Cover-Bild Die tote Meerjungfrau
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.10.2020
  • ISBN: 9783426282311
Thomas Rydahl, A. J. Kazinski

Die tote Meerjungfrau

Kriminalroman. Das berühmte Andersen-Märchen der kleinen Meerjungfrau neu erzählt
Günther Frauenlob (Übersetzer), Maike Dörries (Übersetzer)

Eine dunkle Zeit – ein begnadeter junger Dichter – eine wahre Geschichte?

Folgen Sie Hans Christian Andersen in diesem atmosphärisch-fesselnden historischen Krimi bei den Ermittlungen zu einem Mord-Fall, der ihn zu seinem Märchen »Die kleine Meerjungfrau« inspiriert haben könnte.

Kopenhagen 1834: Hans Christian Andersen träumt davon, als Dichter zu Ruhm zu gelangen – stattdessen verhaftet man ihn wegen Mord-Verdachts. Eine junge Prostituierte, bei der er am Vorabend gesehen worden war, wird tot aus dem dreckigen Wasser des Kanals gezogen.
Zwar wird der Dichter auf Bitten eines Mäzens wieder auf freien Fuß gesetzt, doch ihm bleiben nur drei Tage, seine Unschuld zu beweisen. Mit der Hilfe von Molly, der Schwester der Ermordeten, macht Andersen sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und findet heraus, dass es offenbar ein weiteres Opfer gibt. Gemeinsam sind Andersen und Molly einer ungeheuerlichen Geschichte auf der Spur …

Thomas Rydahl und A. J. Kazinski haben mit »Die tote Meerjungfrau« einen historischen Krimi geschrieben, der die Leser tief in die Zeit Hans Christian Andersens eintauchen lässt, als Kopenhagen und ganz Dänemark schwer unter den Folgen der Napoleonischen Kriege zu leiden hatten.
Der Mord an einer Prostituierten könnte Andersen zu »Die kleine Meerjungfrau« inspiriert haben. Für alle Fans der Märchen von Hans Christian Andersen finden sich viele weitere Anspielungen in diesem mitreißenden historischen Krimi.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein beachtenswerter Kriminalroman

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Beschreibung

Kopenhagen, 1834. Der junge Dichter Hans Christian Andersen möchte mit seinem Handwerk in die Reihen der unvergessenen Schriftsteller gelangen. Sein Ansinnen ist bisher von wenig Erfolg gekrönt ...

Beschreibung

Kopenhagen, 1834. Der junge Dichter Hans Christian Andersen möchte mit seinem Handwerk in die Reihen der unvergessenen Schriftsteller gelangen. Sein Ansinnen ist bisher von wenig Erfolg gekrönt und dann gerät er auch noch unter Mordverdacht, als eine junge Prostituierte, die er für seine Scherenschnitte besuchte, tot im Wasser aufgefunden wird.

Durch die Fürsprache seines Mäzens erhält Hans Christian die einmalige Chance seine Unschuld zu beweisen, doch dafür bleiben ihm nur wenige Tage. In den zwielichtigen Gassen macht er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder, und dabei benötigt er unbedingt die Hilfe von Molly, der Schwester der Ermordeten. Gemeinsam kommen sie einem Täter auf die Spur, dessen Weg noch andere Leichen säumen….

Meine Meinung

In ihrem historischen Roman »Die tote Meerjungfrau« spinnt das Autoren-Trio um Thomas Rydahl und A. J. Kazinski einen mitreißenden Krimi um die Entstehung von Hans Christian Andersens melancholisches und weltbekanntes Märchen »Die kleine Meerjungfrau«, bei der der Autor selbst unter Mordverdacht gerät und ihn die spannende Suche nach dem wahren Mörder in die dunkelsten Abgründe des 19. Jahrhunderts führt.

Die Geschichte ist nichts für zarte Nerven, denn das Schriftsteller-Team schildert auf beeindruckende Art und Weise die Lebensumstände und liefert eine detaillierte und äußerst bildhafte Darstellung des Settings. Soziale und gesellschaftliche Strukturen der Zeit werden gekonnt aufgegriffen und es wird auch nicht an den entsprechenden Umgangsformen gespart.

Vor diesem Hintergrund ist es äußerst spannend den damals noch recht unbekannten und erfolglosen Dichter Hans Christian Andersen auf seinem Weg zwischen Hurenhaus, dem Gefängnisaufenthalt, nachdem er unter Mordverdacht gerät, und seiner faszinierenden und träumerischen Gedankenwelt mit der er versucht dem wahren Mörder auf die Schliche zu kommen. Ungemein reizend ist die Art und Weise wie Andersen in diesem Roman mit Dingen spricht, ihnen zuhört und ihnen somit Leben einhaucht. Zum Dank geben die Gegenstände ihrem Zuhörer Informationen preis, die ihn auf die richtige Spur bringen. Seine Vorgehensweise erinnerte teilweise schon an modernes Profiling.

Für die Leser*innen ist schon zu Beginn der Geschichte recht klar, dass der spätere Märchenerschaffer nicht der Täter sein kann, denn die Geschichte wird auch noch aus einer zweiten Perspektive, die des Mörders, erzählt.

Heimlicher Star der Geschichte ist für mich eindeutig der queere Antagonist, eine Transfrau, die äußerst clever vorgeht und mit allen Mitteln ihren Traum wahr werden lassen möchte. Natürlich steht die kunstvolle Darstellung des berühmten Schriftstellers, der sich damals nicht offen zu seiner Homosexualität bekennen konnte, dem in fast nichts nach. Beide Protagonisten verstoßen mit ihrer Sexualität und Identität gegen die Moralvorstellungen ihres Jahrhunderts und dennoch gab es viele von ihnen – Thomas Rydahl und A. J. Kazinski versinnbildlichen genau dies mit ihrem Roman und machen dadurch sichtbar, wie schrecklich dieser Zustand war.

»Die tote Meerjungfrau« ist ein beeindruckender Roman, in dem ein ungeschöntes Bild der Sozialkultur des 19. Jahrhunderts gezeichnet wird und damit indirekt gegen Rassismus, Sexismus und für mehr Toleranz und Selbstbestimmung geworben wird – ein Märchen vor einem äußerst authentischen Hintergrund. Der Clou bei der Sache ist, dass diese fiktionale Geschichte so geschickt eingebettet wurde, dass sich Bezüge zur Inspirationsquelle zu Andersens wohl berühmtesten Märchen, das der kleinen Meerjungfrau, ergeben! Es findet sich aber auch noch der Zusammenhang zu einem weiteren Werk, »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern«, welcher bei mir alle Dämme brechen lies.

Fazit

Ein beachtenswerter Kriminalroman, der sich den bekanntesten dänischen Dichter und Schriftsteller und sein berühmtes Märchen zum Motiv genommen hat und mit einem außerordentlichen Antagonisten auftrumpft.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.11.2020

Veröffentlicht am 18.10.2020

Sicherlich kein Märchen

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Der Dichter Hans Christian Andersen lebt in Kopenhagen des Jahres 1834. Er ist beseelt davon, ein großer Dichter zu werden. Leider ist er im Moment nicht in der Lage zu schreiben, stattdessen fertigt er ...

Der Dichter Hans Christian Andersen lebt in Kopenhagen des Jahres 1834. Er ist beseelt davon, ein großer Dichter zu werden. Leider ist er im Moment nicht in der Lage zu schreiben, stattdessen fertigt er Scherenschnitte von einer Prostituierten an. Als diese dann Tod aus einem Kanal gezogen wird, ist schnell ein Verdächtiger gefunden. Hans Christian findet sich plötzlich im Kerker wieder. Nur einem guten und einflussreichen Freund ist es zu verdanken, dass der Dichter wieder frei kommt. Jetzt bekommt er die Chance, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Hilfe bekommt er dabei von der Schwester der Toten. Molly weicht ihm nicht mehr von der Seite, auch sie will wissen, was geschehen ist.

„Die tote Meerjungfrau“ ist im Original in Dänemark erschienen. Insgesamt haben sich gleich drei dänische Autoren zusammengefunden, um diesen Krimi zu schreiben. Thomas Rydahl ist in seinem Land ein bekannter Autor. Ihm zur Seite stand das Autorenduo A.J. Kazinski, die ebenfalls schon etliche Krimis erfolgreich veröffentlicht haben. Mir sagten die Autorennamen gar nichts. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, wieder zu einem Roman dieser Autoren zu greifen. Das vorliegende Buch hat mir im Grunde gut gefallen.

Das Autorentrio stellt nun die Welt von Hans Christian Andersen vor, aber eben nicht so, wie man es unbedingt erwartet. Der Dichter wird in einen Mord verstrickt und muss sich selbst an die Aufklärung machen, dies soll sich als gar nicht so einfach herausstellen. An manchen Stellen ist es sogar ziemlich grausam und schockierend. Gleichzeitig zeigen die Schriftsteller ein historisches Bild von Kopenhagen, welches nicht immer als schön zu bezeichnen ist. Sie beschreiben die Stadt in all ihren Facetten, aber eben auch die weniger schönen Seiten, wie zum Beispiel die Abwassergruben der Stadt und einiges mehr.

Die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen sind ja schon an sich ziemlich düster und traurig. Hier haben die Autoren versucht, einen Grund dafür zu finden. Es bleibt dabei nicht aus, dass man dabei auf das eine oder andere Märchen trifft, zwar immer nur angerissen oder angedeutet, aber doch so, dass der Leser sie erkennen kann. Im Vordergrund steht natürlich die Mordgeschichte.

Es geht dabei aber gar nicht so sehr darum, dass es eine Prostituierte war, die getötet wurde, sondern mehr darum, warum und wofür sie sterben musste. Diese Gründe fand ich dann doch etwas verstörend. Ein wenig erinnern die Ereignisse hier dann schon an moderne Krimiserien, wo es um brutale Serienmorde und ihre Aufklärung geht. Leser, die schon von historischen Krimis wie 1793/94 von Niklas Natt och Dag begeistert waren, werden auch dieses Buch lesen wollen.

Fazit:

„Die tote Meerjungfrau“ ist sicher nicht mit einem Märchen zu vergleichen, zu brutal und verstörend ist der Inhalt, aber sprachlich gesehen ist dieser Krimi durchweg lesenswert. Ich habe ihn in nur wenigen Tagen gelesen und einiges an Spannung erlebt. Gleichzeitig war auch viel Trauriges dabei. Ein sehr bekanntes Märchen des Dichters hat hier wohl seinen Anfang und sein Ende gefunden.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

In jeder Geschichte steckt ein Körnchen Wahrheit

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1834 treibt viele die Hoffnung auf ein besseres Leben nach Kopenhagen. Einer von ihnen ist Hans Christian Anderson, der sich als Dichter und mit der Gunst reicher Leute gerade so durschlägt. Doch Elend ...

1834 treibt viele die Hoffnung auf ein besseres Leben nach Kopenhagen. Einer von ihnen ist Hans Christian Anderson, der sich als Dichter und mit der Gunst reicher Leute gerade so durschlägt. Doch Elend und Not ist der Alltag für viele in diesen Zeiten und als die Leiche einer Prostituierten aus dem Kanal gefischt wird gerät Anderson in große Schwierigkeiten. Nur knapp entgeht er seiner Hinrichtung. Dank seines einflussreichen Gönners bleiben ihm genau drei Tage, seinen Namen rein zu waschen. Doch Kopenhagen ist groß und Hans Christian hat keinen Anhaltspunkt. Er braucht dringend Hilfe…
Fast jeder hat schon mal ein Märchen von Hans Christian Anderson gehört. Selten sind seine Protagonisten so weinerliche, quengelige Nervensägen wie er selbst hier dargestellt wurde, doch deren Lage war auch selten so prekär wie seine. Das Kopenhagen im 19. Jahrhundert war nichts für zimperliche Menschen, das lassen uns die Autoren Thomas Rydahl und A.J. Kazinski (Pseudonym des dänischen Autoren Duos A.R. Karlund & J. Weinrich) hier auch ganz deutlich spüren. Wer gereimte Verse in schickimicki Teegesellschaften erwartet, könnte sich schnell am Teegebäck verschlucken. Man spürt den rauen Ton dieser Zeit und viele erwähnte Details über Anderson entsprechen sogar der Wahrheit. Er hat Zeit seines Lebens Tagebuch geschrieben, doch zwischen 1834 und 1835 machte er eine Pause und schrieb nicht einen Eintrag während dieser Zeit. Die Story nimmt dieses Detail auf und versucht auf eigene weise zu erklären, wie es dazu kam. Historisch schon nah an den Fakten, verkommt der Protagonisten hier zum Weichei. Ohne Hilfe wäre er wahrscheinlich nach 5 Seiten gestorben. Wie gut, dass die Autoren ihm eine, zwar ungewöhnliche aber um so tatkräftigere Unterstützung an die Seite geben. Zunächst wirkt alles sehr gezogen, man kann sich kaum orientieren in welche Richtung alles läuft. Es sind auch von Anfang an ziemlich viele Details bekannt, sodass bald die Frage aufkam, was es noch zu enthüllen galt. Selbst den Bezug zu den Märchen habe ich mir intensiver oder zumindest anders vorgestellt. Die Geschichte bekommt immerhin in der zweiten Hälfte etwas mehr Tiefe und zeitweise sogar etwas Spannung. Wenn man sich auf die Story einlassen konnte und nicht zu viel erwartet hat war es okay. Durch das unstrukturierte fehlte allem irgendwie der rote Faden und es wirkte unruhig. Der Anfang kam kaum aus der Hüfte und am Ende überschlug sich dann vieles. Die Auflösung des Ganzen konnte mich nicht wirklich überzeugen, wenngleich sie schon unerwartet, anders und in Gesamtbild (vor allem im Bezug auf den rauen Umgangston) passte. Was wahrscheinlich niemand braucht, sind diese ganzen Straßennamen. Ein absolutes Unding, was solchen nordischen Autoren eigen zu sein scheint und der Rest der Welt das genervt ab der dritten Irgendwas-gate überliest. Der Showdown, war zwar flüssiger als alles andere, konnte jedoch nicht die von Grund auf versaute Stimmung retten, die Anderson mit seinem Getue verursacht. Mimi hier, tränen da und an jeder zweiten Ecke „das kann ich nicht“, leider dezent nervig.
Fazit: Interpretation zu H.C. Andersons Biografie. Wenn man derbe Umgangssprache, einen verweichlichten Helden ab kann und nicht zu viel erwartet, mag es gehen.

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