Cover-Bild Der erste Tote
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 274
  • Ersterscheinung: 16.11.2020
  • ISBN: 9783518471043
Tim MacGabhann

Der erste Tote

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber), Conny Lösch (Übersetzer)

Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2020

Kein typischer Thriller – trotzdem spannend und schockierend

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Gleich mit der ersten Seite wird man förmlich in den Bann des rauen Lebens des heutigen Mexikos hineingezogen. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos haben den Auftrage einen Bericht über die Ölindustrie ...


Gleich mit der ersten Seite wird man förmlich in den Bann des rauen Lebens des heutigen Mexikos hineingezogen. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos haben den Auftrage einen Bericht über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, zu schreiben ehe sie zufällig die furchtbar verstümmelte Leiche des jungen Studenten Julian Gallardo entdecken. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Doch Carlos lässt die Leiche keine Ruhe und stellt Nachforschungen auf eigene Faust an, die ihm sein Leben kosten wird. Ist Carlos Tod am Ende lediglich einer mehr auf der langen Liste von Mord und Totschlag oder der Beginn der größten Story, die die Öffentlichkeit je gelesen hat?

Von Beginn an mit dem Auffinden des toten Studenten und Umweltaktivisten Julian Gallardo, über die Rückblende des ersten Aufeinandertreffens der beiden Journalisten Andrew und Carlo, bis hin zu Carlos Trauerfeier ist das Buch sehr spannend und packend geschrieben.
Der Schreibstil mitsamt seinen plastischen Bildern bringt hervorragend die jeweilige Situation bzw. Stimmung rüber. Der Wechsel von freundlich, zu brutal gefährlich hin zu sarkastisch, etc. lässt einem das ganze Geschehen irgendwie realer erscheinen, und auch die Tonfarbe der Sprache - mal melancholisch, mal aufgeregt ängstlich, dann wiederum unausweichlich drückend, ätzend, fast schon alternativlos, entfacht beim Lesen ein solches Kopfkino, wie ich es schon lange nicht mehr hatte, sodass es einem fast schon vorkommt, als ob ein Film gelesen wird.

Die anfängliche sehr detaillierte Beschreibung der auftauchenden Leichen, die Beschreibungen der Brutalitäten sind schockierend, aber mit der Zeit, gewöhnt man sich beim Lesen daran und tut es als was fast schon alltägliches ab - so als ob es typisch für Mexiko sei - was es sehr wahrscheinlich auch ist. Trotz dieser Grausamkeiten ist das Buch recht gut austariert. Brutal, grausam auf der einen Seite, dann aber auch lustig, herzlich, z.B durch inneren Monologe, gepaart mit seltsam wirkender extremer Nüchternheit von zeitweise auftretenden Charakteren.

Mit dem Anhang und dem persönlichem Statement des Autors am Ende des Buches, bekommt diese Geschichte, die für sich alleinstehen kann, jedoch als Trilogie vollendet werden soll, nochmals eine ganz besondere Gewichtung. Die im Buch verwendete besondere Art von Storytelling, die mir vorher schlichtweg unbekannt war, hat mir sehr gut gefallen und für eine nachfolgende sog. "Chronica" in Thrillerform bin ich jederzeit bereit. Man darf dieses Buch nicht mit anderen typisch europäischen Thrillern vergleichen, sondern es als was ganz Eigenes betrachten und als solches ist es wunderbar stimmig. Wer sich darauf einlässt, wird viel Freude beim Lesen haben.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Skrupelloses Mexiko

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Wenn ich an das Land Mexiko denke, ist mein erster Gedanke: Kriege, Verrat und Kartelle. So werden diese Gedanken im Thriller „Der erste Tote“ zur Realität. In diesem Thriller lernen wir Andrew und Carlos ...

Wenn ich an das Land Mexiko denke, ist mein erster Gedanke: Kriege, Verrat und Kartelle. So werden diese Gedanken im Thriller „Der erste Tote“ zur Realität. In diesem Thriller lernen wir Andrew und Carlos kennen, die in Mexiko über die Ölindustrie in Poza Rica berichten wollen, da ein amerikanischer Konzern groß einsteigen möchte. Während einer Heimfahrt finden die Beiden eine brutal verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten. Während es Carlos noch gelingt die Leiche zu fotografieren, trifft die Guardia Civil ein und ratet ihnen die Stadt zu verlassen. Doch Carlos und Andrew können nicht genug bekommen und stellen weitere Nachforschungen an. Eines Abends wird Carlos auch brutal verstümmelt. Andrew flieht und kann mit dem Tod seines Kollegen, Freundes und Lovers nicht klarkommen. Er kehrt nach Poza Rica zurück und bringt Militär, Polizei und Kartelle gegen sich auf. Ein kleiner Krieg beginnt.

In letzter Zeit habe ich eine Vorliebe für Thriller entwickelt, die in Mexiko spielen, wodurch ich mich auf diesen Thriller gefreut habe. Nach paar Seiten merkte ich, dass das Buch die harte Realität des heutigen Mexikos wiederspiegelt. Von schönen Stränden in Cancun, leckerem Essen und dem Totenfest ist keine Spur zu finden. Brutale Morde, korrupte Polizei und hinterhältige Menschen. Der Autor nimmt kein Blatt vor dem Mund.
Das Buch ist nicht ohne, da der Autor mit detaillierten Beschreibungen sein Buch aufbaut. Leichen werden genau beschrieben, wodurch manche Leser sich an manchen Stellen über die Grausamkeit erschrecken können. Andrew erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive, wodurch man diesem Charakter durchgehend sehr nah ist. Man erhält Einblicke in seine Gedankengänge und Wünsche. Dadurch wurde Andrew sehr tiefgründig und authentisch gestaltet. Carlos lernt man eher wenig kennen, da ihm ein schreckliches Schicksal wiederfährt. Dadurch ist man gezwungen, Carlos anhand Andrews Erzählungen kennenzulernen.
Wer hier einen skrupellosen Thriller erwartet, der wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Der Autor weist einen recht ungewöhnlichen Schreibstil auf, der einer Mischform aus Fakten und Fiktivität durch die Erzählungen von Andrew ähnelt. Diese Form hat mir nur bedingt gefallen, da sich das Buch dadurch an manchen Stellen gezogen hat und die Spannung hauptsächlich nur zu Beginn des Buches vorzufinden war.

Insgesamt fand ich den Thriller „Der erste Tote“ in Ordnung, da mir die Gestaltung der Charaktere ganz gut gefallen hat und der Autor mit diesem Buch kein Blatt vor dem Mund nimmt. Leider konnte mich der Schreibstil nicht überzeugen und die Spannung hielt sich im Grenzen.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Eine interessante Geschichte mit wahrem Kern

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Das ist das erste Buch, bei dem die Anmerkungen des Autors meine Meinung über das Buch insgesamt geändert haben.

Das Buch hat einen sehr starken und spannenden Anfang, der erste Abschnitt ist sehr interessant ...

Das ist das erste Buch, bei dem die Anmerkungen des Autors meine Meinung über das Buch insgesamt geändert haben.

Das Buch hat einen sehr starken und spannenden Anfang, der erste Abschnitt ist sehr interessant und aufregend. Im Laufe des zweiten Abschnitts lässt die Spannung nach, während Andrew für seine Story recherchiert und Zeugen befragt. Dann folgt der dritte Abschnitt, in dem eine neue Figur auftaucht, die offenbar der Hauptfigur sehr nahe steht, weil das Erzählte sich teilweise an diese Figur richtet.
Am besten gefielen mir die Anmerkungen des Autors. Während ich zuvor aufgrund der teilweise fehlenden Spannung nur 4 Sterne vergeben wollte, weil das Buch sehr gut geschrieben ist und 3 Sterne für diese Leistung zu wenig wären, überzeugte mich die Ehrlichkeit des Autors am Ende derart, dass ich mich doch für 5 Sterne entschieden habe. Ich liebe Geschichten, die einen wahren Kern haben und finde es wichtig, dass solche Geschichten erzählt werden, damit man „die echten Menschen“, die dahinter stecken, nie vergisst. Dank den Anmerkungen des Autors hatte ich ein ganz anderes Verständnis für das Buch und möchte die Leistung des Autors gerne mit 5 Sternen honorieren.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Leben und sterben in Mexico

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„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann erzählt die Geschichte zweier Journalisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Machenschaften der Kartelle, korrupten Polizisten und bestechlichen Bauherren ...

„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann erzählt die Geschichte zweier Journalisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Machenschaften der Kartelle, korrupten Polizisten und bestechlichen Bauherren aufzudecken. Dazu reisen Carlos, ein Fotograf, und Andrew, freier Journalist, nach Posa Rica, wo sie auf dem Heimweg die furchtbar zugerichtete Leiche von Julian Gallardo finden. Nachdem die beiden von der Guardia Civil vertrieben wurden, beobachten sie, wie die ebenfalls ängstlichen Polizisten die Leiche auf ihren Truck laden und wegbringen. Daraufhin beschließt Carlos der Sache nachzugehen. Einen Tag später ist er ebenfalls tot und Andrew will unter allen Umständen seinen Tod aufzuklären. Allen Gefahren zum Trotz.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Santa Muerte mit Waffen und einer Filmrolle darzustellen passt inhaltlich sehr gut.
Der Schreibstil dieses Buches war für mich sehr gewöhnungsbedürftig und auch die vielen spanischen Begriffe haben mich oft stocken lassen. Während des Lesens baute sich keine wirkliche Spannung auf, so wie ich es eigentlich bei einem Thriller erwarte. Das Nachwort erklärt allerdings den Stil der Erzählung als Chronica, so dass ich im Nachhinein sagen muss, dass es ein wirklich gut gelungenes Buch ist.
Einige der beschriebenen Szenen sind sehr brutal und nichts für schwache Gemüter. Wer allerdings Lust auf eine andere Art von Thriller, mit viele wahren Inhalten, hat, der wird bei diesem Buch nicht enttäuscht. Ich werde es nochmal, außerhalb einer Leserunde, lesen. Vielleicht gefällt es mir ja dann noch etwas besser.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Brutal

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Der irische Journalist Andrew und sein Freund und Fotograf Carlos sind in der Erdölstadt Poza Rica in Mexiko unterwegs, um für einen Artikel zu recherchieren. Als sie nach Mexico City zurückfahren wollen, ...

Der irische Journalist Andrew und sein Freund und Fotograf Carlos sind in der Erdölstadt Poza Rica in Mexiko unterwegs, um für einen Artikel zu recherchieren. Als sie nach Mexico City zurückfahren wollen, finden sie eine ganz übel zugerichtete Leiche und können gerade noch ein paar Fotos machen, bevor die Gardia Civil die Leiche fortschafft. Carlos will die Hintergründe ermitteln und entdeckt, dass es ein junger Umweltaktivist war, der getötet wurde. Kurze Zeit später ist auch Carlos tot, er wurde schwer gefoltert. Andrew will zum Andenken an seinen Freund nach den Tätern und ihren Hintermännern suchen und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr.

Wer die Mexikotrilogie von Don Winslow gelesen hat, weiß, dass es in Mexiko brutal zugeht. Drogenkartelle haben die Aufgaben des Staates weitgehend übernommen, sorgen für Schulbücher und Medikamente, um damit die Basis für ihre Drogen- und Waffengeschäfte in der Bevölkerung zu festigen. Menschenleben zählen nicht, wer das Pech hat zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, geht mit drauf und landet in einem Betongrab oder im Meer.

Auch dieses Buch ist teilweise grausam bis zur Schmerzgrenze und nichts für schwache Nerven. Dabei ist es gut geschrieben und liest sich flüssig. Die Vielzahl von Personen und die teilweise nicht übersetzten spanischen Ausdrücke machen allerdings dem Leser manchmal das Leben schwer.

Deshalb gilt meine Leseempfehlung nur für Menschen, die auch die grausamen Szenen verkraften können und davon keine Alpträume bekommen.

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