


Meine Meinung
Die Prämisse dieser Geschichte dürfte keine allzu große Überraschung sein, vor allem dann nicht, wenn man in seinem Leben schon einmal einen Western gesehen hat. Interessant fand ich hier aber nicht nur die Umsetzung als Graphic Novel, sondern vor allem die Tatsache, dass Protagonistin Martha bzw. ihr Alter Ego Calamity Jane tatsächlich existiert hat und sie als Frau zu ihrer Zeit daher eine sehr ungewöhnliche Rolle eingenommen hat.

Die Gestaltung fand ich auf den ersten Blick recht düster, was allerdings perfekt zur Geschichte und der Zeit, in der sie spielt, gepasst hat. Da Gewalt und Verzweiflung hier eine ziemlich große Rolle spielen, wären mehr Farben eher fehl am Platz gewesen, beim Lesen haben mich die Zeichnungen aber trotzdem irgendwie an ein Computerspiel erinnert.

Was mir in Hinblick auf die Figuren sehr gut gefallen hat, war die Ausdrucksstärke der Gesichter. Da in einer Graphic Novel zu wenig Platz für ausschweifende Texte mit Hintergrundinformationen ist, finde ich vor allem die Gestaltung der Gesichter besonders wichtig, und die ist in meinen Augen hier durchaus gut gelungen.

Da man auch über die Emotionen und Gedanken der Figuren durch den wenigen Text nicht besonders viel erfährt und sich das meiste aus dem Kontext zusammenreimen muss, war ich auch auf den Spannungsbogen sehr neugierig. Durch die reale Vorlage, die ich aber tatsächlich nicht kannte, gibt es zumindest ein paar Rahmenpunkte, an denen sich die Geschichte orientieren kann, der Vorgeschichte von Martha hier aber genug Raum zu geben, um sich zu entwickeln, fand ich gleichermaßen gut gemacht wie mitleiderregend.


Fazit
Auch wenn diese Geschichte wirklich brutale Elemente hat und weder das Setting, noch die Charaktere unbedingt etwas für schwache Nerven sind, fand ich die Umsetzung definitiv interessant gemacht. Der realen Figur der Calamity Jane eine Vorgeschichte zu geben, macht auf jeden Fall neugierig auf die Gestaltung ihres weiteren Lebenswegs, weshalb ich ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser Reihe bin.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

In »Wild West – Calamity Jane« wird nicht nur scharf geschossen, sondern auch eine toughe Heldin präsentiert

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Meine Meinung

Einen Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen ist immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, kann aber unglaublich bereichernd sein. Mit »Wild West – Calamity Jane« von Thierry ...

Meine Meinung

Einen Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen ist immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, kann aber unglaublich bereichernd sein. Mit »Wild West – Calamity Jane« von Thierry Gloris & Jacques Lamontagne habe ich mich nun zum ersten Mal in das Genre Western hineingewagt und wurde angenehm überrascht.

Der französische Autor Thierry Gloris (»Pik As.«, »Kleopatra«) lässt in seiner Geschichte ein lebendiges und charakteristisches Bild des Wilden Westens erwachen, wie man es sich nur vorstellen kann. Kopfgeldjäger treiben sich um, die Spieltische in den Saloons sind besetzt und die Eisenbahn droht einen unweigerlichen Wandel mit sich zu bringen.

Aber noch immer beherrscht das ungeschriebene Gesetz des stärkeren Mannes die Seiten und Frauen haben sich als das schwächere Geschlecht unterzuordnen und sich der patriarchalen Macht auszuliefern. Jacques Lamontagne (»Die Druiden«, »Van Helsing«, »Haven«) fängt mit seinen atmosphärischen Bildern gekonnt den harten Lebensstil des »Wilden Westen« ein. Actionreiche Panels mit Schießereien und Schlägereien wechseln sich mit dem schicksalshaften Martyrium einer jungen Frau ab.

Die junge Martha Cannary arbeitet als Haushälterin in einem Saloon und wähnt sich vom Platzhirsch vor Übergriffen beschützt. Doch der hübsche Schein trügt, denn der überzeichnet modellhafte Cowboy nutzt ihre Naivität nach Strich und Faden aus und treibt sie in die Prostitution. Martha, die nun zu einer der vielen »Janes« geworden ist und sich getreu dem Titel nun wirklich in einer Kalamität befindet, lernt den berüchtigten Kopfgeldjäger Wild Bill Hickok kennen, der ihr zu einer Art Mentor wird.

Die Mischung aus klassischen Western-Elementen und einem feministischen Anstrich fand ich äußerst gelungen. Für zart besaitete ist dieser Comic jedoch nicht geeignet, denn es geht ordentlich zur Sache. Von brutalen Gewaltdarstellungen über Folter bis hin zur sexuellen Gewalt werden die Missbrauchs-Szenen in all ihrer Härte ungeschönt dargestellt.

Dafür dass die Comic-Serie auf lediglich zwei Bände ausgelegt ist, benötigt der Handlungsfaden etwas zu lange um zu zeigen, wohin die Reise gehen wird. Umso gespannter bin ich natürlich auf die Fortsetzung und den weiteren Weg der kämpferischen Titelheldin.

»Wild West – Calamity Jane« kann getrost von Comic-Einsteigern zur Hand genommen werden. Dem Plot lässt sich in den klar strukturierten Panels leicht folgen und das Auge wird nicht mit unübersichtlich viel Text überfordert.

Fazit

In »Wild West – Calamity Jane« wird nicht nur scharf geschossen, sondern auch eine Heldin präsentiert, die beschließt das Heft über ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 15.09.2020